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Klaus Baganz Prof. Dr. habil. (Jg. 1928)

begann nach einer Ausbildung als Landmaschinenbau-Ingenieur im April 1952 die Arbeit im Institut für Landtechnik Potsdam-Bornim und wurde 1955 mit der Leitung der Abteilung Landmaschinenforschung beauftragt.

Er promovierte 1957 mit der Dissertation „Laborversuche über Erdabsie-bung auf schwingenden Siebrosten“ (Heyde, Deubner) und habilitierte sich mit der Schrift „Konventionelle Kartoffelernteverfahren und Stau-denziehroden, eine Analyse der Verfahren für erschwerte Erntebedingun-gen“ (Heyde, Gruner, Ullrich).

1968 gehörte er mit Prof. Dr. G. Brandt und Dr. G. Kühn zu den für die Heyde-Nachfolge vorgeschlagenen Wissenschaftlern. 1960 zum wissen-schaftlichen Abteilungsleiter berufen, waren seine persönlichen

Arbeits-gebiete bis zur Neugründung des Instituts 1992 landtechnische Fragen der Feldwirtschaft, physikalische Kennwerte landtechnischer Materialien und die Anwendung der elektronischen Datenverarbeitung in der Landtechnik. Hierzu liegen von ihm über 100 Veröffentlichungen vor. Von 1992 bis zum Eintritt in den Altersruhestand im Dezember 1993 leitete er die Abteilung Technikbewertung im Institut für Agrartech-nik Bornim (ATB).

Jürgen Hahn, Prof. Dr. agr. (Jg. 1943)

schloss 1966 ein Landtechnik-Studium an der Technischen Fakultät der Universität Rostock ab. Während der anschließenden zwölfjährigen Tätig-keit in der Zentralen Prüfstelle für Landtechnik Potsdam-Bornim führte er als Leiter des Fachgebietes Transport- und Fördertechnik mehr als 60 landwirtschaftliche Eignungsprüfungen durch.

1978 wurde J. Hahn Wissenschaftlicher Oberassistent am Wissenschafts-bereich Technologie der Pflanzenproduktion in der Humboldt-Universität zu Berlin. Auf Promotion (1981) und Habilitation (Promotion B, 1984) folgte ein Jahr darauf die Berufung als Hochschuldozent für Technologie der Pflanzenproduktion. 1987 übernahm er die Leitung des gleichnamigen Wissenschaftsbereichs. 1988 folgte die Berufung zum a.o. Professor an der Humboldt-Universität zu Ber-lin. Im Zuge der Fakultätsumbildung leitete J. Hahn 1991-1993 zunächst das Institut für Agrartechnik und ab 1993 als nunmehr ordentlicher Professor das Fachgebiet Technik in der Pflanzenproduktion (im Jahre 2002 umgebildet zum Fachgebiet Agrartechnik) an der Landwirtschaftlich-Gärtnerischen Fakultät der Humboldt-Universität zu Berlin. Arbeitsschwerpunkte in der Lehre waren: Agrartechnische Grundlagen, Verfahrenstechnik der Pflanzenproduktion, Nachwachsende Rohstoffe, Energiebereitstellung.

Forschungs- und Publikationsfelder waren u.a.: Verfahrenstechnische Grundlagen, Agrologistik, Nach-wachsende Rohstoffe, Technik für den ökologischen Landbau.Auch nach dem Dienstende als Hochschul-lehrer (2009) ist Prof. Hahn in verschiedenen Gremien des VDI-MEG, des KTBL, des DAAD usw. ehrenamt-lich tätig, zuletzt als Vorsitzender des VDI-MEG-Fachausschusses „Geschichte der Agrartechnik“.

Manfred Müller, Prof. (i.R.) Dr. agr. habil. (1932-2013)

Von 1954 bis 1976, mit dreijähriger Unterbrechung, war er im Institut für Landtechnik Potsdam-Bornim in den Abteilungen Betriebstechnik und Maschinen in der Viehwirtschaft tätig, leitete ab 1966 die Abt. Maschinen in der Futterproduktion und -konservierung, ab 1969 bis 1973 den Wissen-schaftsbereich Tierproduktion und bis 1976 den WissenWissen-schaftsbereich Technologie. 1965 hat er als wissenschaftlicher Mitarbeiter des Instituts für Landtechnik Potsdam-Bornim und als außerpl. Aspirant des Institut für Landmaschinen- und Bauwesen (Heyde/Mothes) an der Sektion Land-technik der DAL Berlin promoviert (Heyde, Dahse, Lenschow) und 1969 sich für das Wissenschaftsgebiet Landwirtschaftliche Verfahrenstechnik an der Sektion Landtechnik Rostock habilitiert.

