• Keine Ergebnisse gefunden

Das Vorgehen orientiert sich an den vier Phasen gemäß Tabelle 3.1. Anhand der Forschungsfragen werden unter „Definitionen“ die Suchmethode, die Such-kriterien sowie die und AusschlussSuch-kriterien festgelegt. Dies soll der Ein-grenzung der Literatur dienen sowie eine schnellere Auffindbarkeit sicherstellen.

Anschließend werden die zu nutzenden Quellen unter „Auswahl“ festgelegt. In der Phase der „Durchführung“ erfolgt die praktische Analyse und Auswertung der Literatur. Der Abschluss erfolgt unter „Schlussfolgerungen“ mit Ableitung der Bedeutung der gewonnenen Erkenntnisse und dem Aufzeigen etwaiger (wissen-schaftlicher) Lücken.

Der erste Schritt gehört zur Literatursuche, für die Suchmethode und Such-begriffe zu definieren sind. Die hier genutzte Suchmethode umfasst die Recherche in den im Anhang in Tabelle A.1 aufgeführten Datenbanken, etwa 30 Hintergrundgespräche mit Experten im Rahmen von fachbezogenen Konferenzen (zum Beispiel International Purchasing and Supply Education and Research Association [IPSERA], European Conference On E-Government [ECEG], Conference for E-Democracy and Open Government Conference [CeDEM]) sowie die Vorwärts- und Rückwärtssuche. Die Vorwärtssuche ergibt Quellen, die die gefundene Literatur zitieren. Die Rückwärtssuche hingegen beschreibt die Suche nach weiteren, zitierten Quellen in der gefundenen Literatur.

Es wurde nach den in Tabelle 3.2 genannten Stichwörtern sowohl in Deutsch als auch Englisch gesucht. Sie wurden in Kombination mit den Schlagworten

„Öffentlicher Einkauf“, „offener öffentlicher Einkauf“ und „offene öffentliche Verträge“ (Englisch: Public procurement, open public procurement/sourcing/con-tracting und open public contracts) verwendet. Nach erfolgter Literaturrecherche wurden die Spalten um eine Einschätzung zum bestehenden Umfang und zu vor-handenen Lücken in der Literatur ergänzt.

Tabelle 3.1 Vorgehen bei der Literaturauswertung

Phase Aktivitäten

1. Definitionen Definition der Suchmethode/-begriffe; Ein-/Ausschlusskriterien 2. Auswahl der Quellen Beschreibung genutzter Datenbanken/Fundorte

3. Durchführung Verarbeitung und Auswertung der Literatur

4. Schlussfolgerungen Zusammenführung der Ergebnisse, Ableitung der Bedeutung, Aufzeigen wissenschaftlicher Lücken, Empfehlungen

15 Tabelle 3.2 Übersicht über die Suchbegriffe der Literaturrecherche

3.2 Vorgehen der Auswertung

(Fortsetzung)

Tabelle 3.2 (Fortsetzung)

(Fortsetzung)

17 Tabelle 3.2 (Fortsetzung)

Legende: : Informationen sind ausreichend vorhanden;

: Nicht vorhanden; : Durchschnittlich vorhanden 3.2 Vorgehen der Auswertung

In Tabelle 3.3 werden die Spezifika für die Auswahl der Quellen dargelegt.

Tabelle 3.3 Ein- und Ausschlusskriterien bei der Auswahl der Quellen Einschlusskriterien Ausschlusskriterien 1. Anerkannte und relevante Wissenschafts-

und Fachzeitschriften, Bücher, Konferenz-beiträge, Dissertationen, Arbeitspapiere, Berichte

2. Wissenschaftlich anerkannte und relevante sowie zitierfähige Verlage 3. Bedeutung/Reputation des Autors im

jeweiligen Kontext

4. Häufigkeit der Zitierung durch andere 5. Qualifizierte Webpräsenzen (siehe unten) 6. Zeitraum 80 % der Quellen: 2009–2019

1. Populärliteratur, Vorlesungsskripte, Boulevardzeitschriften

2. Allgemeine, nicht spezifizierte sowie private Webpräsenzen

3. Wikipedia

4. Bachelor-, Seminar- und Hausarbeiten 5. Quelle ist nicht glaubwürdig, nicht

genau, nicht nachweisbar

6. Zeitraum: Maximal 20 % der Quellen älter als zehn Jahre

Nicht alle Kriterien sollen nochmal einzeln erläutert werden, zu den quali-fizierten Webpräsenzen (Boeglin, 2012, S. 96 f.) sei aber angemerkt, dass sich diese unter anderem durch ihre wissenschaftliche beziehungsweise fachliche (nicht kommerzielle) Ausrichtung auszeichnen. Der Betrieb der Website liegt bei einem anerkannten Verfasser auf seinem Gebiet oder einer Organisation (zum Beispiel Universität, Forschungseinrichtung, Regierung). Die Informationen sind recherchiert und belegt, aktuell und detailliert, Quellen sind angegeben und die Seiteninhalte werden regelmäßig aktualisiert.

