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4 Einsatzvorbereitung

4.2 Transportieren und Einlagern

4.2.2 Einlagern

Hinweis

Lagern Sie den Motor, wenn möglich, in der Originalverpackung.

Schützen Sie die freien Wellenzapfen, Dichtungselemente und Flanschoberflächen mit einer Schutzbeschichtung.

ACHTUNG

Stillstandsschäden an den Lagern

Bei unsachgemäßer Einlagerung besteht z. B. durch Erschütterungen die Gefahr von Lagerstillstandsschäden z. B. durch Eindrücken von Wälzkörpern in die Laufbahnen.

• Halten Sie die Lagerungsbedingungen ein.

Lagerungsbedingungen

● Beachten Sie die Warnhinweise auf der Verpackung und auf den Etiketten.

● Lagern Sie den Motor in einem trockenen, staubfreien und schwingungsfreien Innenraum.

● Halten Sie die folgenden Werte ein:

– Vrms < 0,2 mm/s

– Max. Temperaturen: -15 °C bis 55 °C – Relative Luftfeuchtigkeit < 75 %

Langzeiteinlagerung

Hinweis

Lagerzeit bis zu zwei Jahren

Die Lagerzeit wirkt sich auf die Eigenschaften der Rollenlager-Schmierung aus.

• Lagern Sie den Motor bis zu zwei Jahre lang bei -15 °C bis 55 °C.

Wenn Sie den Motor länger als sechs Monate lagern, stellen Sie sicher, dass der Lagerbereich die folgenden Bedingungen erfüllt.

4.2 Transportieren und Einlagern

Tabelle 4- 2 Umgebungsbedingungen für die Langzeitlagerung in der Produktverpackung gemäß Klasse 1K3 nach EN 60721-3-1 - mit Ausnahme der beeinflussenden

Umgebungsvariablen „Lufttemperatur“, „Höchste relative Feuchtigkeit“ und

„Kondensation“.

Klimatische Umgebungsbedingungen -15 °C bis +55 °C

Höchste relative Feuchtigkeit < 60 %, Betauung nicht zulässig

Mechanische Umgebungsbedingungen schwingungsfreier Lagerraum veff < 0,2 mm/s Schutz gegen chemische Substanzen Geschützt gemäß Klasse 1C2

Biologische Umgebungsbedingungen Geeignet gemäß Klasse 1B2

Dauer • Sechs Monate bei den oben genannten

Bedingungen.

• Besondere Konservierungsmaßnahmen sind für Lagerzeiten von sechs Monaten bis zwei Jahren erforderlich.

Kontrollieren Sie den ordnungsgemäßen Zustand des Motors alle sechs Monate.

● Kontrollieren Sie den Motor auf Beschädigungen.

● Führen Sie die notwendigen Wartungsarbeiten durch.

● Kontrollieren Sie den Zustand des Trocknungsmittels und ersetzen Sie es, falls erforderlich.

● Protokollieren Sie die Konservierungsmaßnahmen, so dass alle Schutzbeschichtungen vor der Inbetriebnahme entfernt werden können.

Kondensation

Die folgenden Umgebungsbedingungen fördern die Kondensatbildung:

● Große Schwankungen der Umgebungstemperatur

● Direkte Sonneneinstrahlung

● Hohe Luftfeuchtigkeit während der Lagerung Vermeiden Sie diese Umgebungsbedingungen.

Verwenden Sie ein Trocknungsmittel in der Verpackung.

Montieren 5

5.1 Sicherheitshinweise

WARNUNG

Herunterfallen des Motors durch falsches Transportieren und/oder Heben

Durch falsches Transportieren und/oder Heben kann der Motor herunterfallen und den Tod, schwere Verletzungen und/oder Sachschäden verursachen.

• Hubgeräte, Flurförderzeuge und Lastaufnahmemittel müssen den Vorschriften entsprechen.

• Die Tragfähigkeit der Hebeeinrichtung und der Lastaufnahmemittel muss dem Gewicht des Motors entsprechen (siehe Leistungsschild).

• Befestigen Sie keine zusätzlichen Lasten an der Hebeeinrichtung.

