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Vorkommen von humanpathogenen Yersinia enterocolitica bei Schlachtschweinen aus verschiedenen Haltungsformen

3. Untersuchungstiere, Material und Methoden

4.2 Vorkommen von humanpathogenen Yersinia enterocolitica bei Schlachtschweinen aus verschiedenen Haltungsformen

In diesem Versuchsabschnitt wurde auf Grund der Resultate des Methodenvergleichs zum Nachweis von Yersinia enterocolitica im Vorversuch auf ein weiteres mikrobiologisch-kulturelles Vorgehen verzichtet. Alle hier erarbeiteten Ergebnisse wurden mit Hilfe der oben beschriebenen MPCR ermittelt (s. Kapitel 3.1.3.2). Auf Grund der Primerauswahl für die MPCR sind alle Yersinia enterocolitica, bei denen mit der MPCR zwei Banden nachgewiesen wurden, humanpathogen. Für Deutschland sind dies die Serovar/ Biovarkombinationen: 4/O:3, 2/O:9, 3/O:9, 2/O:5,27 und 3/O:5,27 (ZEN-YOJI et al. 1973; MOLLARET et al. 1979; BUTTLER 1983¸ ALEKSIĆ u. BOCKEMÜHL 1996).

4.2.1 Tiere aus konventioneller Haltung

Im Schlachtbetrieb A wurden 210 geschlachtete Tiere (nA = 210) aus sechs Mastbetrieben mit konventioneller Haltung untersucht und bei jedem dieser Tiere wurde an den Tonsillen (nA1), dem Zäkum (nA2) und den Nll. ileocolici et colici (nA3) Untersuchungsmaterial gewonnen. Die Probenentnahme fand an sechs Schlachttagen in Schlachtbetrieb A statt. Bei der statisches Auswertung ergab sich kein statisch signifikanter Unterschied zwischen den Tieren aus den einzelnen Mastbetrieben mit konventioneller Haltung bzw. den Untersuchungstagen im Schlachtbetrieb A in bezug auf das Vorkommen von humanpathogenen Yersinia enterocolitica (p > 0,05, Chi-Quadrat-Test).

Bei 60 Tieren (29 %) waren humanpathogene Yersinia enterocolitica nachweisbar.

Bei acht Schweinen (4 %) war nur die Isolierung von Yersinia spp. und bei vier Tieren (2 %) die von humanpathogenen Yersinia enterocolitica und Yersinia spp.

möglich. Mit 46 positiven Befunden (22 %) in den Tonsillen war diese Lokalisation mit Abstand die am stärksten belastete Lokalisation. Es folgte das Zäkum mit 22 (10 %) und dann die Lymphknoten mit 14 Nachweisen (7 %) von humanpathogenen Yersinia enterocolitica. Die überwiegende Anzahl der Schweine (40 Tiere), bei denen humanpathogene Yersinia enterocolitica nachgewiesen werden konnten, zeigte nur an einem der drei Beprobungsorte eine Besiedelung mit dem gesuchten Keim. Die Tabelle 14 zeigt, wie die Verteilung von Yersinia enterocolitica bei den untersuchten

Tieren war. In den ersten drei Spalten sind alle Schweine aufgeführt, bei denen nur an einer Lokalisation (Tonsillen, nA1 = 30; Zäkum, nA2 = 6; Lymphknoten, nA3 = 4) Yersinia enterocolitica gefunden werden konnten. Die letzten vier Spalten der Tabelle 14 geben die Tiere wieder, die an mehr als an einer Lokalisation mit Yersinia enterocolitica behaftet waren.

Tab. 14: Yersinia enterocolitica Nachweis nach Lokalisationen (nA1; nA2; nA3) und deren Kombinationen am geschlachteten Tier im Schlachtbetrieb A

Durch die Anwendung der MPCR war es möglich, parallel auch noch andere Yersinia spp. zu detektieren. Die höchste Anzahl von Yersinia spp. Nachweisen gelang ebenfalls aus den Tonsillen. Bei den Mandeln waren vier Proben Yersinia spp.

positiv, beim Zäkuminhalt und dem Lymphgewebe jeweils zwei Proben.

