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Veröffentlichungen von Heinrich Heyde

Klaus Baganz

Mit dem für diesen Beitrag gewählten Titel soll eine Einschränkung deutlich gemacht werden. Als Vertre-ter einer Generation, in der „Stückzahl“ der Veröffentlichungen weder ein KriVertre-terium für Bewerbungen noch für periodische Tätigkeitsberichte war, konnten wir für Prof. Heydes ingenieurtechnische Veröffent-lichungen auf keine authentischen Literaturverzeichnisse oder ähnliche Aufstellungen zurückgreifen. Die-ses damit notwendige Beschränken auf Wesentliches und Sichtbares dürfte auch von ihm gewollt sein, denn es entspricht seinem zurückhaltenden, seine Person nicht in den Vordergrund stellenden Wesen.

Wenn im Zusammenhang mit dem vorliegenden Heft von einigen seiner Doktoranden eine Liste seiner Veröffentlichungen zusammengetragen und ergänzt wurde, ist das auf diesem Wege „sichtbar“ geworden.

Das so Zusammengestellte soll im Folgenden etwa im zeitlichen Rahmen durch kurze Inhaltsangaben und Kommentare dem heutigen Leser nahegebracht werden und dabei ihn auch vielleicht zum eigenen „Nach-lesen“ anregen.

Während seines Studiums und der Assistententätigkeit am Lehrstuhl für Mechanik der Technischen Hochschule Berlin tritt H. Heyde 1927 als Koautor in einem Artikel [1] in den Landwirtschaftlichen Jahr-büchern auf, der sich kritisch mit der von Mitscherlich durchgeführten mathematischen Interpretation von Düngungsversuchen auseinandersetzt. Die dort angeführte vergleichende Gegenüberstellung von unter-schiedlichen mathematischen Interpretations-Varianten für Versuchswerte von Mitscherlich dürfte der Beitrag des Ingenieurstudenten Heyde gewesen sein. Die Berechnungen führten zu der Folgerung, daß über Parabelansätze deutlich bessere Anpassungen zu erreichen sind und daher die exponentielle Abhän-gigkeit in der von Mitscherlich formulierten Form des Wirkungsgesetzes nicht experimentell nachgewie-sen sei. (Der empfohlene Parabelansatz entspricht dem heute für Produktionsfunktionen benutzten Ansatz mit Polynomen 2. oder höheren Grades [E1].)

Eine - vermutlich in Vorbereitung der Diplomprüfung angefertigte - Studienarbeit aus dem Jahr 1930 liegt als Maschinenschrift vor [2]. Sie fasst die Ergebnisse eines Feldversuches zusammen, in dem zur damaligen Zeit übliche Pflüge hinsichtlich der bei der Pflugarbeit auftretenden Kräfte und Beanspru-chungen untersucht wurden. Zum Vergleich standen ein Karren- und ein Rahmenpflug für Gespannzug.

Während am Karrenpflug Kraftmessgeräte eingesetzt wurden, erforderten die Untersuchungen am Rahmenpflug vorrangig Dehnungsmessungen. Die präzise Darstellung der Versuchsvorbereitung und -durchführung sowie der Ergebnisse auf 35 Seiten vermittelt ein Bild, wie zur damaligen Zeit mit z.T. nur anzeigenden Geräten durch sorgfältige Versuchsarbeit aussagekräftige experimentelle Werte in der land-technischen Forschung gewonnen wurden. Über 30 Kurvenblätter und zahlreiche Tabellenseiten geben einen Einblick in eine komplizierte Versuchsauswertung zu einer Zeit, als der Rechenschieber der „Com-puter“ des Ingenieurs war. H. Heyde kennzeichnete die Einschränkungen der erzielten Aussagen, bedingt dadurch, dass ihm auf der Versuchsstation Bornim nur eine Versuchsfläche zur Verfügung stand. (Eine Bewertung der dabei doch erreichten Aussagekraft dürfte eine Nachfrage von H. Sack im Jahr 1973 [E2]

an H. Heyde zu Einzelheiten dieser Versuche sein.)

