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3 Online-Fundraising

4.8 Studien zu online-Fundraising

Aktuell ist die Anzahl der Studien zum Thema online-Fundraising, die eine gewisse Aktualität aufweisen, überschaubar, weshalb in dieser Masterarbeit nur die Altruja online-Fundraising Studien der Jahre 2011 bis 2017 herangezogen wurden. Ziel ist es, die Entwicklung des online-Fundraisings im Zeitverlauf darzustellen und die empirischen Ergebnisse der Altruja-Studien mit den Erkenntnissen aus der vorhandenen Literatur und der Interviews zu vergleichen. Auf-gezeigt werden hierbei sowohl Diskrepanzen zwischen den Altruja-Studien und den Ergebnis-sen der durchgeführten Interviews und auch eventuelle Inkongruenzen zwischen den Befra-gungsergebnissen und bestehender Literatur.

Erwähnte online-Fundraising-Studien werden von der Altruja GmbH jährlich durchgeführt, da-mit das Unternehmen selbst sämtliche Entwicklungen in diesem Bereich erkennen und im Rah-men ihrer Dienstleistung anbieten kann. In dieser Studie werden jährlich annähernd die gleichen

187 Vgl. Sommeregger, M. (2011), S. 50.

188 Vgl. Sozialmarketing.de (o. J.), (08.08.2018).

189 Vgl. Schwarz, S. (2018), (26.08.2018).

39 Fragen gestellt, wobei die erhobenen Daten von zahlreichen NPOs der DACH-Region entstam-men.190

Wie Abb. 9 zeigt, steigt die Zahl der an der Studie teilnehmenden NPOs von Jahr zu Jahr deut-lich an. Während 2011 nur 371 Organisationen teilgenommen haben, waren es 2017 bereits 1646.191

Abb. 9: Teilnehmerzahl der Altruja-Studien im Zeitverlauf (eigene Darstellung)

Der größte Anteil der Studienteilnehmer (75 % bis 84 %) kommt aus Deutschland, der Rest verteilt sich gleichmäßig auf Österreich und die Schweiz. Die Segmente, in denen die Organi-sationen tätig sind, betreffen Kinderhilfe, Tier- und Umweltschutz, Kunst und Kultur, Gesund-heit und Medizin, Sporthilfe und Sport, Religion, Katastrophen- und Nothilfe, Bildung, Ent-wicklungshilfe und Sonstiges (unter anderem Flüchtlingsarbeit oder Soziales), wobei die meis-ten NPOs im Segment Kinderhilfe tätig sind.192

Ein Großteil der NPOs (ca. 60%) beschäftigten in den Jahren 2011 bis 2015 lediglich zwischen null und zehn Mitarbeiter. Im Zeitverlauf gesehen sinkt die Anzahl jener NPOs, die mehr als zehn Mitarbeiter beschäftigen, stetig.193 In den Studien der Jahre 2015 bis 2017 wurde zusätz-lich der geplante Personaleinsatz erhoben, der speziell für online-Fundraising vorgesehen ist.

190 Vgl. Altruja GmbH (o. J.), (10.08.2018).

191 Vgl. o. A. (2011); o. A. (2012); o. A. (2013); Jagdhuber, A./Ismail, M./Goebel, L. (2014); Reis, N./De la Chaux, J. (2015); Reis, N./Wetzel, S. (2016); Reis, N./Wetzel, S. (2017).

192 Vgl. o. A. (2011); o. A. (2012); o. A. (2013); Jagdhuber, A./Ismail, M./Goebel, L. (2014); Reis, N./De la Chaux, J. (2015); Reis, N./Wetzel, S. (2016); Reis, N./Wetzel, S. (2017).

193 Vgl. o. A. (2011); o. A. (2012); o. A. (2013); Jagdhuber, A/Ismail, M./Goebel, L. (2014); Reis, N./De la Chaux, J. (2015).

40 Wie Abb. 10 zeigt, waren es im Jahr 2015 noch 56 % der Organisationen, bei denen sich ein Mitarbeiter nebenbei um online-Fundraising kümmerte. Lediglich 15 % beschäftigen einen Teilzeitmitarbeiter und 17 % einen oder mehr Vollzeitmitarbeiter für dieses Aufgabengebiet.

