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Aufwand und Kostenstruktur bei den einzelnen Rückverfahren a) Aufziehen mit leichter Seilwinde

Auch beim Einsatz von leichten Seilwinden zum Aufziehen am Boden, also ohne Rückholseil oder Tragseil, sind gewisse Aufwände für die Installationen erforderlich, Aufwände, d,ie unabhängig sind von der gerückten Menge und der Rückdistanz. In erster Linie slnd es das Aufstellen und Verankern der Winde, dann aber auch das

Mon-tieren der beiden Haupt-Umlenkrollen, die in diese Kategorie fallen. Es ist selbstver-ständlich, daß je nach Gelände und Bestandesverhältnissen diese Arbeiten verschieden viel Zeit in Anspruch nehmen. In den 12 Versuchen, bei welchen wir über detaillierte Zeitstudien für die Montage und Demontage verfügen, stellten wir folgende Zeitauf-wände fest:

Zeitaufwand für Installationen

Versuchs-Nr. in Arbeiterminuten

(Motorminuten in Arbeiterminuten umgerechnet)

R 66 130 Minuten

R 67 51 Minuten

R 68 A 44 Minuten

R 68 B 124 Minuten

R 69 135 Minuten

R 71 llO Minuten

R 76 A 143 Minuten

R 76 B 151 Minuten

R 76 D 173 Minuten

R 77 A 186 Minuten

R 78 A 123 Minuten

R 79 A 189 Minuten

Total 1559 Minuten

Im Mittel 130 Arbeiterminuten

Bei diesen Zahlen handelt es sich um reine Arbeitszeiten ohne Pausenanteil. Selbst-verständlich ist auch keine Wegzeit der Arbeiter und keine Zeit für den Transport der Winde oder von anderem Material an die Arbeitsstelle inbegriffen. Wie auch bei den nachher behandelten Verfahren wird bei der Montage vom vollständig vorhandenen und in der Nähe des Arbeitsplatzes gelagerten Material ausgegangen. Bei der Beendigung der Demontage ist alles Material kontrolliert und bereit zum Verlad oder für eine neue Verwendung. Rechnen wir zu den festgestellten Zeiten der Zeitstudien noch 10

%

Zu-schlag für bezahlte Pausen, so ergibt sich e i n m i t t I e r e r Z e i t a u f w a n d f ü r Installationen beim Aufziehen am Boden schleifend von rund 2 ½ Arbeiterstun den. Diese Zeit muß im Durchschnitt aufgewendet wer-den, unabhängig davon, ob wir aus der gleichen Stellung eine oder hundert Lasten aufziehen und unabhängig davon, wie weit das zu rückende Holz entfernt ist.

Es ist klar, daß dieser Aufwand um so stärker ins Gewicht fällt, je geringer die gerückte Holzmenge und je kürzer die Distanz ist.

Die weitern Arbeiten stehen nun in direktem Zusammenhang mit dem eigentlichen Rücken. Auch hier müssen wir verschiedene Zeitklassen unterscheiden. Der größte Teil der Zeitaufwände läßt sich ohne Schwierigkeit jeweilen einer bestimmten Last zuteilen. Die allgemeinen Zeiten dagegen betreffen eine Vielzahl von Lasten und

müs-Arbeiter

Aufziehen am Boden schleifend mit leichter Winde.

,.

ckaufwand fo Arbeiterminuten pro Last, in Abhängigkeit von der Rückdistanz.

Lastklasse I

sen daher nachträglich auf die Gesamtzeit aller Lastgänge verteilt werden. In unserem Falle haben wir sie als prozentualen Zuschlag zu den Lastzeiten berechnet. Lasten, die auf große Distanzen gerückt wurden oder die einen besonders großen Zeitbedarf auf-wiesen, partizipieren entsprechend stärker an den allgemeinen Zeiten als Lasten mit geringem Zeitbedarf. Um die Addition der Zeiten der Männer und jener der Maschine zu ermöglichen, wurden die Maschinenminuten entsprechend dem Geldfaktor in Ar-beiterminuten umgerechnet. Wie im vorhergehenden Kapitel gezeigt, kostet die Ma-schine ohne Bedienung pro Stunde rund Fr. 2.4.0, wozu noch die Kosten der Seile und Rollen im Betrage von Fr. -.80 kommen. Dieser Stundenansatz entspricht ungefähr den Stundenkosten eines Arbeiters für die Verwaltung {ausbezahlter Stundenlohn plus Soziallasten), wie sie an vielen Orten gerechnet werden müssen, so daß die Gleich-setzung Maschinenstunde = Arbeiterstunde vertretbar ist und in unseren Berechnungen angewendet wurde.