H. Heyde promovierte am 16. Mai 1934 an der Technischen Hochschule Berlin mit einer Arbeit zu

„Kräftebeziehungen am Riementrieb“. In einer umfangreicheren Veröffentlichung hierzu fasste er die Ergebnisse wie folgt zusammen [3]:

Es werden die Kräfte an einem Leistung übertragenden Riementrieb bestimmt, wenn die Riemenkraft im Leerlauf bekannt ist. Es wird festgestellt, daß die bekannten einfachen Verfahren im wesentlichen die gleichen Vernachlässigungen begehen und den gleichen Lösungsansatz machen. Ein exaktes Verfahren, das die Veränderung der Trumsehnen und die von Schlupfgeschwindigkeit und Flächenpressung abhän-gigen Reibungszahlen auf der Riemenscheibe berücksichtigt, zeigt an einem Zahlenbeispiel, dass die ein-fachen Verfahren ein genügend genaues Ergebnis liefern können.

Aus dem Vergleich von 4 ingenieurtechnisch praktizierten Berechnungsverfahren mit der von ihm entwi-ckelten mechanisch exakten - aber aufwändigeren - Lösung werden die Randbedingungen abgeleitet, un-ter denen 3 dieser einfacheren Verfahren für die praktische Nutzung ausreichend genaue Werte liefern.

Die Kopplung „Ingenieurmechanik - Landtechnik“, wie schon bei den Bornimer Pflugversuchen, wurde auch bei einem Vortrag zu einer RKTL-Konstrukteurtagung 1936 deutlich. Obwohl zu dieser Zeit im Heeres-Waffenamt tätig, befasste er sich mit den Möglichkeiten zur Anwendung der Ähnlichkeitsmecha-nik in der LandtechÄhnlichkeitsmecha-nik [4]. Die Nutzung sieht er weniger für reine Modellversuche als für die Vergröße-rung oder VerkleineVergröße-rung bewährter Maschinen. Die modellgerechte Anpassung der landwirtschaftlichen Arbeitsmaterialien, wie z.B. Druschgut oder Boden, dürfte schwierig werden. In diesem Zusammenhang wird auch ein ein Jahr zuvor von Gorjatschkin in Moskau veröffentlichter Modellansatz kritisch bewertet.

(Aus heutiger Sicht sind die vor über einem halben Jahrhundert von H. Heyde genannten Einschränkun-gen für die Nutzung der Ähnlichkeitsmechanik in der Landtechnik noch voll gültig, obwohl zwischenzeit-lich durch das Buckingham-P-Theorem variablere Modellformulierungen mögzwischenzeit-lich geworden sind [E3].) Nach Ende des 2. Weltkrieges und als neuberufener Direktor des Landmaschinen-Instituts der Universität Berlin stehen für ihn die Gegenwartsfragen der Landtechnik im Vordergrund. Auf einer Tagung der DLG 1948 diskutiert er ein Konzept für den Maschineneinsatz in den kleinbäuerlichen Betrieben, die in der Ostzone durch die Bodenreform mit Betriebsgrößen bis zu 10 ha als eine wesentliche Betriebsform ent-standen waren [5]. Es sieht für Maschinenzuordnung und -besitz eine Dreiteilung vor. Die betriebseigene Technik sollte danach neben Handgeräten im Wesentlichen auf Geräte zur normalen Bodenbearbeitung beschränkt bleiben. In diesem Zusammenhang behandelt er ausführlich die Frage der Kuhanspannung.

Drillmaschine, Grasmäher und ähnliche Maschinen sollten als Geräte der nachbarlichen Hilfe in Gruppen von 3-5 Betrieben angeschafft und gemeinschaftlich genutzt werden. Über (volkseigene) Maschinen-Ausleihstationen sollten schwere Schlepper, Dreschmaschinen und ähnliche Technik in diesen Betrieben zum Einsatz kommen. Probleme der landtechnischen Entwicklung in diesen ersten Nachkriegsjahren, wie Ersatzteilversorgung für Alttechnik aber auch Neuentwicklungen wie Hackfrucht-Vollerntemaschine und Mehrzweck-Erntemaschine werden in diesem Zusammenhang diskutiert und bewertet. (Das in diesem Vortrag dargestellte Konzept für den Technikeinsatz in den Bodenreform-Kleinbetrieben war zwar auf Grund der vorliegenden Erfahrungen schlüssig, politisch war aber eine andere Entwicklung gewollt, wie die Gründung der ersten LPG nur 4 Jahre später zeigte. Die Einblicke in die damalige Situation der Land-technik in der Ostzone sind aber weiterhin von Interesse.)

Zwei Veröffentlichungen aus dem Jahr 1949 [6, 7] dienen dem damaligen Bedürfnis der landwirtschaftli-chen Praxis, insbesondere der neu gegründeten Betriebe, durch bessere Fachkenntnisse die Nutzung der landwirtschaftlichen Maschinen zu verbessern.

