• Keine Ergebnisse gefunden

1. Die Darstellung unterschiedlicher Perspektiven als Methodenproblem

1.8 Theoretische Zuordnung der Studie

Die individuellen Perspektiven der an einem Dialog oder einer an einer Handlung Beteiligten - in der vorliegenden Studie also die Perspektiven von Studenten und Lehrenden - eingehender zu untersuchen, lässt sich innerhalb der Ethnologie am besten der Forschungsrichtung der symbolischen Ethnologie zuordnen. Die Untersuchung einer Kultur wird als relativ autonome Entität wahrgenommen, in der der Ethnologe die bestehenden Bedeutungssysteme herausfiltert, analysiert und interpretiert. Dabei steht die soziale Interaktion zwischen verschiedenen Menschen im Mittelpunkt, denn es geht nicht nur um die Interaktion an sich, sondern auch um die Verdeutlichung respektive das Aufdecken der Bedeutungen, die die Gesprächspartner einer Interaktion ihr selbst oder dem Thema, also dem Anlass des Gespräches beimessen. Bei der symbolischen Interaktion wird ausschließlich die Handlung des „Anderen“ interpretiert. Das setzt natürlich für beide Gesprächsteilnehmer die Kenntnis der Objekte, worüber also geredet wird, voraus.

Denn nur dann wenn das, worüber gesprochen wird, für beide Gesprächsteilnehmer die gleiche Bedeutung hat, können sich die an der Interaktion Beteiligten verstehen. Ist das nicht der Fall, wird falsch interpretiert und letztendlich aneinander vorbei geredet. Frage ich einen autochthonen Studenten nach seiner Familie, so würde ich als Antwort wahrscheinlich ‚Eltern und etwaige Geschwister’ erhalten. Richte ich mich dann an einen afghanischen Flüchtling, der vielleicht seit 5 Jahren in Amsterdam lebt, würde er die Frage eventuell mit ‚Eltern, Pflegeeltern, Geschwistern, Tanten und Onkel’ beantworten.

Auch bei den Praxisbeurteilungen der Studenten hinsichtlich ihrer Motivation stellte sich mehr als einmal eine Diskrepanz zwischen der begleitenden Krankenschwester und dem Studenten heraus. Wie in Kapitel vier weiter ausgeführt wird, können die Ansichten über „wie stark jemand motiviert ist und dies nach außen hin zeigt“ sehr divergent sein.

44 Symbolisch verweist hier nach dem gemeinsamen Bedeutungssystem einer Gruppe, das in seiner komplexen Symbolik in der Regel nur den Mitgliedern dieser Gruppe bekannt ist. Diese Bedeutungssysteme (oder Kulturen) wollen durch den Ethnologen verstanden werden, indem er signifikante Symbole oder Handlungen entschlüsselt oder interpretiert (Petermann 2004).

Auf die vorliegende Untersuchung angewandt besteht die Interaktion als Teil der symbolischen Ethnologie im gemeinsamen Herausfinden der Bedeutung, die eine Person einem abstrakten Objekt beimisst. Erst wenn mir als Gegenüber klar ist, was der andere unter

„Respekt gegenüber einem Dozenten“ versteht, kann ich das mit anderen Aussagen vergleichen. Dadurch werde ich als Untersucherin zwangsweise in die Interaktion, in das Gespräch, eingebunden und verliere damit teilweise auch den Status der Objektivität. Da sich diese Form der Ethnologie für die Interpretation von Beziehungen eignet, gewinnt sie für die vorliegende Studie an Bedeutung.

Um zu verstehen, warum sich das Studium der allochthonen Studenten verzögert, bzw. sie es nach einer bestimmten Zeit abbrechen, wird im folgenden in Anlehnung an die von Wulff &

Crull (2003) formulierten Kategorien eingegangen. Folgende Unterpunkte finden dabei ihre Berücksichtigung (Bild 2): die Umwelt, die Fachhochschule und der Student. Diese Faktoren werden in den einzelnen Kapiteln eingehender analysiert. Im Verlauf der Studie stellte sich heraus, dass diese Faktoren sich wiederum aus verschiedenen Parametern zusammensetzten, sich gegenseitig beeinflussten und daher nicht unabhängig voneinander betrachtet werden können.