Die Totalzeit pro Last läßt sich als Funktion der Rückdistanz darstellen. Wie er-wartet, nimmt die Zeit mit steigender Distanz zu, wobei allerdings die Streuung der Werte beträchtlich ist. Immerhin lassen sich Regressionslinien mit recht gutem Be-stimmtheitsmaß errechnen. Die Beziehung zwischen Zeitaufwand und Distanz inner-halb der Grenzen unserer Versuche ist linear. Leider verfügen wir in unserem Material nur bei der Volumenklasse I, also bei Trämeln bis 0,4,9 m3 über genügend und über alle

Distanzen verteilte Werte, um die Berechnung der Regressionslinie vornehmen zu kön-nen. Teilen wir unser Material in zwei Kategorien, «einfache Arbeitsverhältnisse» und

«schwierige Arbeitsverhältnisse» ein, so ergeben sich zwei verschiedene Funktionslinien (Abb.16).

Die Funktion y= 5,0

+

0,35 x bzw. 19,0

+

0,70 x besagt folgendes:

Der Zeitaufwand in Arbeiterminuten pro Last ist I n einfachen Arbeitsverhältnissen

=

5,0

+

0,35 x,

wobei x die Rückdistanz in Metern.

Der Zeitaufwand in Arbeiterminuten pro Last ist I n

schwierigen Arbeitsverhältnissen = 19,0

+

0,70 x.

Wie zu erwarten war, weisen unsere Aufwandfunktionen ein konstantes und ein variables Glied auf. Das konstante Glied entspricht dem Aufwand, der von der Distanz unabhängig ist, also vor allem dem Anhängen und Abhängen der Last und dem Lagern am Weg. Der Vergleich mit den Zeitaufnahmen zeigt, daß die Konstante, unter Be-rücksichtigung des Zuschlages für allgemeine Zeiten, gut der Summe der Anhänge- und Abhänge- und Lagerzeiten entspricht. Die Abb. 16 beweist ferner, daß der Einfluß der Arbeitsbedingungen sehr groß ist. An stark coupierten Hängen mit Steilstufen und Terrassen oder auf Blockschutt sind die Aufwände etwa doppelt so groß als auf gleich-mäßigen und hindernisfreien Hängen, auch wenn diese recht steil sind. Ebenfalls las-sen die wenigen vorhandenen Resultate für Lasten mit mehr als 0,50 m3 Inhalt erkennen, daß sich die Größe der Last ziemlich stark auswirkt, der Aufwand pro Last für stär-kere Stämme also deutlich größer wird.

Um im einzelnen Falle eine Vorauskalkulation über die zu erwartenden Rückkosten durchzuführen, ist es notwendig, folgende Daten zu kennen, bzw. einzuschätzen:

a) Anzahl der notwendigen Windenaufstellungen b) Mittlerer Lastinhalt

c) Durchschnittliche Rückdistanz

Die Zahl der Windenaufstellungen wird man, wie weiter oben dargestellt, möglichst gering halten, den Standort also jeweilen so wählen, daß ein möglichst großer Teil des Schlages erfaßt werden kann. Immerhin dürften in gegliedertem Gebirgsgelände nur 'selten mehr als 50 m Hangbreite von einer Windenaufstellung aus bedient werden

kön-nen. Der mittlere Lastinhalt ergibt sich aus der Maßliste oder Schätzung. Dabei ist aber zu berücksichtigen, daß auch alles Papierholz und Brennholz mitgerückt werden muß und daß nur ein kleiner Teil der Lasten aus mehreren Stücken zusammengesetzt sein wird. Wie bereits früher betont, neigt man sehr leicht dazu, die mittlere Lastgröße zu überschätzen. Die mittlere Rückdistanz entspricht nicht in allen Fällen der halben Aus-dehnung des Schlages, sondern muß entsprechend der Verteilung des geschlagenen Holzes bestimmt werden.

