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Studierenden pro Assistierende, Assistierenden, wissenschaftlichen Mitarbeiter, wissenschaftliche Mitarbeiterin Studierende pro Professor, Professorin

Im Dokument Bildungsbericht Schweiz | 2010 (Seite 189-192)

technische Wissenschaften Medizin und Pharmazie exakte und Naturwissenschaften Recht Wirtschafts-wissenschaften Geistes- und Sozialwissenschaften

Betreuungsquote Studierende pro Professor(in)

Studierende pro Assistierende(n), wissenschaftliche(n) Mitarbeiter(in)

Eintritt in wissenschaftlich orientierte Berufsfelder. Das Master-studium kann an einer anderen Hochschule und in einer anderen Studien-richtung absolviert werden und ermöglicht eine Vertiefung der Fachkennt-nisse und teilweise erste eigene Forschungsarbeiten.

Personal und Betreuung

Die Betreuung der Studierenden erfolgt einerseits durch die Professoren und Professorinnen, und andererseits durch eine grosse Zahl von übrigen Dozierenden und assistierenden Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen. Be-züglich der Intensität der Betreuung lassen sich zwei Gruppen von Fachbe-reichen unterscheiden: In Recht, den Wirtschaftswissenschaften und den Geistes- und Sozialwissenschaften kommen auf einen Professor oder eine Professorin (VZÄ) über 45 Studierende, während es in den übrigen Fachbe-reichen maximal 30, in der Medizin sogar nur 15 sind ( Grafik 137 ). Es ist auch nicht so, dass eine wenig intensive Betreuung durch Professoren oder Pro-fessorinnen durch eine grosse Zahl von Assistierenden kompensiert wür-de – vielmehr ist ein Assistent owür-der eine Assistentin in wür-den Fachbereichen der ersten Gruppe für mindestens dreimal mehr Studierende zuständig als seine oder ihre Kollegen und Kolleginnen der zweiten Gruppe. Das Betreu-ungsverhältnis in den Geistes- und Sozialwissenschaften gibt immer wie-der Anlass zu Diskussionen. Diese Fachbereichsgruppe hatte in den letzten zehn Jahren den stärksten Anstieg der Studierendenzahlen zu verzeichnen, und der Lehrkörper wurde nicht entsprechend ausgebaut. Unklar ist, welche Bedeutung das Betreuungsverhältnis für den Studienverlauf und -erfolg hat ( Effizienz, Seite 196 ).

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190 Institutionen Universitäre Hochschulen

138 Jährliche Studiengebühren an universitären Hochschulen, 2007/08

Daten: BFS

Die Finanzierung der kantonalen Universitäten erfolgt durch den Standort-kanton, durch die Beiträge im Rahmen der interkantonalen Universitäts-vereinbarung, durch die Grundbeiträge, Investitionsbeiträge und projekt-gebundenen Beiträge des Bundes und schliesslich durch Drittmittel, u.a.

Studiengebühren (Schmidt 2008).5 Letztere liegen an den meisten Hoch-schulen bei 1000 bis 1500 Franken pro Jahr, nur die Università della Sviz-zera italiana erhebt mit 4000 Franken deutlich mehr ( Grafik  138 ). Weil sich die Studiengebühren nicht nach Fachbereichen unterscheiden, ist der Beitrag der Studierenden an die Kosten ihres Studiums sehr unterschied-lich: Ein Student der Sozialwissenschaften an der Universität Zürich trägt rund einen Zehntel seiner jährlichen Studienkosten selber (1400 Franken Studiengebühr, 10’000 Franken Kosten für Lehre und 4000 Franken antei-lige Forschung).6 Ein Jahr Zahnmedizin zu studieren, kostet an derselben Hochschule fast 60’000 Franken (davon 35’000 Franken für die Lehre) – eine Zahnmedizinstudentin bezahlt davon also etwa zwei Prozent selbst.

Kostendeckende Studiengebühren, wie sie in den angelsächsischen Ländern teilweise eingeführt wurden und auch in der Schweiz (medial) diskutiert werden, würden deshalb je nach Studienfach eine ganz andere Bedeutung haben. Für das Studienfach Medizin, für das noch keine Angaben zu den jähr-lichen Kosten vorliegen, müssten die Studierenden wohl mehr als 50’000 Franken jährlich bezahlen, um eine Vollkostenfinanzierung ihres Studiums zu erreichen. Würden sich die Studiengebühren hingegen nicht nach den Kosten des Faches richten, käme es zu Quersubventio nierungen zwischen den Studienfächern, die in der Regel wieder mit zusätz lichen Instrumenten ausbalanciert werden müssten, wie die Erfahrung im Ausland zeigt.

Studiengebühren machen momentan nur etwa einen Zehntel der monat-lichen studentischen Ausgaben aus ( Kontext, Seite 186 ). Eine Vollfinanzie-rung des Studiums durch die Studierenden hätte eine gravierende

Ände-5 Die eidgenössischen technischen Hochschulen werden durch das vom Bund ausgerich-tete Globalbudget und durch Drittmittel (z.B. Studiengebühren) finanziert.

6 Für die Definition der anteiligen Forschung siehe BFS 2009b.

139 Durchschnittliche Studiengebühren in US$ pro Jahr, 2004/05

Nur öffentliche Institutionen Daten: OECD

0 200 400 600 800 1000 1200 Schweden

In Grossbritannien legen die Universitäten die Studiengebühren selbst fest. In Deutschland betragen die Gebühren in einigen Ländern Null, in anderen bis zu 650 Euro pro Semester. In den USA bestimmen die Universitäten die Gebühren. Sie liegen zwischen 2000 und 37’000 Dollar pro Jahr, durchschnittlich bei 12’000–16’000 Dollar.