• Verwenden Sie zum Heben des Motors, insbesondere bei An- und Aufbauten, geeignete Seilführungs- oder Spreizeinrichtungen.

• Der Motor darf nicht am Leistungsstecker oder Signalstecker angehoben bzw.

transportiert werden.

• Halten Sie sich nicht im Schwenkbereich des Hubgeräts und unter schwebenden Lasten auf.

WARNUNG

Lebensgefahr durch permanentmagnetische Felder

Elektromotoren mit Permanentmagneten gefährden, auch im ausgeschalteten Zustand, Personen mit Herzschrittmachern oder Implantaten, die sich in unmittelbarer Nähe der Umrichter/Motoren aufhalten.

• Halten Sie als betroffene Person mindestens 300 cm Abstand ein.

• Verwenden Sie bei Transport und Lagerung von permanenterregten Motoren immer die Original-Verpackung mit angebrachten Warnschildern.

• Markieren Sie die Lagerplätze mit entsprechenden Warnschildern.

• Beachten Sie beim Transport im Flugzeug die IATA-Vorschriften.

WARNUNG

Lebensgefahr durch frei rotierende Teile

Das Berühren rotierender Teile kann den Tod oder schwere Verletzungen verursachen.

• Berühren Sie keine rotierenden Teile.

• Montieren Sie eine Abdeckkappe oder Schutzhaube über frei rotierenden Teilen

5.1 Sicherheitshinweise

WARNUNG

Lebensgefahr durch unvorhersehbare Bewegungen der Anlage

Die Anlage kann unter Last unvorhersehbare Bewegungen ausführen, die den Tod oder schwere Verletzungen verursachen können.

• Schalten Sie die Anlage vor Beginn der Arbeiten ab

• Stellen Sie die Anlage lastfrei.

• Sichern Sie die Anlage gegen unbeabsichtigtes Wiedereinschalten ACHTUNG

Beschädigung der Wellendichtringe durch Lösungsmittel

Wellendichtringe können beschädigt werden, wenn sie nach Entfernen der Konservierungsschicht in Kontakt mit Lösungsmitteln kommen.

• Vermeiden Sie den Kontakt zwischen Lösungsmitteln und Wellendichtringen.

ACHTUNG

Thermische Beschädigung temperaturempfindlicher Teile

An Gehäusebauteilen elektrischer Motoren können hohe Temperaturen von über 100 °C auftreten. Wenn temperaturempfindliche Teile, z. B. elektrische Leitungen oder

elektronische Bauteile an heißen Oberflächen anliegen, können diese Teile beschädigt werden.

• Stellen Sie sicher, dass keine temperaturempfindlichen Teile an heißen Oberflächen anliegen.

5.2 Checklisten vor der Montage

5.2 Checklisten vor der Montage

Hinweis

Erforderliche Kontrollen

Die folgenden Auflistungen erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Weitere Kontrollen sind gegebenenfalls entsprechend den besonderen anlagespezifischen Verhältnissen zusätzlich erforderlich.

Nehmen Sie die Montage des Motors entsprechend den nachfolgenden Kapiteln der Betriebsanleitung vor.

Machen Sie sich mit den Sicherheitshinweisen vertraut und beachten die nachfolgenden Checklisten, bevor Sie mit den Arbeiten beginnen.

Tabelle 5- 1 Checkliste (1) - allgemeine Kontrollen

Kontrolle OK

Sind alle notwendigen Komponenten des projektierten Antriebsverbandes vorhanden, korrekt dimensioniert, ordnungsgemäß aufgebaut und angeschlossen?

Sind die Umgebungsbedingungen im zulässigen Bereich?

Tabelle 5- 2 Checkliste (2) - Kontrollen zur Mechanik

Kontrolle OK

Ist der Motor frei von sichtbaren Beschädigungen?

Wurden die Anbauflächen (z. B. Flansch, Welle) an der Kundenmaschine und am Motor gereinigt?

Sind die Anbauflächen frei von Korrosion?

Entsprechen die Anbaumaße (z. B. Wellendurchmesser, Wellenlänge, Rundlauf) an der Kundenmaschine der Spezifikation?