Etwa zu dieser Zeit beginnend und in den nachfolgenden Jahren liefen im Berliner Landmaschinen-Institut Arbeiten zum Erdtopfverfahren beim Zuckerrübenanbau [E4].

Durch Aufzucht der Rübenpflanzen unter Dach in aus Komposterde gepressten Erdtöpfen, in denen ein-keimiger Samen eingebracht war, und späteres Auspflanzen der Töpfe sollte u.a. ein Entfall des Verein-zelns und eine Vorverlegung des Erntezeitpunktes erreicht werden. H. Heyde referierte dazu eine Tagung in Oldenburg [8]. (Der Leser könnte das vollständige Vermeiden eigener Bewertungen zu dem dargestell-ten Verfahren auch als eine Zurückhaltung des Institutsleiters gegenüber dieser später mit einer negativen Verfahrensbewertung abgeschlossenen Arbeit eines Mitarbeiters deuten.)

Im Jahre 1950 wurde als eines seiner Hauptwerke die „Mechanik für Ingenieure, Band 1: Sta-tik/Dynamik“ bei Teubner, Leipzig herausgegeben [10]. Dieses Lehrbuch half nicht nur die Probleme zu mindern, die für Ingenieur-Studenten im Ostteil Deutschlands hinsichtlich Fachbücher damals bestanden, sondern es stellte durch seinen methodischen Aufbau - begrenzter Umfang mathematischer Funktionen, übersichtliche Grafiken, umfangreiche Zahlenbeispiele - eine neue Qualität als Lehrbuch für dieses,

„sein“ Fachgebiet dar. In einer Buchbesprechung [E5] wird herausgestellt: ... Klarheit in der Darstellung und die Berücksichtigung der erfahrungsgemäß auftretenden schwachen Punkte beim Verständnis dieses für den Ingenieur so wichtigen Gebietes waren schon immer die besondere Stärke des Autors. Hervorzu-heben ist die gelungene Absicht des Verfassers, der häufig anzutreffenden Abneigung gegen die techni-sche Mechanik durch eine besonders gute Übersichtlichkeit zu begegnen. ...

Der 1. Band erschien bis 1962 in 9 Auflagen. Der geplante 2. Band „Festigkeitslehre“ ist - vermutlich durch zunehmende andere Verpflichtungen des Autors - nicht mehr erschienen.

Die Notwendigkeit einer konsequenten Anwendung der Grundlagen der Mechanik auch in ingenieurtech-nischen Randgebieten wurde von ihm bei der Richtigstellung einiger Aussagen aus einer arbeitswissen-schaftlichen Arbeit zu Kräftebeziehungen an einer Kartoffel-Legewanne demonstriert [11]. Wenige Jahre später veröffentlichte H. Heyde die ersten Artikel seines zweiten Hauptwerkes, der Mechanik des Acker-schleppers. In mehreren Artikeln in Fachzeitschriften setzte er sich umfassend mit der Fahrmechanik hin-terrad- und allradgetriebener Schlepper auseinander.

Anlass für einen Artikel in der „Wissenschaftlichen Zeitschrift“ der Humboldt-Universität Berlin „Zur Leistungsbilanz des Ackerschleppers“ [12] waren augenscheinlich Unkorrektheiten und Definitionsmän-gel in aktuellen Fachveröffentlichungen. Ähnlich wie in seiner Dissertation geht H. Heyde auch hier von der Berechnung aller Einflußgrößen aus und diskutiert dann zulässige Vereinfachungen für die praktische Nutzung. Er weist nach, dass bestimmte Verlustleistungen am Fahrwerk bisher falsch berechnet wurden, was besonders für die Schlepperprüfung von Bedeutung ist. Diesen Gedankengang vertieft er in einer parallelen Veröffentlichung in der westdeutschen „Landtechnischen Forschung“ [12a] durch den Vor-schlag eines Messverfahrens für die exakte Fahrwiderstandsbestimmung.

Vier Jahre später folgt die „Mechanik des Schleppers“ [17] mit einer umfassenden Darstellung der Ki-nematik, Statik und Dynamik des hinterachsgetriebenen Schleppers.

Diese Artikelserie hat in Bezug auf die Detaillierung der mechanischen Zusammenhänge für einen Acker-schlepper Lehrbuch-Charakter und war wohl auch in diesem Sinne vom Autor gedacht. (Vorrangig an Fachleute der Schlepper-Entwicklung und -prüfung gerichtet, wird sie auch von diesen für das konkrete Problem eine Auswahl und Anpassung der 100 dargestellten Gleichungen erfordern).

