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Die Berechnungsgrundlagen

a) Zeitstudien

Weitaus der größte Teil der Kosten, die beim Rücken auftreten, sind zeitabhängig oder lassen sich mit guter Annäherung als Funktion der Zeit, die für eine bestimmte Verrichtung gebraucht wird, darstellen. Das gilt ganz besonders für alle Löhne, die ja den wichtigsten Kostenanteil ausmachen, aber auch für Betriebskosten von Maschinen und selbst Amortisationen. Dementsprechend ist es notwendig, sich über den Zeitbedarf der einzelnen Vorgänge bei der Vorbereitung und Durchführung des Rückens genau ins Bild zu setzen. Auf diese Weise ist es nicht nur möglich, rückblickend den durch-schnittlichen Aufwand für bestimmte Transporte, sondern auch den Einfluß bestimmter Bedingungen auf Zeit und Kosten festzustellen und damit Grundlagen für eine Voraus-kalkulation zu gewinnen. Gleichzeitig geben uns Zeitstudien Einblick in den Ablauf der Arbeitsvorgänge und damit Hinweise für organisatorische und technische Verbesserun-gen. Aus diesem Grunde führten wir unsere Leistungsuntersuchungen ausschließlich in Form von Zeitstudien im praktischen Betriebe aus. Gegenüber den üblichen Zeit-studien im Hauungsbetrieb weisen ZeitZeit-studien bei Transportvorgängen einige Beson-derheiten auf, die bei der Methodik berücksichtigt werden müssen. Vor allem muß die Zeitgliederung so gewählt werden, daß später einwandfreie Vergleiche und Um-rechnungen möglich sind. Der Anteil der allgemeinen Zeiten ist sehr groß und diese müssen zudem noch auf ganz verschiedene Weise verteilt werden. Wir sind von folgen-der Zeitgliefolgen-derung ausgegangen:

I. Zeiten, die eich auf eine

1. Von Transportmenge und Transportdistanz unabhän-gige Zeiten: (z. B. Windenaufstellung, Installation von Verankerungen usw.)

2. Von Transportmenge unabhängige, aber von Trans-portdistanz abhängige Zeiten: (z. B. Freimachen der Seillinie, Auslegen von Tragseil, Einrichten des Tele-fons usw.)

3. Von Transportdistanz unabhängige, aber von Trans-portmenge abhängige Zeiten: (z.B. Einrichten des Abladeplatzes und Lagerplatzes)

4. Von Transportmenge und Transportdistanz unhängige, aber von der Gesamtdauer der Arbeit ab-hängige Zeiten: (z. B. Pausen, Maschinenunterhalt, Oelwechsel usw.)

Diese Zeitgliederung stellt bereits auch das Gerippe für die Kostengliederung dar.

Der Übergang zu den Kosten ergibt sich durch die Multiplikation der Zeiten mit dem Kostenfaktor der Zeiteinheit. Dieser ist bei Verwendung von verschieden qualifizierten Arbeitskräften, von Zugmitteln und Maschinen nicht gleich, weshalb Zeiten von Men-schen und Maschinen oder Zugtieren nicht addiert werden dürfen. Da jedoch in vielen Fällen die Addition der Zeiten die Auswertungsarbeiten wesentlich erleichtern kann, haben wir die effektiven Zeiten den Einheitskosten entsprechend mit Koeffizienten multipliziert, so daß für sie nachher der gleiche Kostenfaktor eingesetzt werden konnte.

Wir haben als Grundmaß die Arbeiterminute gewählt (vgl. auch 26). Dieses Vorgehen ist dann möglich und richtig, wenn wir annehmen, daß die Parität der Kosten pro Zeit-einheit bei den verschiedenen eingesetzten Arbeitsmitteln im Laufe der Zeit nicht ändert. Diese Annahme ist nur bedingt richtig, immerhin zeigt die Erfahrung, daß innerhalb kürzerer Zeiträume die Paritätsänderungen nicht sehr stark sind. Die Fuhr-löhne z.B. haben sich in der schweizerischen Forstwirtschaft von 1939-1949 ziemlich parallel zu den Holzhauerlöhnen entwickelt ( 34). Erst in letzter Zeit treten gewisse Unterschiede auf. Die Abweichungen machen aber bedeutend weniger aus als die Stundenlöhne-Unterschiede von Betrieb zu Betrieb und von Gegend zu Gegend. Wir glauben deshalb, dieses Vorgehen vertreten zu dürfen, da die praktischen Vorteil~

bedeutend sind.

