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3. Material und Methoden

5.3 Untersuchung in von zwei Tierarztpraxen betreuten Beständen

In den Tierarztpraxen wurden insgesamt 22 Betriebe in den WJ 03 und 04 ausgewertet.

Die Ferkel erzeugenden Betriebe hielten im WJ 04 ca. 20 Sauen mehr als im WJ 03, produzierten 0,5 Ferkel mehr mit gleicher Wurfanzahl. Alle anderen

Reproduktionsparameter blieben gleich. Insgesamt lagen die Tierarztkosten um ca. 5

€ pro Sau und Jahr im WJ 04 höher, während die Betreuungskosten um 100 € sanken. Die Diagnostikkosten stiegen im WJ 04 um 80 € an. Im Vergleich mit der Auswertung der Erzeugerringe in dem gesamten Bundesgebiet produzierten die Ferkel erzeugenden Betriebe besser als der deutsche Durchschnitt (GATZKA et al.

2003 u. 2004). Die Leistungen, der von ZIRON und REIMANN (2003) und von ZIRON (2004) ausgewerteten Spitzenbetriebe, konnten die Betriebe in keinem Herdenleistungsparameter erreichen.

Im Vergleich zu den in der gleichen Region produzierenden Betriebe des ERZEUGERRINGES WESTFALEN (2003, 2004) konnte festgestellt werden, dass die Betriebe der Tierarztpraxen in beiden WJ mehr Sauen hielten, mehr Ferkel in mehr Würfe absetzten und geringere Saugferkelverluste hatten.

Die Kombibetriebe vergrößerten sich zwischen den Wirtschaftsjahren um ca. 17 Sauen und verminderten ihre Remontierung um fast 6 %. Im Vergleichszeitraum stiegen die Tierarztkosten um 200 € und die Diagnostikkosten um 100 €. Bei Kombibetrieben stiegen auch die Betreuungskosten um 114 €. Im Mastbereich wurden im WJ 04 100 MS mehr gemästet und 1,5 % mehr MS Verluste verzeichnet.

Die reinen Mastbetriebe steigerten ihre täglichen Zunahmen um fast 25 g um den Preis einer deutlich schlechteren Futterverwertung (+0,2 kg/kg KGW Zunahme). Die Verluste konnten um 1,2 % gesenkt werden. Die Betreuungskoten sanken um 50 €, während die Gesamttierarztkosten leicht anstiegen. Die Diagnostikkosten blieben auf Vorjahresniveau. Im Mastbereich wurden mehr MS/WJ verkauft, höhere durchschnittliche tägliche Zunahmen mit einer deutlich besseren Futterverwertung erzielt, als in den Berechnungen von GATZKA et al. (2003 u. 2004) in Gesamtdeutschland. Die Futterverwertung war besser als in den Spitzenbetrieben (WEIß 2003; ZIRON 2004 b). Im Vergleich mit den Betrieben des ERZEUGERRINGES WESTFALEN (2003, 2004) konnte ermittelt werden, dass die ausgewerteten Betriebe der Tierarztpraxen fast doppelt soviel Mastschweine hielten

23,5 g durchschnittlich tägliche Zunahme besser, allerdings mussten diese Betriebe auch 0,2 kg mehr Futter /kg KGW aufwenden. Die Verluste in den Erzeugerringen lagen um 0,2 % niedriger im WJ 03. Im WJ 04 änderte sich die Situation. Die Mastbetriebe, die von den Tierarztpraxen betreut wurden hatten geringfügig mehr tägliche Zunahmen, bei einer besseren Futterverwertung und 1,1 % weniger Verluste.

Die Sauen- und Mastplanerdaten wurden mittels Fragebogen, die von den Landwirten ausgefüllt wurden, erhoben. Es kann also davon ausgegangen werden, dass nicht in allen Betrieben der gleiche Sauen- oder Mastplaner vorhanden ist, und somit Abweichungen in der Berechnung der Reproduktionsparameter und Mastleistung vorkommen können. Ein weiteres Problem, für die Vergleichbarkeit mit Daten aus anderen Erhebungen oder der Erzeugerringe ist, dass die Betriebe von den Tierarztpraxen ausgewählt wurden und somit das Kriterium einer repräsentativen, zufälligen Stichprobe nicht erfüllt ist.

