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Würdigung der Ergebnisse

Das wesentlichste und erfreulichsle Ergebnis unserer bisherigen Unlersuchungen dürfte der Nachweis sein, daß uns die moderne Technik Möglichkeiten, und zwar in den meisten Fällen verschiedene, in die Hand gibt, die geslatten, unsere Waldbestände auch in schwierigen Lagen wirtschaftlich zu nutzen, und zwar so zu nutzen, daß weder Schutzfunktion noch Nachhaltigkeit beeinträchLigL werden. Mit dem Aufzeigen und Beschreiben dieser Möglichkeiten ist das Problem allerdings noch nichL gelöst. Um zu wirklichen Erfolgen zu kommen, ist es unerläßlich, daß sich die Wirtschaftsführer und Forstbeamten geistig gründlich mit den sich daraus ergebenden Fragen auseinander-setzen und die Konsequenzen daraus ziehen, daß die Waldbesitzer aufgeklärt und ver-anlaßt werden, die modernen Verfahren anzuwenden und schließlich, daß ein Stamm von unterem Forstpersonal und von Waldarbeitern herangezogen wird, der fähig ist, diese Mittel zweckmäßig einzusetzen und zu unterhalten. Diese Aufgabe ist nicht ein-fach und kann auch nicht in kurzer Zeit gelöst werden. Es werden immer wieder Rück-schläge und Enttäuschungen eintreten. Diese können und müssen aber im Interesse unseres Gebirgswaldes und unserer Gebirgsbevölkerung überwunden werden.

Das Problem der Nutzung unserer Gebirgsbestände in schwierigen Lagen ist aber nur zum Teil ein technisches, sondern vor allem auch ein wirtschaftliches. Es genügt nicht, die technischen Möglichkeiten zu schaffen und zu kennen, wir müssen auch dafür sorgen, daß die wirtschaftlichste Lösung angewendet wird. Dazu will der zweite Teil der vorliegenden Mitteilung einen Beitrag geben. Die Untersuchung und das

Heraus-schälen der wirtschaftlichen Gesetzmäßigkeiten ist wesentlich mühsamer, schwieriger und zeitraubender als die Erfindung und Entwicklung von technischen Neuheiten. Die Resultate sind schwieriger zu interpretieren und weniger leicht augenfällig darzustellen und als Reklame und Rechtfertigung für seine Tätigkeit auszuwerten. Es ist daher ver-ständlich, daß man sich vielerorts scheute, diesen Fragen auf den Grund zu gehen und sich lieber als Erfinder betätigt. Wir mußten bei unseren Untersuchungen in ver-schiedener Beziehung Neuland betreten und uns langsam an eine geeignete Methodik herantasten. Noch sind manche methodische Fragen keineswegs geklärt und bedürfen noch weiterer Untersuchung. Vielleicht geben unsere Ausführungen Anlaß zur Diskus•

sion auch dieser Fragen.

Über einen Punkt dürften unsere Untersuchungen und Ausführungen Klarheit ge-bracht haben, nämlich darüber, daß es notwendig ist, den Gesamtaufwand zu analy-sieren und in seinen einzelnen Teilen auf Gesetzmäßigkeiten und Abhängigkeiten zu untersuchen. Nur so finden wir die einzelnen Bausteine, die nötig sind, um unsere Kai kulationen, Schätzungen und Vergleiche aufzubauen. Rückblickende Gesamtunter-suchungen ganzer Schläge werden nie zum Ziele führen, da in ihnen viel zu viele Faktoren zusammenwirken und sich gegenseitig beeinflussen. Analysen können am leichtesten durch Zeitstudien gemacht werden, wobei die Gliederung der Zeitelemente entsprechend ihrer Bedeutung für die Kostenrechnung zu erfolgen hat. Wenn wir im zweiten Teil unserer Ausführungen reichlich mit Zahlen operiert haben und verschie-dene, anscheinend sehr genaue Berechnungen durchführten, so darf das nie und unter keinen Umständen darüber hinwegtäuschen, daß damit nur Anhaltspunkte gesucht und gefunden wurden. Es wäre vollständig falsch, unsere Werte als absolut betrachten zu wollen und zu erwarten, daß im konkreten Einzelfall die genau gleichen Ergebnisse erzielt werden können. Wir haben uns bemüht, bei der Auswahl und Durchführung unserer Versuche möglichst repräsentative Verhältnisse auszuwählen und auch bei Schätzungen in diesem Rahmen zu bleiben. Dabei blieb allerdings der persönlichen Auf-fassung darüber, was typisch oder normal sei, noch ein bedeutender Spielraum. Immer•

hin sind wir davon überzeugt, daß die vorliegenden Ergebnisse als Richtlinien für weite Gebiete unserer Gebirgswälder dienen können. Wie weit unter speziellen Verhält-nissen Abweichungen zu erwarten sind, wird die Zukunft lehren, wenn weitere und auf breiterer Basis durchgeführte Erhebungen zur Verfügung stehen.