Mit dem verstärkten Einsatz allradgetriebener Schlepper in der Landwirtschaft wurden die Arbeiten zur Schleppermechanik für diese Bauform ergänzt [19]. In ähnlicher Weise gegliedert wie die vorherge-henden Arbeiten werden auch hier die zahlreichen Gleichungen durch Zahlenbeispiele erläutert. Während beim hinterachsgetriebenen Schlepper die Berechnung der Leistungsverluste mit höheren Unsicherheiten behaftet ist, bereitet beim Allradschlepper die genaue rechnerische Aufteilung der Motorleistung auf die Vorder- und Hinterräder Schwierigkeiten. Da beide Probleme durch ungenügende Kenntnisse des Kon-taktablaufes Boden-Luftreifen begründet sind, werden hierzu Grundlagenuntersuchungen empfohlen.

1952 war H. Heyde zum Sekretar der Sektion Landtechnik der Deutschen Akademie der Landwirt-schaftswissenschaften zu Berlin berufen worden. Aus dieser Aufgabe erwuchsen Verpflichtungen, die sich auch in Veröffentlichungen widerspiegeln [13, 14, 16, 18].

Die Landmaschinenprüfung stand 1955 im Mittelpunkt eines Vortrages vor dem Akademie-Plenum [14].

Zu diesem Zeitpunkt wurde in dem Akademie-Institut für Landtechnik Potsdam-Bornim das Prüfwesen als selbstständige Struktureinheit ausgebaut. An einer Vielzahl von Beispielen kennzeichnet er die An-forderungen an eine wissenschaftlich begründete Landmaschinenprüfung. Die Bedeutung einheitli-cher Prüfregeln und die interdisziplinäre Zusammenarbeit bei der Aufstellung von Güteforderungen wer-den besonders herausgestellt. Einen Überblick über wer-den damaligen Stand des Fachgebietes gibt ein um-fangreiches Literaturverzeichnis, wobei auf die Bewertung von Körnerfolgen gesondert eingegangen wurde.

In einem Festvortrag zur Akademietagung 1957 untersuchte H. Heyde die Möglichkeiten der Technik für die Entwicklung der Landwirtschaft in der DDR [16]. Er stellte dabei 8 Merkmale der modernen Technik in den Vordergrund - Energie, Werkstoffe, Transportwesen, Konstruktionskunst, Fertigungsver-fahren, Organisation, Mess- und Prüfwesen sowie Ausbildungswesen - und betrachtete aus dieser Sicht Aufgaben und auch dafür notwendige Unterstützungen gesondert für Landmaschinenindustrie, Maschi-nen-Traktoren-Stationen und Landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaften.

Auch wohl mit Blickrichtung auf die zu dieser Zeit laufenden arbeitsmedizinischen Untersuchungen an Schlepperfahrern [E6] in dem der Sektion Landtechnik zugeordneten Bornimer Institut versuchte H. Hey-de Medizinern bei einem internationalen Fortbildungslehrgang im Dezember 1959 in Berlin die Materie Landtechnik nahezubringen. Ausgehend von den Anforderungen an die Entwicklung der landwirtschaftli-chen Produktion stellte er Möglichkeiten und Auswirkungen für die landwirtschaftliche Arbeit durch die Einführung der Kraftquelle Schlepper in den Mittelpunkt. Es entstehen dabei sowohl Arbeitser-leichterungen als auch erhöhte Anforderungen an die eingesetzten Arbeitskräfte, wie an Beispielen aus der Literatur nachgewiesen wurde. Eine engere Zusammenarbeit von Landärzten und Landtechnikern würde im beiderseitigen Interesse liegen.

Letztlich dürften auch die in der Sektion Landtechnik von den Hochschullehrern diskutierten Probleme bei der Ausbildung des Nachwuchses der Anstoß gewesen sein, dass der Sekretar die schwierige Aufgabe eines Herausgebers für ein Lehrbuch „Landmaschinenlehre“ [22] übernahm. Der Band I (Grundlagen,

Schlepper, Fördermittel, Bodenbearbeitung, Pflege, Pflanzenschutz) erschien im Jahre 1964, der Band II (Erntemaschinen, Aufbereitung, Sondergebiete, Viehwirtschaft, Instandhaltung) folgte 1967. Ein geplan-ter Band III (Mechanik, Mess- und Regeltechnik) kam nicht zur Ausführung. Für die Drucklegung der beiden Bände waren neben den inhaltlichen Fragen Beiträge von 18 Autoren zu bearbeiten und abzu-stimmen. H. Heyde trat selbst im Band I mit 5 Kapiteln (Wesen der Landtechnik, Standardisierung, Werkstoffe, Düngen, Säen, Pflegen) als Autor und in weiteren Kapiteln (Motoren und Schlepper) als Ko-autor auf.