Es liegt im Wesen der untersuchten Rückverfahren begründet, daß der Anteil der einzelnen Zeitarten bei den Verfahren verschieden ist. Deshalb müssen die Gesetz-mäßigkeiten für jede Art gesondert gesucht und festgestellt werden. Ist dies der Fall, so läßt sich für jede Rückarbeit der voraussichtliche Zeit- und Kostenaufwand aus den . Elementen synthetisieren und damit eine Vorauskalkulation ausführen.

Da bei der Rückarbeit stets eine Mehrzahl von Menschen, Pferden oder Maschinen zusammenarbeiten, stellen Zeitstudien große Anforderungen an den Zeitnehmer. Wird gleichzeitig an weit auseinander liegenden Orten z. B. an der Maschine, am Lager-platz und weit unten im Bestande gearbeitet, muß mehr als ein Zeitnehmer eingesetzt werden, sofern man nicht vorzieht, einen Teil der Arbeiten global aufzunehmen. Dabei ist genau festzulegen, wer wen aufnimmt und wo und wann der Übergang ·aus dem Bereich eines Zeitnehmers in denjenigen eines andern erfolgt. Bei unseren Unter-suchungen hat sich das sogenannte Fortschrittszeitverfahren - sofern mehr als ein Zeitnehmer eingeschaltet war - mit parallel laufenden Uhren, die nachträgliche Kon-trollen ermöglichen, am besten bewährt. Für Zeitstudien bei Transportvorgängen sind immer zwei Betrachtungsmöglichkeiten denkbar. Eine statische Betrachtungsweise geht vom einzelnen Arbeitsplatz aus und notiert, was an diesem passiert. Beobachtete Einheit ist der Mann oder die Maschine, die in einem bestimmten Zeitpunkt oder Zeitabschnitt diese oder jene Tätigkeit ausführt. Am Schluß läßt sich leicht feststellen, daß in einem bestimmten Zeitabschnitt so viele Minuten für diese, so viele für jene Teilarbeit aufge-wendet und unterdessen eine bestimmte Anzahl von Lasten transportiert wurden. Daraus liißL sich der mittlere Aufwand an einzelnen Teilarbeiten pro Last errechnen. Die dyna-misf'he Betrachtungsweise geht vom Zyklus der Bewegung des Transportgutes aus. Der Zeitnehmer sitzt gewissermaßen auf dem transportierten Gut und notiert, was an den verschiedenen Arbeitsplätzen daran gearbeitet wird. In der Regel wird im gleichen Zeit-punkt an verschiedenen ArbritspHitzen mit verschiedenen Lasten gearbeitet. Beim Auf-seilen mit Tragseil z.B. wird im Zeitpunkt Hoben die Last Nr. 1 gelagert, die Maschine und mit ihr der Maschinist sind damit beschäftigt, die Last Nr. 2 aufzuziehen, während unten im Bestand der Arbeiter die Last Nr. 3 vorbereitet. Alle Arbeiten, die für eine bestimmte Last gemacht werden, werden dieser belastet, unabhängig davon, wann sie zeitlich ausgeführt werden. Hat z.B. der Arbeiter unten im Bestande die Last Nr. 3 fertig vorbereitet und muß nun warten bis die Laufkatze zurückkommt, da die Last Nr. 2 besonders schwer war und daher mehr Zeit für den Lastgang verlangt als leichtere Lasten, so ist diese Wartezeit der Last Nr. 2 und nicht etwa der Last Nr. 3, für die er aber schon vorher gewisse Tätigkeiten ausgeführt hatte, zu belasten. Wir betrachten also die Zeitaufwände für bestimmte einzelne Lasten und nicht für den Durchschnitt einer Mehrzahl von Lasten. Nur auf diese Weise ist es möglich, die Einflüsse von ver-schiedenen Lastgrößen oder Transportweiten richtig herauszuschälen und zu erfassen.

