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MATERIELLE UMSETZUNG

3.2.2 Umsetzung der Förderung vor Ort

Für drei der vier betrachteten Aktionen ist – unter der Voraussetzung, dass alle bewilligten Vor-haben wie geplant umgesetzt werden können – bereits ein hoher Zielerreichungsgrad mit Blick auf die für das Jahr 2023 formulierten Zielwerte zu erkennen:

• Bei der Aktion „Anwendungsorientierte FuE-Infrastruktur“ ist einer der beiden Output-In-dikatoren (Zahl der Wissenschaftler, die in verbesserten Forschungsinfrastruktureinrich-tungen arbeiten) durch die bislang bewilligten Vorhaben (Soll-Wert) bereits erfüllt. Der Ist-Wert dieses Indikators liegt sogar noch ein wenig höher. Dies ist allerdings auch da-rauf zurückzuführen, dass bei der Nachbesetzung von Stellen (z.B. durch Personalwech-sel) neue Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler erfasst werden, was zu einer Erhö-hung der Werte führt und im Rahmen der Programmplanung nicht kalkuliert werden konnte. Beim zweiten Indikator (Zahl der Vorhaben zum Auf- und Ausbau anwendungs-orientierter, öffentlichen Forschungsinfrastruktur) ist der Zielwert für das Jahr 2023 durch die bisherigen Bewilligungen bereits zu fast drei Vierteln erreicht. Hier sind für eine voll-ständige Zieleerreichung entsprechend nur noch wenige weitere Bewilligungen notwen-dig.

• Bei der Aktion „Anwendungsorientierte FuE-Aktivitäten“ wurden bereits etwas mehr als vier Fünftel der geplanten FuE-Vorhaben bewilligt. Allein mit den bereits bewilligten Vor-haben werden die Zielwerte der beiden anderen Indikatoren dieser Aktion (Zahl der Wis-senschaftler, die in verbesserten Forschungsinfrastruktureinrichtungen arbeiten sowie Zahl der neuen Wissenschaftler in unterstützten Einrichtungen) aber aller Voraussicht nach (deutlich) übererfüllt werden.

• Bei der ESF-Aktion „Internationalisierung an Hochschulen“ ist die (voraussichtliche) Ziel-erreichung nicht nur für deren Outputindikator (Geförderte Personen in Doktorandenschu-len), sondern auch für ihre zwei Ergebnisindikatoren (Verfügbare Doktorandenschulen und Verfügbare online-gestützte Aus- und Weiterbildungsangebote der Hochschulen) dar-gestellt, weil diese ebenfalls sehr direkte Effekte der Förderung widerspiegeln. Für alle drei zeichnet sich mit den im Rahmen der Aktion bewilligten Vorhaben eine Übererfüllung der Zielwerte für das Jahr 2023 ab (Ist-Werte des Indikators lagen zum Zeitpunkt der Datenerhebung aufgrund von Verzögerungen bei der Datenerfassung noch nicht vor).

Hinsichtlich der Zahl der geförderten Personen in Doktorandenschulen könnte dies nach Aussage des zuständigen Fachreferats darauf zurückzuführen sein, dass Stipendien nach erfolgreichem Abschluss von Qualifikationsarbeiten neu vergeben worden sind.

Lediglich bei der Aktion „Wirtschaftsnahe Innovationsinfrastruktur“ ist der Umsetzungsstand zum Stichtag 31. Dezember 2018 noch vergleichsweise wenig weit fortgeschritten. Mit Blick auf alle drei hier relevanten Indikatoren müssen noch weitere Vorhaben bewilligt werden, um die Ziel-werte für das Jahr 2023 (voraussichtlich) zu erreichen.6

3.2.2 Umsetzung der Förderung vor Ort

In den nachfolgenden Abschnitten wird die konkrete Umsetzung von geförderten Vorhaben durch die jeweiligen Projektträger in den Blick genommen. Die Grundlage dieser Analyse bilden die im Rahmen der Fallstudien durchgeführten Interviews. Die Ergebnisse zeigen, dass die Umsetzung in der Regel ohne größere Komplikationen, die den grundlegenden Zeitplan oder sogar die Durch-führung des Vorhabens insgesamt in Frage gestellt hätten, erfolgte.7

6 Bis zum 31. Dezember 2019 sind bei allen betrachteten Aktionen und insbesondere auch bei der Aktion „Wirtschaftsnahe Innovati-onsinfrastruktur“ weitere Umsetzungsfortschritte zu verzeichnen (siehe Tabelle 7 im Anhang).