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Bildungsbericht Schweiz | 2010

Universitäre Hochschulen Effektivität

rung der finanziellen Verhältnisse der Studierenden zu Folge. Sie müssten deutlich mehr finanzielle Mittel von ihren Familien erhalten oder ihre Er-werbstätigkeit verstärken, falls der zusätzliche Finanzbedarf nicht durch ei nen starken Ausbau des Stipendien- oder Darlehenssystems gedeckt wür-de.7 Eine stärkere Beteiligung der Studenten und Studentinnen an den Kos-ten ihres Studiums hätte somit aller Wahrscheinlichkeit nach Auswirkun-gen auf die Studiennachfrage (wenn auch nicht bei allen Studierenden in gleicher Weise): Die Bildungsrendite, die sich aus den Kosten für das Stu-dium und dem Einkommen nach dem StuStu-dium berechnet, würde deut-lich sinken – unter der Annahme, dass die relativen Löhne für qualifizierte Arbeit nehmende gleich bleiben. Da junge Leute bei ihrer Ausbildungswahl die finanziellen Konsequenzen ihrer Wahl durchaus beachten (Wolter &

Weber 2003), dürfte eine substanzielle Erhöhung der Studiengebühren einen Rückgang der Studiennachfrage bewirken. Heine, Quast und Spangenberg (2008) stellten bei einer Befragung deutscher Studienberechtigter fest, dass knapp 4% der Studienberechtigten aufgrund der neu eingeführten Studien-gebühren auf ein Studium verzichten.8

Um die Studiennachfrage und damit die Zahl hochqualifizierter Arbeit-nehmer und ArbeitArbeit-nehmerinnen konstant zu halten, müsste sich deshalb das relative Lohngefüge den erhöhten Studiengebühren anpassen – das heisst, Universitätsabsolventen und -absolventinnen müssten über den Le bens zyklus deutlich grössere Lohnvorteile gegenüber Minderqualifizier-ten erlangen als heute. Dies würde zu einer grösseren Lohnungleichheit un-ter den Erwerbstätigen führen, was gesellschaftlich nicht erwünscht wäre.

Effektivität

Die Effektivität der Ausbildung an universitären Hochschulen kann man-anhand verschiedener Kriterien messen: Die reine Zahl der Absolvierenden oder der Anteil Studienanfänger, die das Studium auch erfolgreich abschlies-sen, sind zwar wichtige Kenngrössen für die universitäre Leistungserstel-lung, aber nicht verlässliche Indikatoren für die Effektivität der Hochschulen.

Da es Ziel der Hochschulen sein sollte, den Studierenden die richtigen Kom-petenzen zu vermitteln, ist es deshalb durchaus angebracht, die Effektivität der Universitäten in der Lehre auch anhand des Erfolges der Studierenden auf dem Arbeitsmarkt zu beurteilen ( Kapitel Tertiär stufe, Seite 171 ).

Erfolgreicher Studienabschluss

An den Schweizer Universitäten und technischen Hochschulen schliessen rund 70% der Studienanfänger ihr Studium ab, wobei diese Quote in den Geistes- und Sozialwissenschaften etwa 10 Prozentpunkte tiefer liegt. Die Studienerfolgsquote hat sich in den letzten 20 Jahren kaum verändert,

ob-7 Eine ausführliche Diskussion der verschiedenen Systeme der Ausbildungsfinanzierung auf Hochschulebene ist in Barr (2004) zu finden.

8 Hemelt und Marcotte (2008) schätzen, dass eine Erhöhung der Studiengebühren um 100 Dollar die Eintritte in die Hochschulen um 0,25% senkt.

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192 Effektivität Universitäre Hochschulen

wohl die Zahl der Studienanfänger um ein Drittel zugenommen hat. Die Studienerfolgsquote kann kaum als alleiniges Mass für die Effektivität eines Studiengangs oder einer Hochschule verwendet werden, denn sie hängt so-wohl von der Strategie der Hochschule als auch von der Zusammensetzung der Studierendenpopulation zusammen: Eine tiefe Studienerfolgsquote kann durchaus Ausdruck für hohe Qualitätsansprüche in einem Studien-gang sein – sie kann aber auch Ausdruck davon sein, dass ein bestimmter Studiengang nur Studierende mit geringen Fähigkeiten anzieht oder dass die Universität die Studierenden ungenügend betreut und ausbildet. Diese Probleme kommen in der Schweiz teilweise sicherlich zum Tragen, da die Hochschulen ihre Studierenden nicht auswählen dürfen (s. dazu auch die Ausführungen im Bildungsbericht Schweiz 2006, SKBF 2006). In Ländern,

in denen eine starke Selektion der Studierenden durch die Hochschulen stattfindet (z.B. USA), zeigt sich, dass die Studienerfolgsquote in Abhän-gigkeit der Selek tion stark schwankt: sie ist hoch an renommierten Univer-sitäten und tief an weniger renommierten.

Im internationalen Vergleich weisen die deutschsprachigen Länder tie fe Eintrittsquoten in die Tertiärstufe A auf und dafür relativ hohe Erfolgsquo-ten. Italien oder die USA hingegen, wo über die Hälfte der 20-Jährigen eine Hochschulausbildung beginnt, weisen deutlich tiefere Erfolgsquoten auf ( Grafik 140 ).

140 Studienerfolgsquote und Eintrittsquote in die Tertiärstufe A, 2005/06

Daten: OECD

Frankreich: keine Angaben zur Eintrittsquote

0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90%

Eintrittsquote in die Tertiärstufe A

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