1971 wurde er Lehrbeauftragter für Technologie, 1974 Honorarprofessor,

1976 o. Prof. für Technologie der Pflanzenproduktion, 1992-1997 für Verfahrenstechnik Pflanzenproduk-tion und Umweltschutz im ländlichen Raum an der Humboldt-Universität zu Berlin. Seine Arbeitsgebiete waren: Technik und Verfahren für die Futterbereitstellung und Fütterung, Witterung und Maschinenein-satz, Verfahren der Getreideernte und -konservierung, Technik und Verfahren für Landschaftspflege und Abfallwirtschaft, Geschichte der Agrartechnik in den Berliner Agrarwissenschaften und in Potsdam-Bornim, Grundlagen der Technologie in der Landwirtschaft. Veröffentlicht wurden von ihm 2 Lehrbücher und über 70 wissenschaftliche Beiträge in Zeitschriften und Büchern. Von 1991 bis 1999 war er zunächst im Komitee für die Neugründung des Instituts für Agrartechnik Bornim (ATB) und dann in der Mitglie-derversammlung dieses Instituts. Seit 1997 ist er im Altersruhestand.

Manfred Müller verstarb am 23.11.2013 in Potsdam Sylvester Rosegger, Prof. Dr. Dr.-Ing. E.h. (1912-2006) (Aufnahme 2001 im Institut für Agrartechnik Potsdam-Bornim)

hat 1941 sein Studium an der Friedrich-Wilhelms-Universität zu Berlin abgeschlossen. 1948 ist er Heydes erster Doktorand. Seit dieser Zeit haben bis zu Heydes Tod enge persönliche und fachliche Bindungen bestanden.

1952 wird er als Professor an die Technische Hochschule Dresden beru-fen.

Ab 1953 ist er Direktor des Instituts für Landtechnische Betriebslehre an der TU Dresden und Direktor des Instituts für Landtechnik der Deutschen Akademie der Landwirtschaftswissenschaften. Die Landwirtschaftlich-Gärtnerische Fakultät der Humboldt-Universität beruft ihn 1958 zum Pro-fessor mit Lehrstuhl für Mechanisierung. 1961 aus politischen Gründen

aller seiner Ämter enthoben, flüchtet er 1964 nach Braunschweig. Er wird in der Forschungsanstalt für Landwirtschaft Braunschweig-Völkenrode Professor und Direktor des Instituts für Betriebstechnik. 1977 tritt er in den Ruhestand. Nach 1989 wurde er in Berlin und Dresden rehabilitiert. Die TU Dresden ehrte ihn mit der Verleihung der Ehrendoktorwürde zum Dr.-Ing E.h.

Prof. Rosegger verstarb am 4. 8 2006. (Mehr zur Biographie von S. Rosegger s. a. S. 22-23 in dieser Schrift).

Wolfgang Stutterheim, Dr. agr. (1924-2000)

wurde nach dem Studium in Berlin im Landmaschinen-Institut bei Prof. Heyde 1950 Doktorand und 1952 wissenschaftlicher Assistent.

Von 1955-1958 war er wissenschaftlicher Oberassistent. Danach arbeitete er im Kuratorium für Technik in der Landwirtschaft (KTL) und ab 1963 im Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten in Bonn. Seit 1975 leitete er das Referat Technik und Bauwesen in der Landwirtschaft. 1986 trat er als Ministerialdirektor in den Ruhestand. Den Entwurf dieses Manuskriptes stellte er 1999 für diese Schrift zu Verfügung.

Dr. agr. Wolfgang Stutterheim gehörte in den 50er Jahren zu dem kleinen Kreis hervorragender Oberassistenten der Fakultät. Seine charakterlichen Qualitäten und seine wissenschaftliche Kompetenz verschafften dem immer freundlichen und für Studenten und Mitar-beiter stets ansprechbaren Oberassistenten ein hohes Ansehen.

Die 1958 politisch erzwungene Beendigung seines

Arbeitsverhält-nisses traf insbesondere Professor Heyde schwer. Er verlor mit ihm seinen besten Mitarbeiter und erlebte 1958 erstmalig die unmittelbare politische Einflussnahme auf die Entscheidungen im Landmaschinen-Institut.

Herr Ing. Johannes Plaetschke, Berlin, war von 1952-1955 als wiss. Assistent im Landmaschinen-Institut tätig und ist seither mit der Familie Stutterheim befreundet. Er hat die Fertigstellung dieses Beitrages in dankenswerter Weise unterstützt.

Datenübersicht

1903 Am 24. Februar wird Ernst Heinrich Heyde in Borsigwalde bei Tegel geboren 1922 bis 1923 Hauslehrer und Praktikant auf Gut Mathildenhöhe, jetzt Matyldzin

1923 Im Wintersemester 1923/24 beginnt Heyde das Studium des Maschinenbaus an der Technischen Hochschule Berlin

1926 wird er studentischer Assistent und

1927 vollbeschäftigter Assistent am Lehrstuhl für Mechanik

1927 erscheint die erste Veröffentlichung in den Landwirtschaftlichen Jahrbüchern mit H. Heyde als Koautor

1931 Diplomexamen mit Auszeichnung bestanden. Auszeichnung mit einem Stipendium für eine 1932 Studienreise zum Landmaschineneinsatz in Argentinien und Brasilien

1934 Promotion an der Technischen Hochschule Berlin, Lehrstuhl Mechanik, bei M. Weber zum Dr.-Ing. mit der Dissertation Die Kräftebeziehungen beim Riementrieb. Ein Beitrag zur Mechanik des Riementriebs