Beim Vergleich der Diagnostik in den VzF-Betrieben und den Betrieben aus den Tierarztpraxen kann bestätigt werden, dass vom Probenumfang die Blutprobe an erster Stelle in der Diagnostik in Schweinebeständen steht. Die Einsendung von Kotproben und -tupfern kann an zweiter Stelle genannt werden und wird über beide Untersuchungen bestätigt. Es konnte lediglich im WJ 03 eine sehr hohe Sektionsrate in den VzF-Betrieben festgestellt werden, die zahlenmäßig den untersuchten mikrobiologischen Proben überlegen war. Dies wird mit der Subvention des VzF in Verbindung gebracht, da sich die Anzahl an Sektionen im WJ 04 deutlich verringerte.

Alle anderen Untersuchungen, wie Vaginal-, Nasen-, Gelenk-, Gehirn-, und Hauttupfer, als auch Urin-, Futter- und Wasserproben sind zwar in den untersuchten WJ von den westfälischen Betrieben zur Untersuchung eingeschickt worden, sind den oben genannten in ihrer Häufigkeit aber deutlich unterlegen. Zu erwähnen ist, dass in einer der beiden untersuchten Praxen, die Möglichkeit zur Sektion in der Praxis gegeben war und aus diesen Sektionen Tupfer zur weiteren Untersuchung in die verschiedenen Institute eingesendet wurden. Somit kann die hohe Gesamtzahl von 114 eingesendeten Tupfern erklärt werden.

Bei der Untersuchung der Blutproben wurde in den Tierarztpraxen am häufigsten auf PRRS-AK, Influenza-AK und APP-AK untersucht. Die Untersuchung auf PRRS-AK und APP-AK spielte in beiden Wirtschaftsjahren auch bei den Erhebungen der IVD GmbH für die VzF-Betriebe, die zahlenmäßig größte Rolle. Die Influenza-Diagnostik machte in beiden WJ einen wesentlich geringeren Anteil aus. In den Praxisbetrieben werden etwas häufiger APP-AK festgestellt. Die Ergebnisse der PRRS-AK Untersuchungen liegen überall gleichauf bei ca. 50 % positiven Ergebnissen.

Die Betriebe der Tierarztpraxen sendeten im Schnitt pro Betrieb und WJ 6 Proben ein. Die VzF-Betriebe sendeten im Durchschnitt 7 Proben pro Betrieb und WJ mehr ein. Da nicht alle diagnostischen Untersuchungen der VzF-Betriebe in diese Untersuchung mit ein geflossen sind, sondern nur die Untersuchungen, die in den drei ausgewählten Instituten vorgenommen wurden, ist es wahrscheinlich, dass der Durchschnitt eingesendeter Proben/WJ noch höher liegt. Der Grund für die hohe Bereitschaft diagnostische Untersuchungen vornehmen zu lassen, ist in der Subventionierung durch die VzF im WJ 03 zu suchen.

Bei dem Vergleich der Sektionen der VzF-Betriebe und den westfälischen Betrieben, gleichen sich die Ergebnisse beider Erhebungen. So kann in den Tierarztpraxen eine noch stärkere Häufung von Atemwegserkrankungen (37 %) als in den Sektionsbefunden beobachtet werden. Das Vorkommen von Magen-Darm-Befunden entspricht den Erhebungen im Institut für Pathologie im WJ 04. Im WJ 03 konnten noch deutlich mehr(25,9 %) Magen-Darm-Befunde erhoben werden.

Es kann konstatiert werden, dass Atemwegserkrankungen und Erkrankungen des Magen-Darm-Traktes und das Vorkommen von PRRS-Virus in den Schweinebeständen die größten Probleme bereiten. Clostridium perfringens und E.

coli mit erfolgreicher Serotypisierung konnten in den Kottupfern am häufigsten isoliert werden und machen in praxi große Probleme im Saugferkelbereich.