Bild 2: Den Studienerfolg beeinflussende Faktoren

Damit ergibt sich für die vorliegende Studie folgende Einteilung:

I. Umwelt: (Amsterdam, Diskurs Allochthone und Diversifikation)

II. Fachhochschule: (Schulabschlüsse, Didaktik, Kultur der Gesundheitsfürsorge, Institutskultur und Management)

III. Student: (Biographie, Studienkompetenzen, soziale Integration und Lernverhalten).

An Hand dieser Faktoren werden die Aussagen der an der Studie beteiligten Personen und meinen Beobachtungen analysiert. Kapitel zwei beinhaltet zunächst eine Analyse der Auseinandersetzung mit den Begriffen „allochthon“ und „autochthon“. Auch wenn dieses Thema in den Interviews nicht direkt behandelt wurde, stellte sich im Verlauf der Gespräche mit den allochthonen Studenten heraus, dass es unterschwellig doch immer wieder eine Rolle

Bildungs-auftrag Student:

Biographie St’kompetenz Soziale Integration Lernverhalten Motivation

Fachhochschule Dozenten Curriculum Management Studium

Freunde, Kommilitonen Familie

Bildungs-wesen

Gesundheits-wesen Umwelt

spielte. Dies veranlasste mich letztendlich auch dazu, die Dozenten direkt nach ihren Definitionen, Ideen und Meinungen hinsichtlich der Begriffe zu fragen. Kapitel drei und vier haben den Gegenstand der Fachhochschule zum Inhalt und Kapitel fünf und sechs die Biographie der allochthonen Studenten. Kapitel sieben geht noch einmal in einer abschließenden Reflexion auf die den Studienerfolg beeinflussenden Faktoren ein und beleuchtet hinter diesem Hintergrund die von den Studenten, Dozenten und anderen Institutionen vorgestellten Lösungsansätze. Kapitel acht beinhaltet einen Lösungsansatz in Form eines Teilstudiengangs „Global Nursing“, an den verschiedene Austauschprogramme auf nationaler und internationaler Ebene gekoppelt sind.

2. „Allochthon“, „autochthon“ oder doch einfach nur Niederländer?

Diese Studie befasst sich mit dem Studienerfolg von Studenten, die in irgendeinem Sinne

„nicht von hier“ sind. In welchem Sinne sie das nicht sind und welche Terminologie für diese Einordnung adäquat ist, wird Gegenstand dieses Kapitels sein. Dabei wird insbesondere der Begriff „allochthon“ hinsichtlich seiner variierenden Auslegung und Anwendung diskutiert, und er wird von möglichen Alternativen abgegrenzt.

Das „allochthon sein“ ist nach Meinung der Dozenten ein wichtiges, wenn nicht das wichtige Kennzeichen, mit dem sich allochthone Studenten von anderen unterscheiden und wovon letztendlich auch ihr (erfolgreicher) Lernprozess abhängt. Dabei wird das Merkmal des

„allochthon sein“ unterschiedlich definiert und eingesetzt. Wie Lehrende, Studenten und auch die Gesellschaft, zu der die Lehrenden und Studenten gleichermaßen gehören, diese Begriffe interpretieren und verwenden, ist Gegenstand des vorliegenden Kapitels. Folgende Aspekte finden dabei ihre Berücksichtigung:

2.1 „Allochthone“ versus „Ausländer“ – auf der Suche nach einer exakten Umschreibung

2.2 Einblicke in die Statistik

2.3 Kategorisierungen und Zuschreibungen

2.3.1 Wahrnehmungen der allochthonen Kategorie durch die allochthonen Studenten 2.3.2 Wahrnehmungen der allochthonen Kategorie durch die Dozenten

