• Keine Ergebnisse gefunden

Effekte im Hinblick auf die Innovations- und Wettbewerbsfähigkeit der Wirtschaft in Sach- Sach-sen-Anhalt

VERBUNDVORHABEN UND AUFTRAGSFORSCHUNG

3.3.7 Effekte im Hinblick auf die Innovations- und Wettbewerbsfähigkeit der Wirtschaft in Sach- Sach-sen-Anhalt

Klammern) abgebildet. Besonders stark ausgeprägt ist die Zusammenarbeit mit Unternehmen wenig überraschend bei der Aktion „Wirtschaftsnahe Innovationsinfrastruktur“.

Tabelle 6: Eingeworbene Drittmittelvorhaben unter Beteiligung von Unternehmen nach Aktionen

BMBF BMWi DFG EU Land Wirtschaft

Anwendungsorientierte FuE-Infrastruktur 1 (2) - (-) - (2) - (1) - (-) 2 (2) Anwendungsorientierte FuE-Aktivitäten

2007-2013 2014-2020

- (3) - (-)

1 (1) - (-)

- (1) - (-)

- (1) - (-)

- (-) - (-)

1 (1) - (-) Wirtschaftsnahe Innovationsinfrastruktur 2 (3) - - - (1) 1 (1) 4 (4) Internationalisierung an Hochschulen - (-) - (-) - (-) - (-) - (-) - (-)

Quelle: Fallstudieninterviews; eigene Darstellung Ramboll Management Consulting

AUSGRÜNDUNGEN

Zumindest bei einer der vier betrachteten Aktionen legen die Ergebnisse der Fallstudien nahe, dass Ausgründungen hier eine durchaus übliche Form des Wissens- und Technologietransfers darstellen: Aus einem der beiden beleuchteten Vorhaben aus der letzten Förderperiode sind zwei neu gegründete Unternehmen hervorgegangen, von denen eines weiterhin erfolgreich am Markt agiert. In beiden durch Fallstudien abgedeckten Vorhaben aus der Förderperiode 2014-2020 sind darüber hinaus ebenfalls Ausgründungen geplant.

Die Tatsache, dass Ergebnisse von Vorhaben, die im Rahmen der Aktion „Anwendungsorientierte FuE-Aktivitäten“ gefördert wurden, augenscheinlich vergleichsweise häufig für Unternehmens-gründungen genutzt werden, unterstreicht deren hohe Anwendungsnähe. Dass bei den anderen Aktionen (bislang) keine Ausgründungen zu verzeichnen sind, lässt sich plausibel aus deren För-deransätzen erklären. Bei den Aktionen „Anwendungsorientierte FuE-Infrastruktur“ und „Wirt-schaftsnahe Innovationsinfrastruktur“ wird die geförderte Infrastruktur naturgemäß zunächst von der begünstigten wissenschaftlichen Einrichtung genutzt. Potenziale für Ausgründungen ergeben sich erst, wenn diese Nutzung in anwendungsorientierte FuE-Aktivitäten übersetzt wird – was in vielen Fällen schon der Fall zu sein scheint (siehe Abschnitt 3.3.5).

3.3.7 Effekte im Hinblick auf die Innovations- und Wettbewerbsfähigkeit der Wirtschaft in Sach-sen-Anhalt

Im Rahmen der Fallstudien wurden insgesamt zehn Unternehmen und ein Vertreter eines Unter-nehmerverbands zu den Auswirkungen der Förderung auf ihre Innovations- und Wettbewerbsfä-higkeit befragt. Die meisten der interviewten Unternehmen sind Partner in Verbundprojekten oder Auftraggeber von FuE-Arbeiten. Bei der Aktion „Anwendungsorientierte FuE-Aktivitäten“

wurden zudem Gespräche mit einer Ausgründung und einem Unternehmenspartner eines laufen-den Vorhabens geführt.