Das Lehrbuch - „der Heyde“ - wurde zum verbreitetsten landtechnischen Lehrbuch an den landwirtschaft-lichen Hochschulen der DDR. Der Band I wurde in 3 Auflagen herausgegeben; der Band II in 5 Auflagen, wobei die Überarbeitungen der letzten Auflagen des Bandes II durch G. Kühn als weiteren Herausgeber betreut wurden.

In den 60er Jahren begannen in der DDR agrarpolitische Diskussionen über eine angeblich bestimmende Rolle der Landtechnik für die weitere Entwicklung der Betriebsgrößen. Mit dieser Frage setzte sich H. Heyde in der für ihn typischen Weise durch Darstellung objektiver Zusammenhänge auseinander [20].

Mit Schlaglängen, wie sie für Feldgrößen von 20 - 50 ha abzuleiten sind, als Obergrenzen untersuchte er Einflußfaktoren für die Arbeitsproduktivität und diskutierte mögliche Entwicklungen. Wenn auch die für die Untersuchungen gewählten Schlaggrößen nicht den damaligen weitergehenden Vorstellungen der Agrarpolitiker entsprachen, zeigen neuere Arbeiten [E7], dass doch eine realistische Wahl getroffen wor-den war. Interessant dürften aus landtechnischer Sicht und 40 Jahren Abstand die zahlenmäßig angeführ-ten Vorstellungen über die Entwicklung der Arbeitsbreiangeführ-ten und -geschwindigkeiangeführ-ten sowie zur Automati-sierung sein.

Eine Darstellung der Veröffentlichungen von H. Heyde ist unvollständig ohne einen Hinweis auf die Bei-träge in Zeitschriften, mit denen er zu gegebenen Anlässen Personalia seiner Lehrer den Lesern in der DDR vermittelte [9, 15, 21, 23].

Anläßlich eines Symposiums zum 100. Jahrestag der Gründung der Landwirtschaftlichen Hochschule Berlin sprach H. Heyde 1981 „Zur Entwicklung der Technik in der Landwirtschaft“. Von diesem Vor-trag, in dem er die technischen Entwicklungen während des Überganges von der Gespann- zur Schlepper-stufe darstellte, ist nur eine kurze Druckfassung veröffentlicht worden [24].

Mit einem Überblick über Veröffentlichungen können nur Teile des Wirkens eines Wissenschaftlers und Hochschullehrers widerspiegelt werden. Zu seinem 65. Geburtstag formulierten Bornimer Mitarbeiter ihr Verhältnis zu H. Heyde [E8], das sicher auch in ähnlicher Form für seine Berliner Hochschul-Absolventen und Mitarbeiter gilt:

Von den ersten Anfängen an, „zu einer Zeit, als über die wissenschaftliche Kapazität der Landtechnik in der DDR das Wort von den „Sieben Landtechnikern“ umging, war Prof. Heyde stets mit Rat und Tat zur Stelle, wenn der Nachwuchs mit der sperrigen Materie „Landtechnik“ kämpfte. Sein Rat korrigierte Feh-ler, half bei der weiteren Arbeit und gab Vertrauen. Den Mitarbeitern des landtechnischen Zentrums Bornim war „ihr“ Sekretar - der Hochschullehrer Prof. Heyde - verständnisvoller „Doktorvater“, erzie-herischer Lektor als Chefredakteur des „Archivs für Landtechnik“ und ein Helfer in den Fragen der täg-lichen Arbeit.“

Literatur

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Angesprochene Veröffentlichungen von Prof. Heyde

1 Die Bestimmung des Düngerbedürfnisses des Bodens nach Mitscherlich. (E. Günther u. H. Heyde).

Landwirtschaftliche Jahrbücher, Berlin, 1927, Bd. 66, S. 893-910.

2 Versuche an Pflügen zur Ermittlung der Kräfte und Beanspruchungen. Bd. 1: Text und Berechnun-gen, Bd. 2: Kurvenblätter. Studienarbeit, TH. Berlin, Sommersemester 1930 (maschinenschriftlich).

