• Keine Ergebnisse gefunden

Spiele aus aller Welt – die Bildkarte als Thema im Unterricht

Kinder haben das Recht zu spielen. Als Pädagogen sind wir uns der vielen positiven Ef-fekte bewusst: Kinder lernen durch das Spiel, sie entwickeln Kreativität und sie üben sich in Sozial- und Selbstkompeten-zen. In diesem Kapitel geht es darum, wie Kinder in anderen Teilen der Welt spielen. Das ist ein sinnvoller Ausgangspunkt, um in den Kindern das Be-wusstsein für die Vielfalt der Menschheit zu wecken.

Auch über Armut lässt sich in diesem Zusammenhang gut sprechen.

Denn nicht alle Kinder auf der Welt verfügen über Fernsehen und teures elektronisches Spielzeug. Wie diese Kinder ihre Freizeit gestalten, interes-siert die Schüler erfahrungsgemäß sehr. Im besten Fall erkennen unsere Schüler einige der großen Vorteile ihres Lebens in Deutschland und emp-finden auch ein wenig Dankbarkeit dabei.

Gesprächsanlass

Das Bild sieht nach dem Auftakt einer großen Reise aus! Wohin wird sie gehen? Zum Einstieg dürfen die Schüler äußern, welche Gegenstände sie in dem großen braunen Koffer erkennen und welche Länder sie schon benennen können. Woher kommt die winkende Katze? Wohin gehört die weiße Flagge mit dem roten Punkt? Lassen Sie Ihre Schüler ins Gespräch darüber kommen, welche Länder sie schon bereist haben. Wie spielen

VORSC

HAU

OL-Verlag

3. Toleranz lernen

Fremde Bräuche aus aller Welt – die Bildkarte als Thema im Unterricht

Feiern Sie gern? Viele Men-schen lieben Feste und Feiern.

Sie sind ein fester Bestandteil jeder Kultur und des mensch-lichen Miteinanders. In Feier-lichkeiten drücken sich kultu-relle Normen und Werte, Ein-stellungen und Gefühle aus.

Sie sind Orte der Begegnung und stärken den Zusammen-halt einer Gruppe. Dadurch ge-ben sie Halt und festigen unse-re Identität als Teil der Gruppe.

Abgesehen davon sind sie eine willkommene und spaßige Ab-wechslung zum Alltag.

Zum Glück spielen Feste und Feiern auch eine große Rolle im Schulalltag.

Dort sind sie angenehme und abwechslungsreiche Unterbrechungen im Alltag. Sie stärken nicht nur die Gemeinschaft, sondern unterstützen schon früh die Entwicklung einer interkulturellen Kompetenz bei Kindern.

Gesprächsanlass

Das Kalenderbild zeigt Kinder, die am Purimfest, einem religiösen Fest der Juden, teilnehmen. Es geht zurück auf eine biblische Geschichte des Alten Testaments bzw. des jüdischen Tanachs, die von der Errettung der Juden vor dem drohenden Völkermord des Perserkönigs Haman erzählt. Zum Brauch des Purimfestes gehört ein festlicher Umzug, bei dem sich die Menschen, ähnlich wie beim Karneval, verkleiden und miteinander aus-gelassen feiern. Ein pompöses Festmahl gehört ebenfalls dazu. In beson-derer Weise nehmen sich die Juden an diesem Tag auch den Armen und Bedürftigen an.

VORSC

HAU

OL-Verlag

3. Toleranz lernen

Ist das normal? – Die Bildkarte als Thema im Unterricht

Wo hört „normal“ für Sie auf und was fängt dann an? Jeder Mensch hat während seiner Sozialisierung ein bestimmtes Normen- und Wertesystem

„erfahren“ und angenommen, mit dessen Hilfe er seine Wahr-nehmungen einordnen kann.

Familie, digitale Medien, Schu-le und Freunde sind wichtige Sozialisationsinstanzen. Neh-men wir etwas wahr, was nicht in unser eigenes Denkschema passt, können wir die Bedeu-tung dieser Wahrnehmung schlecht einordnen. Wir verstehen dann et-was nicht richtig. Wahrnehmung ist jedoch aktive Interpretation, deshalb können wir gar nicht verhindern, Neues und Unbekanntes oftmals falsch – und negativ – zu interpretieren. Deshalb sollten die Kinder bereits früh lernen, dem Fremden gegenüber offen und tolerant zu sein, Verschieden-heit zu akzeptieren und eigene Sichtweisen in Frage zu stellen.

Gesprächsanlass

Auf dem Bild sind Hände zu sehen, die in verschiedene Gerichte hinein-greifen. Für viele europäische Kinder ist solch ein Essverhalten befremd-lich. Fragen Sie die Kinder, wer schon einmal ganz ohne Messer und Gabel gegessen hat und warum? Hat es den Kindern Spaß gemacht oder war es eher unangenehm? Doch Vorsicht, auch wenn es lustig aussieht, beim Essen mit den Händen gibt es Regeln! Wissen die Kinder, warum in vielen Ländern nicht mit der linken Hand gegessen werden darf?

VORSC

HAU

OL-Verlag

3. Toleranz lernen

Weißt du eigentlich, wie sich das anfühlt? – Die Bildkarte als Thema im Unterricht

Die Fähigkeit zur Empathie ist einerseits angeboren, anderer-seits kann sie geübt und damit verbessert werden. Es gibt For-schungsansätze, die zwischen drei Arten von Empathie un-terscheiden: Emotionale Em-pathie meint demzufolge die Fähigkeit, mit anderen Men-schen mitzufühlen. Dazu ge-hört die unmittelbare Affektre-aktion auf bestimmte Reize.

Sie kennen das: Jemand gähnt.

Sie müssen automatisch auch gähnen. Jemand lacht. Wir wissen nicht, worüber, müssen aber mitla-chen. Oder tiefergehend: Jemand erzählt uns eine traurige Geschichte und wir leiden mit ihm. Wir fühlen auf ähnliche Weise.

Kognitive Empathie bezeichnet die Fähigkeit, über die Gefühle hinaus die Absichten und Gedanken anderer Menschen nachzuvollziehen. Dies setzt voraus, dass wir uns in die Situation des anderen hineinversetzen, eine andere Perspektive einnehmen. Unter sozialer Empathie versteht man das Vermögen, in einer sozial komplexen Situation, in der Menschen un-terschiedlicher Charaktere, Kulturen, Weltbilder und Werthaltungen auf-einandertreffen, konstruktiv kommunizieren zu können.

Eine wesentliche Voraussetzung für Empathie ist die Fähigkeit zur Selbst-wahrnehmung. Je bewusster jemand seine eigenen Emotionen wahr-nehmen kann, desto besser gelingt es ihm, die Gefühle anderer zu deu-ten. Auf dieser einfachen Ebene setzt Empathieförderung mit den Kleinen an.

VORSC

HAU

OL-Verlag