Die Unternehmen und der Verbandsvertreter benennen durchgehend eine Erweiterung der be-trieblichen Wissensbasis als maßgeblichen Effekt der Zusammenarbeit mit den begünstigten wis-senschaftlichen Einrichtungen. Darüber hinaus berichten fast alle Unternehmen von der (Weiter-) Entwicklung von innovativen Produkten und (seltener) Dienstleistungen, die auf Basis der Zusam-menarbeit bereits erfolgt ist oder in Zukunft möglich wird. Insgesamt sind somit deutliche Hin-weise erkennbar, dass die Innovationskraft der Wirtschaft gestärkt wird. Festzuhalten ist dabei

allerdings erneut, dass drei Fünftel der interviewten Unternehmen ihren Sitz nicht in Sachsen-An-halt haben. Der Effekt bezüglich der Stärkung der regionalen Wirtschaft fällt dadurch entspre-chend geringer aus.

Im Rahmen der Fallstudien konnte allerdings auch ein konkretes Beispiel dafür identifiziert wer-den, wie Zusammenarbeit mit Unternehmen aus anderen deutschen Ländern längerfristig beacht-liche regionalwirtschaftbeacht-liche Auswirkungen in Sachsen-Anhalt hat. So wurde infolge und auf Grundlage der Ergebnisse eines im Rahmen der Aktion „Anwendungsorientierte FuE-Aktivitäten“

durchgeführten Vorhabens zunächst ein anwendungsorientiertes Verbundprojekt mit einem Part-nerunternehmen aus einem großen westdeutschen Flächenland initiiert. Diese Zusammenarbeit wiederum führte schließlich dazu, dass das Unternehmen im direkten Umfeld der betreffenden wissenschaftlichen Einrichtungen eine Produktionsanlage errichten wird, in der auch Wissen-schaftlerinnen und Wissenschaftler der Einrichtung tätig sein werden.

4. FAZIT

Auf Grundlage der Analyse zu Relevanz, zur Umsetzung sowie zur Wirkung und Zielerreichung kann zusammenfassend ein positives Fazit der vier betrachteten Aktionen gezogen werden. So ist zunächst festzuhalten, dass die Aktionen eine hohe strategische und praktische Relevanz aufwei-sen:

• Vor dem Hintergrund der gegenwärtigen sozioökonomischen Situation in Sachsen-Anhalt sind die vier betrachteten Aktionen (weiterhin) strategisch relevant: Die FuE-Aufwendun-gen der Wirtschaft sowie die DrittmitteleinwerbunFuE-Aufwendun-gen der wissenschaftlichen Einrichtun-gen sind in Sachsen-Anhalt nach wie vor vergleichsweise niedrig. Zudem ist ein anhal-tend hoher Fachkräftebedarf zu konstatieren. Die sachsen-anhaltischen Hochschulen leis-ten diesbezüglich mit der wissenschaftlichen Ausbildung von qualifizierleis-ten Fachkräfleis-ten zwar schon einen beachtlichen Beitrag, viele Absolventinnen und Absolventen verlassen das Land allerdings nach erfolgtem Abschluss wieder.

• Die vier Aktionen sind zudem praktisch relevant: Die Begünstigten zeigen sich mit den Förderkonditionen der Aktionen überwiegend zufrieden. Nur bei wenigen Aktionen werden einzelnen Konditionen (z.B. die Höhe der beizubringenden Eigenanteile oder die maximal mögliche Projektdauer) bemängelt.

Auch die Umsetzung der Förderung im Rahmen der vier betrachteten Aktionen ist im Großen und Ganzen positiv zu bewerten:

• Mit Blick auf die bisherige finanzielle Umsetzung (Datenstand: 31. Dezember 2018) kann bei zwei der vier betrachteten Aktionen bereits plausibel davon ausgegangen werden, dass die eingeplanten Mittel bis zum Ende der Förderperiode vollständig ausgeschöpft werden. Bei den beiden anderen Aktionen müssen für eine vollständige Ausschöpfung je-weils noch weitere Vorhaben bewilligt werden.

• Die Analyse der materiellen Umsetzung (Datenstand: 31. Dezember 2018) zeigt, dass die Zielwerte der Output- (sowie bei der ESF-kofinanzierten Aktion auch Ergebnis-)Indikato-ren bei fast allen Aktionen bis zum Jahr 2023 erfüllt oder sogar übererfüllt werden dürf-ten. Lediglich bei einer Aktion müssen noch weitere Vorhaben bewilligt werden, um auch hier die Zielwerte (voraussichtlich) zu erreichen.