5.3 Montagehinweise

ACHTUNG

Schäden am Motor durch Rundlauffehler am Wellenzapfen

Rundlauffehler und Axialkräfte am Wellenzapfen können den Motor beschädigen.

• Montieren Sie den Motor so, dass keine Rundlauffehler und Axialkräfte am Wellenzapfen auftreten.

Hinweis

Beachten Sie die technischen Daten auf dem Leistungsschild am Motorgehäuse.

5.3 Montagehinweise

● Halten Sie die Angaben auf dem Leistungsschild sowie die Warnungen und Hinweise auf dem Motor ein.

● Prüfen Sie die zulässigen Umgebungsbedingungen (z. B. Temperaturen, Aufstellhöhe) am Montageort.

● Befreien Sie das Wellenende gründlich von Korrosionsschutzmitteln. Verwenden Sie handelsübliche Lösungsmittel.

● Gewährleisten Sie die ausreichende Abfuhr der Verlustwärme. Siehe Kapitel "Kühlung (Seite 36)".

● Stellen Sie sicher, dass bei vertikaler Montage mit dem Wellenende nach oben keine Flüssigkeit in das obere Lager eindringt.

● Gewährleisten Sie eine gleichmäßige Auflage des Flansches.

● Verwenden Sie Innensechskantschrauben mit Festigkeitsklasse von mindestens 8,8.

● Vermeiden Sie ungleichmäßige Belastung beim Anziehen der Schrauben.

● Beachten Sie die Anzugsmomente der Befestigungsschrauben am Motorflansch. Siehe Tabelle „Anzugsmomente für Befestigungsschrauben“.

Anzugsmomente für Befestigungsschrauben

Die allgemeine Toleranz für das Anzugsmoment beträgt 10 %. Das Anzugsmoment basiert auf einem Reibungskoeffizienten von μ = 0,14.

Motor Schraube DIN 7984 Scheibe ISO 7092

[mm] Anzugsmoment für Schrauben (nicht für elektrische Anschlüsse)

1FK2❑03 M5 5 (d2 = 9) 4 Nm

1FK2❑04 M6 6 (d2 = 11) 8 Nm

1FK2❑05 M8 8 (d2 = 15) 20 Nm

1FK2❑06 M8 8 (d2 = 15) 20 Nm

1FK2❑08 M10 10 (d2 = 18) 35 Nm

1FK2❑10 M12 12 (d2 = 20) 60 Nm

Anzugsmomente für Befestigungsschrauben

5.4 Montieren der Passfeder

5.4 Montieren der Passfeder

WARNUNG

Verletzungen durch herausgeschleuderte Passfeder

Bei laufendem Motor mit Passfeder kann die Passfeder auf der Welle durch die Fliehkraft herausgeschleudert werden. Verletzungen oder Sachschäden können die Folge sein.

• Vor dem Betreiben des Motors muss die Passfeder auf der Welle gesichert werden, damit sie nicht durch die Fliehkraft herausgeschleudert wird.

ACHTUNG

Schäden an Motorlagern durch unsachgemäßen Betrieb

Montieren Sie die Passfeder niemals durch Einhämmern in die Nut, da hierbei das Lager beschädigt werden kann.

• Montieren Sie die Passfeder, ohne auf die Passfedernut bzw. den Wellenzapfen einzuhämmern.

Voraussetzung

● Um Schäden am Wellenzapfen oder an der Passfeder zu vermeiden, verwenden Sie eine Siphonzange (z. B. Knipex 81 13 250) mit weichen Spitzen aus Kunststoff oder Messung zum Montieren der Passfeder.

Vorgehen

1. Legen Sie die Passfeder gerade auf die Passfedernut.

2. Drücken Sie die Passfeder mit der Siphonzange leicht in die Passfedernut hinein.

Bild 5-1 Montieren der Passfeder

3. Vor dem Betreiben des Motors müssen Sie die Federnut mit Antriebselementen wie z. B.

einer Riemenscheibe oder einer Kupplung abdecken.

Damit ist das Befestigen der Passfeder abgeschlossen.

5.5 Antriebselemente aufziehen

5.5 Antriebselemente aufziehen

ACHTUNG

Schäden am Motor durch Rundlauffehler am Wellenzapfen

Rundlauffehler und Axialkräfte am Wellenzapfen können den Motor beschädigen.