5.4 Statistische Auswertung

Die Untersuchungen ergaben, dass mit steigender Bestandsgröße höhere Tierarztkosten (je Sau/WJ bzw. MS/WJ) entstehen. Diese Betriebe setzen jedoch auch mehr Ferkel/Sau/WJ in mehr Würfen/Sau/WJ ab bzw. haben höhere tägliche Zunahmen. Hier wird angenommen, dass die größeren, spezialisierteren Betriebe eher bereit sind, durch Prophylaxemaßnahmen ihren Gesundheitsstatus aufrecht zu erhalten oder sogar zu verbessern. Da Prophylaxemaßnahmen häufig eines erheblichen Kostenaufwand bedürfen (REIMANN und ZIRON 2003; SCHILLING 2006), könnte dies ein Grund für die höheren Tierarztkosten sein.

Beim Vergleich der Herdenleistungen der Betriebe, die diagnostische Untersuchungen durchführen ließen und den Betrieben, die keine Diagnostik betrieben, konnte bei den Ferkel erzeugenden Betrieben festgestellt werden, dass die Betriebe ohne Diagnostik signifikant weniger Sauen hielten (63), signifikant weniger Ferkel absetzten (0,75), signifikant weniger Würfe hatten (0,07), eine signifikant geringere DkfL/Sau/WJ (35 €) und signifikant geringere Tierarztkosten/Sau/WJ bzw. auch Tierarztkosten/WJ hatten (15,50 €/ 6300,00 €).

Somit ergibt diese Untersuchung, dass gerade die Betriebe Diagnostik betrieben, die ohnehin schon mit guten Herdenleistung und größeren Sauenherden Ferkel produzierten. Ob die höheren Tierarztkosten gerade wegen der höheren Leistung, die durch Prophylaxemaßnahmen (z.B. Impfungen) abgesichert werden soll, dem vermehrten Einsatz von Biotechnika oder routinemäßigem Einsatz von Zusatzprodukten (Vitamine o.ä.) entstanden, bleibt offen. In der Praxis kann beobachtet werden, dass der Einsatz von Biotechnika, z.B. zur Brunstsyncronisation oder zur routinemäßigen Geburtseinleitung, erst ab einer gewissen Bestandsgröße erfolgt. Eine andere Möglichkeit wäre, dass die Betriebe als Ergebnis der diagnostischen Bemühungen schon bessere Leistungen erbringen konnten. Häufig werden von erfolgreichen Betrieben eher Präventionsprogramme vorgenommen, als von Betrieben an der Rentabilitätsgrenze. Fest steht jedenfalls, dass die höheren

Tierarztkosten von 6300 €, und 15,50 €/Sau und WJ auf keinen Fall allein durch die Diagnostikkosten entstanden sein können, die im Durchschnitt 140,00 € / WJ betrugen.

Bei der Varianzanalyse der Kombibetriebe konnten, außer den Gesamttierarztkosten, keine in beiden WJ stetig vorkommenden signifikanten Unterschiede zwischen Betrieben mit Diagnostik und ohne Diagnostik beobachtet werden. Möglicherweise hängt dieses Phänomen damit zusammen, dass die Kombibetriebe viel unabhängiger vom Marktgeschehen und anderen Einflüssen von außen sind. So ist es häufig der Fall, dass seitens der Betriebsleiter die Herdenleistung nicht vorderste Priorität genießt, da alle Betriebszweige, also auch Ackerbau, Hofladen o.ä. das Gesamteinkommen erwirtschaften müssen. In diesen Betrieben ist der Landwirt gezwungen den Fokus nicht nur auf die Sauen- oder Mastschweinhaltung zu legen.

Bei den Mastbetrieben waren signifikante Unterschiede bei den täglichen Zunahmen (19 g mehr bei Betrieben mit Diagnositk), den verkauften MS/WJ (673 mehr bei Betrieben mit Diagnositk), den Verlusten (0,6 % mehr bei Betrieben mit Diagnositk), und den Tierarztkosten (0,30€/1000,00€ mehr bei Betrieben mit Diagnositk) zwischen den Betrieben, die Untersuchungen vornehmen ließen, und denen ohne Diagnostik zu berechnen. Die Bereitschaft Untersuchungen vornehmen zu lassen, ist bei den Mästern eher bei akuten Problemen in den Beständen vorhanden. Die Ursache ist darin zu suchen, dass die Gewinnspanne in der Schweinemast wesentlich geringer ist als in der Sauenhaltung, und die Diagnostik und nachfolgende Maßnahmen, die Verdienstsituation unmittelbar beeinträchtigen. Außerdem ist es in der Mastschweinhaltung Fakt, dass der Bestand sich in absehbarer Zeit immer wieder erneuert und Eradikierungsprogramme in einer wesentlich kürzeren Zeit zu verwirklichen sind. Erstaunlich ist, dass die Ferkel erzeugenden Betriebe dennoch nur 2,47 € (WJ 03) und 6,66 € (WJ 04) mehr Diagnostikkosten/WJ für ihren Bestand aufwenden.