Ergebnisse der untersuchten Proben für die Lokalisation Tonsillen

Für 46 (nA1 = 46) der 210 untersuchten Tonsillenproben ergab sich eine Belastung mit humanpathogenen Yersinia enterocolitica. Dies entspricht 22 % und war damit die am stärksten belastete Lokalisation bei den Tieren aus konventioneller Haltung.

Die Häufigkeit, mit der nur Yersinia spp. detektiert wurden, lag mit acht Nachweisen (4 %) deutlich niedriger. Bei 156 Proben an dieser Lokalisation (74 %) konnten überhaupt keine Yersinien gefunden werden. In Abbildung 15 werden diese Angaben im Diagramm dargestellt.

bb. 15: Prozentuale Häufigkeit des Auftretens humanpathogener Yersinia kein

Nachweis 74%

Y. entero- colitica

22%

Y. spp. 4%

A

enterocolitica und Yersinia spp. bei den insgesamt untersuchten Tonsillenproben (nA = 210) im Schlachtbetrieb A

Ergebnisse der untersuchten Proben für die Lokalisation Zäkum

Im Zäkuminhalt wurden bei 22 Proben (nA2 = 22) humanpathogene Yersinia enterocolitica nachgewiesen, das sind 10 % der in Betrieb A untersuchten Proben an dieser Lokalisation. Zwei Proben waren Yersinia spp. positiv (1 %). 186 Proben (89

%) waren bezüglich Yersinien negativ im Befund. Die Abbildung 16 veranschaulicht

Abb. 16: Prozentuale Hä diese Werte als Diagramm.

ufigkeit des Auftretens humanpathogener Yersinia kein

Nachweis 89%

Y. entero-colitica

10%

Y. spp.

1%

enterocolitica und Yersinia spp. an den insgesamt untersuchten Proben aus dem Zäkum (nA = 210) im Schlachtbetrieb A

Ergebnisse der untersuchten Proben für die Lokalisation Lymphknoten

An dieser Lokalisation (Nll. ileocolici und proximale Anteile Nll. colici) wurden humanpathogene Yersinia enterocolitica 14 mal nachgewiesen (nA3 = 14). Der prozentuale Anteil beträgt 7 %. Wie auch beim Zäkuminhalt konnten zwei Proben als mit Yersinia spp. belastet erkannt werden (1 %). Mit 92 % (194 Proben an dieser Lokalisation) stellten die Proben, bei denen ein Nachweis von humanpathogenen Yersinia enterocolitica bzw. Yersinia spp. nicht gelang, die größte Untersuchungsgruppe dar. In Abbildung 17 sind diese Ergebnisse graphisch veranschaulicht.

bb. 17: Prozentuale Häufigkeit des Auftretens humanpathogener Yersinia enterocolitica und Yersinia spp. an den insgesamt untersuchten Nll.

ileocolici et colici Proben (nA = 210) im Schlachtbetrieb A kein

Nachweis 92%

Y. entero-colitica

7%

Y. spp.

1%

A

4.2.2 Tiere aus alterna ver Haltung

chtbetrieb B wurden Proben an den drei festgelegten ti

Im Schla Entnahmestellen

[Tonsillen (nA1), dem Zäkum (nA2) und den Nll. ileocolici et colici (nA3)] bei 200 Schweinen (nB = 200) aus alternativer Haltung von drei Mästern entnommen. An sechs Schlachttagen wurden die Tiere im Schlachthof B untersucht. Zwischen dem Vorkommen von humanpathogenen Yersinia enterocolitica bei Tieren der einzelnen Mastbetriebe bzw. den Untersuchungstagen im Schlachtbetrieb B konnte kein statistisch signifikanter Unterschied festgestellt werden (p > 0,05, Chi-Quadrat-Test).