In unseren Zeitstudien wurde jede Last durch ihren Festgehalt, die Anzahl der Stücke, aus denen sie zusammengesetzt war und die Rückdistanz, unter Umständen gct rennt nach seitlichem Zuzug und

,v

eg auf dem Tragseil, charakterisiert. Zur weiteren Auswertung wurden Volumen- und teilweise auch Distanzklassen gebildet. Die erste Volumenklasse umfaßte Lasten von weniger als 0,4,9 m3, die Volumenklasse II von 0,50-0,74 ma, die Volumenklasse III von 0,75-0,99 m3, die Volumenklasse IV von 1,00-1,49 m3 und die Volumenklasse V von mehr als 1,50 m3 lnhalt.

Das Zeitstudienmaterial, das unseren Berechnungen zugrunde liegt, ist recht um-fangreich. Bei der Auswahl der Versuchsorte wurde streng darauf geachtet, möglichst viele verschiedene und möglichst repräsentative Verhältnisse zu erfassen. Die Hänge, an

Abb. 12

Aufseilen von Lawinenholz aus einem tie-fen Bachgraben über einen felsigen, stark verrüften Steilhang an den Weg, der auf

einer flachen Hangschulter verläuft.

Abb.14

Aufziehen und Aufseilen durch dichten Be-stand auf steilem, teilweise verrüftem oder mit Grobblockschutt bedecktem Hang zu

einem Schlittweg.

Abb. 13

Aufseilen aus dem Gegenhang über reißende~ Bach an Fahrweg.

Abb. 15

Aufziehen und Aufseilen durch mäßig ge•

schlossenen Bestand, der von einigen Kalk-felsbändern durchzogen wird, auf ein fla•

ches Plateau (Jura).

denen gearbeitet wurde, weisen Steigungen von 60-100

%

auf. Teilweise waren sie ziemlich gleichförmig und bestanden aus Erde und feinem Schutt, teilweise waren sie mit mittlerem oder sogar grobem Blockschutt bedeckt oder von Rüfen und Felsbändern durchzogen. Bei den Beständen handelte es sich um teilweise eher lichte, teilweise eng geschlossene Gebirgswälder, vorwiegend mit Fichte und etwas Tanne, weniger mit

Buche. Alle gerückten Nutzungen entstammten Durchforstungen oder Einzelstamm-nutzungen bei Verjüngung. Nutz- und Schichtholz wurde in Trämelform gerückt. Beim Nutzholz waren diese in der Regel 4,5-6,0 m, vereinzelt bis 9 m lang, beim Schichtholz teilweise bis 12 m. In einem Buchendurchforstungsschlage wurden ganze Bäume mit Kronen gerückt und am Wege aufgearbeitet.

Die Abb. 12-15 können einen gewissen Eindruck vom Gelände in den Versuchen geben.

Bei den verschiedenen Verfahren verfügen wir über folgendes Grundlagenmaterial an detaillierten Zeitstudien:

Verfahren Aozabl

1

Aozabl

1

Rückdistaozen Lasten Anlagen

Aufziehen am Boden mit leichter

449 15 5-200 m

Seilwinde

Aufziehen am Boden mit Traktor und 14,5 5 10-125 m

Unimog

Aufziehen am Boden mit leichter 105 4 10-200 m

Seilwinde und Rückholseil

Aufseilen mit Tragseil 894 10 15-225 m

Darüber hinaus wurden vor allem beim Aufseilen mit Tragseil noch Globalaufnah-men über ca. 1400 Lastgänge bei 10 weiteren Versuchsanlagen gemacht.

Alle Zeitstudien wurden im Dauerbetrieb während mehrerer Stunden durchgeführt.