Die Untersuchungskosten in den verschiedenen Instituten belaufen sich auf durchschnittlich 80 bis 250 € pro Betrieb. Die Diagnostikkosten für pathologische Untersuchungen sind im Durchschnitt am höchsten (236,4 € (WJ 03)/ 216,29 € (WJ 04)), die Untersuchungskosten bei der IVD GmbH sind im WJ 03 noch deutlich geringer, gleichen sich jedoch im WJ 04 den Kosten für die pathologischen Untersuchungen an (150,61 €/ 221,18 €). Die Untersuchungskosten für separate Mikrobiologie ohne Sektion sind am geringsten (79,42 €/ 101,62 €).

Der Anteil der Diagnostikkosten an den Tierarztkosten beträgt bei den Mastbetrieben 6,6 % im WJ 03 und auch 6,6 % im WJ 04, während sich der Anteil der Diagnostikkosten an den Gesamttierarztkosten im Ferkel erzeugenden Bereich auf 1,0 % im WJ 03 und auf 1,2 % im WJ 04 belief. Die Kombibetriebe wendeten 1,5 % ihrer Tierarztkosten für Diagnostik im WJ 03 auf, welche sich im Folgejahr auf 1,7 % erhöhten.

Bei der Beantwortung der Frage, ob verschiedene Betriebsarten und wirtschaftliche oder saisonale Einflüsse die Art und Menge der eingesendeten Proben beeinflussen, konnten kein signifikanter Zusammenhang festgestellt werden. Es ist der Untersuchung dennoch zu entnehmen, dass die Serologie den größten Anteil mit etwa 50 % der Proben ausmacht, pathologische und mikrobiologische Untersuchungen bei den Ferkel erzeugenden und Kombibetrieben betragen jeweils etwa 25%. Bei den Mastbetrieben liegt der Fokus noch mehr auf serologischen Untersuchungen. Der Anteil der eingesendeten Proben beträgt im Durchschnitt 70 %.

Mikrobiologische Proben und Sektionen sind in etwa gleichrangig bei 15 %.

Im WJ 04 verschiebt sich in allen Betriebszweigen die Probeneinsendung zu Gunsten der Serologie.

Zwischen der Jahreszeit und den Einsendungen konnten keine signifikanten Einflüsse berechnet werden.

Die Frage nach wirtschaftlichen Einflüssen auf das Probeneinsendeverhalten konnte nicht befriedigend beantwortet werden. Die durchschnittlichen Ferkelpreise für Gesamtdeutschland stiegen im WJ 04 um 6,10 €, die Fleischpreise hingegen fielen

um 0,05 €. Trotz höherer Ferkelpreise im WJ 04, erwirtschafteten die Betriebe ein schlechtere DkfL/ Sau und eine bessere DkfL/100 kg Zunahme und DkfL/Platz.

Das veränderte Probeneinsendeverhalten im Bereich des Ahlemer Institut und des Instituts für Pathologie wird ausschließlich mit der ausgelaufenen Subventionierung durch den VzF in Zusammenhang gebracht. Das wesentlich mehr Proben zur IVD-GmbH geschickt wurden, kann möglicherweise auch mit der veränderten Situation zusammenhängen. Wenn Untersuchungen ohnehin vom Landwirt selbst bezahlt werden müssen, ist die Art der Diagnostik und Institut auch frei wählbar.

Zusammenfassend wird festgestellt, dass ein nachweisbarer Einfluss von der tierärztlichen Praxis auf die Probenanzahl im Bereich der serologischen, molekularbiologischen und mikrobiologischen Diagnostik ausgeht. Ein regelmäßiger signifikanter Zusammenhang zwischen den verschiedenen tierärztlichen Praxen und den Gesamtdiagnostikkosten konnte nicht bestätigt werden.