In den Jahren 2016 und 2017 verringert sich die Anzahl der Mitarbeiter, die die Tätigkeit neben dem Hauptaufgabenbereich durchführen, während der Teilzeitstellen und zusätzlich dem Eh-renamt ein größerer Anteil beigemessen wird. Zudem verringert sich der Anteil der Vollzeit-stellen, allerdings hat auch die Meinung, dass kein Mitarbeiter für online-Fundraising gebraucht wird, abgenommen (von 12 auf 9,1 %).194 Daraus kann abgeleitet werden, dass dem online-Fundraising eine steigende Bedeutung beigemessen wird.

Abb. 10: Geplanter Mitarbeitereinsatz (eigene Darstellung)

Weiters sollen die Organisationen einschätzen, wie internetaffin sie sind. Wie in Abb. 11 er-sichtlich ist, wird die Internetaffinität über die Jahre hinweg bei 41 % der Organisationen meist neutral eingestuft. Während die Einschätzung der Organisationen „hoch“ einen Anstieg ver-zeichnet, ist interessant zu sehen, dass die Einschätzung „sehr hoch“ eher eine rückläufige Ten-denz aufweist. Dennoch ist zu bemerken, dass der Anteil „neutral“ und „hoch“ im Zeitverlauf steigt, von 68 % im Jahr 2011 auf 77 % im Jahr 2017.195

194 Vgl. Reis, N./De la Chaux, J. (2015); Reis, N./Wetzel, S. (2016); Reis, N./Wetzel, S. (2017).

195 Vgl. o. A. (2011); o. A. (2012); o. A. (2013); Jagdhuber, A/Ismail, M./Goebel, L. (2014); Reis, N./De la Chaux, J. (2015); Reis, N./Wetzel, S. (2016); Reis, N./Wetzel, S. (2017).

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Abb. 11: Internetaffinität der Organisationen (eigene Darstellung)

In Anbetracht der Internetaffinität wird im Folgenden aufgezeigt, wie viele Organisationen tat-sächlich schon online-Fundraising betreiben und wenn nicht, ob dies zukünftig geplant ist bzw.

wie das Nichtbetreiben begründet wird. Insgesamt nimmt der Anteil der Organisationen, die bereits online-Fundraising betreiben zu und der Anteil der Nicht-Aktiven ab. Die Verschiebung beläuft sich von 2011 bis 2017 bei 2,1 Prozentpunkten. Die Entwicklung über die Jahre ist jedoch mit Schwankungen verbunden, wie auf folgender Grafik ersichtlich ist. Dies kann unter anderem daran liegen, dass sich die teilnehmenden Organisationen von 2011 auf 2017 nahezu um das 4,5-fache erhöht haben – siehe Details hierzu in Abb. 9. Wie der Abb. 12 entnommen werden kann, betreiben bereits durchschnittlich 50 % der Organisationen online-Fundraising.196

Abb. 12: Betreiben die Organisationen aktuell online-Fundraising?

(eigene Darstellung)

196 Vgl. o. A. (2011); o. A. (2012); o. A. (2013); Jagdhuber, A./Ismail, M./Goebel, L. (2014); Reis, N./De la Chaux, J. (2015); Reis, N./Wetzel, S. (2016); Reis, N./Wetzel, S. (2017).

42 Wie in Abb. 13 ersichtlich, beabsichtigen jene Organisationen, die noch nicht aktiv im online-Fundraising tätig sind, zu einem hohen Prozentsatz, dies in nächster Zeit zu tun.

Abb. 13: Geplante Betätigung im online-Fundraising (eigene Darstellung)

Durchschnittlich 60 % der noch nicht aktiven Organisationen wollen sich in der Zukunft mit online-Fundraising beschäftigen. All jene, die sich in diesem Bereich nicht betätigen wollen, wurden um eine Begründung gebeten. Die zwei Hauptgründe, die jährlich als die größten Hin-derungen des online-Fundraisings angegeben werden, sind der Mangel an Personal sowie der Mangel an Zeit. An dritter und vierter Stelle findet sich jeweils der Mangel an know how und der Mangel an finanziellen Mitteln. Ein nicht unerheblicher Anteil der befragten Organisatio-nen gibt an, dass die Zielgruppe nicht ausreichend internetaffin ist.197 Folglich werden in Abb. 14 Durchschnittswerte der Hinderungsgründe der Jahre 2011 bis 2017 dargestellt:

Abb. 14: Ursachen für das Unterlassen von online-Fundraising (eigene Darstellung)

In den Jahren 2013 bis 2017 wurden zu den Hinderungsgründen die Herausforderungen für bereits aktive online-fundraiser im Rahmen der Studie erhoben. Die größten Herausforderun-gen waren wiederum der Mangel an Personal und Zeit. Der Mangel an know how hat jedoch

197 Vgl. o. A. (2011); o. A. (2012); o. A. (2013); Jagdhuber, A./Ismail, M./Goebel, L. (2014); Reis, N./De la Chaux, J. (2015); Reis, N./Wetzel, S. (2016); Reis, N./Wetzel, S. (2017).

