1 Grundlegende Sicherheitshinweise
1.4 Restrisiken von Antriebssystemen (Power Drive Systems)
1.4 Restrisiken von Antriebssystemen (Power Drive Systems)
Der Maschinenhersteller oder Anlagenerrichter muss bei der gemäß entsprechenden lokalen Vorschriften (z. B. EG-Maschinenrichtlinie) durchzuführenden Beurteilung des Risikos seiner Maschine bzw. Anlage folgende von den Komponenten für Steuerung und Antrieb eines Antriebssystems ausgehende Restrisiken berücksichtigen:
1. Unkontrollierte Bewegungen angetriebener Maschinen- oder Anlagenteile bei Inbetriebnahme, Betrieb, Instandhaltung und Reparatur z. B. durch:
– HW- und/oder SW-Fehler in Sensorik, Steuerung, Aktorik und Verbindungstechnik – Reaktionszeiten der Steuerung und des Antriebs
– Betrieb und/oder Umgebungsbedingungen außerhalb der Spezifikation – Betauung/leitfähige Verschmutzung
– Fehler bei der Parametrierung, Programmierung, Verdrahtung und Montage
– Benutzung von Funkgeräten/Mobiltelefonen in unmittelbarer Nähe der elektronischen Komponenten
– Fremdeinwirkungen/Beschädigungen – Röntgen-, ionisierende und Höhenstrahlung
2. Im Fehlerfall kann es innerhalb und außerhalb der Komponenten zu außergewöhnlich hohen Temperaturen kommen, einschließlich eines offenen Feuers, sowie Emissionen von Licht, Geräuschen, Partikeln, Gasen etc., z. B. durch:
– Bauelementeversagen – Softwarefehler
– Betrieb und/oder Umgebungsbedingungen außerhalb der Spezifikation – Fremdeinwirkungen/Beschädigungen
3. Gefährliche Berührspannungen z. B. durch:
– Bauelementeversagen
– Influenz bei elektrostatischen Aufladungen – Induktion von Spannungen bei bewegten Motoren
– Betrieb und/oder Umgebungsbedingungen außerhalb der Spezifikation – Betauung/leitfähige Verschmutzung
– Fremdeinwirkungen/Beschädigungen
4. Betriebsmäßige elektrische, magnetische und elektromagnetische Felder, die z. B. für Träger von Herzschrittmachern, Implantaten oder metallischen Gegenständen bei unzureichendem Abstand gefährlich sein können
5. Freisetzung umweltbelastender Stoffe und Emissionen bei unsachgemäßem Betrieb und/oder bei unsachgemäßer Entsorgung von Komponenten
6. Beeinflussung von netzgebundenen Kommunikationssystemen, z. B. Rundsteuersendern oder Datenkommunikation über das Netz
Weitergehende Informationen zu den Restrisiken, die von den Komponenten eines Antriebssystems ausgehen, finden Sie in den zutreffenden Kapiteln der technischen Anwenderdokumentation.
Beschreibung der Motoren 2
2.1 Bestimmungsgemäße Verwendung
WARNUNG
Nicht bestimmungsgemäße Verwendung der Motoren
Wenn Sie die Motoren nicht bestimmungsgemäß verwenden, besteht die Gefahr von Tod, schwerer Körperverletzung und/oder Sachschaden.
• Verwenden Sie die Motoren nur bestimmungsgemäß.
• Stellen Sie sicher, dass die Bedingungen am Einsatzort allen Leistungsschildangaben entsprechen.
• Stellen Sie sicher, dass die Bedingungen am Einsatzort den Bedingungen entsprechen, die in dieser Dokumentation vorgegeben werden. Berücksichtigen Sie gegebenenfalls Abweichungen bezüglich Approbationen oder länderspezifische Vorschriften.
WARNUNG
Funktionsstörungen aktiver Implantate durch magnetische und elektrische Felder
Elektromotoren gefährden Personen mit aktiven Implantaten, z. B. Herzschrittmachern, die sich in unmittelbarer Nähe der Motoren aufhalten.
• Halten Sie als betroffene Person einen Mindestabstand von 300 mm zu den Motoren ein (Auslöseschwelle für statische magnetische Felder von 0,5 mT gemäß Richtlinie
2013/35/EU).
Wenn Sie Sonderausführungen und Bauvarianten einsetzen wollen, die in technischen Details von den hier beschriebenen Motoren abweichen, nehmen Sie mit Ihrer zuständigen Siemens-Niederlassung Kontakt auf.