Yersinien waren bei 40 Schlachtschweinen (20 %) nachweisbar. Die Identifizierung von humanpathogenen Yersinia enterocolitica gelang bei 36 (18 %). Die verbleibenden vier Tiere (2 %) waren mit Yersinia spp. kontaminiert. Bei keinem dieser 36 geschlachteten Schweine war mehr als eine Lokalisation mit humanpathogenen Yersinia enterocolitica belastet. Die Tonsillen waren mit 22 positiven Befunden (11 %) die Lokalisation, bei der am häufigsten humanpathogene Yersinia enterocolitica nachgewiesen werden konnten. Es folgte die Lokalisation Zäkum mit zehn Proben (5 %) und die Lymphknoten mit vier humanpathogenen Yersinia enterocolitica Isolaten (2 %). In Tabelle 15 sind diese Angaben zusammengefasst wieder gegeben.

Verteilung von

Tab. 15: Yersinia enterocolitica Nachweis nach Lokalisationen (nA1; nA2; nA3) und deren Kombinationen am geschlachteten Tier im Schlachtbetrieb B

Ergebnisse der untersuchten Proben für die Lokalisation Tonsillen

Ab nt Häu eit Auftretens humanpathogener Yersinia enterocolitica und Yersinia spp. an den insgesamt untersuchten Tonsillenproben (nB = 200) im Schlachtbetrieb B

Die Tonsillen waren der am stärksten mit humanpathogenen Yersinia enterocolitica belastetste Ort am geschlachteten Tier. Hier waren 22 Proben von dieser Lokalisation (nB1 = 22), entspricht 11 % der in Schlachtbetrieb B untersuchten Tonsillenproben, mit Yersinia enterocolitica kontaminiert. Eine Isolierung anderer Yersinia spp. war hier nicht möglich. 178 der hier untersuchten Tonsillenproben (89

%) waren frei von dem gesuchten Keim. Die Abbildung 18 zeigt diese Ergebnisse im Diagramm.

b. 18: Proze uale figk des

ke ach-is

% in N

we 89

Y. entero-colitica

11%

Y. spp.

0%

Ergebnisse der untersuchten Proben für die Lokalisation Zäkum

Die Untersuchung des Zäkuminhalts ergab, dass nur bei zehn Zäka im Schlachtbetrieb B (nB2 = 10; 5%) humanpathogene Yersinia enterocolitica nachgewiesen werden konnten. Aus zwei Blinddärmen war die Isolierung von Yersinia spp. möglich (1 %). Die Summe der Zäka, die nicht Yersinia spp.

beinhalteten, lag bei 188 untersuchten Zäkuminhaltsproben (94 %). In Abbildung 19 sind die Resultate der Lokalisation Zäkum veranschaulicht.

kein Nachwei

s 94%

Y. spp.

1%

Y.

entero-colitica 5%

b B

Abb. 19: Prozentuale Häufigkeit des Auftretens humanpathogener Yersinia enterocolitica und Yersinia spp. an den insgesamt untersuchten Zäkuminhaltsproben (nB = 200) im Schlachtbetrie

Ergebnisse der untersuchten Proben für die Lokalisation Lymphknoten

Abb. 20: t thogener Yersinia

enterocolitica und Yersinia spp. an den insgesamt untersuchten Lymphknotenproben (nB = 200) im Schlachtbetrieb B

Bei den Lymphknoten (Nll. ileocolici und proximale Anteile von Nll. colici) waren vier Proben (nB3 = 4; 2 %) mit humanpathogenen Yersinia enterocolitica kontaminiert. Bei zwei Proben wurde Yersinia spp. identifiziert. An dieser Lokalisation waren 194 untersuchte Proben (97 %) Yersinia spp. negativ. Die Abbildung 20 gibt die Resultate der Lokalisation Lymphknoten im Diagramm wieder.