Der Aufwand pro m3 gerückten Holzes errechnet sich nach der Formel:

Holzmenge

Anzahl Installationen x Installationszeit + - - - - -(Fjxaufwand pro Last + Distanzfaktor

mittlere Last x mittlere Distanz)

Holzmenge

Wenn wir annehmen, daß in einem Schlag 4,0 m3 Holz mit einem mittleren Trämel-inhalt von 0,40 m3 anfallen, die mittlere Rückdistanz 100 m in einfachem Gelände be-trage und zum Au(seilen die Winde an zwei Stellen aufgestellt werden muß, ergibt sich

Aufwand pro m3 in Arbeiterminuten

2 • 150

+

ü,40 40 (5,0

+

0,35 • 100) 40

107 Arbeiterminuten

Dieser Zeitaufwand darf aber nicht nur mit dem ausbezahlten Lohn, sondern muß mit dem Stundensatz umgerechnet werden, den ein Arbeiter die Verwaltung kostet.

Bei Fr. 2.50 ausbezahltem Stundenlohn+ 20

%

Soziallasten also mit Fr. 3.- pro Stunde oder Fr. -.05 pro Minute. Der Transport in unserem Fall würde also rund Fr. 5.35 pro m3 kosten. In schwierigem Gelände ergäbe die Rechnung:

2 · 150

+ Vo

(19,0

+

0,70 · 100)

40

=

230 Minuten oder Fr. 11.50

also etwas mehr als das Doppelte. Auf diese Weise kann man sich auch überlegen, ob sich das Rücken von einzelnen Zwangsnutzungen lohnt. Nehmen wir z.B. an, 100 m unterhalb des Weges sei rinc dürre Tanne von 2 m:J Tnhalt, die fünf Trämel ergebe. Der Rückaufwand würde sich dann im einfachen Gcliinde auf 175 Minuten oder Fr. 8.75 pro m3 stellen. Dazu ki-imcn noch die Kosten für den Anmarsch der Seilwinde zum Arbeitsplatz.

Die hier angeführten Zahlen können keinen Anspruch auf absolute Gültigkeit erhe-ben. Sie genügen aber, um gewisse Gesetzmäßigkeiten aufzuzeigen, um verschiedene Transportverfahren auf ihre Wirtschaftlichkeit zu vergleichen und um gewisse Vor-kalkulationen durchzuführen. Als Hauptcharakteristika des Aufziehens am Boden mit leichter Winde möchten wir festhalten:

a) Die Rückkosten hängen ganz wesentlich von den Arbeitsbedingungen, vor allem den Bodenverhältnissen ab. An Hängen mit unregelmäßigem Gefälle oder mit Block-schutt kann der Aufwand auf das Doppelte gegenüber gleichmäßigen und hindernis-armen Hängen ansteigen.

b) Die Lastgröße wirkt sich ebenfalls relativ stark auf den Zeitaufwand und damit die Kosten pro Last aus.

c) Die Rückkosten steigen linear mit der Entfernung.

d) Infolge des Fixaufwandes für Installationen sinken die Kosten pro Einheit mit ~tei-gender Menge des gerückten Holzes. Immerhin lassen sich auch verhällnismäßig ge-ringe Quantitäten wirtschaftlich rücken.

b) Aufziehen mit Pferde- oder Traktorzug

Pferde und Traktor haben ihre große Bedeutung für das Holzrücken in den Ver-hältnissen des Mittellandes und teilweise des Juras. Aus den bereits besprochenen Grün-den scheiGrün-den Pferde beim Aufziehen am Steilhang, sobald es sich um etwas größere Distanzen handelt, aus. Wir führten deshalb keine Versuche in Verhältnissen durch, die sich mit unseren Beispielen für das Aufziehen und Aufseilen vergleichen lassen.

Dagegen kommen Traktoren mit Seilwinden für das Gebirge durchaus in Frage. Aller-dings war ursprünglich nicht geplant, unsere Untersuchungen im Gebirge auch auf Traktoren auszudehnen, da wir gleichzeitig damit beschäftigt sind, ähnliche Unter-suchungen in den Langholzgebieten des Mittellandes und Juras durchzuführen, wo verschiedene Schleppertypen und Pferde miteinander in Konkurrenz stehen. Jene Re-sultate werden zum Teil auch für das Gebirge Gültigkeit haben. Um aber trotzdem heute schon wenigstens einige Anhaltspunkte zu bekommen, werteten wir einige unserer Jura- und Voralpenaufnahmen, die in bezug auf das Gelände mit Gebirgsverhältnissen vergleichbar sind, nach gleichen Gesichtspunkten aus. Als Zugmaschinen waren Diesel-traktoren und Unimog mit Seilwinden eingesetzt.