• Montieren Sie den Motor, ohne dass er Stößen ausgesetzt ist oder Axialkräfte auf den Wellenzapfen ausgeübt werden.

Funktionsbeschreibung

Bauen Sie die Antriebselemente so an, dass die Beanspruchung der Wellen und Lager durch Querkräfte minimiert wird.

Optimal Ungünstig

geringe Beanspruchung von Wellen und Lagern hohe Beanspruchung von Wellen und Lagern Montieren oder entfernen Sie die Antriebselemente (beispielsweise Kupplungen, Zahnräder, Riemenscheiben) ausschließlich mithilfe von geeigneten Hilfsmitteln (siehe Bild).

● Gewindebohrung im Wellenende benutzen.

● Antriebselemente vor der Montage oder Demontage bei Bedarf erwärmen.

● Beim Ausbau der Antriebselemente eine Zwischenscheibe zum Schutz der Zentrierung im Wellenende verwenden.

● Bei Bedarf den Motor zusammen mit den Antriebselementen komplett nach ISO 1940 wuchten.

Hinweis

Motoren mit Passfeder sind halbkeilgewuchtet. Die Motoren wurden mit einer halben Passfeder gewuchtet.

5.6 Schwingungsverhalten

Zwischenscheibe (zum Schutz der Zentrierung im Wellenzapfen) Bild 5-2 Auf- und Abziehen von Antriebselementen

Die Motorabmessungen finden Sie in Kapitel „Maßblätter (Seite 89)" oder im entsprechenden Katalog.

5.6 Schwingungsverhalten

Schwingstärke

Motoren mit Passfedernut werden vom Hersteller mit einem Halbkeil gewuchtet.

Das Schwingungsverhalten des Systems am Einsatzort wird durch Ausgangselemente, eingebaute Teile, Abgleich, Installation und äußere Schwingungen beeinflusst. Dies kann die Schwingungswerte des Motors verändern.

Die Motoren entsprechen der Schwinggrößenstufe A gemäß EN 60034-14 (IEC 60034-14).

Die angegebenen Werte beziehen sich auf den Motor allein. Die Bedingungen am Aufstellungsort können das System-Schwingungsverhalten beeinflussen und zu höheren Schwingwerten am Motor führen.

Die Schwinggrößenstufe wird bis zur Bemessungsdrehzahl beibehalten (nN).

Bild 5-3 Schwinggrößenstufen

5.6 Schwingungsverhalten

Schwingungsverhalten

Halten Sie die Schwingungswerte in der nachfolgenden Tabelle ein, um eine

ordnungsgemäße Funktion des Motors und eine lange Lebensdauer sicherzustellen.

Tabelle 5- 3 Schwingungswerte

Motor Schwinggeschwindigkeit Veff

gemäß ISO 10816 Schwingbeschleunigung

aSpitze axial Schwingbeschleunigung

aSpitze radial 1FK21❑

1FK22❑ Max. 4,5 mm/s

50 m/s2

50 m/s2

1FK23❑ 25 m/s2

Zur Bewertung der Schwinggeschwindigkeit muss die Messausrüstung den Anforderungen von ISO 2954 genügen.

Wählen Sie die Messstellen gemäß ISO 10816-1, Kapitel 3.2.

Die Schwingbeschleunigung wird im Frequenzbereich von 10 Hz bis 2000 Hz bewertet. Der maximale Spitzenwert im Messzeitbereich wird berücksichtigt.

Die Schwingungswerte dürfen an jeder Messstelle die vorgeschriebenen Grenzwerte nicht überschreiten.

Lagerschild AS radial

Lagerschild BS radial

Lagerschild AS radial

Lagerschild BS axial

Lagerschild AS axial

Lagerschild BS radial Bild 5-4 Messpunkte für Schwingungswerte

Anschließen 6

6.1 Sicherheitshinweise

WARNUNG

Elektrischer Schlag und Lebensgefahr durch weitere Energiequellen

Beim Berühren unter Spannung stehender Teile können Sie Tod oder schwere Verletzungen erleiden.

• Arbeiten Sie an elektrischen Geräten nur, wenn Sie dafür qualifiziert sind.