• Die Umsetzung der geförderten Vorhaben durch die Projektträger verläuft weitgehend reibungslos. Maßgebliche Verzögerungen der Vorhabensumsetzung sind nur in wenigen Einzelfällen zu beobachten.

• Der Aufwand für die Antragstellung wird mehrheitlich als nicht unerheblich, allerdings durchaus im Rahmen vergleichbarer Förderprogramme auf Landes- oder Bundesebene, bewertet. Hinsichtlich der transparenten Kommunikation von Anforderungen an einen er-folgreichen Förderantrag scheinen zusätzliche Informationsaktivitäten der Investitions-bank Sachsen-Anhalt kritische frühe diesbezügliche Rückmeldungen erfolgreich adressiert zu haben.

• Im Zusammenhang mit der Abwicklung der Förderung werden sowohl die zu beachtenden Vorgaben (insbesondere hinsichtlich Vergaben und Nachweisen bei kleineren Ausgaben) als auch die Arbeit der Investitionsbank (unklare Kommunikation, Veränderung von Vor-gaben im Verlauf der Förderung, lange Prüf- und Bearbeitungszeiträume) vielfach kritisch gesehen. In Bezug auf beide Aspekte ist allerdings anzumerken, dass sie durch die (im Rahmen dieser Bewertung noch nicht belastbar bewertbaren) Einführung von Pauschalen sowie zusätzliche Informationsaktivitäten der Investitionsbank bereits aufgegriffen wur-den.

• Viele wissenschaftliche Einrichtungen kritisieren, dass es der Investitionsbank grundsätz-lich an Verständnis für die Besonderheiten wissenschaftgrundsätz-licher Vorhaben fehle, die in der Regel nicht von Beginn an vollständig durchgeplant werden könnten.

Schließlich sind insgesamt bereits Zielerreichung sowie vielfältige Wirkungen der Förderung zu beobachten:

• Durch die Förderung im Rahmen der vier Aktionen werden die Möglichkeiten zur Durch-führung von anwendungsorientierter FuE verbessert und teilweise auch Impulse für erst-maliges anwendungsorientiertes Arbeiten gesetzt.

• Bei mehreren geförderten Vorhaben sind bereits wissenschaftliche Ergebnisse in Form von teilweise hochkarätigen Publikationen zu verzeichnen. Bei weiteren Vorhaben sind solche Ergebnisse in der Zukunft zu erwarten. Darüber hinaus werden (Zwischen-)Ergeb-nisse von Vorhaben vielfältig durch Teilnahmen an Tagungen und Kongressen verbreitet.

• Zur wissenschaftlichen Aus- und Weiterbildung leisten vor allem die im Rahmen der Ak-tion „InternaAk-tionalisierung an Hochschulen“ geförderten Vorhaben einen bereits messba-ren Beitrag.

• Die geförderten Vorhaben erhöhen die nationale und teilweise auch die internationale Sichtbarkeit der begünstigten wissenschaftlichen Einrichtungen – vor allem in der Wis-senschaftscommunity, aber durchaus auch in der (regionalen) Wirtschaft.

• Auf Grundlage der geförderten Vorhaben werden von den begünstigten wissenschaftli-chen Einrichtungen in beachtlichem Umfang weitere – öffentliche und private – Drittmittel eingeworben.

• Wissens- und Technologietransfer Wissenschaft-Wirtschaft erfolgt vor allem in Form von Folgeaktivitäten in Form von Verbundvorhaben und Auftragsforschung. Darüber hinaus sind vereinzelt Patentanmeldungen sowie bei einer Aktion auch mehrere Ausgründungen zu verzeichnen.

• Von den geförderten Vorhaben gehen maßgebliche Impulse im Hinblick auf die Erweite-rung der betrieblichen Wissensbasis sowie die (Weiter-) Entwicklung von innovativen Pro-dukten und Dienstleistungen bei Unternehmen, die mit den begünstigten wissenschaftli-chen Einrichtungen zusammenarbeiten, aus. Die Effekte für die sachsen-anhaltische Wirt-schaft werden dabei durch die Tatsache eingeschränkt, dass viele dieser Unternehmen ihren Sitz in einem anderen Bundesand haben.