Sie umfassen lückenlos alle während dieser Zeit auftretenden Lastgänge, auch solche, die aus irgendeinem Grunde (Störungen, besonders schwierige Verhältnisse) abnorme Aufwände zeigten. Damit ergeben sich einen guten Querschnitt durch die Bedingungen, wie sie im praktischen Betrieb vorkommen werden. Durch die lange Dauer der Auf-nahmen wurden auch kurzfristige Höchstleistungen der Arbeiter ausgeschaltet, da diese zwangsläufig ein Arbeitstempo einhielten, das sie dauernd durchhalten konnten. In der Mehrzahl der Fälle wurden sehr geschickte Arbeiter verwendet, die einen guten Blick für die technischen Möglichkeiten besaßen und am Funktionieren der Anlagen und möglichst zweckmäßiger Gestaltung der Arbeitsvorgänge Interesse und Freude hatten.

In dieser Beziehung entsprachen sie wohl nicht ganz dem Durchschnitt der Arbeits•

kräfte, die im praktischen Betrieb mit derartigen Anlagen arbeiten werden. Für den Vergleich der verschiedenen Verfahren, bei denen die Verhältnisse dieselben waren, ist es bedeutungslos. Aber auch die absoluten Zeitaufwände dürften nur wenig von den

in der Praxis möglichen abweichen. Es zeigte sich nämlich immer wieder, daß gerade unsere technisch begabten Arbeiter ständig nach Möglichkeiten suchten, um die Arbeit möglichst leicht zu machen, auch wenn dadurch der Zeitbedarf eher etwas größer wurde.

Weniger begabte Arbeiter, die wir zum Vergleich zeitweise ebenfalls einsetzten, er-reichten oft größere Stundenleistungen, allerdings mit unverhältnismäßig mehr körper-lichem und entsprechend geringerem geistigen Aufwand.

b) Kosten für lnstaüationen und Maschinen

Währenddem Zeiten leicht und allgemeingültig festgestellt werden können, begeben wir uns bei der Festsetzung des Kostenfaktors zwangsläufig in das Gebiet der Schät-zungen und Annahmen. Der Geldfaktor der Arbeiterstunde läßt sich allerdings für den Einzelfall noch relativ leicht eindeutig feststellen. Besonders in der Schweiz ändert er aber infolge der enormen Differenzen in den ausbezahlten Löhnen von Verwaltung zu Verwaltung und infolge ganz verschiedener Regelung der Soziallasten je nach Betrieb außerordentlich stark. Die Angaben der Lohnstatistik nach Kantonen, wie sie in (34) veröffentlicht wurden, sind dabei schon Mittelzahlen ganzer Gebiete, innerhalb welcher nochmals beträchtliche Unterschiede vorkommen. Diese Tatsache erschwert Kostenver-gleiche und Vorauskalkulationen außerordentlich. Es erscheint daher zweckmäßig, mög-lichst alle Vergleiche und Aufwandangaben auf der Basis der Zeit vorzunehmen und es den einzelnen Betriebsführern zu überlassen, mit dem bei ihnen zutreffenden Geld-faktor zu multiplizieren.

Im Gegensatz zu den Löhnen sind die Kosten der Maschinenstunde in der Schweiz von Gegend zu Gegend weniger verschieden. Ankaufspreis, Reparaturen, Unterbringung, Zinsen und Betriebstoffpreise sind überall praktisch dieselben. Dagegen schwanken bei Fahrzeugen Steuern und Gebühren je nach Kanton ziemlich stark. Hier liegt die Schwie-rigkeit weniger im lokalen Vergleich als in der Schätzung der absoluten Höhe der Stun-denkosten. Mit guten Gründen lassen sich verschiedene Berechnungsmethoden, die stark unterschiedliche Ergebnisse zeitigen, anwenden. Infolge Mangels an genügenden Buch-haltungsunterlagen müs~en zudem wesentliche Kostenteile eingeschätzt werden. Bei neu-entwickelten Maschinen verfügen wir ferner über keine sicheren Angaben betreffend die Lebensdauer und den Reparaturaufwand; diese hängen zudem wieder stark von der Art des Einsatzes und der Behandlung ab. Aus allen diesen Gründen ist es ausge-schlossen, eindeutige Zahlenangaben über die Stundenkosten von forstlichen Arbeits-maschinen zu machen, im besten Falle sind relative Vergleiche auf der Basis von Kon-ventionen möglich. Um solche Vergleiche zu erleichtern hat das Pilote Committee on Logging Technique and Training of Forest Workers der europäischen Forstkommis-sion der FAO im Jahre 1953 einen Vorschlag zur Herleitung von Kostensätzen für die Arbeit mit Schleppern und anderen Forstmaschinen gemacht. Die diesbezügliche Ver-einbarung ist in ( 5) in deutscher Sprache veröffentlicht.