Wenn Sie Fragen zum bestimmungsgemäßen Gebrauch haben, wenden Sie sich an Ihre zuständige Siemens-Niederlassung.
Der Motor 1FK2 ist für industrielle oder gewerbliche Anlagen bestimmt.
Der Motor ist für den Betrieb in überdachten Räumen unter normalen klimatischen Bedingungen, z. B. in Fertigungshallen, vorgesehen.
Genauere Informationen finden Sie im Kapitel "Umweltbedingungen (Seite 23)"
Der Motor 1FK2 ist nur für Umrichterbetrieb zertifiziert.
Jede andere Verwendung des Motors gilt als nicht bestimmungsgemäß.
Die Erfüllung aller Spezifikationen in der Betriebsanleitung ist Bestandteil der bestimmungsgemäßen Verwendung.
Beachten Sie die Angaben auf dem Leistungsschild.
2.2 Technische Merkmale und Umweltbedingungen
2.2 Technische Merkmale und Umweltbedingungen
2.2.1 Richtlinien und Normen
Eingehaltene Normen
Die Motoren der Typenreihen SIMOTICS S, SIMOTICS M, SIMOTICS L, SIMOTICS T, SIMOTICS A, nachfolgend als „Motorenreihe SIMOTICS" bezeichnet, erfüllen die Anforderungen der folgenden Richtlinien und Normen:
● EN 60034-1 - Drehende elektrische Maschinen – Bemessung und Betriebsverhalten
● EN 60204-1 - Sicherheit von Maschinen - Elektrische Ausrüstung von Maschinen - Allgemeine Anforderungen
Die Motorenreihe SIMOTICS entspricht, falls anwendbar, folgenden Teilen der EN 60034:
Merkmal Norm
Schutzart EN 60034-5
Kühlung 1) EN 60034-6
Bauform EN 60034-7
Anschlussbezeichnungen EN 60034-8
Geräuschemission 1) EN 60034-9
Temperaturüberwachung EN 60034-11
Schwinggrößenstufen 1) EN 60034-14
1) Normenteil z. B. bei Einbaumotoren nicht anwendbar.
Relevante Richtlinien
Für die Motorenreihe SIMOTICS sind nachfolgende Richtlinien relevant.
Europäische Niederspannungsrichtlinie
Die Motorenreihe SIMOTICS erfüllt die Anforderungen der Niederspannungsrichtlinie 2014/35/EU.
Europäische Maschinenrichtlinie
Die Motorenreihe SIMOTICS fällt nicht in den Geltungsbereich der Maschinenrichtlinie.
Die Produkte wurden jedoch vollständig auf Einhaltung der wesentlichen Bestimmungen für Gesundheit und Sicherheit dieser Richtlinie bei Einsatz in einer typischen
Maschinenanwendung bewertet.
Europäische EMV-Richtlinie
Die Motorenreihe SIMOTICS fällt nicht in den Geltungsbereich der EMV-Richtlinie. Die Produkte gelten nicht als Geräte im Sinne der Richtlinie. Eingebaut und bei Betrieb an einem Umrichter muss der Motor zusammen mit dem Power Drive System die Anforderungen der betreffenden EMV-Richtlinie einhalten.
2.2 Technische Merkmale und Umweltbedingungen
Europäische RoHS-Richtlinie
Die Motorenreihe SIMOTICS entspricht der Richtlinie 2011/65/EU im Hinblick auf die Einschränkung der Verwendung bestimmter gefährlicher Substanzen.
Richtlinie der Europäischen Union über Elektro- und Elektronik-Altgeräte (WEEE) Die Motorenreihe SIMOTICS entspricht der Richtlinie 2012/19/EU im Hinblick auf Rücknahme und Recycling von Elektro- und Elektronik-Altgeräten.
Eurasian Conformity
Die Motorenreihe SIMOTICS erfüllt die Anforderungen der Zollunion Russland/Weißrussland/Kasachstan (EAC).
China Compulsory Certification
Die Motorenreihe SIMOTICS fällt nicht in den Geltungsbereich der China Compulsory Certification (CCC).
CCC-Negativbescheinigung:
CCC-Produktzertifikat (https://support.industry.siemens.com/cs/ww/en/view/93012735) China RoHS
Die Motorenreihe SIMOTICS erfüllt die Anforderungen der China RoHS.