5. HANDLUNGSEMPFEHLUNGEN

Die nachfolgend ausgeführten Handlungsempfehlungen speisen sich aus allen im Rahmen der Be-wertung durchgeführten Erhebungen und Analysen.

Die Ergebnisse der Bewertung zeigen, dass es sich bei den vier Aktionen um auch weiterhin in hohem Maße relevante und in weiten Teilen professionell gemanagte Förderinstrumente han-delt. Zudem sind bei den meisten Aktionen bereits beachtliche Ergebnisse und teilweise auch schon längerfristige Wirkungen der Förderung zu beobachten, die vermuten lassen, dass sie signifikant zur Stärkung der anwen-dungsorientierten Forschung und der Wirtschaft in Sachsen-Anhalt beitragen. Vor diesem Hinter-grund wird nachdrücklich empfohlen, die Aktionen auch in einer möglichen neuen Förderperiode nach dem Jahr 2020 grundsätzlich fortzuführen.

Im Rahmen der Aktion „Internationalisierung an Hochschulen“

wird neben mehreren Graduiertenschulen, die – soweit auf Grundlage der durchgeführten Fallstudien feststellbar – durch ihren hohen Anteil an ausländischen Stipendiatinnen und Sti-pendiaten tatsächlich einen messbaren Beitrag zur

Internationa-lisierung der begünstigten Universitäten leisten, unter anderem auch ein Vorhaben zur Entwick-lung und Etablierung eines online-gestützten Weiterbildungsangebots für Fachkräfte aus der Wirt-schaft unterstützt. Dieses ist mit Blick auf die Herausforderungen des Landes Sachsen-Anhalt im Bereich der Fachkräftesicherung ebenfalls in hohem Maße relevant. Die Tatsache, dass (noch) keine messbaren Effekte und Ergebnisse ermittelt werden konnten, ist zudem der Tatsache ge-schuldet, dass das Angebot gerade erst angelaufen ist. Nichtsdestotrotz ist bereits jetzt abzuse-hen, dass das Angebot mittelfristig keinen Beitrag zur Internationalisierung der begünstigten Uni-versität leisten wird, weil es zunächst ausschließlich in deutscher Sprache angeboten wird. Im Sinne einer Schärfung der Aktion sollte bei deren Fortführung in der nächsten Förderperiode ver-stärkt darauf geachtet werden, dass die unterstützten Vorhaben tatsächlich durchgehend auf alle ihre maßgeblichen Zielstellungen einzahlen. Wenn dies von (ansonsten fachlich nicht zu bean-standenden) Vorhaben wie dem zur Entwicklung und Etablierung eines online-gestützten Weiter-bildungsangebots realistischerweise nicht geleistet werden kann, sollten diese in einer separaten Aktion mit passgenaueren Zielstellungen gefördert werden. Darüber hinaus sollte auch geprüft werden, inwieweit die Aktion mit ihrem gegenwärtigen starken technisch-naturwissenschaftlichen Fokus insgesamt richtig im ESF verortet ist bzw. ob sie in Anbetracht ihres Beitrags zu anwen-dungsorientierter FuEuI nicht besser im EFRE platziert wäre.

Die Zielerreichungs- und Wirkungsanalyse verdeutlicht, dass die geförderten Vorhaben durchaus einen beachtlichen Beitrag zum Transfer von anwendungsorientierten wissenschaftlichen Erkenntnissen in die Wirtschaft leisten – und zwar vor allem durch Verbundvorhaben mit bzw. Forschungsaufträge von Unternehmen. Gleichzeitig zeigen die Ergebnisse allerdings auch, dass es sich bei den jeweiligen Partnern der begünstigten wissenschaftlichen Einrichtungen oftmals nicht um Unternehmen aus Sachsen-Anhalt, sondern aus anderen Bundesländern handelt. Dieser Befund kann plausibel mit der Kleinteiligkeit der sachsen-anhaltischen Wirtschaft und den aus ihr resultierenden fehlenden Ressourcen für FuEuI-Aktivitäten im Unternehmensbereich erklärt werden. Nichtsdestotrotz sollten weitere Anstrengungen unternommen werden, den Transfer auch in die regionale Wirtschaft zu intensivieren. Hierzu sind verschiedene Ansatzpunkte denkbar. So könnte

beispielsweise in den Zielstellungen der Aktionen „Anwendungsorientierte FuE-Aktivitäten“ oder