97%

kein Nachweis

Y.entero-colitica

2%

Y. spp.

1%

Prozentuale Häufigkei des Auftretens humanpa

5. Diskussion

In Deutschland sind im Jahre 2002 weit über 7400 Menschen an einer Infektion mit Yersinia enterocolitica erkrankt. Das Bakterium belegt damit Platz 3 aller meldepflichtigen bakteriellen Darminfektionen des Menschen hinter Salmonella spp.

und Campylobacter spp. in unserem Land. Diese Erkrankungen zeigen zudem, außer bei Salmonella spp., einen progressiven Verlauf (ROBERT-KOCH-INSTIUT 2003). Als Hauptinfektionsquelle bei Yersiniosen gilt rohes oder ungenügend erhitztes Schweinefleisch (TAUXE et al. 1987). Dies unterstreicht die Bedeutung von Yersinia enterocolitica als „food-borne“ Pathogen. Der Anteil an der Gesamtbevölkerung, der schon einmal mit Yersinia enterocolitica infiziert worden ist, scheint wesentlich höher zu sein. Dies wird in einer Studie von ANDERSEN (1988) verdeutlicht. ANDERSEN (1988) untersuchte Blutspender in Deutschland auf die Anwesenheit von Antikörpern gegen Yersinia enterocolitica und konnte bei insgesamt 39 % der Blutproben hohe Titer gegen Yersinia enterocolitica feststellen.

Es liegen zahlreiche wissenschaftliche Arbeiten zur Verbreitung und zum Vorkommen von humanpathogenen Yersinia enterocolitica in der Erzeugerkette von Schweinefleisch vor (DE BOER u. SELDAM 1987; FUNK et al. 1997;

FREDRIKSSON-AHOMAA et al. 2001a, 2001c; NIKOLOVA et al. 2001). Die Haltungsformen, in denen Schweine aufgezogen werden, sind dabei bisher nur unzureichend berücksichtigt worden. Daher sind in der hier vorliegenden Arbeit Schlachtschweine aus zwei unterschiedlichen Haltungsformen, einer ökologisch ausgerichteten, „naturbelassen“ alternativen Aufzucht und einer konventionellen Schweinhaltung, während des Schlachtprozesses auf das Vorkommen von humanpathogenen Yersinia enterocolitica untersucht worden. Alternativ erzeugte Lebensmittel finden in Deutschland, auch aufgrund verschiedener politischer

itiativen, erhöhte Aufmerksamkeit.

ei den geschlachteten Schweinen sind je Tier an drei Lokalisationen (Tonsillen, worden. E

Wahrschein sinia enterocolitica

nach oraler Aufnahme erfolgt (KWAGA et al. 1992; HARIHARAN et al. 1995).

Aufgrund der Laborausstattung des Instituts standen grundsätzlich mikrobiologische In

B

Zäkuminhalt, Nll. ileocolii mit proximalen Anteilen von Nll. colici) Proben entnommen s wurden diese Lokalisationen ausgewählt, da hier mit hoher lichkeit eine Primärinfektion der Schweine mit Yer

oder molekularbiologische Methoden zum Nachweis von Yersinia enterocolitica zur Verfügung.

In Vorversuchen wurden zum Nachweis von Yersinia enterocolitica sechs unterschiedliche mikrobiologisch-kulturelle Verfahren (M1 bis M6) mit einer molekularbiologischen Untersuchungsmethode (Multiplex-Polymerase-Kettenreaktion, MPCR) verglichen. Die sechs angewandten mikrobiologischen Methoden setzten sich je aus einem Voranreicherungs- und einem Selektivanreicherungsschritt zusammen. Eine genaue Übersicht findet sich in Abbildung 5 (s. Seite 48). Die Vorversuche sollten aufzeigen, welche Nachweismethode von Yersinia enterocolitica für die Untersuchung der geschlachteten Schweine am geeignetsten ist. Es sind daher dort dieselben Proben mit allen sechs mikrobiologischen Methoden und mit der MPCR untersucht worden.

Für die vorliegende Arbeit ergaben sich somit zwei Abschnitte:

- Erarbeitung einer sensitiven und spezifischen Methode zum Nachweis von Yersinia enterocolitica aus tierischen Geweben (Tonsillen, Lymphgewebe) und Darminhalt

- Untersuchung des Vorkommens von humanpathogenen Yersinia enterocolitica bei Schlachtschweinen aus zwei verschiedenen Haltungsformen

In der wissenschaftlichen Literatur werden viele Nachweismethoden zur Untersuchung von Proben vom Schlachtschwein auf die Anwesenheit von Yersinia enterocolitica beschrieben (JOHANNESSEN et al. 2000; FREDRIKSSON-AHOMAA et al. 2001e). Da das grundsätzliche Vorgehen beim Nachweis von Yersinia enterocolitica unabhängig von der Humanpathogenität des Keims ist, wurde auf einen Pathogenitätstest in den Vorversuchen bei den mikrobiologischen Methoden verzichtet.