Im Gegensatz zu den leichten Seilwinden ist der fixe Installationsaufwand bei Trak-toren in der Regel bedeutungslos. Eine besondere Verankerung ist meistens nicht not-wendig, auch geht das Fahrzeug in der Regel für fast jede Last neu in Stellung, so daß die entsprechende Zeit leicht der Last direkt zugeteilt werden kann. Wir haben daher den ganzen Rückaufwand auf die Lasten bezogen. Im Gegensatz zum Aufziehen mit leichter Winde verfügen wir über Werte aus den Volumenklassen 1-V (da auch Langholz ge-rückt wurde), dagegen nur über Distanzen von weniger als 150 m. Die Abb. 17 zeigt den Verlauf der Aufwandfunktion, wie sie sich aus unserem Zeitstudienmaterial, das aber nicht sehr umfangreich ist, ergeben.

Bei der Darstellung fällt sofort auf, daß der Aufwand in den verschiede -nen Klassen nicht nur in der absoluten Höhe, sondern auch im lauf der Funktion sehr ähnlich is!. Die kleinen Unregelmäßigkeiten im Ver-laufe der Linien sind durch Zufälligkeiten des Untersuchungsmaterials bedingt. Wir können daraus als ersten Schluß ziehen, daß bei diesem Rückmittel, zum mindesten bis zu Lasten von 2 m3, der Zeitaufwand pro Last von der Lastengröße nicht wesentlich beeinflußt wird. Auf anderem Wege ha-ben wir das schon früher (26) nachgewiesen. Die Zeitstudien lassen auch den Schluß zu, daß der Einfluß des Geländes weniger ausgeprägt ist als bei der Verwendung einer _leichten Winde. Die Resultate der Abb.17 gelten für mit-telschwere Verhältnisse. Der Vergleich mit Abb.16 zeigt im weiteren, daß die konstanten Glieder der Funktionslinien sozusagen vollständig übereinstimmen. Das Anhängen und Abhängen der Last sowie das Lagern am Wegrand dauert also bei beiden Verfahren insgesamt gleich lang. Hingegen ist der Funktionsverlauf beim Traktor steiler. Das ist vor allem darauf zurückzuführen, daß die Traktorminute wesentlich teurer ist als die Windenminute.

Arbeiter Aufziehen am Boden schleifend mit Traktor und Seilwinde.

Rückaufwand in Arbeiterminuten pro Last, in Abhängigkeit von der Rückdistanz.

Lastklassen I-V

Die Vorauskalkulation der mutmaßlichen Koslcn gestaltet sich auf Grund der ange-führten Aufwandfunktionen außerordentlich einfach. Die Rechnung lautet:

Rückaufwand pro Last in Arbeitermin.

Wie das Aufziehen mit der einfachen Winde verlangt die Doppeltrommelwinde ei-nen gewissen fixen Installationsaufwand, der unabhängig von der Transportmenge ist. Die Transportdistanz spielt insofern eine Rolle, als zur Installation der Winde und des Rückholseiles nach unserer Definition das Einrichten des Hilfsseiles bis zur Hauptumlenkrolle am untern Ende des Schlages gehört. Der Zeitbedarf für die Mon -tage und Demon-tage ist bei diesem Verfahren etwas größer als bei

d er einfachen W in de. Auf Grund unserer Erfahrungen veranschlagen wir ihn zu 200 Arbeiterminuten pro Aufstellung.

Die Änderungen in der Führung des Rückholseils während des Betriebes, welche durch die Lage der einzelnen Lasten bedingt werden, haben wir bei unseren Aufnah-men denjenigen Lasten belastet, welche davon den Nutzen hatten. Im übrigen erfolgte die Auswertung wie beim Aufziehen mit einfacher Winde beschrieben. Dabei wurden, wiederum für die Lastklasse I, folgende Funktionen gefunden:

einfache Verhältnisse y = 18,0 + 0,44 x schwierige Verhältnisse y = 22,0 + 0,54 x

Verglichen mit dem gewöhnlichen Aufziehen ist die Konstante erwartungsgemäß etwas höher, immerhin innerhalb der gleichen Größenordnung. Unter den ein -fachen Geländebedingungen am steilen Hang und bei zerstreut lie-gendem Holz genügt die Beschleun°igung des Ausstreckens des Zug-seils und die Erleichterung für die Arbeiter nicht, um den Mehr-aufwand für das Einrichten und Verlegen des Rückholseiles auszu-g 1 eichen. Der Zeitaufwand pro Last ist deutlich auszu-größer auszu-geworden. Dabei darf aber nicht übersehen werden, daß die Arbeit für die Männer ganz wesentlich erleichtert und angenehmer gestaltet wurde, was sich vielleicht im praktischen Dauerbetrieb stärker auswirken mag als unter den Versuchsbedingungen. Dagegen hat sich die Ver -wendung des Rückholseils unter den schwierigen Geländeverhält-nissen auch zeitlich als vorteilhaft erwiesen. Vor allem dank der Möglichkeit, auf hindernisreichem Boden eine Schlepphaube ein-zusetzen, ist der Zeitaufwand gegenüber dem gewöhnlichen Ver-fahren gesunken. Die kleinere Anstrengung der Arbeiter ist in diesen Verhältnis-sen besonders erwünscht.

