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Konzept der Anlage

Im Dokument Generelle Wasserversorgungsplanung (Seite 32-35)

4 Zukünftige Wasserversorgung

4.2 Konzept der Anlage

Das Druckzonenkonzept der Wasserversorgung Solothurn wird auch in Zukunft beibehalten. Das im Bau stehende Reservoir Königshof kann für die folgenden Ausführungen als bestehend betrachtet werden, inklusive einer neuen Reservoirleitung DN 400 und einem neuen Stufenpumpwerk zur Belieferung der oberen Zone.

4.2.2 Wasserbeschaffung

Die Wasserbeschaffung erfolgt weiterhin über das Hauptpumpwerk Aarmatt, das vorwiegend mit der Grundwasserfassung Dörnischlag beliefert wird. Durch die höhere Höhe des Reservoirs Königshof steigt die Förderhöhe der Pumpen, was zu einem leichten Rückgang der Fördermenge führt. Diese kommen dadurch näher in den ursprünglich festgelegten Arbeitsbereich und können so problemlos weiterbetrieben werden.

Aus dem Kapitel 3.3 „Wasserbilanz“ ist ersichtlich, dass auch im Planungsziel Z2050 der mittlere und maximale Wasserbedarf abgedeckt werden kann. Bezüglich der Versorgungssicherheit, insbesondere bei Ausfall der Fassung Dörnischlag, ist der WARESO an Abklärungen.

Dabei kann auch eine verstärkte Nutzung des Überschusswassers von Langendorf einbezogen werden.

33 4.2.2.1 Stufenpumpwerk Königshof

Wie in Kapitel 3.2 aufgezeigt ist, kann die Förderleistung der heutigen Pumpen im StPw Steingrube mit 3 mal 5‘000 l/min als sehr grosszügig bezeichnet werden. Die Rohrnetzberechnungen zeigen, dass bereits mit einer Pumpe relativ hohe Netzbelastungen resultieren.

Im Normalbetrieb werden zukünftig in der oberen Zone inklusive Abgabe an Feldbrunnen-St.Niklaus ca. 1‘200 m³/d benötigt. Bei Spitzenverbrauch und zusätzlichen Abgaben an Langendorf und Bellach können (je nach vertraglicher Lösung mit Langendorf, Oberdorf und Lommiswil) bis zu 4‘000 m³/d erforderlich werden, wobei in solchen Fällen ohne weiteres Pumpenstunden im Hochtarif in Kauf genommen werden können. Um also den mittleren Bedarf in ca. 6 bis 8 h/d sowie den Spitzenbedarf in maximal 20 h/d fördern zu können, ist eine Förderleistung von ca. 200 m³/h bzw. maximal 3‘500 l/min erforderlich. Dabei sind selbstverständlich zwei alternierend zu betreibende Pumpen mit dieser Leistung nötig.

Das Stufenpumpwerk Langendorfstrasse kann auch in Zukunft bei einem Ausfall des StPw Königshof den Störungsbetrieb übernehmen. Es ist aber beim Pumpenlieferanten zu klären, ob die auf eine Förderhöhe von 60 m WS ausgelegte Pumpe bei der effektiv noch knapp über 30 m WS betragenden Förderhöhe noch problemlos funktioniert oder allenfalls angepasst oder ersetzt werden muss.

4.2.3 Schnittstellen zu Nachbars-Wasserversorgungen

Bei den Schnittstellen zu den Nachbarsversorgungen ergeben sich mit dem neuen Reservoir Königshof gewisse Veränderungen.

Durch dieselbe Höhenlage wie das Reservoir Bleichenberg der WV Zuchwil können die untere Zone Solothurn und Zuchwil grundsätzlich gemeinsam betrieben werden. Dabei könnten auch zusätzliche Netzverbindungen geschaffen werden, was dann allerdings die Mengenbilanzierung beeinflussen würde. Über die bestehende Netzverbindung im Hauptpumpwerk Aarmatt kann problemlos der Normalverbrauch gegenseitig bewältigt werden.

Bei der Netzverbindung mit Grenchen werden die Verhältnisse für Solothurn etwas ungünstiger, da der Höhenunterschied geringer wird. Die Durchflussmenge im Freigefälle Richtung Solothurn wird niedriger werden.

Es muss geprüft werden, ob die bestehenden Pumpen für die Wasserlieferung von Solothurn nach Grenchen ohne Anpassungen weiterbetrieben werden können.

Die vertraglich vereinbarte gegenseitige Lieferung von 3‘000 m³/d sollte uneingeschränkt gewährleistet werden können, allfällige Maximalmengen im Dauerbetrieb müssen ausgetestet werden.

Bei den ab der oberen Zone belieferten Netzverbindungen ergeben sich grundsätzlich keine Veränderungen. Das Steingruben-Quartier der Gemeinde Rüttenen bleibt in die obere Zone integriert, Feldbrunnen-St.Niklaus wird weiterhin vollumfänglich beliefert.

Auch das Gebiet Hübeli der Gemeinde Biberist verbleibt an der unteren Zone Solothurn.

Über die Netzverbindung mit Langendorf im Stufenpumpwerk Delta werden weiterhin die Gemeinden Langendorf, Oberdorf und Lommiswil mit Fehlwasser beliefert. Eine Anpassung des Wasserlieferungsvertrages ist vorgesehen.

34 Für die Notverbindung mit Bellach gibt es keine Veränderungen.

Ein Anschluss des Gebietes Rosegg bzw. der WV PDKS an die obere Zone ist möglich, zurzeit aber nicht vorgesehen.