Weitere Informationen finden Sie unter:
China RoHS (https://support.industry.siemens.com/cs/ww/en/view/109772626) Underwriters Laboratories
Die Motorenreihe SIMOTICS erfüllt in der Regel die Anforderungen nach UL und cUL als Komponente von Motoranwendungen und ist entsprechend gelistet.
Ausnahmen bilden spezifisch entwickelte Motoren und Funktionen. Hier ist unbedingt auf die Inhalte des Angebots und das Vorhandensein des cUL-Zeichens auf dem Leistungsschild (Typenschild) zu achten!
Qualitätssysteme
Die Siemens AG verwendet ein Qualitätsmanagementsystem, das die Anforderungen der Normen ISO 9001 und ISO 14001 erfüllt.
Zertifikate zur Motorenreihe SIMOTICS können unter folgendem Link aus dem Internet heruntergeladen werden:
Zertifikate für SIMOTICS-Motoren
(https://support.industry.siemens.com/cs/ww/en/ps/13347/cert)
2.2 Technische Merkmale und Umweltbedingungen
2.2.2 Allgemeine technische Merkmale
Eigenschaft Version
Motorart Permanentmagneterregter Synchronmotor
Schutzart gemäß EN 60034-5 (IEC
60034-5) IP64, optional IP65
Kühlung nach EN 60034-6 Selbstkühlung (IC410) Konstruktiver Aufbau gemäß EN 60034-7
(IEC 60034-7) IM B5 (IM V1, IM V3)
Wellenzapfen gemäß DIN 748-3 (IEC
60072-1) Glatte Welle oder mit Passfeder (Halbkeilwuchtung) Genauigkeit von Welle und Flansch
gemäß DIN 42955 (IEC 60072-1) Toleranz N (normal) für Rundlaufgenauigkeit des Wellenzapfens, Koaxialitätsgenauigkeit des Zentrierrands und Planlaufgenauigkeit des Montageflansches bezüglich der Achse des Wellenzapfens.
Schwinggrößenstufe gemäß EN 60034-14 (IEC 60034-14)
Stufe A wird bis zur Bemessungsdrehzahl beibehalten
Isolierung der Ständerwicklung nach EN 60034-1 EN 60034-1
(IEC 60034-1)
1FK2❑03:
Temperaturklasse 130 (B) für eine Wicklungstemperatur von ΔT = 80 K bei einer Umgebungstemperatur von +40 °C
1FK2❑04 ... 1FK2❑10:
Temperaturklasse 155 (B) für eine Wicklungstemperatur von ΔT = 100 K bei einer Umgebungstemperatur von +40 °C
Schalldruckpegel LpA (1 m) nach DIN EN
ISO 1680, max. Toleranz + 3 dB(A) 1FK2❑03, 1FK2❑04: 55 dB (A);
1FK2❑05, 1FK2❑06: 65 dB (A);
1FK2❑08, 1FK2❑10: 70 dB (A) Gebersysteme, eingebaut mit
DRIVE-CLiQ-Schnittstelle • Absolutwertgeber AS22DQC, Singleturn, 22 Bit
• Absolutwertgeber AM22DQC 22 Bit + 12 Bit Multiturn Haltebremse Installiert als Option, DC 24 V
Anschluss Steckverbinder für Leistungs- und Signalleitungen, drehbar
Lackierung Anthrazit, ähnlich RAL7016
2.2 Technische Merkmale und Umweltbedingungen
2.2.3 Umweltbedingungen
Sie können die Umweltbedingungen für den stationären Einsatz an wettergeschützten Orten nach DIN EN 60721-3-3 klassifizieren.
Mit Ausnahme der Umwelteinflüsse „Niedrige Lufttemperatur“, „Niedriger Luftdruck“ und
„Kondensatbildung“ entspricht der Motor der Klimaklasse 3K4.
Tabelle 2- 1 Zulässige Umweltbedingungen für die Motoren auf der Basis von Klimaklasse 3K4
Umwelteinflussgröße Einheit Wert
a) Niedrige Lufttemperatur °C -15
b) Hohe Lufttemperatur °C +40
c) Niedrige relative Luftfeuchte % 5
d) Hohe relative Luftfeuchte % 95
e) Niedrige absolute Luftfeuchte g/m3 1
f) Hohe absolute Luftfeuchte g/m3 29
g) Geschwindigkeit der Temperaturänderung1) °C/min 0,5
h) Niedriger Luftdruck4) kPa 89
i) Hoher Luftdruck2) kPa 106
j) Sonneneinstrahlung W/m2 700
k) Wärmestrahlung - -
l) Luftbewegung3) m/s 1,0
m) Kondensatbildung - Nicht zulässig
n) Windgetriebene Niederschläge
(Regen, Schnee, Hagel usw.) - -
o) Wasser (außer Regen) - Siehe Schutzart
p) Eisbildung - -
1) Gemittelt über eine Zeitspanne von 5 min.