43 mit durchschnittlich 28 % statt 48 % an Relevanz verloren. Stattdessen liegen die Herausforde-rungen eher am Mangel der finanziellen Mittel bzw. an einer nicht ausreichend internetaffinen Zielgruppe.198

Ein weiterer Aspekt, mit dem sich die Studien beschäftigt haben, ist die Altersgruppe, die das höchste online-Spendenvolumen getätigt haben. Diese Frage wurde nur in den Jahren 2014 und 2015 in den Studien integriert. Wie Abb. 15 entnommen werden kann, zeigt sich im Jahr 2014, dass die „spendabelsten“ online-Spender zwischen 40 und 49 Jahren alt waren (37 %), gefolgt von den 30 bis 39-Jährigen (34 %). Der führende Sektor liegt auch ein Jahr später vorne, hat aber an Vorsprung verloren. Im Jahr 2015 gehörten zu der spendabelsten Gruppe bereits die 50-59-Jährigen, die mit der Altersgruppe der 30 bis 39-Jährigen gleich auf waren. 2015 muss je-doch berücksichtigt werden, dass 44 % der Organisationen nicht wissen, von welcher Alters-gruppe sie das höchste Spendenvolumen generieren.199 Für kleinere und mittlere Organisatio-nen erscheint dies durchaus nachvollziehbar.

Abb. 15: Spendenaufkommen nach Altersgruppen (eigene Darstellung)

Weiters wurde 2015 erhoben, von welcher Zielgruppe das höchste Spendenvolumen generiert werden konnte. Das sind die Privatspender, die einen Anteil von 89 % einnehmen. Lediglich 8 % der NPOs generieren ihr höchstes Spendenvolumen von Unternehmen. So wird deutlich ersichtlich, dass das Potential der Unternehmensspende noch kaum genutzt wird, wie Abb. 16 entnommen werden kann.200 Fraglich ist jedoch, ob Unternehmensspenden von ihrem Wesen her nicht ein offline-Kontakt voraussetzen.

198 Vgl. o. A. (2013); Jagdhuber, A/Ismail, M./Goebel, L. (2014); Reis, N./De la Chaux, J. (2015); Reis, N./Wetzel, S. (2016); Reis, N./Wetzel, S. (2017).

199 Vgl. Jagdhuber, A/Ismail, M./Goebel, L. (2014); Reis, N./De la Chaux, J. (2015).

200 Vgl. Reis, N./De la Chaux, J. (2015). S. 24.

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Abb. 16: Spendenaufkommen nach Zielgruppen (eigene Darstellung)

Ferner wurde von den teilnehmenden Organisationen das Gesamtspendenvolumen eruiert und der Anteil des online-Spendens festgestellt. Details können Abb. 17 und 18 entnommen werden.

Bei Analyse des Gesamtspendenvolumens wird ersichtlich, dass der durchschnittliche Anteil der Organisationen hinsichtlich des Spendenvolumens relativ ausgeglichen ist. Beachtenswert ist, dass 21 % der Organisationen immerhin über 1 Mio. Euro lukrieren.201

Abb. 17: Anteil der Organisationen mit einem jeweiligen Gesamtspendenvolumen (eigene Darstellung)

Wie viel der Anteil der online-Spenden am Gesamtspendenvolumen ausmacht, wurden in den Jahren 2012 bis 2017 erhoben, wobei in den Jahren 2016 und 2017 die Darstellungsform in den

201 Vgl. o. A. (2012); o. A. (2013); Jagdhuber, A./Ismail, M./Goebel, L. (2014); Reis, N./De la Chaux, J.

(2015).

45 Studien geringfügig abgeändert wurde und daher auch in dieser Arbeit diese beiden Jahre se-parat beschrieben werden.

Wie in Abb. 18 ersichtlich, betrug in den Jahren 2012 bis 2015 bei durchschnittlich 64 % der befragten Organisationen das online-Spendenvolumen nur maximal 5 % der Gesamtspenden.