4.2.4 Wasserspeicherung

Wie in Kapitel 3.4 „Reservoire und Speicherbilanz“ aufgezeigt, ist in der oberen Zone das Speichervolumen des Reservoirs Sunneschyn im Planungsziel Z2050 geringfügig zu klein. Eine Reservoirerweiterung ist aber vorläufig nicht angezeigt. Der oben erwähnte mögliche Zusammenschluss mit der WV PDKS müsste diesbezüglich näher geprüft werden.

Für die untere Zone ist nach Erstellung des Reservoirs Königshof in absehbarer Zeit kein Handlungsbedarf gegeben.

4.2.5 Leitungsnetz

Das Druckzonenkonzept und die Druckzoneneinteilung bleiben unverändert. Durch das neue Reservoir Königshof steigt der statische Druck der unteren Zone um ca. 0.7 bar an, was sich auf die Leistungsfähigkeit des Rohrnetzes positiv auswirkt.

Für das Reservoir Königshof ist eine neue Transportleitung DN 400 bis zum Anschluss ans Verteilnetz bzw. zum Anschlusspunkt Grenchenstrasse / Herrenweg erforderlich, was bereits im Rahmen der Reservoirplanung entsprechend festgelegt wurde. Zudem ist vom Reservoir zur Bergstrasse eine Förderleitung DN 250 für die obere Zone erforderlich.

Mit der Aufhebung des Reservoirs Steingrube kann auch die bestehende Transportleitung DN 400 ab Herrenweg bis Reservoir Steingrube, die teilweise quer durch Grundstücke verläuft, ausser Betrieb genommen werden. Die heutige Transportleitung DN 250 der unteren Zone in der Bergstrasse kann in die obere Zone integriert werden, wodurch die ältere Leitung DN 200 zur Brüggmoosstrasse entfallen kann.

Der Wegfall des Reservoirs Gisihubel hat zur Folge, dass auch die Transportleitung DN 400 nicht mehr benötigt wird. In Ergänzung zur Leitungsumlegung in der Wassergasse gemäss Teil-GWP Bürgerspital mit Durchmesseranpassung auf DN 200 kann der Abschnitt zwischen Wassergasse und der Zuchwilerstrasse durch die Sandmattstrasse ersatzlos weggelassen werden.

Als Neu-Erschliessung ist lediglich das Gebiet „Weitblick“ zu nennen, für das gemäss einem separaten Teil-GWP die dabei festgelegten Leitungsbauten mit entsprechenden Rohrnetzberechnungen dimensioniert werden.

Für einzelne Gebiete (Steinbrugg, Brunnmatt, Rossallmend, Rudolf-Steiner-Schule) ist heute noch nicht klar, wie die Erschliessung erfolgt und wo Hydranten benötigt werden.

Dies muss bei Vorliegen konkreter Projekte mittels Teil-GWP festgelegt werden.

Die restliche, im Versorgungsgebiet liegende Siedlungszone kann mit dem bestehenden Leitungsnetz versorgt werden. Auf Grund der allgemein hohen Leistungsfähigkeit sind praktisch keine Leitungsvergrösserungen erforderlich. Im Zuge von Erneuerungen können gar verschiedene Leitungsabschnitte redimensioniert werden.

35 Trotz der als eher hoch eingestuften Verbrauchszunahme von über 10 % (Kapitel 3.5.2) zeigen die Berechnungen der zukünftigen Betriebsweise keine neuen Erkenntnisse, es sind nach wie vor generell eher geringe Belastungswerte zu verzeichnen.

Die oben erwähnten Leitungsbauten bzw. Aufhebungen sowie allfällige weitere Leitungsoptimierungen (Aufheben von Leitungen, Reduktion von Leitungsquerschnitten) sind im Übersichtsplan WV.020.067.101 eingezeichnet.

Auf den Ersatz veralteter Leitungsabschnitte (Werterhaltung als Daueraufgabe) wird nicht speziell eingegangen. Die Leitungserneuerungen sind mit der Bautätigkeit (Stras-senbau-, Kanalisationsarbeiten usw.) in den jeweiligen Gebieten zu koordinieren.

Dabei kann in den meisten Fällen dieselbe Nennweite verwendet werden, in vereinzelten Fällen kann aber auch ein grösserer oder kleinerer Durchmesser angezeigt sein. Im Übersichtsplan sind aus heutiger Sicht optimale Durchmesser eingetragen.

4.2.6 Löschschutz

Die je nach Brandrisiko unterschiedlichen Löschwassermengen können vom Hauptleitungsnetz ohne Probleme bewältigt werden, wobei der mit dem neuen Reservoir Königshof höhere statische Druckhorizont positive Auswirkungen hat.

Grössere Druckverluste können auftreten bei älteren Hydranten. Insbesondere in Gebieten mit hohem Löschwasserbedarf müssen daher Hydranten verwendet werden, die eine hohe Leistung bzw. geringe Druckverluste aufweisen.

Grundsätzlich kann davon ausgegangen werden, dass "normale" Hydranten bis ca.

2'000 l/min mit akzeptablem Druckverlust bewältigen können. Im Umkehrschluss bedeutet dies, dass in Gebieten mit einem Löschwasserbedarf von mehr als 2'000 l/min gemäss Tabelle 10, also in Wohnzonen W4 und grösser, in der Altstadtzone, in der Mischzone Bahnhof sowie in den meisten Arbeitszonen, Hydranten mit hoher Leistung zu verwenden sind.

4.2.7 Fernwirk- / Fernsteuerungsanlage

Die im Eigentum der RES stehende Fernsteuerungsanlage ist relativ neu und wird weiterhin durch die RES betrieben. Die anfallenden Kosten werden anteilmässig an den WARESO verrechnet.

Für die WV Solothurn sind diesbezüglich somit keine Massnahmen erforderlich.

Im Dokument Generelle Wasserversorgungsplanung (Seite 32-35)