2.3.3 Definitionsansätze 2.4 Diskussion

2.1 „Allochthone“ versus „Ausländer“ – die Suche nach einer exakten Umschreibung Im europäischen Sprachraum sind die Niederlande eines der wenigen Länder das neben der Bezeichnung „Ausländer“45 (buitenlander) einen eigenen Begriff zur Umschreibung der Gruppe der „Nicht-Niederländer“ anwendet. Sie bedienen sich dabei des griechischen Begriffs „allochthone“ (allos ‚anders’, chthon ‚Erde’, ‚Land’). Darunter werden alle Personen erfasst, die entweder selbst, oder von denen mindestens ein Elternteil im Ausland geboren

45 In der deutschen Sprache wird in der Regel der Begriff „Ausländer“ verwendet. Dabei werden die Bezeichnungen wie „Ausländerpolitik“, „Ausländergesetz“ oder „Ausländeramt“ oft unreflektiert und bis heute überwiegend selbstverständlich angewendet. So beinhaltet die in verschiedenen europäischen Sprachen verankerte Beschreibung für den „Gastarbeiter“ nur diejenigen, die aus Marokko, der Türkei oder anderen meist südeuropäischen Ländern kamen, nicht aber Briten oder Schweden. Für jeden Leser eines Artikel über

„Ausländer“ ist somit selbstverständlich, dass sich der Autor mit dieser Gruppe der Einwanderer auseinandersetzt und nicht mit einem in Deutschland lebenden Franzosen. Darüber hinaus ist der deutsche Begriff des „Ausländers“ nicht adäquat. Diejenigen, die ihren Lebensmittelpunkt in Deutschland gefunden haben, deren Kinder das Heimatland der Eltern oft nur aus der Urlauberperspektive kennen und die sich selbst nicht als Ausländer verstehen, werden dennoch dieser Gruppe zugeordnet.

wurde. Dem gegenüber steht der Begriff des „autochthon“ (autos = ‚unmittelbar’).46

Damit wollte man nicht nur auf Besonderheiten der ersten Generation der Migranten aufmerksam machen, sondern auch die zweite Generation und die Bewohner der ehemaligen Kolonien berücksichtigen. Für den Gesamtkontext der vorliegenden Arbeit erscheint es mir wichtig zu erklären, warum ich mich trotz aller Ressentiments – sie werden im Verlauf des Kapitels noch ausführlicher dargestellt – letztendlich doch für die Verwendung dieser Begriffe entschieden habe.

1. In einer Studie an einem deutschen Universitätskrankenhaus (Kuckert 2001, 2002), bin ich der Frage nachgegangen, inwiefern es erforderlich und überhaupt möglich ist, Pflegenden durch die Vermittlung von kulturellem Wissen ein wirksames Instrument in die Hand zu geben, um allochthone Patienten entsprechend ihrer Bedürfnisse adäquat versorgen zu können. Dabei stellte sich heraus, dass die Schwierigkeiten der Pflegenden nicht auf einem Wissensmangel beruhen, sondern auf einer unzureichenden, inadäquaten und individuellen Betreuung. Würden sie den Patienten mit Respekt, Neugier, Offenheit und ohne Stereotype begegnen, käme es nach meiner Einschätzung zu deutlich weniger Missverständnissen.

Diese Vorgehensweise ist von dem „kulturellen Hintergrund“47 des Patienten weitestgehend losgelöst und kommt in ihrer Umsetzung letztendlich allen Patienten zugute. Aufgrund dieser Erfahrungen vermutete ich eine vergleichbare Situation auch an dem Institut für Krankenpflege. Die Konsequenzen, die das Verhalten der Dozenten mit sich bringt, dürften jedoch um ein vielfaches schwerer wiegen, da ein Krankenhausaufenthalt von Patienten in der Regel nach einem relativ kurzen Zeitraum beendet ist, die Entscheidung jedoch, z.B. ein Studium nach drei Jahren abzubrechen, mit weiter reichenden Folgen verbunden ist.48

2. Bei meinen Untersuchungen habe ich den Schwerpunkt bewusst auf die qualitativen Aspekte gelegt. Dadurch bin ich in der Lage, nicht von der Gruppe der Studenten im Allgemeinen zu sprechen, sondern von den Studenten als Individuen. Wie schon anhand

46 Im Deutschen wird weitgehend der Begriff für “Alteingesessene” verwendet. Demzufolge werden unter autochthonen Minderheiten mit eigener Sprache z.B. die Sinti und Roma, die Friesen oder die dänische Minderheit in Schleswig Holstein verstanden (Mecheril 2004).

