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3 Dimensionierung

3.1 Wasserbedarf

3.1.1 Heutiger Wasserbedarf

Ab der Betriebswarte standen uns umfangreiche Statistiken zur Verfügung. Mit den Monatswerten der letzten 13 Jahre kann unter anderem die nachfolgende Grafik des Verbrauchs der unteren und der oberen Zone Solothurn sowie der ab Netz Solothurn erfolgenden Wasserlieferungen an Nachbarversorgungen erstellt werden.

Die entsprechenden Jahreswerte zeigen folgendes Bild:

0 50'000 100'000 150'000 200'000 250'000

Jan 07 Mai 07 Sep 07 Jan 08 Mai 08 Sep 08 Jan 09 Mai 09 Sep 09 Jan 10 Mai 10 Sep 10 Jan 11 Mai 11 Sep 11 Jan 12 Mai 12 Sep 12 Jan 13 Mai 13 Sep 13 Jan 14 Mai 14 Sep 14 Jan 15 Mai 15 Sep 15 Jan 16 Mai 16 Sep 16 Jan 17 Mai 17 Sep 17 Jan 18 Mai 18 Sep 18 Jan 19 Mai 19 Sep 19

Werte in m³/Monat

Wasserverbrauch Solothurn und Lieferungen an Nachbar-WV

Verbrauch UZ Verbrauch OZ an Nachbar-WV total

22 Die durchschnittlichen Verbrauchszahlen der vergangenen Jahre können wie folgt zusammengefasst werden:

Tabelle 4: Heutiger Wasserbedarf

Heute (Z0) Mittlerer Bedarf Qmittel Max. Bedarf Qmax

Einwohner: 16‘800

Feldbrunnen-St.Niklaus 80‘000 220 400

Rüttenen und Biberist 20‘000 50 100

Langendorf (StPw Delta) 0 0 750

Bellach (Langendorfstrasse) 0 0 500

Grenchen 0 0 0

total Lieferungen an Nachbar-WV

100‘000 270 1‘750

Gesamtverbrauch 1‘900‘000 5'200 9‘550

Bemerkungen zu

Zahlenwerte: kursive Schrift: gemessen normale Schrift: berechnete Werte

Wasserverbrauch Solothurn und Lieferungen an Nachbar-WV

Verbrauch UZ Verbrauch OZ an Nachbar-WV total

23 Beim mittleren Tagesverbrauch müssen nur die direkt am Leitungsnetz der WV Solothurn angeschlossenen Gebiete von Rüttenen und Biberist sowie die Abgabe an St.Niklaus-Feldbrunnen berücksichtigt werden. Beim Sommerspitzenverbrauch muss davon ausgegangen werden, dass zusätzlich die weiteren Nachbarversorgungen von ihrem Bezugsrecht Gebrauch machen können.

Die Netzverbindung mit Grenchen dient beidseitig zur Störungssicherung, bei Normalbetrieb und auch bei Spitzenverbrauch müssen daher für obige Bilanzierung keine Mengen eingesetzt werden.

Der berechnete mittlere einwohnerbezogene Wasserbedarf „Haushalte und Kleingewerbe“ liegt mit 236 l/E/d über dem für schweizerische Verhältnisse üblichen Wertes von142 l/E/d, was auf die städtischen Verhältnisse sowie den entsprechenden Gewerbeanteil zurückzuführen ist. Der gesamte, mittlere einwohnerbezogene Wasserbedarf liegt mit 293 l/E/d unter dem für schweizerische Verhältnisse üblichen Rahmen. Dies zeigt auf, dass in Solothurn keine wasserintensiven Verbraucher vorliegen.

Der Verbrauch von Solothurn kann gemäss den Protokollen der Betriebswarte wie folgt aufgeteilt werden:

Verbrauch in m³/d Qmittel Qmax

untere Zone 4'160 6'500

obere Zone 770 1‘300

Es ist festzuhalten, dass diese heutigen Verbrauchszahlen deutlich unter den früheren Werten liegen. In früheren Planungen zugrunde gelegte Prognosen mit steigendem Verbrauch haben sich zwischenzeitlich ins Gegenteil verkehrt, wobei wir anmerken möchten, dass diese Aussage praktisch für alle damaligen Planungen zutrifft.

3.1.2 Zukünftiger Wasserbedarf

Um auch in Zukunft die Betriebsanforderungen technisch und wirtschaftlich optimal erfüllen zu können, müssen primär die künftigen Verbrauchswerte prognostiziert werden.

Wie die Vergangenheit gezeigt hat, können diese Prognosen wesentlich von der effektiven Entwicklung abweichen. Es ist daher notwendig, Prognosen und tatsächliche Entwicklung periodisch zu vergleichen, um erforderliche Zielkorrekturen vornehmen zu können.