Es konnte nachgewiesen werden, dass manche Praxen pro Untersuchung bevorzugt viele Proben einsenden, während die Berufskollegen eher geringere Probenumfänge bevorzugen. Es konnte nicht nachgewiesen werden, dass die Kollegen regelmäßig nur teure oder günstige Untersuchungen einleiteten.

6. Zusammenfassung

Wehmeier, Sandra Regine

Untersuchungen zur veterinärmedizinischen Diagnostik in Schweine haltenden Betrieben und ihrer Korrelation zur Herdenleistung

Klinik für kleine Klauentiere und forensische Medizin und Ambulatorische Klinik der Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover

August 2007

171 Seiten, 7 Abbildungen, 34 Tabellen, 146 Literaturangaben

Stichwörter: Serologie, Molekularbiologie, Mikrobiologie, Pathologie, Herdenleistungen, Tierarztkosten, Schweine haltende Betriebe

Diese vorgelegte Arbeit verfolgte das Ziel, einen Überblick über die veterinärmedizinische Routinediagnostik und ihre Ergebnisse in Schweine haltenden Betrieben, zu geben und zu prüfen, ob signifikante Veränderungen zwischen den Herdenleistungen und den Tierarztkosten bei Betrieben mit eingeleiteter Diagnostik und solchen ohne diagnostischen Einsendungen zu vermerken waren. Die Berechnungen erfolgten anhand von Daten aus 1195 (WJ 03) resp. 1142 (WJ 04) Betrieben des VzF (Verein zur Förderung der bäuerlichen Veredelungswirtschaft) Uelzen. Zu diesen Betrieben wurden in den Instituten der Gesellschaft für Innovative Veterinärdiagnostik (IVD GmbH, Aninstitut der Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover), Ahlemer Institut (Landwirtschaftliche Untersuchungs- und Forschungsanstalt (LUFA) Nord-West der Landwirtschaftskammer Niedersachsen) und dem Institut für Pathologie der Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover, Befunde der WJ 03 und 04 über diagnostische Einsendungen ausgewertet.

Außerdem wurden in 2 spezialisierten Tierarztpraxen in Westfalen, von 22 Betrieben

die Herdenleistungen erhoben und die Befunde der diagnostischen Einsendungen in den Tierarztpraxen ermittelt.

Es konnte festgestellt werden, dass die Diagnostik über Blutproben die häufigste Untersuchungsform mit dem höchsten Probenaufkommen im Bereich der Diagnostik in allen Betriebszweigen Schweine haltender Betriebe darstellt. Dabei steht die Untersuchung auf AK gegen PRRSV und APP im Vordergrund. Die pathologische Untersuchung von Tierkörpern und die mikrobiologische Untersuchung von Kotproben und Kottupfern stellen die weiteren Hauptdiagnostikdisziplinen dar. In 30

% der pathologischen Untersuchungen war das Befundergebnis eine Atemwegserkrankung, am häufigsten in Form einer katarrhalisch-eitrigen Bronchopneumonie, bei der am häufigsten eine Isolierung von Streptococcus suis, Haemophilus parasuis, PCV2 und Pasteurella multocida gelang. Weitere 25 % der Sektionsbilder beschrieben eine Erkrankung. Bei den Magen-Darm-Erkrankungen konnten am häufigsten die katarrhalische Enteritis, gefolgt von der Ileitis/Typhlocolitis, der Enterotoxämie und dem enterohämorrhagischen Syndrom beobachtet werden. Serotypisierbare E. coli, Salmonellen und Brachyspira hyodysenteriae wurden im Zusammenhang mit diesen Erkrankungen am häufigsten isoliert.

Bei mikrobiologischen Untersuchung von Kotproben und Kottupfern, konnten hauptsächlich serotypisierbare E. coli, Brachyspiren, Clostridium perfringens und Salmonellen festgestellt werden.