7 Lediglich bei zwei im Rahmen der Aktion „Wirtschaftsnahe Innovationsinfrastruktur“ geförderten Vorhaben musste der ursprünglich festgelegte Zeitplan maßgeblich angepasst werden. In einem dieser beiden Fälle war eine Verlängerung um sechs Monate, in anderen eine Verlängerung um zwölf Monate notwendig. Die Gründe für diese maßgeblicheren Verzögerungen sind in hohem Maße projektspezi-fisch (Verzögerungen beim Erwerb eines für den Ausbau notwendigen Grundstücks; Beschaffung eines zusätzlichen technischen Ge-räts, dessen Notwendigkeit sich erst im Verlauf der Umsetzung gezeigt hat).

Die weiteren (d.h. in diesem Zusammenhang: geringeren) Herausforderungen, denen sich die im Rahmen der Fallstudien analysierten Vorhaben im Verlauf der Umsetzung gegenübergestellt sa-hen, sind in Tabelle 4 ausdifferenziert für die vier betrachteten Aktionen dargestellt. Darüber hin-aus sind wesentliche Gelingensbedingungen einer erfolgreichen Projektumsetzung dargestellt.

Vermerkt ist zudem immer auch, ob die jeweils benannten Faktoren nur in einer oder in mehre-ren Fallstudien angesprochen wurden.

Die in dieser Bewertung beleuchteten Aktionen sind in ihrer Anlage und ihren Rahmenbedingun-gen so heteroRahmenbedingun-gen, dass sich die herausdestillierten HerausforderunRahmenbedingun-gen kaum Rahmenbedingun-generalisieren las-sen. Festzustellen ist allerdings, dass sie (fast) durchgehend externer Natur sind – d.h. weder von ihnen noch vom Fördergeber (MW) oder von der zwischengeschalteten Stelle (der Investiti-onsbank Sachsen-Anhalt) maßgeblich beeinflusst werden können.

Die zusammengetragenen Gelingensbedingungen liegen hingegen weit überwiegend im Einfluss-bereich insbesondere der Projektträger. Auch bei ihnen erschwert die Heterogenität der betrach-teten Aktionen übergreifende Schlussfolgerungen. In der Tendenz lässt sich dennoch eine enge Zusammenarbeit mit relevanten Projektstakeholdern (d.h. Kooperationspartnern, Dienstleistern und/oder Einheiten der Einrichtungsverwaltung) als übergreifende Gelingensbedingung identifi-zieren.

Tabelle 4: Herausforderungen und Gelingensbedingungen bei der Umsetzung der Förderung vor Ort Anwendungsorientierte

FuE-Infrastruktur Anwendungsorientierte

FuE-Aktivitäten Wirtschaftsnahe

Innovationsinfrastruktur Internationalisierung an Hochschulen Heraus-

forderungen Kleinere technische Probleme bei der Installation der Forschungsinfrastruktur [eine Nennung]

Notwendigkeit zur Neubesetzung von Projektstellen, weil Mitarbeitende (auf-grund von attraktiven Angeboten aus der Industrie) während der Projektlauf-zeit ausgeschieden sind [mehrere Nen-nungen]

Konjunkturelle bedingte Kapazitätseng-pässe im Bau- und Ausbaugewerbe [mehrere Nennungen]

Konjunkturell bedingte lange Lieferzei-ten bei Geräteherstellen (bei den ange-schafften Geräten handelt es sich um Spezialanfertigungen) [mehrere Nen-nungen]

Kleinere technische Probleme bei der Installation der Forschungsinfrastruktur [eine Nennung]

Notwendigkeit Rekrutierungsprozess für Graduiertenschule in sehr kurzer Zeit durchzuführen (weil zuvor lange auf die Förderzusage gewartet werden musste) führte dazu, dass die Teilneh-menden teilweise nicht das gewünschte Qualitätsniveau hatten [eine Nennung]

Gelingens-

bedingungen Enger Austausch mit der Firma, die das betreffende Gerät installiert hat, bei der Lösung kleinerer technischer Prob-leme [eine Nennung]

Enge Zusammenarbeit mit Kooperati-onspartnern zur Realisierung von Sy-nergien [mehrere Nennungen]

Projektspezifische Personalschulungen [eine Nennung]

Detaillierte Projektvorbereitung und enge Zusammenarbeit mit der Verwal-tung der EinrichVerwal-tung [mehrere Nennun-gen]

Einbindung der International Offices der Hochschulen in die Betreuung der ausländischen Doktorandinnen und Doktoranden (vor allem mit Blick auf administrative Fragen) [mehrere Nen-nungen]

Zusammenarbeit mit außeruniversitä-ren Forschungseinrichtungen und Hochschulen für angewandte Wissen-schaften zur Sicherstellung einer hohen Anwendungsorientierung der Graduier-tenschulen [mehrere Nennungen]

Nutzung von Erfahrungen aus einem im Jahr 2014 beendeten Vorgängerprojekt zur Etablierung einer Online-Plattform (Möglichkeit zum Aufbau auf bewährten Strukturen; frühzeitige Antizipation möglicher technischer und organisatori-scher Probleme) [eine Nennung]

Quelle: Fallstudieninterviews; eigene Darstellung Ramboll Management Consulting