Die in dieser Arbeit genutzten Datenbanken sind im Anhang in Tabelle A.1 aufgeführt. Da es sich beim gewählten Thema um ein interdisziplinäres Thema mit Berührung zu den Fachrichtungen Informatik, Verwaltungs- und Politik-wissenschaften, Sozial- und Wirtschaftswissenschaften sowie Recht handelt, wurde bei der Auswahl der Datenbanken Wert auf einen möglichst hohen Abdeckungsgrad dieser Fachrichtungen gelegt. Zugleich soll die wissenschaft-liche Aussagefähigkeit sichergestellt werden, indem Fachzeitschriften, Arbeits-papiere und Bücher den Vorzug gegenüber Zeitungsartikeln und Blogs erhalten.

3.3 Schlussfolgerungen

Der öffentliche Einkauf ist in der wissenschaftlichen Literatur eher ein Nischen-thema. Mit Blick auf E-Procurement und die elektronische Verwaltung (E-Government) gibt es eine gute wissenschaftliche Begleitung, sowohl in Deutschland als auch im internationalen Umfeld. Ähnlich verhält es sich mit Open Data. Jedoch liegt der Schwerpunkt eher auf qualitativen und weniger auf quantitativen Erhebungen.

Während Open Data eher in der Breite erörtert wird, findet sich wenig Literatur zu vertikalen Vertiefungen mit Blick auf bestimmte Datenbestände (ein positives Beispiel für erste vertikale Vertiefungen stellen Geodaten dar).

Studien zu Vergabe- und Bekanntmachungsportalen oder aber zur Berück-sichtigung öffentlicher Einkaufsdaten auf bestehenden Portalen der Regierung fehlen mit Blick auf Deutschland. Außerhalb von Deutschland sind sie gelegent-lich anzutreffen. Zu Partizipations- und Kollaborationsmöggelegent-lichkeiten gibt es eher allgemeine deskriptive Literatur und weniger quantitative Studien, zum Beispiel zu Wirkungs- und Nutzenmechanismen unterschiedlicher Methoden. An der Schnittstelle zum öffentlichen Einkauf lassen sich keine empirischen Arbeiten finden. Zu Transparenz und zur Wirkung auf Korruption im öffentlichen Einkauf gibt es im internationalen Umfeld einige qualitative und quantitative Studien, mit Blick auf Deutschland besteht hier noch Nachholbedarf.

19 In der bestehenden Literatur wird selten der gesamte Prozess des öffentlichen Einkaufs thematisiert, geschweige denn in den Mittelpunkt gerückt; auch der Unterschwellenbereich steht nicht im Zentrum des Interesses. Im Vorder-grund befindet sich eher der (statistisch besser erfasste) Oberschwellenbereich, allerdings nicht in Deutschland, sondern im europäischen und internationalen Umfeld.

Technologisch gesehen findet sich erste wissenschaftliche Literatur zum semantischen Web und hier auch mit Blick auf den öffentlichen Einkauf, allerdings nicht zum Einsatz von künstlicher Intelligenz oder Blockchain1 im öffentlichen Einkauf.

Mit Blick auf Open Government Data-Portale werden die Entwicklungs-möglichkeiten in Richtung „Government as a Platform“ oder „Smart Government“ initial aufgegriffen, sind aber ausbaufähig. An der Schnittstelle zum öffentlichen Einkauf ist es wichtig, ein Leitbild zu beschreiben und dessen Umsetzung wissenschaftlich begleiten zu lassen.

Die vorliegende Arbeit möchte daher die bestehende Literatur in Deutschland und außerhalb nutzen, um die öffentlichen Einkaufsdaten als ein Bestandteil von Open Government Data vertikal zu vertiefen. Hierbei greift sie auf die bisherigen Forschungsergebnisse im elektronischen Einkauf und zu Open Data zurück. Der erste thematische Bereich, der auf Basis der Literaturanalyse diskutiert wird, ist die Technikfolgenabschätzung.

3.3 Schlussfolgerungen

1 Blockchain steht für eine verteilte, dezentrale Datenstruktur. Transaktionen werden nach-vollziehbar, chronologisch und unveränderbar gespeichert. Die Verwaltung erfolgt durch ein Netz anstelle einer zentralen Autorität. Insgesamt kann so die Verarbeitung und Überprüfung von Transaktionen schneller und günstiger erfolgen, da auf Zwischendienste verzichtet werden kann (Urbach, 2019).

Open Access Dieses Kapitel wird unter der Creative Commons Namensnennung 4.0 Inter-national Lizenz (http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/deed.de) veröffentlicht, welche die Nutzung, Vervielfältigung, Bearbeitung, Verbreitung und Wiedergabe in jeglichem Medium und Format erlaubt, sofern Sie den/die ursprünglichen Autor(en) und die Quelle ordnungsgemäß nennen, einen Link zur Creative Commons Lizenz beifügen und angeben, ob Änderungen vorgenommen wurden.

Die in diesem Kapitel enthaltenen Bilder und sonstiges Drittmaterial unterliegen eben-falls der genannten Creative Commons Lizenz, sofern sich aus der Abbildungslegende nichts anderes ergibt. Sofern das betreffende Material nicht unter der genannten Creative Commons Lizenz steht und die betreffende Handlung nicht nach gesetzlichen Vorschriften erlaubt ist, ist für die oben aufgeführten Weiterverwendungen des Materials die Ein-willigung des jeweiligen Rechteinhabers einzuholen.

21

Die Technikfolgenabschätzung als