2) Bedingungen in Bergwerken werden nicht berücksichtigt.
3) Ein Kühlsystem mit Selbstkühlung kann durch unvorhergesehene Luftbewegungen gestört werden.
4) Der Grenzwert von 89 kPa deckt Anwendungen in Höhenlagen bis 1000 m ab.
Hinweis
Aufstellhinweise
Der Motor ist nicht geeignet für den Betrieb unter folgenden Umgebungsbedingungen:
• in salzhaltiger oder aggressiver Atmosphäre
• im Freien
• im Vakuum
• in Gefahrbereichen mit Explosionsgefahr
Weitere Angaben zu Umweltbedingungen, z.B. für Transport und Lagerung der Motoren, finden Sie im Kapitel „Transportieren und Einlagern (Seite 40)“.
2.2 Technische Merkmale und Umweltbedingungen
2.2.4 Schutzart
1FK2 Motoren können mit Schutzart IP64 oder IP65 geliefert werden.
Die Schutzart ist auf dem Leistungsschild (Typenschild) angegeben.
Die Motoren mit Schutzart IP65 haben eine radiale Wellendichtung.
1FK2❑03 ... 1FK2❑04 1FK2❑05 ... 1FK2❑10
①
RadialwellendichtringDer Radialwellendichtring verkürzt den nutzbaren Wellenzapfen an 1FK2❑03 und 1FK2❑04.
Hinweis
Der Radialwellendichtring kann trockenlaufen.
Bei Schutzart IP65 darf sich im Flansch keine Flüssigkeit sammeln.
Die Lebensdauer de Radialwellendichtrings beträgt ca. 25000 Betriebsstunden.
Weitere Informationen finden Sie im Kapitel "Wellenende (Seite 29)".
2.2.5 Geräuschemission
Bei Betrieb im Drehzahlbereich von 0 bis zur Bemessungsdrehzahl können 1FK2 Motoren den folgenden Messflächen-Schalldruckpegel Lp erreichen:
Tabelle 2- 2 Schalldruckpegel
Kühlart Motor Messflächen-Schalldruckpegel Lp
Selbstgekühlt 1FK2❑03
1FK2❑04 55 dB(A) + 3 dB Toleranz
1FK2❑05
1FK2❑06 65 dB(A) + 3 dB Toleranz
1FK2❑08
1FK2❑10 70 dB(A) + 3 dB Toleranz
Die Motoren sind für zahlreiche Installations- und Betriebsbedingungen ausgelegt. Diese Bedingungen wie starre oder schwingungsisolierte Fundamentkonstruktionen beeinflussen die Geräuschemission, manchmal erheblich.
2.3 Derating-Faktoren
2.3 Derating-Faktoren
Bei Umgebungstemperaturen > 40 °C oder Aufstellhöhen > 1000 m über NN müssen Sie die zulässige S1-Kennlinie im Hinblick auf Drehzahl und Drehmoment reduzieren:
Tabelle 2- 3 Derating von Drehzahl und Drehmoment in Abhängigkeit von Aufstellhöhe und Umgebungstemperatur
Aufstellhöhe über NN in m Umgebungstemperatur in °C
30 40 45 50
1000 1,08 1,00 0,96 0,91
2000 1,02 0,93 0,89 0,84
Sie können den Derating-Faktor für hier nicht aufgeführte Umgebungstemperaturen und Aufstellhöhen unterhalb der Maximalwerte durch Interpolieren bestimmen. Beispiel: 40 °C bei 1500 m über NN = Derating-Faktor 0,965.