• Halten Sie bei allen Arbeiten die landesspezifischen Sicherheitsregeln ein.

Generell gelten die folgenden Schritte zum Herstellen von Sicherheit:

1. Bereiten Sie das Abschalten vor. Informieren Sie alle Beteiligten, die von dem Vorgang betroffen sind.

2. Schalten Sie das Antriebssystem spannungsfrei und sichern Sie gegen Wiedereinschalten.

3. Warten Sie die Entladezeit ab, die auf den Warnschildern genannt ist.

4. Prüfen Sie die Spannungsfreiheit aller Leistungsanschlüsse gegeneinander und gegen den Schutzleiteranschluss.

5. Prüfen Sie, ob vorhandene Hilfsspannungskreise spannungsfrei sind.

6. Stellen Sie sicher, dass sich Motoren nicht bewegen können.

7. Identifizieren Sie alle weiteren gefährlichen Energiequellen, z. B. Druckluft, Hydraulik oder Wasser. Bringen Sie die Energiequellen in einen sicheren Zustand.

8. Vergewissern Sie sich, dass das richtige Antriebssystem völlig verriegelt ist.

Nach Abschluss der Arbeiten stellen Sie die Betriebsbereitschaft in umgekehrter Reihenfolge wieder her.

6.2 Zulässige Netzformen

WARNUNG

Elektrischer Schlag beim Anschluss an unzureichend geerdete Versorgungsnetze Der Anschluss des Motors an unzureichend geerdete Versorgungsnetze kann im Störungsfall den Tod oder schwere Verletzungen und Motorschäden verursachen.

• Schließen Sie Motoren als Teil des Antriebssystems an TN- und TT-Netze mit geerdetem Sternpunkt oder an IT-Netze an.

• Stellen Sie die Verträglichkeit der SINAMICS-Geräte und Motoren mit der

FI-Schutzeinrichtung gemäß EN 61800-5-1 sicher, bevor Sie die Geräte und Motoren an ein Versorgungsnetz mit Fehlerstrom (FI)-Schutzeinrichtungen (RCD) anschließen.

• Schalten Sie in Netzen mit geerdetem Außenleiter, z. B. TT-Netzen, einen

Trenntransformator mit geerdetem Sternpunkt (Sekundärseite) zwischen Netz und Antriebssystem, damit die Motorisolierung nicht überlastet wird.

• Eine Überwachungseinrichtung muss beim Betrieb an IT-Netzen die erste Störung zwischen einem aktiven Teil und Erde melden. Beheben Sie diese Störung umgehend.

6.2 Zulässige Netzformen

Die Motoren sind in Kombination mit dem Antriebssystem generell für den Betrieb an TN- und TT-Netzen mit geerdetem Sternpunkt und an IT-Netzen zugelassen.

Bei Betrieb an IT-Netzen muss das Auftreten eines ersten Fehlers zwischen einem aktiven Teil und Erde durch eine Überwachungseinrichtung gemeldet werden. Es ist gemäß

IEC 60364-4-41 empfohlen, dass der erste Fehler so schnell wie praktisch möglich beseitigt wird.

Bei Netzen mit geerdetem Außenleiter ist ein Trenntransformator mit geerdetem Sternpunkt (Sekundärseite) zwischen Netz und Antriebssystem zu schalten, um eine unzulässige Beanspruchung der Motorisolierung zu vermeiden. Überwiegend treten TT-Netze mit geerdetem Außenleiter auf, deshalb muss hier ein Trenntransformator eingesetzt werden.

6.3 Systemeinbindung

6.3 Systemeinbindung

6.3.1 Anschlusshinweise 6.3.1.1 Motoranschluss

ACHTUNG

Zerstörung des Motors durch direkten Anschluss an das Drehstromnetz Der direkte Anschluss an das Drehstromnetz führt zur Zerstörung des Motors.

• Betreiben Sie Motoren nur mit den projektierten Umrichtern.

ACHTUNG

Schäden an elektronischen Bauteilen durch elektrostatische Entladung

Elektrostatisch gefährdete Bauteile (EGB) können durch elektrostatische Entladung beschädigt oder zerstört werden.