Auf Grund dieser Berechnungsmethode erhalten wir z. B. für eine Motorseilwinde Küpfer MF 10, mit welcher wir die meisten Versuche durchgeführt haben, folgende jährliche Kosten ohne Lohn für Bedienung:

125

Kaufpreis Fr.

II. Veränderliche Kosten pro Jahr

a. Amortisation ( 1000 Betriebsstunden) b. Reparaturen, 60

%

der Amortisation

c. Betriebstoff, 1,1 Liter pro Betriebsstunde d. Schmiermittel, 10

%

von II c

Für einen bestimmten in unseren Versuchen verwendelcn Traktor mit Seilwinde ergab sich z. B. folgendes:

Kaufpreis Fr. 24

000.-angenommene Lebensdauer der Maschine angenommene Lebensdauer der Bereifung . angenommener jährlicher Einsatz .

I. Feste Kosten pro Jahr

1910.-Fr. Fr.

II. Veränderliche Kosten pro Jahr Übertrag

1910.-a. Amortisation Fahrzeug (1500 Betriebsstunden)

4800.-Amortisation Reifen

160.-b. Reparaturen, 60

%

der Amortisation 2900. -c. Betriebstoff, 2 Liter pro Betriebsstunde .

1500.-d. Schmiermittel, 10

%

von II c

150.-e. Bedienung (Fr. 6000.- )

f. Maschinenreinigung und -pflege, 10

%

von II c

600.-10110.-

10110.-III. Gesamtkosten pro Jahr . 12

020.-= Fr. 8.- pro Arbeitsstunde ohne Bedienung

Laut einer Veröffentlichung des Schweiz. Instituts für Landmaschinenwesen und Landarbeitstechnik (IMA) in Brugg (20) sind bei der Ausmietung von Traktoren über 15 PS mit Seilwinden bei stationärem Antrieb inkl. Führer, unverpflegt, Fr. 13.10 bis Fr. 14.10 pro Arbeitsstunde zulässig. Für allgemeine Zugarbeiten werden Fr. 12.60 angegeben. Darin ist aber die Fahrt zur und von der Arbeitsstelle inbegriffen. Wenn wir annehmen, daß ein Traktorführer inklusive alle Soziallasten den Unternehmer Fr. 3.50 bis 4. -pro Stunde kostet und einen bescheidenen Unternehmergewinn ein-rechnen, so stimmen diese Angaben mit unseren Werten recht gut überein.

Ein Berechnungsschema mit normierten Ansätzen macht die Erhebung der tatsäch-lichen Daten über Lebensdauer, Reparaturen, Unterhaltskosten usw. nicht überflüssig.