d) Au/seilen mit Tragseil und leichter Kabelkraneinrichtung

Die technischen Vorteile dieses Verfahrens gegenüber jeder Art des Aufziehens am Boden sind so überzeugend, daß sie keiner besonderen Begründung bedürfen. Dagegen sind es wirtschaftliche Überlegungen, die schlußendlich bestimmen, ob und wo ein Verfahren praktisch Anwendung finden kann oder in welchen Fällen andere Möglich-keiten vorteilhafter sind. Deshalb haben wir das Aufseilen am Tragseil besonders gründlich untersucht, so daß wir hier über ein bedeutendes Zahlenmaterial verfügen.

Die Aufwandanalyse beim Aufseilen mit Tragseil wird vor allem dadurch ganz wesentlich erschwert, daß sich eine große Zahl von komplex wirkenden Einflüssen mit ganz verschiedenen Abhängigkeiten auswirk~n. Als große Hauptgruppen haben wir die mengenunabhängigen Aufwände, also die Installation der ganzen Seilanlage, und die mengenabhängigen, die eigentlichen Betriebsaufwände. Im Gegensatz zu den bisher besprochenen Aufziehverfahren ist aber beim Tragseil bereits ein Teil der lnstallation~-kosten distanzabhängig. Ein großer Teil der Arbeiten muß zwar auf alle Fälle gleich gemacht werden, ob die Anlage lang oder kurz ist (Aufstellen und Verankern der

Seil-winde, obere und untere Tragseilverankerung, Spannen des Tragseiles). Dagegen hängt bis zu einem gewissen Grad die Zahl der notwendigen Seilsättel, die für die Montagezeit eine große Rolle spielen, und vor allem der Zeitaufwand für den Transport der ein-zelnen Baubestandteile vom Depotort zur Einbaustelle von der Länge der Bahn ab. Beim eigentlichen Transport bestehen grundsätzlich gleiche Beziehungen wie bei den bereits behandelten Verfahren. Eine Schwierigkeit liegt darin, daß wir zwischen der Bewegung auf dem Tragseil und derjenigen beim seitlichen Zuziehen, die mit ganz verschiedenen Geschwindigkeiten erfolgen, unterscheiden müssen. Als neues Problem stellt sich sodann beim Tragseilverfahren die Gestaltung des Abladeplatzes und das Lagern des Holzes.

Im Gegensatz zu den Aufziehverfahren, wo sich das Holz in der Breite des ganzen Schla-ges längs des Weges verteilt, fällt an der Abladestelle die gesamte Holzmenge, die mit einer, manchmal auch mit mehreren Bahnen gerückt wird, an einer Stelle an, was vor allem an steilen Hängen und auf schmalen Wegen gewisse Schwierigkeiten mit sich bringt, besondere Installationen nötig ma~ht und unter Umständen ziemliche Zeitauf-wände für das Lagern des gerückten Holzes verlangt. Dieser Aufwand ist wiederum un-abhängig von der Transportweite und nur bestimmt durch die Gesamtmenge, die ge-rückt wird.

Zeitaufwand für Montage und Demontage einer leichten Seilanlage Zeitaufwand in Arhciterstunden

Abgesehen von der Ausbildung und Eignung der Arbeiter sind es in erster Linie die Geländeverhältnisse, die bestimmen, welcher Zeitaufwand notwendig ist, um Klein-seilbahnen zu montieren und wieder zu demontieren. Oft spielen auch nebensächliche Einwirkungen, Glück oder Pech eine maßgebende Rolle. Daher ist es ausgeschlossen, 136

für diese Arbeit genaue Zeitvoraussagen zu machen. Immerhin gestatten uns unsere Zeitaufnahmen, gewisse Richtlinien und Anhaltspunkte zu geben. Wir verfügen aus unseren Versuchen über 20 Aufstellungen zum Aufseilen, also mit Bau von oben nach unten, von welchen der Zeitaufwand für Montage, Demontage und Umstellungen wäh-rend des Betriebes genau erhoben wurde.