• Halten Sie die EGB-Schutzmaßnahmen ein.

• Nur geerdete Personen mit geerdeten Werkzeugen dürfen die Anschlüsse der Bauteile berühren.

• Beachten Sie die EMV-Hinweise des Umrichterherstellers.

● Sachgerechte Installation liegt in der Verantwortung des Herstellers der Anlage/Maschine.

● Halten Sie die Daten des Leistungsschildes und die Angaben der Schaltbilder ein.

● Passen Sie die Anschlussleitungen der Verwendungsart sowie den auftretenden Spannungen und Stromstärken an.

● Verwenden Sie konfektionierte Leitungen von SIEMENS (nicht im Lieferumfang). Diese Leitungen verringern den Montageaufwand und erhöhen die Betriebssicherheit (siehe Produktinformation).

● Das Innere des Steckers muss sauber und frei von Leitungsresten und Feuchtigkeit sein.

● Prüfen Sie Dichtungen und Dichtflächen der Stecker auf das Einhalten der Schutzart.

● Versehen Sie Anschlussleitungen mit Verdreh-, Zug- und Schubentlastung sowie Knickschutz. Dauerkräfte auf die Stecker sind unzulässig.

6.3 Systemeinbindung

Strombelastbarkeit für Leistungs- und Signalleitungen

Die Strombelastbarkeit PVC/PUR-isolierter Kupferleitungen ist für die Verlegearten B1, B2 und C unter Dauerbetriebsbedingungen in der Tabelle in Bezug auf eine

Umgebungstemperatur der Luft von 40 °C angegeben. Für andere Umgebungstemperaturen müssen die Werte mit den Faktoren aus der Tabelle "Derating-Faktoren" berichtigt werden.

Tabelle 6- 1 Leitungsquerschnitt und Strombelastbarkeit

Querschnitt in mm² Strombelastbarkeit effektiv AC 50/60 Hz oder DC bei Verlegeart

B1 in A B2 in A C in A

Elektronik (nach EN 60204-1)

0,20 - 4,3 4,4

0,50 - 7,5 7,5

0,75 - 9 9,5

Leistung (nach EN 60204-1)

0,75 8,6 8,5 9,8

1,00 10,3 10,1 11,7

1,50 13,5 13,1 15,2

2,50 18,3 17,4 21

Tabelle 6- 2 Derating-Faktoren für Leistungs- und Signalleitungen

Umgebungslufttemperatur in °C Derating-Faktor nach EN 60204-1, Tabelle D1

30 1,15

6.3.1.2 Verdrehen der Stecker am Motor

Sie können die Leistungssteckverbinder und Signalverbinder innerhalb eines begrenzten Winkelbereichs drehen.

Verwenden Sie eine geeignete Buchse, um den Winkelstecker zu drehen.

Schrauben Sie die Buchse vollständig auf, um eine Beschädigung der Steckkontakte zu vermeiden.

Hinweis

Drehen der Steckverbinder

• Überschreiten Sie nicht den zulässigen Drehbereich.

• Um die Schutzart sicherzustellen, drehen Sie den Steckverbinder höchstens 10 mal.

6.3 Systemeinbindung

Drehbarkeit der Leistungssteckverbinder und Signalsteckverbinder

Tabelle 6- 3 Drehbereich des Leistungssteckverbinders

Motor Steckergröße des Leistungssteckverbi

Tabelle 6- 4 Drehbereich des Signalsteckverbinders

Motor Steckergröße des Signalsteckverbind

ers

Winkel β Winkel β' Zeichnung

1FK2❑03

M17

209 25 Siehe Tabelle „Drehbereich des Leistungssteckverbinders“

Tabelle 6- 5 Maximales Drehmoment für die Steckverbinder

Steckverbinder Max. Drehmoment beim Drehen

Steckverbinder M17 8 Nm

Steckverbinder M23 12 Nm

Steckverbinder M40 20 Nm

6.3 Systemeinbindung

6.3.2 Leistungsanschluss

Aufbau der Leistungssteckverbinder

Der 1FK2 ist je nach Baugröße und Bemessungsleistung mit den folgenden Leistungssteckverbindern ausgestattet.