„Internationalisierung an Hochschulen“ noch stärker hervorgehoben werden, dass nach Fortführung der

Möglichkeit Unternehmen aus Sachsen-Anhalt aktiv in die Konzeption und Umsetzung von Vorhaben eingebunden werden sollten. Darüber hinaus sollten die geförderten neuen

Infrastrukturen sowie die Ergebnissee von geförderten FuE-Aktivitäten und Graduiertenschulen noch stärker in die regionale Wirtschaft kommuniziert werden. Dazu sollten (potenzielle) Begünstigte angeregt werden, als Teil ihrer Vorhabensskizzen auch ein Transferkonzept vorzulegen. Solche Konzepte sollten möglichst umfassend relevante unternehmensnahe Multiplikatoren (z.B. Kammern, Unternehmensverbände, Netzwerke und Cluster) einbinden.

Zudem sollten konkrete Hinweise auf einschlägige Unternehmensförderinstrumente des Landes (vor allem die Förderung im Rahmen der beiden EFRE-Aktionen „Stärkung des Ausbaus der Innovationspotenziale in den Leitmärkten, FuE-Einzel, Gemeinschafts- und Verbundprojekte“ und

„Durchführung von Wissens- und Technologie-transfer“) und des Bundes (insbesondere das Zentrale Innovationsprogramm Mittelstand des BMWi), mit denen Ressourcenengpässe abgeschwächt werden können, mit kommuniziert werden.

Bei der Analyse der administrativen Umsetzung zeigte sich, dass die Antrags- und Abwicklungsverfahren der vier betrachteten Aktionen durchaus kritische Bewertungen vonseiten der Gesprächspartner in Fallstudien- und Experteninterviews erhielten. Moniert wurde dabei zunächst unter anderem die

Kommunikation der Investitionsbank Sachsen-Anhalt hinsichtlich der Anforderungen an förderwürdige Anträge und bei Mittelabrufen. Die entsprechende Kritik scheint allerdings durch mittlerweile durchgeführte Informationsaktivitäten der Investitionsbank schon deutlich

abgeschwächt worden zu sein. Um sie in der nächsten Förderperiode nicht wieder aufkommen zu lassen, sollten hier vergleichbare Aktivitäten möglichst frühzeitig und im besten Falle gleich mit dem Start der Förderung erneut initiiert werden. Des Weiteren wurde der Aufwand der

Antragstellung von vielen Gesprächspartnern als hoch eingeschätzt. Um zu verhindern, dass potenzielle Antragsteller von einer Förderung abgeschreckt werden, sollte dieser Kritikpunkt unbedingt ernst genommen und ebenfalls aufgegriffen werden. Optimierungen bei der

Antragstellung könnten dabei schon durch kleinere Maßnahmen wie Checklisten bezüglich der geforderten Dokumente sowie detailliertere und ggf. mit konkreten Beispielen unterlegte Ausfüllhinweise erreicht werden. Zudem könnte darüber nachgedacht werden, alle notwendigen Formulare und Nachweise in nur einem Antragsdokument zusammenzufassen. Mit Blick auf die ebenfalls oftmals als sehr aufwändig bezeichnete Fördermittelabwicklung sollte geprüft werden, inwieweit die mit der Anpassung der einschlägigen Richtlinien und Fördergrundsätze erfolgte Einführung von Pauschalen bei den Aktionen „Anwendungsorientierte FuE-Aktivitäten“ und

„Internationalisierung an Hochschulen“ tatsächlich Vereinfachungen mit sich bringt. Mittelfristig sollte schließlich eine vollständig elektronische Fördermittelbeantragung und -abwicklung ermöglicht werden.