Lediglich 14 % der Organisationen konnten im Schnitt zwischen 6 und 10 % der Spenden on-line lukrieren. Nur 6 % der Organisationen waren im Stande, mehr als 40 % des Gesamtspen-denvolumens durch online-Fundraising zu erzielen.202

Abb. 18: Anteil online-Spenden am Gesamtspendenvolumen 2012-2015 im Durchschnitt (eigene Darstellung)

Wie in Abb. 19 ersichtlich, erzielten in den Jahren 2016 und 2017 durchschnittlich 45,3 % der befragten Organisationen zwischen 0 und 4 % an deren Gesamtspendenvolumen durch online-Spenden. Durchschnittlich 18,4 % der teilnehmenden NPOs generierten online-Spenden in der Höhe zwischen 5 und 9 %. Lediglich 5,1 % der NPOs schafften mehr als 39 % des Gesamtspen-denvolumens durch online-Fundraising.203

202 Vgl. o. A. (2012); o. A. (2013); Jagdhuber, A./Ismail, M./Goebel, L. (2014); Reis, N./De la Chaux, J.

(2015).

203 Vgl. Reis, N./Wetzel, S. (2016); Reis, N./Wetzel, S. (2017).

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Abb. 19: Anteil online-Spenden am Gesamtspendenvolumen 2016/2017 im Durchschnitt (eigene Darstellung)

Weiters wurden in den Studien von 2011 bis 2017 die den teilnehmenden Organisationen am wichtigsten erscheinenden Fundraising-Kanäle der Organisationen erhoben. Zu diesem Zweck wurde der aktuelle Stand der Einschätzungen und die Einschätzungen für die nächsten drei Jahre erhoben. Hierbei ist wichtig zu erwähnen, dass jede Organisation drei für sie gleich wich-tig erscheinende Fundraising-Kanäle ankreuzen durfte. Wie in Abb. 20 ersichtlich, sind bezüg-lich des aktuellen Standes jedes Jahr der Kanal der Unternehmensspenden für die Organisatio-nen am wichtigsten. Alle anderen Fundraising-Kanäle wie Mitgliedsbeiträge, Förderungen durch Stiftungen, staatliche Hilfsmittel etc. sind für die Organisationen von geringerer, aber in etwa gleichhoher Bedeutung. Lediglich der Kanal des online-Fundraisings wurde, abgesehen von der Sammel-Kategorie Sonstiges, immer an letzter Stelle gereiht, verzeichnete von 2011 bis 2014 einen Abwärtstrend und von 2015 bis 2017 nur mehr einen leichten Anstieg von 14 % auf 16 %.204

204 Vgl. o. A. (2011); o. A. (2012); o. A. (2013); Jagdhuber, A./Ismail, M./Goebel, L. (2014); Reis, N./De la Chaux, J. (2015); Reis, N./Wetzel, S. (2016); Reis, N./Wetzel, S. (2017).

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Abb. 20: Jeweilige Einschätzung der Fundraising-Kanäle (eigene Darstellung)

Im Hinblick auf die Zukunft werden die Fundraising-Kanäle etwas anders eingeschätzt, speziell dem online-Fundraising wird insgesamt eine höhere Bedeutung beigemessen, wie Abb. 21 ent-nommen werden kann. 2011 bis 2015 ist jedoch ein Abwärtstrend zu erkennen und wie bei den aktuellen Einschätzungen gewinnt online-Fundraising erst in den letzten zwei Jahren der Stu-dien wieder an Bedeutung. Die Unternehmensspenden sind wiederum an erster Stelle bei den Einschätzungen. Das online-Fundraising hat ab dem Jahr 2014 annähernd die gleiche Bedeu-tung für die Organisationen wie die restlichen Fundraising-Kanäle.205

Abb. 21: Zukünftige Einschätzungen der Fundraising-Kanäle (eigene Darstellung)

205 Vgl. o. A. (2011); o. A. (2012); o. A. (2013); Jagdhuber, A./Ismail, M./Goebel, L. (2014); Reis, N./De la Chaux, J. (2015); Reis, N./Wetzel, S. (2016); Reis, N./Wetzel, S. (2017).