1935 H. Heyde wird Angestellter im Heereswaffenamt

1938 Lehrer im technischen Schuldienst an der Staatlichen Ingenieurschule Stettin 1943 kriegsbedingte Dienstverpflichtung

1946 Im Wintersemester 1945/46 ist er Lehrer im technischen Schuldienst an der Bauschule für Was-serwirtschaft und Kulturtechnik Suderburg

1946 H. Heyde wird Fachlehrer für Mathematik und Physik an der Karl-von-Ossietzky-Oberschule in Berlin-Pankow, im Nebenamt Lehrbeauftragter für Landmaschinenwesen an der Technischen Hochschule Berlin

1945 Am 1. Juni übernimmt der 75-jährige Gustav Fischer das verwaiste Landmaschinen-Institut wie-der

1946 wird Fischer zum ordentlichen Professor für landwirtschaftliches Maschinenwesen berufen

1947 Am 1. April tritt H. Heyde an der Landwirtschaftlichen Fakultät als ordentlicher Professor mit Lehrstuhl für Landmaschinenkunde und Direktor des Landmaschinen-Instituts sein Amt an. Am 1.

Oktober wird H. Heyde Honorarprofessor mit Lehrauftrag für Landmaschinenkunde an der Tech-nischen Hochschule Berlin

1948 Am 1. April wird Gustav Fischer von seinen amtlichen Verpflichtungen als Hochschullehrer ent-bunden und tritt nun nach 1932 erneut in den Ruhestand

1950 bis 1958 ist W. Stutterheim als Doktorand, Assistent und Oberassistent am Landmaschinen- Insti-tut tätig

1951 Heydes Zugehörigkeit zur Technischen Hochschule Berlin als Honorarprofessor wird zum Ende des Sommersemesters auf Veranlassung des Berliner Senats gelöst

1952 Heinrich Heyde wird Ordentliches Mitglied der Deutschen Akademie der Landwirtschaftswissen-schaften zu Berlin und Sekretar der Sektion Landtechnik bis 1960 und von 1961 bis 1963

1956 Eckhard Mothes erhält an der Landwirtschaftlich Gärtnerischen Fakultät einen Lehrauftrag für landwirtschaftliches Bauwesen

1956 Die Landwirtschaftlich-Gärtnerische Fakultät verleiht dem hervorragenden Landtechniker Willi Kloth, der von 1925 bis 1932 bei Gustav Fischer im Institut für Landmaschinenkunde tätig war, die Ehrendoktorwürde zum Dr. agr. h.c. Heyde übergibt diese Ehrung in

Braunschweig-Völkenrode

1960 Das Landmaschinen-Institut erhält eine Dozentur für landwirtschaftliches Bauwesen, die E. Mothes hauptamtlich übernimmt. Das Institut wird in Institut für landwirtschaftliches Maschi-nen- und Bauwesen umbenannt

1960 Für seine Verdienste um die Entwicklung der Agrarwissenschaften erhält H. Heyde den Vaterlän-dischen Verdienstorden in Bronze

1958 Sylvester Rosegger, Direktor des Instituts für Landtechnik Potsdam-Bornim und des Instituts für landtechnische Betriebslehre der TU Dresden, wird als Professor mit Lehrstuhl für Mechanisie-rung an die Landwirtschaftlich-Gärtnerische Fakultät berufen

1961 Sylvester Rosegger verliert aus politischen Gründen alle seine Ämter in Bornim, Dresden und Berlin

1962 Das Institut für Mechanisierung wird aufgelöst. Im Institut für Landmaschinen- und Bauwesen wird eine Abteilung Maschineneinsatz (ab 1964 Technologie) eingerichtet, die Karl Herrmann lei-tet. Er vertritt das Gebiet in Lehre und Forschung bis 1969

1968 Nach Vollendung des 65. Lebensjahres wird Heinrich Heyde zum Ende des Sommersemesters von seinen Pflichten als ord. Professor und Direktor des Instituts für landwirtschaftliches Maschinen- und Bauwesen entbunden und tritt in den Ruhestand

1969 Am 1. September wird das Institut für landwirtschaftliches Maschinen- und Bauwesen aus der Humboldt-Universität ausgegliedert und mit der Ingenieurschule für Landtechnik Berlin-Wartenberg zur Ingenieurhochschule zusammengeführt

1978 Die Ingenieurhochschule Berlin-Wartenberg ehrt Heinrich Heyde mit der Ehrenplakette der Inge-nieurhochschule und der Eintragung in das Ehrenbuch

1981 Die Humboldt-Universität zu Berlin verleiht Heinrich Heyde anlässlich der 100. Wiederkehr des Gründungstages der ehemaligen Landwirtschaftlichen Hochschule die Ehrendoktorwürde zum Dr.

agr. h.c.

1982 erscheint das Vortragsmanuskript Zur Entwicklung der Technik in der Landwirtschaft als seine letzte Veröffentlichung

1987 Am 27. Februar ist Prof. Dr.-Ing. Dr. agr. h.c. Heinrich Heyde in Berlin gestorben.