Die reduzierte S1-Kennlinie können Sie wie folgt berechnen:
MS1 red (n) = xd • MS1 (n / xd)
MS1 red Reduziertes Motordrehmoment für S1-Betrieb bei der erforderlichen
Aufstellhöhe und Umgebungstemperatur
MS1 Motordrehmoment für S1-Betrieb bei Umgebungstemperatur von 40 °C und 1000 m über NN (siehe Kapitel „Datenblätter und Kennlinien“ im
Projektierungshandbuch)
n Motordrehzahl
xd Derating-Faktor aus vorstehender Tabelle
Bild 2-1 Beispiel für Derating bei einer Umgebungstemperatur von 50 °C und einer Aufstellhöhe von 1000 m mit einem Derating-Faktor von 0,91.
2.4 Aufbau der Artikelnummer
2.4 Aufbau der Artikelnummer
Die Artikelnummer bezeichnet den Motor mit dem folgenden Aufbau.
Bild 2-2 Aufbau der Artikelnummer für 1FK2
Mögliche Kombinationen finden Sie im betreffenden Katalog.
Beachten Sie, dass in der Praxis nicht jede theoretische Kombination möglich ist.
Beschreibung Stelle der Artikelnummer
1 2 3 4 5 6 7 - 8 9 10 11 12 - 13 14 15 16 SIMOTICS S-1FK2 Synchron-Servomotoren 1 F K 2
Trägheitsmoment High Dynamic 1
Compact 2
(Nicht definiert) A
Bemessungsdrehzahl 1500 U/min @ 400 V B
2000 U/min @ 400 V C
IP65 mit Radialwellendichtring, ohne Feder 1
Wellengeometrie Glatte Welle (ohne Passfedernut) 0
Welle mit Passfeder 1
Glatte Welle, alternativer Wellenzapfen
(11 mm x 23 mm), nur bei 1FK2❑03 0 3 0 2
Glatte Welle, alternativer Wellenzapfen
(14 mm x 30 mm), nur bei 1FK2❑04 0 4 0 2
Geber Absolutwertgeber, Singleturn, 22 Bit (Geber AS22DQC) S
Absolutwertgeber, Multiturn, 22 Bit + 12 Bit (Geber AM22DQC) M
Anschlusstyp 2CC (Zweileitertechnik) für S120 B
Versionsnummer Start 0
2.5 Leistungsschildangaben
2.5 Leistungsschildangaben
Das Leistungsschild enthält die Artikelnummer und die technischen Daten des Motors.
Bild 2-3 Leistungsschild 1FK2
1 Artikelnummer 12 Schutzart
2 ID-Nr., Seriennummer 13 Bemessungsstrom IN / A 3 Angabe zusätzlicher Optionen als
Ergänzung der Artikelnummer 14 Kühlungsart nach EN 60034-6 4 Stillstandsdrehmoment M0 / Nm 15 Wärmeklasse des Isolationssystems 5 Bemessungsmoment MN / Nm 16 Revisionsstand
6 Induzierte Spannung bei
Bemessungsdrehzahl UIN / V 17 Wuchtart (nur für Motoren mit Passfeder) 7 Motorgewicht m / kg 18 Bemessungsdrehzahl nN / rpm
8 Kennzeichnung des Gebertyps 19 Maximale Drehzahl nmax / rpm 9
10 11
Daten der Haltebremse Anschrift des Herstellers Stillstandsstrom I0 / A
20 21 22
Zertifizierungen
Norm für alle drehenden elektrischen Maschinen
DataMatrix-Code
2.5 Leistungsschildangaben
Aufbau und Optionen 3
3.1 Sicherheitssymbole auf dem Motor
Am Motor sind die folgenden Warnungen und Hinweise angebracht:
1 Hinweis, dass auf den Wellenzapfen keine Stöße und keine Axialkräfte einwirken dürfen.
2 Warnhinweis wegen heißer Oberflächen
3 WEEE-Zeichen Entsorgung des Gerätes gemäß den Vorschriften der WEEE-Richtlinie 2012/19/EU.
3.2 Wellenende
Die Motoren werden mit zylindrischen Wellenzapfen geliefert. Als Option kann ein Wellenzapfen mit Passfedernut und Passfeder geliefert werden.
Der Radialwellendichtring verkürzt den nutzbaren Wellenzapfen an 1FK2❑03 und 1FK2❑04 mit Schutzart IP65.
Motor Wellenmaße Durchmesser x Länge
in mm
Wellenmaße mit IP65 Durchmesser x Längein
mm Passfedernut und ohne Wellendichtring geliefert werden (IP65).
3.3 Lagerausführung
3.3 Lagerausführung
Die Motoren 1FK2 haben Rillenkugellager mit Fettdauerschmierung.