Die Herdenleistungen der Ferkel erzeugenden Betriebe, die diagnostische Untersuchungen in den WJ 03 und 04 vornehmen ließen, unterschieden sich in signifikant mehr gehaltenen Sauen, mehr abgesetzten Ferkel in mehr Würfen pro WJ und einer höheren Direktkostenfreien Leistung. Allerdings beliefen sich die Tierarztkosten um 54 % mehr je WJ. Bei den Kombibetriebe unterschieden sich die Betriebe nur in den Gesamttierarztkosten signifikant, nicht aber in den Herdenleistungen. Die Tierarztkosten in den Betrieben, die Untersuchungen vornehmen ließen waren 36,5 % höher, als in Betrieben ohne Untersuchungen.

Die Mastbetriebe die Untersuchungen in den beiden WJ vornehmen ließen

tägliche Zunahmen. Auch in diesen Betrieben lagen die Tierarztkosten signifikant höher als in den Betrieben ohne Diagnostik.

Die Diagnostikkosten belaufen sich je nach Betriebszweig auf 1 - 6,6 % der Gesamttierarztkosten.

7. Summary

Wehmeier, Sandra Regine

Studies on veterinary diagnostics in pig farms and their correlation to livestock performance

Klinik für kleine Klauentiere und forensische Medizin und Ambulatorischen Klinik der Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover [Clinic for small cloven-hoofed animals and forensic medicine and ambulatory clinic of the foundation of the University of Veterinary Medicine of Hanover]

August 2007

171 pages, 7 figures, 34 tables, 146 references

Key words: serology, molecular biology, microbiology, pathology, livestock performance, veterinary costs, pig farms

This thesis was aimed at giving a review of veterinary routine diagnostics and their results in pig farms and examining whether significant differences in the livestock performances and the veterinary costs between farms with performed diagnostics and farms without diagnostic requests were found. The calculations were carried out using data from 1195 and 1142 (fiscal year 2003 and 2004, respectively) farms of the VzF (Verein zur Förderung der bäuerlichen Veredelungswirtschaft) Uelzen. For this farms the findings of the fiscal years 2003 and 2004 for diagnostic requests were in the institutes of the Gesellschaft für Innovative Veterinärdiagnostik (IVD GmbH, associated institute of Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover), Ahlemer Institut (Landwirtschaftliche Untersuchungs- und Forschungsanstalt (LUFA) Nord-West of the Landwirtschaftskammer Niedersachsen) and the institute of pathology of the

performances of 22 farms were collected in 2 specialised veterinary practices in Westphalia and the findings of the diagnostic requests were established.

We found out that diagnostics through blood samples constitute the most common form of analysis accounting for the largest quantity of samples in the field of diagnostics in all branches of industry of pig farms. The tests for antibodies from PRRSV and APP are to the fore in this context. The pathologic examination of animal bodies and the microbiological examination of faecal specimens and swabs are other main diagnostic disciplines. 30% of the pathological examinations revealed a respiratory disease, in most of these cases as a catarrhalic-suppurating bronchopneumonia, from which Streptococcus suis, Haemophilus parasuis, PCV2 and Pasteurella multocida were isolated. Further 25% of the post-mortem examinations resulted in findings of gastrointestinal diseases. For the gastrointestinal diseases were the most case a catarrhalic enteritis, followed by a ileitis/typhlocolitis, an enterotoxamia and an enterohamorrhagic syndrome. Serotypable E. coli, Salmonellae and Brachyspira hyodysenteriae were diagnosed in connection to this diseases.

The microbiological analyses of faecal specimens and swabs mainly revealed serotypable E. coli, Brachyspirae, Clostridium perfringens and Salmonellae.

The livestock performance of the piglet-producing farms that had diagnostic examinations performed in the fiscal years 2003 and 2004 differed in a significantly higher number of sows kept, more weaned piglets in more litters per fiscal year and a higher cost-free performance. However, veterinary costs in these farms were increased by 25% per sow/fiscal year. Regarding combined farms, the farms only differed significantly in the overall veterinary costs, but not in the livestock performance.

The fattening farms that had examinations performed in both fiscal years sold significantly more hogs/fiscal year and had significantly higher average daily gains in weight. In these farms, the veterinary costs were significantly higher than in the farms without diagnostics.

The diagnostic costs amount depending on the different farm branches to approx.

1 - 6,6 % of the overall veterinary costs.

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