Rundstecker M17 Rundstecker M23 Rundstecker M40

Bremsenanschluss 24 V: "+" = BD1+; "-" = BD2-

Die Leistungssteckverbinder können in einem bestimmten Bereich verdreht werden.

Genauere Informationen über die Ausrüstung der Motoren und die Drehwinkel sind im Kapitel "Verdrehen der Stecker am Motor (Seite 56)“ enthalten.

6.3.3 Signalanschluss

Aufbau des Signalsteckverbinders

Der Signalsteckverbinder des 1FK2 ist ein Rundstecker M17.

Die Kontaktbelegung ist wie folgt:

Signalsteckverbinder M17, mit DRIVE-CLiQ

1 TX-P

2 TX-N

3 -

4 -

5 RX-P

6 RX-N

7 -

8 -

9 24 V

10 0 V

Die Signalsteckverbinder können in einem bestimmten Bereich verdreht werden.

Genauere Informationen über den Drehwinkel sind im Kapitel "Verdrehen der Stecker am Motor (Seite 56)“ enthalten.

6.3 Systemeinbindung

6.3.4 Anschließen an einen Umrichter

6.3.4.1 Auswahl und Anschluss der Leitungen

● Verwenden Sie konfektionierte MOTION-CONNECT -Leitungen von SIEMENS oder geschirmte Verbindungsleitungen.

● Konfektionierte MOTION-CONNECT -Leitungen verringern den Montageaufwand und erhöhen die Betriebssicherheit.

Hinweis

Das aus möglichst vielen Einzelleitern aufgebaute Schirmgeflecht muss eine gute elektrische Leitfähigkeit besitzen. Geflochtene Schirme aus Kupfer oder Aluminium sind gut geeignet.

Beim Anschluss sind folgende Hinweise zu befolgen:

● Verbinden Sie den Leitungsschirm mit dem Umrichter.

● Halten Sie die ungeschirmten Kabelenden möglichst kurz.

● Achten Sie auf großflächige Kontaktierung, damit hochfrequente Ströme sicher abgeleitet werden.

6.3 Systemeinbindung

Anschlussbild für den Anschluss des Motors 1FK2 an Power Module S120 und Motor Module Booksize und Compact mit MOTION-CONNECT -Leitung

Für Steckergröße M17

SPEED-CONNECT-Steckverbinder, Größe M17

Klemme für den Leitungsschirm

Leitungsschirm

Anschlussbild

U; V; W = Leistungsleitungen, 1,5 mm2, jede Leitung mit eigenem Schirm

BD1+ und BD2- = Bremsleitung ohne Beschriftung, 1,5 mm2, gemeinsamer Schirm PE = Schutzleiter

Leitungsschirm

Leiterbezeichnungen

Empfohlene Länge der Leitungsenden: 105 mm

6.3 Systemeinbindung Für Steckergröße M23

SPEED-CONNECT-Steckverbinder, Größe M23

Klemme für den Leitungsschirm

Leitungsschirm

Anschlussbild

U; V; W = Leistungsleitungen, 1,5 mm2, jede Leitung mit eigenem Schirm

BD1+ und BD2- = Bremsleitung ohne Beschriftung, 1,5 mm2, gemeinsamer Schirm PE = Schutzleiter

Leitungsschirm

Leiterbezeichnungen

Empfohlene Länge der Leitungsenden: 105 mm

6.3 Systemeinbindung

Für Steckergröße M40

SPEED-CONNECT-Steckverbinder, Größe M40

Klemme für den Leitungsschirm

Leitungsschirm

Anschlussbild

U; V; W = Leistungsleitungen, 1,5 mm2, jede Leitung mit eigenem Schirm

BD1+ und BD2- = Bremsleitung ohne Beschriftung, 1,5 mm2, gemeinsamer Schirm PE = Schutzleiter

Leitungsschirm

Leiterbezeichnungen

Empfohlene Länge der Leitungsenden: 105 mm Verriegeln Sie den Rundstecker richtig am Motor.

Informationen zum Verriegeln finden Sie im Kapitel „Handhaben der Schnellverriegelung (Seite 63)“.