Beim Vorversuch ist von 60 Schlachtschweinen jeweils Untersuchungsmaterial aus sechs mikrobiologischen Methoden und einer molekularbiologischen Methode, der Multiplex-Polymerase-Kettenreaktion (MPCR), untersucht worden. Aufgrund der Primerauswahl bei der MPCR ist bei den nachgewiesenen Yersinia Isolaten Tonsillen, Blinddarminhalt und Ileozäkallymphknoten (ingesamt 180 Proben) mit allen

zwischen humanpathogenen Yersinia enterocolitica Serovaren und Yersinia sp. zu unterscheiden (s. Kapitel 3.1.3.2). In Deutschland sind die humanpathogenen

erovare O:3, O:9 und O:5;27 beschrieben worden. Sie kommen in Kombination mit

i en mikrobiologischen Methoden (M1 bis M6) ein sehr heterogenes Bild. Bei den 2 (Voranreicherung in ersinia-Selektivanreicherungsbouillon nach OSSMER und Selektivanreicherung auf Sal o

Yersin tica-Nachweis aus dem Probenmaterial von den drei untersuchten Lok is

mit M2

alzlösung (PBS) bei 4 °C und Selektivanreicherung auf CIN-Agar). Mit dieser ethode M6 gelang sowohl nach 14 als auch nach 21 Tagen Voranreicherung ein

lichen Selektivität der einzelnen Voranreicherungsschritte erklären. Bei er Methode M2 wurde die Voranreicherung in Selektivanreicherungsbouillon nach S

den Biovaren 2, 3 und 4 vor (ZEN-YOJI et al. 1973; MOLLARET et al. 1979;

BUTTLER 1983; ALEKSIĆ u. BOCKEMÜHL 1996).

Mit Hilfe der mikro- und molekularbiologischen Methoden konnten bei insgesamt 17

% der Proben (n = 30) im Vorversuch Yersinia enterocolitica detektiert werden. Diese Häufigkeit des Auftretens deckt sich mit Arbeiten anderer Autoren. Sie fanden an vergleichbaren Lokalisationen bei 23 % (SHIOZAWA et al. 1991) und 26 % (BIERMEYER 1994) der geschlachteten Tiere Yersinia enterocolitica. Betrachtet man die Ergbenisse der einzelnen Nachweismethoden differenzierter, so ergibt sich be d

mikrobiologischen Untersuchungen gelang mit der Methode M Y

m nella-Shigella-Desoxycholat-Citrat-Agar nach WAUTERS) am häufigsten ein ia enterocoli

al ationen. Insgesamt wurden zehn (6 %) Yersinia enterocolitica positive Proben nachgewiesen. Es folgte Methode M6 (Anreicherung in phosphatgepufferter S

M

Nachweis von Yersinia enterocolitica bei acht Proben (4 %). Im Gegensatz dazu steht die mikrobiologische Methode M5 (Voranreicherung in Pepton-Sorbit-Gallensalz-Bouillon und Selektivanreicherung auf CIN-Agar). Mit ihr war bei keiner der untersuchten Proben Yersinia enterocolitica nachweisbar. Der deutliche Unterschied zwischen den einzelnen Nachweismethoden lässt sich anscheinend mit der unterschied

d

OSSMER vorgenommen. In dieser Voranreicherung waren die antibiotischen Substanzen Irgasan und Bacitracin enthalten. Diese beiden Substanzen hemmen das Wachstum von störenden Begleitkeimen und unterstützen so die Vermehrung von Yersinia enterocolitica. Bei der Methode M6 waren keine selektivitätfördernden

Substanzen in der Voranreicherung vorhanden. Die Selektivität der Voranreicherung wurde bei dieser Methode durch die tiefe Inkubationtemperatur von 4 °C erreicht.