Nur bei einem Teil der Aufnahmen wurden einzelne Teilarbeiten ausgeschieden, die uns zeigen, für was die Zeit gebraucht wurde.

.,

Detailaufnahmen für Montage und Demontage Arbeiterminuten

Fast ein Viertel der Arbeitszeit entfällt demnach auf die allgemeinen Vorarbeiten, das Freihauen der Seillinie, das Ordnen und Kontrollieren des Materials nach der Demon-tage usw. Das Freihauen der Seillinie verlangt vor allem in engen Beständen und bei hoch verlaufendem Tragseil viel Zeit, da es dann oft notwendig ist, an den Bäumen beidseitig der Trasselinie die Äste zu entfernen. An zweiter Stelle mit je einem Fünftel der Arbeitszeit folgen das Auslegen, Spannen und wieder Aufrollen des Tragseils und das Montieren und Demontieren der Seilsättel. Für diese schwaclct der Zeitbedarf sehr stark je nach den besonderen Umständen und vor allem auch nach der Seilhöhe. Für das Herrichten des Lagerplatzes wurden in unseren acht Beispielen durchschnittlich eben-falls 10

%

der Arbeitszeit verwendet.

Die hier angegebenen Zeiten sind reine Arbeitszeiten. Sie enthalten nur Kurzpausen.

Dementsprechend müssen sie um 10

%

als Ausgleich der bezahlten Pausen erhöht wer-den, um als Basis von Kostenberechnungen dienen zu können. Überschlagsmäßig dürfen wir bei mittelschwer~n Gebirgsverhältnissen mit folgenden Installationsaufwänden rechnen:

a) Bahnen mit weniger als 150 m Länge, 0-1 Seilsättel lichter Bestand, ordentlich gangbar, gute Sichtverhältnisse.

b) Bahnen mit weniger als 150 m Länge, 2-3 Seilsättel geschlossener Bestand, ordentlich gangbar.

c) Bahnen mit weniger als 150 m Länge, 2-3 Seilsättel

geschlossener Bestand, Felsbänder, Bachläufe oder andere Hindernisse.

d) Bahnen von 150-250 m Länge mit 1-2 Seilsätteln

lichter Bestand, ordentlich gangbar, gute Sichtverhältnisse.

c) Bahnen von 150-250 m Länge mit 3--4 Seilsätteln geschlossener Bestand, schlechte Sicht, Bodenhindernisse.

I) Bahnen über 250 m Länge mit mehr als 3 Seilsätteln mittlere Bestandes-, Gelände-und Sichtverhältnisse.

Die eigentlichen Betriebsaufwände haben wir ebenfalls auf die Last bezogen und diese in die verschiedenen Lastklassen eingeteilt. Die allgemeinen Aufwände, ausge-nommen das Lagern, wurden als prozentuale Zuschliigc bestimmt und auf die Lasten verteilt. Beim Transport auf dem Tragseil sind seitliche Zuzüge bis 10 m Distanz inbe-griffen. Die Darstellung der Lastzeiten in Abhiingigkcit von der Distanz auf dem Trag-seil für die Volumenklassen 1-III zeigt Abb. 18.

Gegenüber dem Aufziehen am Boden ist die Konstante erwartungsgemäß wesentlich größer geworden. Sie enthält eben nicht nur das eigentliche Anhängen und Abhängen, sondern auch bis 10 m Zuziehen zum Tragseil, das Aufziehen der Last bei still-stehender Laufkatze, das Absenken der Last am Abladeplatz und das Wicderaufziehen der Lastrolle vor Beginn der Leerfahrt. Dagegen ist der Anstieg der Funktion ganz wesentlich flacher geworden, ein Beweis dafür, daß die Fahrgeschwindigkeit wesentlich

Gegenüber dem Aufziehen am Boden ist die Konstante erwartungsgemäß wesentlich größer geworden. Sie enthält eben nicht nur das eigentliche Anhängen und Abhängen, sondern auch bis 10 m Zuziehen zum Tragseil, das Aufziehen der Last bei still-stehender Laufkatze, das Absenken der Last am Abladeplatz und das Wicderaufziehen der Lastrolle vor Beginn der Leerfahrt. Dagegen ist der Anstieg der Funktion ganz wesentlich flacher geworden, ein Beweis dafür, daß die Fahrgeschwindigkeit wesentlich