Im Gegenteil, gerade um die Vor- und Nachteile bestimmter Maschinen ähnlichen Typs nachweisen zu können, ist erst recht erforderlich, durch die Erfassung möglichst vieler Traktoren, Seilwinden usw. im Dauerbetrieb zu genaueren Ergebnissen zu kommen, die die Schätzungen verbessern und mit der Zeit teilweise ausschalten können. Wir sehen darin eine ganz wichtige Aufgabe für die Zukunft, sind uns aber auch der prak-tischen Schwierigkeiten bei der Durchführung bewußt. In kleinem Rahmen wurden solche detaillierten Erhebungen für 2 Motorseilwinden des Typs MF 10 gemacht. Wir sind Herrn Bezirksförster 0. Winkl er in Bad Ragaz ganz besonders dankbar, daß er uns die äußerst interessanten Ergebnisse seiner Windenkontrolle, die sich bereits über 6 Betriebsjahre erstreckt, zur Verfügung stellte. Einen Teil der Ergebnisse hat er bereits in (28) veröffentlicht. Neben den Angaben von Winkl er verfügen wir so-dann über die Betriebskontrolle der Eidg. Forstlichen Versuchsanstalt für die ihr ge-hörende Winde, die seit 2 Jahren im Betriebe steht. Diese Detailkosten ergaben folgen-des Bild (siehe Tabelle Seite 128).

Die sehr beträchtlichen Unterschiede im Benzinverbrauch pro Arbeitsstunde sind auf die etwas verschiedene Aufschreibung zurückzuführen. Bei der Winde in Ragaz ent-spricht die Arbeitsstunde dem Rapport des Windenführers, der die Stunden notiert, die er mit der Winde arbeitet, währenddem bei der Forstlichen Versuchsanstalt nur die effektiven Laufzeiten des Motors, auf Grund von Zeitstudien erhoben oder als Anteil an

Motorsei]wincle Motorseilwinde MF 10 Küpfer MF 10 der Staatsforst- der Eidg. Forstlichen

Versuchs-verwaltung des Kantons

anstalt St. Gallen, Forstbezirk 111

Anschaffungsjahr 1948 1952

Effektive Arbeitsstunden

2 987 Std. 1 009 Std.

bis Mitte 1954

Gefahrene Kilometer 1 719 km 411 km

Mittlerer Benzinverbrauch pro

Stunde, inkl. Fahrten zum 0,66 Liter l,10 Liter

Arbeitsplatz

Reparaturen und ordentliche

709.20 Fr. 201.20 Fr.

Revisionen, Material und Arbeit

der Tagesarbeit geschätzt, addiert wurden. Beim Abseilen z. B., wo zum Laden und Abladen der Motor meist abgestellt wurde, sind in der Arbeitsstunde nur die reinen Fahrzeiten enthalten, pro Betriebsstunde also vielleicht nur 2/a Arbeitsstunden. Dem-entsprechend bedeuten 1000 Arbeitsstunden der Winde der FVA auch eine wesentlich größere Belastung als 1000 Arbeitsstunden bei der Ragazer Winde. Die Reparaturauf-wendungen betragen bei der Ragazer Winde Fr. - .24, pro Arbeitsstunde, bei der Winde der Forstlichen Versuchsanstalt Fr. - .20. Sie liegen damit, zum mindesten für die erste Lebensdauerhälfte der Maschine, ganz wesentlich unter dem in der Rechnung angenommenen Satz von 60

%

des Abschreibungsbetrages.

Noch weniger als bei den Maschinen verfügen wir beim übrigen Material, wie Drahtseile, Verankerungen, Umlenkrollen über Angaben betreffend Lebensdauer. Diese dürfte zudem für verschiedene Gegenstände stark verschieden sein und ebenfalls wesent-lich von der Art und der Sorgfalt der Verwendung abhängen. Wir glauben immerhin, im Durchschnitt mit 3000-4000 Betriebsstunden rechnen zu dürfen_ Amortisation und Verzinsung der notwendigen Ausrüstung für das Aufziehen am Boden schleifend würde damit auf rund Fr. -.80 pro Arbeitsstunde, für das Aufseilen mit Tragseil auf rund Fr. 1.50 pro Arbeitsstunde kommen. Da beim Betrieb 4-5 Mann plus eine Maschine eingesetzt sind, fällt dieser Betrag verhältnismäßig wenig ins Gewicht und unsere Be-rechnungen werden durch die Unsicherheit der Schätzung dieser Materialkosten auf kei-nen Fall wesentlich verfälscht, da diese nur rund 10

%

der Gesamtkosten ausmachen.

2. Aufwand und Kostenstruktur bei den einzelnen Rückverfahren