Diese relativ niedrige Bebrütungstemperatur hemmt die Vermehrung von Begleitkeimen und erlaubt so ein Wachstum der psychrophilen Yersinia

nterocolitica. Die Zugabe von antibiotischen Zusätzen scheint aber eine bessere

Polymerase-Kettenreaktion (MPCR) bei 28 Proben (16 %) Yersinia enterocolitica

mikrobiologische Methoden (Vorgehen nach NMKL Nr. 117 (NORDIC COMMITTEE

demselben Probenmaterial mittels der MPCR auf 36 %. BOYAPALLE et al. (2001)

ihren z. T. hohen Inkubationstemperaturen von bis zu 30 °C und die mitunter langen e

Selektivität der Voranreicherung zu gewährleisten. Besonders deutlich zeigt sich dieses bei der Methode M5, mit der Yersinia enterocolitica nicht nachgewiesen werden konnte. Hier fand die Voranreicherung in Pepton-Sorbit-Gallensalz-Bouillon (PSB) statt. Spezielle antibiotische Zusätze zur Hemmung des Wachstums der Begleitkeime, wie bei Methode M2, wurden hier nicht verwendet.

Im Vorversuch konnte mit der molekularbiologischen Methode der Multiplex-nachweisen werden. Das sind fast dreimal mehr Yersinia enterocolitica Nachweise als bei der sensitivsten mikrobiologischen Methode M2 (Voranreicherung nach OSSMER und Selektivanreicherung nach WAUTERS). Bei M2 gelang lediglich bei zehn Proben (6 %) ein Nachweis von Yersinia enterocolitica. Auch in Untersuchungen anderer Autoren konnten ähnlich deutliche Unterschiede zwischen mikro- und molekularbiologischen Verfahrensansätzen festgestellt werden.

LAMBERTZ et al. (1996) und BOYAPALLE et al. (2001) verglichen zwei FOOD ANALYSIS 1987) bzw. Voranreicherung mit Irgasan-Ticarcillin-Chlorat-Nährbouillon (ITC) und Selektivanreicherung auf CIN-Agar nach SCHIEMANN und) mit einer molekularbiologischen Methode (MPCR). Bei beiden Arbeitgruppen fand vor der MPCR eine mikrobiologische Voranreicherung statt. Die Arbeitsgruppe LAMBERTZ et al. (1996) kam bei den von ihnen untersuchten Tonsillen aus geschlachteten Schweinen auf 4 % Yersinia enterocolitica Nachweise und bei fanden mit den oben genannten mikrobiologischen Methoden in den von ihnen untersuchten Tonsillen aus geschlachteten Schweinen 7 % und mit einer MPCR in 40 % der Proben Yersinia enterocolitica. Als Ursache dieses deutlichen Unterschieds in der Nachweishäufigkeit von Yersinia enterocolitica zwischen den mikrobiologischen Methoden und der MPCR nennen sie vor allem die aufwendigen Vor- und Selektivanreicherungsschritte bei den mikrobiologischen Methoden mit

Bebrütungszeiten von bis zu 21 Tagen. Diese nachweisspezifischen Vorgaben begünstigen andere Begleitkeime in ihrer Vermehrung, so dass es zu einer Unterdrückung des Wachstums von Yersinia enterocolitica kommen kann und diese

Untersuchungen scheint die Temperatur von 30 °C nicht ausschlaggebend auf die Nachweishäufigkeit von Yersinia enterocolitica zu sein, da die MPCR mit einer Voranreicherung nach OSSMER und einer Bebrütung der Proben von einem Tag bei 30 °C gute Ergebnisse lieferte. Die Voranreicherung hemmt somit ausreichend das Wachstum der Begleitkeime für einen Nachweis von Yersinia enterocolitica und ermöglicht Yersinia enterocolitica selbst die Vermehrung. Die M

anschliessend nicht mehr in den folgenden Selektionschritten detektiert werden können (SCHIEMANN u. OLSON 1984; HUGENBERG 1999). Nach den eigenen