Optimierung der administrativen

Umsetzung

LITERATUR

Berlin-Institut für Bevölkerung und Entwicklung (2019): Die demografische Lage der Na-tion - Wie zukunftsfähig Deutschlands Regionen sind.

https://www.berlin-insti- tut.org/fileadmin/user_upload/Die_demografische_Lage_2019/Demografische_Lage_on-line.pdf

Bundesagentur für Arbeit (2015): Fachkräftestudie bis 2020 Sachsen-Anhalt. https://fach- kraefte.sachsen-anhalt.de/fileadmin/Bibliothek/Politik_und_Verwaltung/StK/Fach-

kraefte/Dokumente_neu_geordnet/Fachkraeftesicherungsstrategie/Down-loads_und_Links/l6019022dstbai750668.pdf

DFG (2018): Förderatlas 2018 – Kennzahlen zur öffentlich finanzierten Forschung in Deutsch-land. https://www.dfg.de/sites/foerderatlas2018/themen/ranking.html

DFG, 2019: Gesamtdarstellung DFG, Bund und EU (2014 bis 2016).

https://www.dfg.de/sites/foerderatlas2018/karte.html#chart=KOMBI

Directorate-General for Regional Policy and Directorate-General for Employment (DG REGIO und DG EMPL) (2015): Monitoring and Evaluation of European Cohesion Policy.

ERDF, ESF, CF, Guidance Document on Evaluation Plans. https://ec.europa.eu/re-gional_policy/sources/docoffic/2014/working/wd_2014_en.pdf

Europäische Kommission (2010): Europa 2020 – Eine Strategie für intelligentes, nachhaltiges und integratives Wachstum.

https://ec.europa.eu/eu2020/pdf/COM-PLET%20%20DE%20SG-2010-80021-06-00-DE-TRA-00.pdf

Eurostat (2019): FuE-Personal insgesamt nach Leistungssektor, Geschlecht und NUTS-2-Regio-nen. https://appsso.eurostat.ec.europa.eu/nui/show.do?dataset=rd_p_persreg&lang=de Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung Halle (2019): Vereintes Land – drei Jahrzehnte

nach dem Mauerfall. https://www.iwh-halle.de/fileadmin/user_upload/publica-tions/sonstint/2019_iwh_vereintes-land_de.pdf

Mayne (2011): Addressing cause and effect in simple and complex settings through contribution analysis. In: Schwartz, R., Forss, K., Marra, M. (Hg.): Evaluating the complex: Attribution, contribution and beyond. New York, Transaction.

Ministerium für Wissenschaft und Wirtschaft des Landes Sachsen-Anhalt (2014): Regio-nale Innovationsstrategie Sachsen-Anhalt 2014-2020. Stand: Februar 2014.

http://www.mw.sachsen-an-halt.de/fileadmin/Bibliothek/Politik_und_Verwaltung/MW/Pub-likationen/RIS/Regionale_Innovationsstrategie_2014-2020_final.pdf

Putzing et al. (2018): IAB-Betriebspanel Sachsen-Anhalt. Ergebnisse der 22. Welle 2017.

https://ms.sachsen-anhalt.de/fileadmin/Bibliothek/Politik_und_Verwal-tung/MS/MS/5_IAB_Betriebspanel/Pn17_Sachsen-Anhalt_final.pdf

Statistisches Bundesamt (2019a): Destatis, Forschung und Entwicklung - Interne Ausga-ben für Forschung und Entwicklung 2017 nach Bundesländern und Sektoren.

https://www.destatis.de/DE/Themen/Gesellschaft-Umwelt/Bildung-Forschung-Kultur/For-schung-Entwicklung/Tabellen/fue-ausgaben-bundeslaender-sektoren.html

Statistisches Bundesamt (2019a): Destatis, Forschung und Entwicklung – Anteil der internen Ausgaben für Forschung und Entwicklung 2017 am Bruttoinlandsprodukt (BIP) nach Bun-desländern und Sektoren in %. https://www.destatis.de/DE/Themen/Gesellschaft-Um- welt/Bildung-Forschung-Kultur/Forschung-Entwicklung/Tabellen/bip-bundeslaender-sekto-ren.html

Statistisches Bundesamt (2019b): GENESIS Online-Datenbank, Unternehmen (Unterneh-mensregister-System): Bundesländer, Jahre, Wirtschaftszweige (Abschnitte), Beschäftig-tengrößenklassen. https://www-genesis.destatis.de/genesis/online