3 Die Kräftebeziehungen beim Riementrieb. Zeitschr. Forschung auf dem Gebiet des Ingenieurwesens.

VDI-Verl. Berlin, Bd.7(1936), Nr. 6, S. 275-286.

3a Kräfte beim Riementrieb. Zeitschrift VDI, Bd. 81(1937), Nr. 5, S.133-134, (Kurzfassung von [3]).

4 Ähnlichkeitsmechanik. Grundgesetze, Versuch und Anwendung beim Entwurf kleinerer Typen von Landmaschinen. In: 3. Konstrukteur-Kursus, RKTL-Schriften 1936, H. 71, S. 30-31.

5 Probleme der Landtechnik. In: Gegenwartsfragen der Landtechnik in der Ostzone. Referate der Jah-restagung der DLG, Deutscher Zentralverlag, Berlin, 1948, S.117-145.

6 Zweckmäßige Bodenbearbeitungsgeräte. Landbauverlag, Berlin, 1949.

7 Das Vielfachgerät im Kartoffelbau. Mitteilungen der DLG, H.11/12, Berlin 1949, S.171-173.

8 Zum Erdtopfverfahren beim Zuckerrübenanbau. Die Deutsche Landwirtschaft 1950, H. 4, S. 53-56.

9 Geheimrat Gustav Fischer 80 Jahre alt. Die deutsche Landwirtschaft, 1950, H. 3.

10 Mechanik für Ingenieure. Bd. 1 Statik/Dynamik. B.G. Teubner Verl. Ges., Leipzig, 1. Aufl. 1950, 9.

Aufl. 1962.

11 Die Gesetze der Mechanik blieben unbeachtet! Agrartechnik (1953), S. 143-144.

12 Zur Leistungsbilanz eines Ackerschleppers. Wissensch. Zeitschr. Humboldt-Universität, Berlin, Jg. II (1952/53) Math. nat. Reihe Nr. 5, S. 73-82.

12a Zur Berechnung der Verlustleistung am Laufwerk eines Radschleppers. Landtechn. Forschung, 3(1953), S. 42-46.

13 Die Wissenschaft ruft die Praxis zur 2. Landtechnischen Tagung. Agrartechnik 4(1954), S. 33-34.

14 Wissenschaftliche Verfahren bei der Landmaschinenprüfung. Deutsche Akademie Landwirtschafts-wiss., Berlin, Sitz.- Ber. Bd. IV, H. 9(1955), 39 S.

15 Ehrendoktor für Prof. W. Kloth Agrartechnik 6(1956), S. 576.

16 Aufgaben und Möglichkeiten der Technik bei der Entwicklung unserer Landwirtschaft. 3. Festsitzung und wissenschaftl. Tagung der DAL, 17. u. 18.10.1957. In: Deutsche Akademie der

Landwirt-schaftswiss. Berlin, Berichte und Vorträge III/1957, S. 63-84.

17 Mechanik des Schleppers. Agrartechnik 7(1957), H. 1, S. 2-7; H. 2, S. 82-86; H. 3, S. 99-104; H. 4, S. 147-153.

18 Landmaschinen und ihre Einwirkung auf die menschliche Arbeit. In: Gesundheits- u. Arbeitsschutz der Landbevölkerung. Schriftenreihe der ärztlichen Fortbildung XIV, Verlag Volk und Gesundheit, Berlin, 1960, S. 242-268.

34Für die freundliche Unterstützung der Arbeiten dankt der Autor Herrn Prof. M. Müller, Potsdam-Bornim sowie den Biblio-theken der Domäne Dahlem und des Instituts für Agrartechnik Potsdam-Bornim.

19 Mechanik des Schleppers mit Allradantrieb. Archiv für Landtechnik 2(1960) H.3, S. 165-191.

20 Mechanisierung auf großen Schlägen. Archiv für Landtechnik. 3(1962) H.1, S. 3-17.

21 Prof. Dr. Dr. agr. h.c. Gustav Fischer Agrartechnik 13(1963), S. 578.

22 Landmaschinenlehre. (Heyde, H. Hrsg.). Leitfaden für Studierende der Landwirtschaft. Verlag Tech-nik, Berlin, Bd. I: 1. Aufl. 1964, 3. Aufl. 1973; Bd. II: 1. Aufl. 1967, 5. Aufl.1982

23 In memoriam Gustav Fischer Agrartechnik 20 (1970), S. 581.

24 Zur Entwicklung der Technik in der Landwirtschaft. In: Wiss. Beiträge der Ingenieurhochschule Ber-lin, H. 2, 1982, S. 4-10.