PCR ermöglichte auch ein etwa 500fach gröβeres Probevolumen aus der Voranreicherung zu prüfen, als dies mit verhältnismäβigem Aufwand mit einer mikrobiologischen Methode durchzuführen gewesen wäre. Mit der MPCR war es möglich 1 ml der Voranreicherung in einem Untersuchungsgang zu analysieren. Dem stand die

enterocolitica möglich. Das schnellste hier untersuchte kulturelle Nachweisverfahren dauert dagegen vier Tage (M1). Die hier entwickelte MPCR ist somit auch in der Routinediagnostik ein zuverlässiges und rasches Verfahren zur Detektion von Yersinia enterocolitica.

mikrobiologischen Methoden (M1 – M6) mit einer Öse (2 – 5 µl) voll zu untersuchender Voranreicherung gegenüber. Dieser Mengenunterschied der weiter untersuchten Voranreicherung scheint einen günstigen Einfluss auf die Nachweishäufigkeit von Yersinia enterocolitica aus dem ursprünglichen Probenmaterial zu haben. Zu diesem Schluss kommen auch HARNETT et al. (1996) bei ihren Untersuchungen zum Nachweis von Yersinia enterocolitica mittels MPCR.

HARNETT et al. (1996) konnten so Konzentrationen von 5 – 10 KbE/ ml von Yersinia enterocolitica nachweisen. Die Nachweisgrenze von Yersinia enterocolitica für mikrobiologische Verfahren geben BOYAPALLE et al. (2001) mit 4 x 103 KbE/ g an.

Bei den eigenen Versuchen lieferte die MPCR darüberhinaus nicht nur die selektivsten Untersuchungsergebnisse, mit ihrer Hilfe waren auch in relativ kurzer Zeit (etwa einem Tag) schon Aussagen über die Anweisenheit von Yersinia

Aufgrund der Ergebnisse aus dem Vorversuch wurden die Proben bei den folgenden Untersuchungen im Hauptversuch ausschließlich mit Hilfe der MPCR analysiert.

Untersucht wurden Proben von insgesamt 410 Schlachtschweinen aus

konventioneller und alternativer Haltung im offenen System. Die Tiere wurden in zwei vergleichbaren Schlachtbetrieben mit EU-Zulassung geschlachtet. Diese beiden Haltungsformen unterschieden sich in mehreren Punkten. Besonders hervorzuheben ist bei der alternativen Haltung der Einsatz von ausschließlich betriebseigenen Futtermitteln und Fahrzeugen für den Transport der Tiere. Bei den Schlachtschweinen aus konventioneller Haltung sind insgesamt 210 Schlachtschweine (nA = 210) an drei Lokalisationen (Tonsillen = nA1; Zäkuminhalt = nA2; Nodi lymphatici ileocolici und proximale Anteile der Nodi lymphatici colici = nA3) auf die Anwesenheit von humanpathogenen Yersinia enterocolitica untersucht worden. Bei den Tonsillen waren 22 % der positiven Proben (nA1 = 46) mit humanpathogenen Yersinia enterocolitica kontaminiert. Beim Zäkuminhalt konnten in 10 % der Proben (nA2 = 22) der gesuchte Keim nachgewiesen werden und bei 7 % der Proben (nA3 = 14) aus Lymphgewebe waren humanpathogene Yersinia enterocolitica detektierbar. Bei den 200 untersuchten Schlachtschweinen (nB = 200) aus alternativer Haltung ergaben sich für den Nachweis von humanpathogenen Yersinia enterocolitica folgende Ergebnisse: 11 % der Tonsillenproben (nB1 = 22) waren mit humanpathogenen Yersinia enterocolitica kontaminiert. In 5 % der Zäkuminhaltsproben (nB2 = 10) konnte der gesuchte Keim nachgewiesen werden und bei den Lymphknoten waren 2 % der Proben Yersinia enterocolitica positiv (nB3 = 4).