3.4 Zulässige Radial- und Axialkräfte
3.4.1 Axialkräfte:
Wenn z. B. schrägverzahnte Zahnräder als Antriebselement verwendet werden, wirkt zusätzlich zur radialen Kraft auch eine axiale Kraft auf die Motorlager.
Die folgenden auf den Wellenzapfen wirkenden Axialkräfte sind zulässig.
Motor Statische Axialkräfte in N
1FK2❑03 75
1FK2❑04 100
1FK2❑05 120
1FK2❑06 200
1FK2❑08 300
1FK2210 450
The angegebenen Axialkräfte werden durch die Federbelastung bestimmt und gelten daher auch für Motoren mit Haltebremse.
Hinweis
Anwendungen mit schrägverzahntem Ritzel direkt auf der Motorwelle sind nicht zulässig, wenn die zulässigen Axialkräfte überschritten werden.
3.4.2 Radialkräfte
Aufgrund der Lageranordnung ist der 1FK2 für gerichtete Kräfte ausgelegt. Solche Kräfte treten z. B. bei einem Riemenantrieb auf.
Alle Radialkräfte beziehen sich immer auf gerichtete Kräfte.
ACHTUNG
Motorschäden durch umlaufende Kräfte
Umlaufende Kräfte können Lagerbewegungen hervorrufen und dadurch Motorschäden verursachen.
• Umlaufende Kräfte sind unzulässig.
3.4 Zulässige Radial- und Axialkräfte
FR Angriffspunkt der Radialkräfte am Wellenzapfen
x Abstand zwischen dem Angriffspunkt der Radialkräfte und dem Flansch in mm Bild 3-1 Kraftangriff am Wellenende DE (A-Seite)
Die folgenden Diagramme zeigen die maximal zulässige Radialkraft für die betreffende Motor-Achshöhe. Diese ist abhängig vom Kraftangriffspunkt und von der durchschnittlichen Drehzahl. Sie wird für eine Lager-Nennlebensdauer (L10h) von 25000 h angegeben.
Radialkraftdiagramm 1FK2x03
Bild 3-2 Maximal zulässige Radialkraft FR in einem Abstand von x vom Flansch für eine Lager-Nennlebensdauer von 25000 h.
3.4 Zulässige Radial- und Axialkräfte
Radialkraftdiagramm 1FK2x04
Bild 3-3 Maximal zulässige Radialkraft FR in einem Abstand von x vom Flansch für eine Lager-Nennlebensdauer von 25000 h.
Radialkraftdiagramm 1FK2105
Bild 3-4 Maximal zulässige Radialkraft FR in einem Abstand von x vom Flansch für eine Lager-Nennlebensdauer von 25000 h.
3.4 Zulässige Radial- und Axialkräfte
Radialkraftdiagramm 1FK2205
Bild 3-5 Maximal zulässige Radialkraft FR in einem Abstand von x vom Flansch für eine Lager-Nennlebensdauer von 25000 h.
Radialkraftdiagramm 1FK2x06
Bild 3-6 Maximal zulässige Radialkraft FR in einem Abstand von x vom Flansch für eine Lager-Nennlebensdauer von 25000 h.
3.4 Zulässige Radial- und Axialkräfte
Radialkraftdiagramm 1FK2x08
Bild 3-7 Maximal zulässige Radialkraft FR in einem Abstand von x vom Flansch für eine Lager-Nennlebensdauer von 25000 h.
Radialkraftdiagramm 1FK2210
Bild 3-8 Maximal zulässige Radialkraft FR in einem Abstand von x vom Flansch für eine Lager-Nennlebensdauer von 25000 h.
3.5 Thermischer Motorschutz
3.5 Thermischer Motorschutz
Um den Motor vor Überhitzung zu schützen, ist im Umrichter SINAMICS S120 ein thermisches Motormodell implementiert.
Wenn der Motor innerhalb des zulässigen Umgebungstemperaturbereichs betrieben wird und die Umgebungstemperatur im Umrichter korrekt eingestellt ist, schützt der Umrichter den Motor vor Überhitzung.
Bevor der Motor die maximale Temperatur erreicht, gibt der Umrichter die Warnung „Motor-Übertemperatur“ aus.
Wenn der Motor die maximale Temperatur überschreitet, schaltet der Umrichter den Motor mit der Fehlermeldung „Motor-Übertemperatur“ aus.