Eine Verbrauchsprognose ist äusserst schwierig, sowohl bezüglich Einwohner-Entwicklung als auch noch mehr beim spezifischen Verbrauch. Der Pro-Kopf-Verbrauch ist gegenüber den letzten Jahrzehnten deutlich niedriger, wobei aber dieser Trend irgendwann aufhört. Ein Wiederanstieg ist allerdings aus heutiger Sicht nicht zu erwarten.

Der Planungszeitraum sollte aus obigen Gründen möglichst kurz gewählt werden.

Demgegenüber steht jedoch die Gebrauchsdauer der Anlageteile der Wasserversorgung, die sowohl bei den Leitungen (ca. 80 Jahre) als auch bei den Reservoiren (ca. 66 Jahre) sehr hoch ist.

Die Bevölkerungsentwicklung der Stadt Solothurn ist in der folgenden Grafik dargestellt.

Darin ist auch die Kantonale Bevölkerungsprognose aus dem Jahr 2008 eingetragen, die auf einem mittleren Szenario basiert. Die dabei für das Jahr 2035 prognostizierte Einwohnerzahl von knapp 17‘000 ist bereits erreicht.

Aufgrund der Weiterführung der bisherigen Bevölkerungsentwicklung zwischen 2000

24 und 2020 wurde die Einwohnerzahl für das Jahr 2050 (Planungsziel Z2050, siehe Tabelle 5) auf 20'000 Einwohner prognostiziert.

Die Kantonale Bevölkerungsprognose aus dem Jahr 2016 prognostiziert bis zur nächsten periodischen Überarbeitung der GWP im Jahr 2035 eine Bevölkerung von 21'751 Einwohnern. Die Auslegung und Bemessung der Infrastruktur der Wasserversorgung der Stadt Solothurn reicht für dieses zusätzliche Bevölkerungswachstum aus.

Wie bereits erwähnt, war der spezifische Verbrauch in den letzten Jahren stetig rückläufig, wobei allerdings eine Stagnation dieses Trends zu erwarten ist. Für das Planungsziel rechnen wir daher mit gegenüber heute nur noch leicht geringeren Werten von:

Spezifischer Verbrauch Solothurn gesamt

im Mittel 275 l/E/d

im Maximum 440 l/E/d

Dabei gehen wir davon aus, dass sich bezüglich Grossverbraucher keine massiven Veränderungen ergeben. Diesbezüglich muss insbesondere die Entwicklung im Gebiet Weitblick beachtet werden, wo sich allenfalls grössere Verbraucher ansiedeln könnten.

Die WV Solothurn bzw. der WARESO hat Lieferverträge mit den Gemeinden Bellach, Derendingen, Langendorf, Oberdorf und Lommiswil sowie auch mit Grenchen. Diese Verträge gelten grundsätzlich auch in Zukunft. Es ist heute schwierig abzuschätzen, wie sich die Bedürfnisse dieser Gemeinden verändern werden. Als mittlerer Bedarf wird daher künftig mit leicht erhöhten Werten gerechnet. Beim Maximum-Wert müssen im Extremfall die Optionsmengen eingesetzt werden. Allerdings ist davon auszugehen, dass diesbezüglich mittelfristig gewisse Reduktionen erfolgen werden.

Somit können die zukünftigen Verbrauchswerte wie folgt zusammengestellt werden:

0 5'000 10'000 15'000 20'000 25'000

1900 1910 1920 1930 1940 1950 1960 1970 1980 1990 2000 2010 2020 2030 2040 2050

Bevölkerungsentwicklung und Prognose

Bevöl-kerung Prognose Szenario Mittel

25 Tabelle 5: Zukünftiger Wasserbedarf

Planungsziel (Z2050) Mittlerer Bedarf Qmittel Max. Bedarf Qmax

Einwohner: 20‘000 m3/a m3/d l/E/d % m3/d l/E/d %

Feldbrunnen-St.Niklaus 100‘000 250 400

Rüttenen und Biberist 20‘000 50 100

Langendorf (StPw Delta) 0 0 1‘000

Bellach (Langendorfstrasse) 0 0 500

Grenchen 0 0 0

total Abgaben ab Netz 100‘000 300 2‘000

Gesamtverbrauch 2‘100‘000 5‘800 10‘800

Bemerkungen zu Tabelle 5:

Zahlenwerte: unterstrichene Schrift: Annahmen normale Schrift: berechnete Werte

Aufgeteilt auf die beiden Druckzonen ergeben sich für Solothurn folgende Werte:

Verbrauch in m³/d Qmittel Qmax

untere Zone 4‘600 7‘400

obere Zone 900 1‘400

Im Dokument Generelle Wasserversorgungsplanung (Seite 21-25)