Statistisches Bundesamt (2019c): Destatis, Laufende Ausgaben der Hochschulen, Drittmittel der Hochschulen: Bundesländer, Jahre. https://www.destatis.de/DE/Themen/Gesellschaft-Umwelt/Bildung-Forschung-Kultur/Bildungsfinanzen-Ausbildungsfoerderung/_inhalt.html

Statistisches Landesamt Sachsen-Anhalt (2016): Regionalisierte Bevölkerungsprognose von 2014 bis 2030. https://statistik.sachsen-anhalt.de/themen/bevoelkerung-erwerbstaetigen-rechnung-mikrozensus-evs/bevoelkerung/bevoelkerungsprognose/

Statistisches Landesamt Sachsen-Anhalt (2017): Bildung. Studierende an Hochschulen.

https://statistik.sachsen-anhalt.de/fileadmin/Bibliothek/Landesaemter/StaLa/start-seite/Themen/Bildung/Berichte/Hochschulen-Hochschulfinanzen/6B301_2017-A.pdf

Studitemps (2019): Sonderauswertung der Studienreihe „Fachkraft 2023“ – Studentische Wan-derungsbewegung innerhalb Deutschlands zwischen Schule, Studium und Beruf.

https://studitemps.de/wp-content/uploads/2019/03/fachkraft2030-binnenmigration.pdf

ANHANG

Tabelle 7: Finanzielle und materielle Umsetzung der vier betrachteten Aktionen (Datenstand: 31. Dezember 2019)

Aktion Finanzindikatoren Plan

2023 Soll Ist Ausbau der

anwen-dungsorientierten öf-fentlichen FuE-Infra-struktur

Geplante Fördersumme 2014-2023 (gesamt) in

Mio. Euro 85,1 67,2 19,2

Geplante Fördersumme 2014-2023 (gesamt) in

Mio. Euro 136,3* 136,8* 35,3

Ausbau der wirt-schaftsnahen Innova-tionsinfrastruktur

Geplante Fördersumme 2014-2023 (gesamt) in

Mio. Euro 68,2 60,2 11,6

Internationalisierung

an Hochschulen Geplante Fördersumme 2014-2023 (gesamt) in

Mio. Euro 20,2 19,9 4,0

Aktion Outputindikatoren (EFRE, ESF) und

Ergebnis-indikatoren (ESF) Plan

2023 Soll Ist Ausbau der

anwen-dungsorientierten öf-fentlichen FuE-Infra-struktur

Zahl der Vorhaben zum Auf- und Ausbau anwen-dungsorientierter, öffentlichen Forschungsinfra-struktur

20 20 12

Zahl der Wissenschaftler, die in verbesserten

For-schungsinfrastruktureinrichtungen arbeiten 100 156 150

Zahl der Wissenschaftler, die in verbesserten

For-schungsinfrastruktureinrichtungen arbeiten 160 532 395 Zahl der neuen Wissenschaftler in unterstützten

Einrichtungen 160 346 202

Zahl der unterstützten FuE-Projekte 105 160 87

Ausbau der wirt-schaftsnahen Innova-tionsinfrastruktur

Zahl der Unternehmen/Einrichtungen, die

Unter-stützung erhalten 10 12 10

Zahl der neuen Wissenschaftler in unterstützten

Einrichtungen 49 38 2

Zahl der Wissenschaftler, die in verbesserten

For-schungsinfrastruktureinrichtungen arbeiten 67 54 11 Internationalisierung

an Hochschulen Geförderte Personen in Doktorandenschulen 34 80 110

Verfügbare Doktorandenschulen 3 5 5

Verfügbare online-gestützte Aus- und

Weiterbil-dungsangebote der Hochschulen 38 46 48

* Dass die Soll- die Plan-Zahlen übersteigen ist darauf zurückzuführen, dass zum Zeitpunkt der Datenerfassung aus-gebuchte Vorhaben noch nicht vollständig berücksichtigt wurden.

Quelle: efREporter, eigene Darstellung Ramboll Management Consulting.

K O N T A K T:

Dr. Thorsten Lübbers