Wenn die Umgebungstemperatur 40 °C übersteigt, müssen Sie die Umgebungstemperatur im thermischen Motormodell anpassen. In diesem Fall erfordert die thermische
Schutzroutine, dass die Umgebungstemperatur im Parameter p0613 spezifiziert wird. Für weitere Details über den Parameter p0613 siehe „SINAMICS S120 List Manual“.
3.6 Geber
Motoren mit DRIVE-CLiQ-Schnittstelle sind für den Betrieb mit dem SINAMICS-Umrichtersystem ausgelegt.
Die Signalübertragung zum Umrichter erfolgt digital.
Die Motoren haben ein elektronisches Leistungsschild zur Vereinfachung von Inbetriebsetzung und Diagnose.
Motor und Gebersystem werden automatisch erkannt, und alle Motorparameter werden automatisch eingestellt.
Weitere Informationen hierzu finden Sie im entsprechenden SINAMICS-Handbuch.
ACHTUNG
Beschädigung elektrostatisch gefährdeter Bauelemente
Die Kontakte der DRIVE-CLiQ-Schnittstelle haben direkten Kontakt zu Bauteilen, die durch elektrostatische Entladung zerstört werden können (EGB).
• Vermeiden Sie, die Anschlüsse direkt mit der Hand oder mit Werkzeugen zu berühren.
Diese können elektrostatische Ladungen tragen und Bauteile beschädigen.
Die Geber sind für Extended Safety Functions geeignet.
3.7 Kühlung
Tabelle 3- 1 Der 1FK2 kann mit den folgenden Gebern geliefert werden:
Absolutwertgeber, Singleturn,
22 Bit Absolutwertgeber 22 Bit + 12 Bit Multiturn
Geber-Bezeichnung AS22DQ AM22DQ
Beschreibung Absolutwertgeber 22 Bit
Singleturn Absolutwertgeber 22 Bit + 12 Bit Multiturn Kennung an der 14. Stelle der
Artikelnummer S M
Betriebsspannung 24 V 24 V
Maximale Stromaufnahme 70 mA 70 mA
Auflösung 4.194.304 = 22 Bit 4.194.304 = 22 Bit
Absolute Position Ja, eine Umdrehung Ja, 4096 Umdrehungen (12 Bit)
Winkelfehler ± 100 " ± 100 "
3.7 Kühlung
Der Motor ist selbstgekühlt. Die Verlustleistung wird durch Wärmeleitung des Flansches, Wärmeabstrahlung und Selbstkühlung abgeführt.
Beachten Sie die Spezifikationen für thermisch nicht isolierte und für thermisch isolierte Montage.
Informationen hierzu finden Sie im betreffenden Konfigurationshandbuch.
3.8 Haltebremse
3.8 Haltebremse
Die Art der installierten Haltebremse ist abhängig von der Motorgröße.
Art der Motorhaltebremse Federspeicherbremse Permanentmagnetbremse installiert in den Motoren 1FK2❑03 ... 1FK2❑04 1FK2❑05 ... 1FK2❑10 Funktionsweise Die Feder übt eine Zugkraft auf die
Bremsankerscheibe aus. Dies bedeutet, dass im stromlosen Zustand die Bremse angelegt ist und die Motorwelle in ihrer Lage festgehalten wird.
Wenn an die Bremse DC 24 V Bemessungsspannung angelegt werden, erzeugt die stromführende Spule ein Gegenfeld. Dies
neutralisiert die Kraft der Feder, und die Bremse wird ohne Restmoment geöffnet.
Die Federspeicherbremse hat ein Verdrehspiel von weniger als 1°.
Die Magnetfeld des
Permanentmagnets übt eine Zugkraft auf die
Bremsankerscheibe aus. Dies bedeutet, dass im stromlosen Zustand die Bremse angelegt ist und die Motorwelle in ihrer Lage festgehalten wird.
Wenn an die Bremse DC 24 V Bemessungsspannung angelegt werden, erzeugt die
stromführende Spule ein Gegenfeld. Dies neutralisiert die Kraft der Permanentmagneten, und die Bremse wird ohne Restmoment geöffnet.
Die Permanentmagnetbremse hat eine drehsteife Verbindung zum Motorläufer.
ACHTUNG
Schäden am Motor durch Axialkräfte am Wellenzapfen
Die auf den Wellenzapfen wirkenden Axialkräfte können Motoren mit integrierter Haltebremse beschädigen.