6.3 Systemeinbindung

Anschlussbild für den Anschluss der Signalleitung für Motor 1FK2 an den S120

Der Anschluss erfolgt an einer Signalleitung mit Steckverbinder M17, 10-polig und RJ45-Steckverbinder.

Rundstecker M17, 10-polig

Kontaktbelegung des Rundsteckers M17, 10-polig

RJ45/IP20-Steckverbinder

Kontaktbelegung des RJ45-Steckverbinders

Anschlussbild P 0° codiert

Verriegeln Sie den Rundstecker richtig am Motor.

Informationen zum Verriegeln finden Sie im Kapitel „Handhaben der Schnellverriegelung (Seite 63)“.

6.3.4.2 Handhaben der Schnellverriegelung

Die Motoren sind mit SPEED-CONNECT-Steckverbindern ausgestattet.

Sie können auch Kabel mit Schnellverschluss mit SPEED-CONNECT an

Motorsteckverbinder anschließen, ebenso wie herkömmliche Kabel mit Schraubverbindern (mit Vollgewinde).

Hinweis

Wir empfehlen Kabel mit SPEED-CONNECT, da diese einfacher zu handhaben sind.

Voraussetzung

● Damit ist das ordnungsgemäße Montieren des Motors abgeschlossen.

6.3 Systemeinbindung

Vorgehensweise

Herstellen einer SPEED-CONNECT-Verbindung Hinweis

• Schrauben Sie den Stecker nur von Hand fest.

• Verwenden Sie keine Schraubenschlüssel oder ähnliche Werkzeuge.

1. Stellen Sie sicher, dass die Überwurfmutter des SPEED-CONNECT-Steckers bis zum Anschlag in Richtung des „open“-Pfeils gedreht wird.

2. Richten Sie den SPEED-CONNECT-Stecker so aus, dass die Dreiecke an der Oberseite der Stecker einander gegenüber liegen.

3. Stecken Sie den Leistungsstecker vollständig in die Buchse am Motor.

4. Drehen Sie die Überwurfmutter von Hand um mindestens 45° in die „close“-Richtung (Position A) oder bis zum Anschlag (Position B).

A Minimale Verriegelung

B Maximale Verriegelung bis zum Anschlag Hinweis

Eine sichere Verbindung ist nur ab Position A gewährleistet.

Sie haben eine sichere Verbindung hergestellt.

6.3 Systemeinbindung Lösen einer SPEED-CONNECT-Verbindung

1. Drehen Sie die Überwurfmutter des SPEED-CONNECT-Steckers bis zum Anschlag in die

„open“-Richtung. Die Dreiecke an der Oberseite der Stecker müssen einander gegenüber liegen.

2. Ziehen Sie den Stecker ab.

Hinweis

Ziehen Sie am Stecker und nicht am Kabel.

Sie haben die SPEED-CONNECT-Verbindung gelöst.

6.3.4.3 Leitungsverlegung in feuchter Umgebung

Leitungsverlegung

Hinweis

Wird der Motor in feuchter Umgebung aufgestellt, müssen die Leistungs- und Signalleitungen wie im folgenden Bild verlegt werden.

Bild 6-1 Leitungsverlegung in feuchter Umgebung

6.3 Systemeinbindung

Inbetriebnehmen 7

WARNUNG

Elektrischer Schlag beim Anschluss an unzureichend geerdete Versorgungsnetze Der Anschluss des Motors an unzureichend geerdete Versorgungsnetze kann im Störungsfall den Tod oder schwere Verletzungen und Motorschäden verursachen.

• Schließen Sie Motoren als Teil des Antriebssystems an TN- und TT-Netze mit geerdetem Sternpunkt oder an IT-Netze an.

• Stellen Sie die Verträglichkeit der SINAMICS-Geräte und Motoren mit der

FI-Schutzeinrichtung gemäß EN 61800-5-1 sicher, bevor Sie die Geräte und Motoren an ein Versorgungsnetz mit Fehlerstrom (FI)-Schutzeinrichtungen (RCD) anschließen.

• Schalten Sie in Netzen mit geerdetem Außenleiter, z. B. TT-Netzen, einen

• Schalten Sie in Netzen mit geerdetem Außenleiter, z. B. TT-Netzen, einen