47 Dabei soll nicht die Kulturlosigkeit des Patienten impliziert werden. Wichtiger erscheint mir vielmehr die Begründung meiner pflegerischen Tätigkeit bezüglich des individuellen Klienten und nicht des individuellen türkischen Klienten.

48 Bisher ist mir noch kein Beispiel in der Literatur begegnet, in dem es aufgrund von interkulturellen Problemen zu schweren Behandlungsfehlern kam oder auch „nur“ die Integration durch eine einschneidende und nachhaltige Verärgerung oder psychische Verletzung führte.

der Auszüge aus den biographischen Interviews deutlich wird (siehe Kapitel fünf), handelt es sich bei den ausgewählten 16 Studenten nicht um eine homogene Gruppe. Sie unterscheiden sich neben vielen anderen Variablen vor allem in ihrer Herkunft, Sprache, Migrationsgeschichte und Bildungsweg.

3. Durch die einheitliche Benutzung von Fachtermen wird der Lesefluss deutlich erleichtert.

Meine Überlegungen gingen zunächst dahin, Begriffe wie „Personen der 2. und 3.

Generation49, „Migranten50“, „ethnische Minderheit51“, oder „die in Surinam geborene und seit 15 Jahren in Amsterdam lebende, mit einem Marokkaner verheiratete Studentin surinamscher / kolumbianischer Eltern“ zu verwenden. Hier wird schon deutlich, dass auch der Hintergrund der Studenten heterogener ist, als auf den ersten Blick vermutet.

Bruin & Heijde (2003) stellen in diesem Zusammenhang die Frage, ob der Enkel (mit der niederländischen Nationalität) eines in den 1960er Jahren eingewanderten türkischen

„Gastarbeiters“52 oder ein in den Niederlanden wohnender und arbeitender Deutscher auch als allochthon zu bezeichnen sind.

4. Der im Deutschen gebräuchliche Begriff des „Ausländers“ bezieht sich nur auf Personen, die eine andere, als die Staatsangehörigkeit ihres Aufenthaltslandes besitzen (Brockhaus 1997, Brockhaus 2006, Wikipedia 2006). Demnach würden in den Statistiken z.B. nicht die Angehörigen der zweiten Generation, um die es hier hauptsächlich geht, oder die Studenten der niederländischen Antillen berücksichtigt werden.

49 Der Begriff der 2. und 3. Generation umfasst die Kinder der Migranten der 1. Generation Immigranten in einem Land. Oft werden die Probleme, die der 1. Generation eigen waren, auf die der 2. und 3. übertragen (Bolaffi et al 2003). Die 2. Generation der Arbeitsmigranten der 60er und 70er Jahre wird im Deutschen mit dem Begriff „Bildungsinländer“ umschrieben.

50 Bolaffi et al (2003) definieren den Migranten als jemanden, der permanent oder semi-permanent von einem Teil des Landes in einen anderen oder von einem Land in ein anders Land zieht.

51 Unter ‚ethnischen Minderheiten’ werden diejenigen Personen zusammengefasst, die sich hinsichtlich ihrer Ethnizität und Kultur gegenüber der Majorität abheben (Bolaffi et al 2003). Der Begriff der Ethnizität entwickelte sich aus dem Bestreben, auf die sozialen und politischen Veränderungen seit Beginn der 1970er Jahre eine befriedigende Antwort geben zu können. Dabei wird Ethnizität mehr als Ausdruck einer kulturellen Identifikation gesehen, während der Begriff der „Rasse“ eher den Verdrängung eines sozialen Ausschlusses umschreibt.