• Vermeiden Sie übermäßige auf den Wellenzapfen wirkende Kräfte. Übergreifende Informationen dazu erhalten Sie im Kapitel "Zulässige Radial- und Axialkräfte (Seite 30)".
● Die Haltebremse klemmt die Motorwelle, wenn sich der Motor im Stillstand befindet. Die Haltebremse ist keine Betriebsbremse zum Abbremsen des rotierenden Motors. Wenn sich der Motor im Stillstand befindet, ist die Haltebremse für mindestens 5 Millionen Schaltzyklen ausgelegt.
● Eine begrenzte Zahl von NOT-HALT-Operationen ist zulässig.
3.8 Haltebremse
WARNUNG
Unvorhersehbare Bewegungen der Maschine oder der Anlage durch unzureichende Bremsleistung
Wenn Sie die Haltebremse nicht ordnungsgemäß verwenden, z. B. als Betriebsbremse, oder wenn Sie die zulässige Betriebsenergie der Bremse nicht beachten, wird die Bremse einem unzulässig hohen Verschleiß ausgesetzt. Folglich ist unter Umständen keine Bremswirkung gegeben. Unbeabsichtigte Bewegungen der Anlage können zum Tod oder zu schweren Verletzungen führen.
• Beachten Sie die zulässige Betriebsenergie und die Not-Halt-Eigenschaften.
• Betreiben Sie den Motor nur zusammen mit einer intakten Bremse.
• Vermeiden Sie wiederholte kurze Beschleunigungen des Motors bei noch angelegter Haltebremse.
● Überschreiten Sie nicht die maximale Betriebsenergie pro Notbremsung.
ACHTUNG
Vorzeitiger Verschleiß der Motorhaltebremse bei Betrieb außerhalb des zulässigen Spannungsbereichs
Betrieb der Motorhaltebremse außerhalb des zulässigen Spannungsbereichs am Motoranschluss beschädigt die Bremse.
• Stellen Sie sicher, dass die Motorhaltebremse nur innerhalb des zulässigen Spannungsbereichs betrieben wird.
● Die Bemessungsspannung der Haltebremse beträgt 24 V DC ± 10 %. Spannungen außerhalb dieses Toleranzbereichs können Störungen verursachen.
Hinweis
Eine nachträgliche Umrüstung von Motoren mit oder ohne Haltebremse ist nicht möglich.
Die technischen Daten für die Haltebremse sind im Konfigurationshandbuch des Motors enthalten.
Einsatzvorbereitung 4
4.1 Versenden und Verpacken
Die Antriebssysteme sind individuell zusammengestellt.
Beachten Sie beim Erhalt des Motors die Handhabungshinweise auf der Verpackung.
Tabelle 4- 1 Handhabungshinweise und ihre Bedeutung
Bildzeichen Bedeutung Bildzeichen Bedeutung
zerbrechlich (ISO 7000, Nr. 0621)
Vor Nässe schützen (ISO 7000, Nr. 0626)
Oben (ISO 7000, Nr. 0623)
Nicht stapeln (ISO 7000, Nr. 2402)
Überprüfen der Lieferung auf Vollständigkeit
● Überprüfen Sie nach Erhalt der Lieferung sofort, ob der Lieferumfang mit den Warenbegleitpapieren übereinstimmt.
Hinweis
Für nachträglich reklamierte Mängel übernimmt Siemens keine Gewährleistung.
● Reklamieren Sie erkennbare Transportschäden sofort beim Anlieferer.
● Reklamieren Sie erkennbare Mängel oder die unvollständige Lieferung sofort bei der zuständigen Siemens-Vertretung.
Die Lieferung beinhaltet ein zweites Leistungsschild. Mit dem zweiten Leistungsschild können die Motordaten zusätzlich in der Nähe des Motors kenntlich gemacht werden.
Das zusätzliche Leistungsschild befindet sich im Sicherheitsdatenblatt.
Die Beiblätter mit den Sicherheitshinweisen sind Bestandteil des Lieferumfangs.
Hinweis
Bewahren Sie die Beiblätter mit den Sicherheitshinweisen jederzeit zugänglich auf.
4.2 Transportieren und Einlagern
4.2 Transportieren und Einlagern
4.2.1 Transportieren
Hinweis
Halten Sie die länderspezifischen Vorschriften für den Transport von Motoren ein.
Halten Sie die länderspezifischen Vorschriften für den Transport von Motoren ein.