Zwischen dem Vorkommen von humanpathogenen Yersinia enterocolitica bei Schlachtschweinen aus den einzelnen Mastbetrieben mit konventioneller Haltung bestand kein statistisch signifikanter Unterschied (p > 0,05 Chi-Quadrat-Test). Beim Vergleich der humanpathogenen Yersinia enterocolitica positiven Ergebnisse bei den Schlachtschweinen von den Mästern mit alternativer Haltung untereinander konnte ebenfalls kein statistisch signifikanter Unterschied errechnet werden (p > 0,05 Chi-Quadrat-Test). Stellt man die Prozentangaben der Yersinia enterocolitica positiven Befunde der hier untersuchten Schlachtschweine aus konventioneller und alternativer Haltung einander gegenüber, so ist die Kontamination der geschlachteten Tiere aus alternativer Haltung unabhängig von der untersuchten Lokalisation am Schwein um etwa 50 % geringer als bei den Schlachtschweinen aus konventioneller Haltung. Diese Befunde sind statistisch signifikant (p < 0,05,

Chi-uadrat-Test).

Q

Der prozentuale Anteil von Yersinia enterocolitica positiven Tonsillen bei Schlachtschweinen aus konventioneller Haltung liegt in Deutschland nach Angaben von BUCHER (2001) bei etwa 20 % und deckt sich weitgehend mit den Ergebnissen,

die hier bei den untersuchten Tonsillen von Schlachtschweinen aus konventioneller Haltung gefunden wurden. Die Resultate, die bei den Tonsillen von Schlachtschweinen aus kontrolliert alternativer Haltung ermittelt wurden, lagen mit einem Wert von 11 % deutlich darunter. Stellt man die Ergebnisse der humanpathogenen Yersinia enterocolitica positiven Befunde aus den Tonsillen der Schweine aus konventioneller und kontrolliert alternativer Haltung einander gegenüber (nA1 = 46; nB1 = 22), so ergibt sich ein statistisch signifikanter Unterschied (p < 0,05 ; Chi-Quadrat-Test). Bei den auf humanpathogene Yersinia enterocolitica untersuchten Fäzesproben vom Darminhalt aus Schlachtschweinen wird in der Literatur für Deutschland ein prozentualer Anteil von 4 % angegeben (BUCHER 2001). Die humanpathogenen Yersinia enterocolitica positiven Proben der eigenen Untersuchungen vom Blinddarminhalt lagen mit 10 % bzw. 5 % der untersuchten Tiere darüber. Bei der statistischen Auswertung der Resultate konnte kein statistisch signifikanter Unterschied errechnet werden (p > 0,05; Chi-Quadrat-Test). Ähnlich verhielten sich auch die Ergebnisse der untersuchten Lymphknotenproben. BUCHER (2001) fand bei ihren Untersuchungen bei 1 % der Proben aus Lymphgewebe Yersinia enterocolitica. Bei den eigenen Untersuchungen ergab sich für die beprobten Lymphknoten aus konventioneller und alternativer Haltung ein höherer Prozentsatz (7 % bzw. 2 %). Beim Vergleich der Yersinia enterocolitica positiven Lymphknoten aus den eigenen Untersuchungen konnte kein statisch signifikanter Unterschied (p > 0,05; Chi-Quadrat-Test) aufgezeigt werden.

Einen Hinweis auf mögliche Ursachen für den zum Teil statistisch signifikanten Unterschied der humanpathogenen Yersinia enterocolitica positiven Ergebnisse in den unterschiedlichen Geweben zwischen den beiden Haltungsformen, geben die Studien von NIELSEN et al. (1995) und TAUXE (1997). Sie betonen den Aspekt des Eintrags von humanpathogenen Yersinia enterocolitica durch das Futter von außen.

Dies ist eine mögliche Erklärung, warum in den eigenen Untersuchungen die geschlachteten Schweine aus den sechs landwirtschaftlichen Betrieben mit konventioneller Haltungsform stärker mit Yersinia enterocolitica belastet waren. Die Schweine aus den drei Betrieben mit alternativer Haltung werden ausschließlich mit im Mastbetrieb erzeugten Futtermitteln gemästet, so dass ein möglicher Eintrag von eimen, wie humanpathogene Yersinia enterocolitica, durch fremde Futtermittel nicht K

möglich ist. In den Betrieben mit konventioneller Haltungsform werden mehrere Futterkomponenten von externen Futtermittelherstellern bezogen, so unter anderem als zusätzliche Eiweißquelle Soja.