52 Unter „Gastarbeiter“ werden in den Niederlanden all diejenigen Personen verstanden, die sich in der Regel für einen begrenzten Zeitraum in einem anderen Land als Arbeitnehmer aufhalten. Meistens vollzieht sich diese Entscheidung nach ökonomischen Gesichtspunkten. Entweder gibt es im eigenen Land nicht ausreichend Arbeit oder in dem gewählten Land besteht ein Arbeitskräftemangel. Vor allem in den 60er und 70er Jahren wurden durch Belgien und den Niederlanden Arbeitnehmer aus Spanien, Portugal, der Türkei und Marokko angeworben.

Im gesellschaftlichen Diskurs wird der Term des „Gastarbeiters“ nicht für westliche Europäer gebraucht. Hier wird eher der Begriff des „buitenlander“ hantiert. Dadurch wird auch die Abhängigkeit der Terminologien von der gegenwärtigen gesellschaftlichen Diskussion und dem Umgang mit diesen Termen sichtbar. Ab einem bestimmten Moment kann der Begriff des „Gastarbeiter“ eine negative Konnotation erhalten und wird der Gebrauch diskriminierend wahrgenommen. Daher ist man in den Niederlanden dazu übergegangen, Kinder der

„Gastarbeiter“ als zweite Generation der Allochthonen zu umschreiben.

5. Die Bewohner der niederländischen Antillen und Surinam (Bild 10 in Kapitel 5.2)53 nehmen hier eine Sonderstellung ein. Die niederländischen Antillen (Curacao, Bonaire, Saba, St. Martin, St. Eustatius und Aruba) bilden zusammen mit den 12 Provinzen in den Niederlanden das Königreich der Niederlande. Die Bewohner der Provinzen werden bei ihrem Aufenthalt in den Niederlanden in den offiziellen Statistiken zu der Gruppe der nicht-westlichen Allochthonen gerechnet.

6. Durch die Unterscheidung zwischen allochthonen und autochthonen Studenten wird deutlich, inwiefern Biographien, Elternhaus, Umwelt, schulische Bildung und die Einrichtung der Ausbildung den Lernprozess des Einzelnen beeinflussen können.

Diese Argumente zeigen die Schwierigkeit der präzisen Bestimmung der Begriffe. Um jedoch ein differenzierteres Bild über die Hintergründe dieser Studentengruppe in den Niederlanden zu erhalten, ist gerade das Arbeiten mit statistischen Informationen unabdingbar, die oft auf den sichtbaren Unterschieden zwischen Allochthonen und Autochthonen beruhen. Sie sind aber willkürliche Konstruktionen des Biologischen und werden oft zum unanfechtbaren Garanten von Bedeutungen und Werten (Bourdieu 2005).

Die Kategorien „allochthon“ und „autochthon“ täuschen nicht über die Unzulänglichkeiten der Begriffe an sich hinweg, wie an dem Beispiel der niederländischen Antillen deutlich wird.

Trotz eines niederländischen Passes, der Geburt in einem Teil des Königreichs der Niederlande, des Beherrschen der niederländischen Sprache wird ein Antillianer sowohl in den Statistiken als auch in der Gesellschaft als Allochthoner wahrgenommen. In den Statistiken, weil dieser Gruppe z.B. überdurchschnittlich häufig geringer qualifiziert ist (CBS 2006), in der Gesellschaft, weil er unter anderem eine andere Hautfarbe hat und dadurch bei dem Gegenüber bestimmte Assoziationen hervorgerufen werden können, die von seinem eigenen Kontext, seiner Biographie und Erfahrung geprägt werden.

Es erscheint mir jedoch wichtig, in dieser Studie konsequent mit einem im Vorfeld definierten Begriffspaar zu arbeiten. Im Verlauf dieses Kapitels werden unter Zuhilfenahme verschiedener Beispiele die Ambivalenzen aufgespürt, die sowohl die allochthonen Studenten als auch die Dozenten am Institut für Krankenpflege haben. Zunächst gebe ich zum besseren Verständnis der in der Studie verwendeten Statistiken eine Übersicht über die Niederlande und den Anteil der Allochthonen Bevölkerung.

53 Für Außenpolitik und Verteidigung sind weiterhin die Niederlande zuständig. Die Währung ist aufgrund des autonomen Status in den Niederlanden der Antillische Gulden. Amtssprache ist Niederländisch.