Unsere Berechnungen über den Kostenaufwand verschiedener Verfahren und deren Vergleich stellen erst einen Ausschnitt und Anfang dar. Das Ziel muß bleiben, die ganze Erschließung unserer Waldungen auf diese Weise zu untersuchen und zu prüfen. Als nächstes werden wir die Möglichkeiten des Taltransportes unter ähnlichen Bedingungen untersuchen und dessen Verfahren dem Bergtransport gegenüberstellen. Dank dem Ver-ständnis und dem Wohlwollen des Kuratoriums des Fonds zur Förderung der Wald-und Holzforschung, vorab seines Präsidenten, Herrn Eidgenössischer Oberforstinspektor A. J. Sc h 1 a t t er, sind wir in der glücklichen Lage, während einer weiteren drei-jährigen Periode derartige Untersuchungen im bisherigen Rahmen weiterzuführen. Wir benützen gerne die Gelegenheit, den zuständigen Stellen für ihr Wohlwollen und ihr Vertrauen in unsere Arbeit zu danken.

V. Zusammenfassung

1. Die vorliegende Untersuchung bildet die Fortsetzung der Veröffentlichung in Band XXIX, 1. Heft der Mitteilungen der Schweizerischen Anstalt für das forstliche Versuchswesen. Sie befaßt sich ausschließlich mit dem Bergauftransport von Holz aus dem Bestand an eine darüber liegende Transportanlage. Untersucht werden Rück-distanzen bis zu 250 m an Hängen von 60-100

%

Steigung und mit eigentlichem Gebirgscharakter.

2. In einem ersten Teil werden Arbeitsprinzip, technische Details und Arbeitsorganisa-tion beim Aufziehen am Boden schleifend ,mit leichter Seilwinde, mit Traktorseilwin-den und mit DoppeltrommelwinTraktorseilwin-den und Rückholseil dargestellt.

3. In einem zweiten Teil werden die im ersten Teil beschriebenen Verfahren sowie das früher beschriebene Aufseilen mit Tragseil und leichter Kabelkraneinrichtung in bezug auf ihre Wirtschaftlichkeit unter verschiedenen Bedingungen untersucht und verglichen.

1,. Unter verhältnismäßig einfachen Bedingungen, d. h. bei gleichmäßig geneigten Hängen ohne markante Gefällsbrüche, Felsbänder und Blockschuttbedeckung, erweist sich eine leichte, sclbstfahrbare Seilwinde YOn etwa 8 PS beim Aufziehen von Trä-meln am Boden den andern Rückmitteln wirtschartlich überlegen. Erst bei Lasten von mehr als 1 m3 Inhalt sind stärkere Winden oder Traktoren wirtschaftlicher.

5. Auch an hindernisreichen Hängen ist die kleine Winde wirtschaftlich, vor allem wenn sie mit Doppeltrommel und Rückholseil versehen ist und damit die Verwe n-dung einer Schlepphaube möglich wird. Die Überlegenheit ist aber geringer als in einfachem Gelände, da der Gesamtaufwand bei relativ schwachem Motor mehr vom Gelände beeinflußt wird als bei den starken Seilwinden.

6. Das Aufziehen mit Tragseil erweist sich vor allem in schwierigem Gelände schon bei relativ geringen Holzmengen und auf kurze Distanzen wirtschaftlicher als das Aufziehen am Boden mit einem der untersuchten Zugmittel. Im einfachen Gelände müssen größere Holzmengen und längere Distanzen vorliegen, bis sich der Einsatz des Tragseils lohnt.

Resume

1. Ce travail est la suite de la publication qui a paru saus le meme titre au tome XXIX, 1 er cahier, des Annales de l' Institut

f

ederal de recherches forestieres. ll concerne exclusivement le transport en amont, qui amene les bois du parterre de la coupe a une voie de devestiture sise au-dessus. L'examen porte sur des distances de debardage de jusqu'a 250 m, sur des versants de 60-100

%

de pente et a caractere vraiment mon-tagneux.

2. La premiere partie expose le principe des operations, les details techniques et l'orga•

nisation du travail dans la montee du bois trafoant au sol a l' aide d'un treuil leger a moteur, de treuils sur tracteur et de treuils a deux tambours et corde de rappel.

3. La seconde partie presente l' examen economique compare des procedes decrits dans la premiere partie et du halage decrit anterieurement et qui se f ait avec un cable porteur et une grue telepherique legere, dans diverses conditions.

4. Dans des conditions relativement simples, c.

a

d. sur des versants regulierement inclines, sans fortes ruptures de pente, bandes de rocher ou revetement de blocs d' eboulis, un leger treuil automoteur d' env. 8 CV est economiquement superieur aux autres moyens de debardage pour le trainage en amont de billes. Des treuils plus forts ou des tracteurs ne sont preferables

a

cet egard que pour des charges de plus de 1 m3 devolume.

5. Le petit treuil est aussi economique sur des versants parsemes d'obstacles, surtou·t s'il est dote d'un tambour double et d'une corde de rappel et rend ainsi possible l'emploi d'un cone de debardage. Mais sa superiorite est moins marquee qu'en terrain uni, les frais totaux subissant plus l'influence du terrain chez les dispositif s

a

moteur faible que chez les treuils de grande puissance.

6. C' est surtout en terrain difficile que le halage sur cable porteur se trouve etre plus economique que le trainage au sol

a

l'aide d'un des moyens de traction examines, meme pour des quantites de bois relativement faibles et sur de petites distances. En terrain uni, il faut que la quantite de bois soit plus importante, et que les distances soient plus longues, pour que l'utilisation d'un cable porteur soit rentable.

Trad. : E. Badoux