48 Im Vergleich zur aktuellen Einschätzung der Wichtigkeit der Fundraising-Kanäle wurde on-line-Fundraising zukünftig deutlich relevanter eingeschätzt.206

In den Studien der Jahre 2013 bis 2017 wurden die aktuell angewandten online-Fundraising-Kanäle eruiert. In Abb. 22 ist ersichtlich, dass sich die big four207 im Zeitverlauf stets als die Führenden der angewandten online-Fundraising-Kanälen herauskristallisierten. Mit beinahe 100 % zeigt sich die website als beliebtester Kommunikationskanal, gefolgt von facebook, dem organisationseigenen newsletter und youtube. Nichtsdestotrotz verlieren im Zeitverlauf, bis auf facebook, all diese Kanäle zwei bis drei Prozentpunkte an Bedeutung. Twitter und Blogs, denen ohnehin schon geringe Wertigkeit beigemessen wird, verlieren ebenfalls an Bedeutung. Ob-wohl der online-messenger erst geringe Bedeutung hat, ist ein Aufwärtstrend ähnlich wie bei Instagram, zu erkennen.208

Abb. 22: Angewandte Online-Fundraising-Kanäle (eigene Darstellung)

In den Jahren 2014 bis 2017 wurde eine Befragung zur Resonanz von online-Kommunikations-kanälen bei den Spendern durchgeführt. Die Bewertung konnte mit gering, mittel und hoch abgegeben werden. In dieser Erhebung wurde klar ersichtlich, dass die website, der newsletter und facebook nicht ohne Grund die meist verwendeten online-Kommunikationskanäle sind.

Diese drei Kommunikationskanäle wurden am häufigsten mit hoch und mittel bewertet. Die

206 Vgl. o. A. (2011); o. A. (2012); o. A. (2013); Jagdhuber, A./Ismail, M./Goebel, L. (2014); Reis, N./De la Chaux, J. (2015); Reis, N./Wetzel, S. (2016); Reis, N./Wetzel, S. (2017).

207 Gemäß der Altruja-Studie (2017) bilden die website, facebook, newsletter und youtube big four genannt.

208 Vgl. o. A. (2013); Jagdhuber, A./Ismail, M./Goebel, L. (2014); Reis, N./De la Chaux, J. (2015); Reis, N./Wetzel, S. (2016); Reis, N./Wetzel, S. (2017).

49 Kommunikationskanäle, die laut Organisationen die geringste Resonanz aufweisen, sind twit-ter, youtube, Blogs und Instagram.209

Im Jahr 2013 wurde der finanzielle Erfolg erhoben, der aufgrund der Nutzung von online-Kom-munikationskanäle erzielt werden konnte. Die website und der newsletter tragen laut dieser Er-hebung am ehesten zum finanziellen Erfolg bei, wenngleich gemäß den ErEr-hebungen keinem Kanal ein erheblicher Beitrag am finanziellen Erfolg zuzuordnen ist. Blogs werden nahezu kaum von den Organisationen benutzt und tragen somit kaum bis gar nicht zum Erfolg bei, während twitter, youtube und facebook gering am finanziellen Erfolg beteiligt sind.210

Im Rahmen der Studien der Jahre 2011 und 2012 wurde eine Befragung zur Nutzungshäufigkeit der verschiedenen sozialen Netzwerke durchgeführt. Facebook wird bereits von 80 % der Or-ganisationen genutzt. Youtube und twitter werden ebenfalls von beinahe 80% der Organisatio-nen genutzt. Die am wenigsten verwendeten social media-Instrumente sind Xing und Google+.211

Wie gespendet werden kann und welche Spendenmöglichkeiten seitens der Organisationen an-geboten werden, kann Abb. 23 entnommen werden.

Abb. 23: Angebotene Spendenmöglichkeiten (eigene Darstellung)

Hierbei ist klar ersichtlich, dass seit Beginn der Erhebungen im Jahre 2012 ca. 90 % der Orga-nisationen ihre Bankverbindung auf der website angeben und durchschnittlich 76 % ein

209 Vgl. Jagdhuber, A./Ismail, M./Goebel, L. (2014); Reis, N./De la Chaux, J. (2015); Reis, N./Wetzel, S.

(2016); Reis, N./Wetzel, S. (2017).

210 Vgl. o. A. (2013), S. 15 f.

211 Vgl. o. A. (2011); o. A. (2012).

50 Spendenformular mit Lastschrift anbieten. Sonstige Möglichkeiten, wie Verlinkung auf Spen-denportale, online-Anlassspenden, Paypal etc. werden zu einem deutlich geringeren Anteil an-geboten. Diese Erhebung unterliegt aber dahingehend einer Einschränkung, da die Spenden-möglichkeiten Paypal, Verlinkung auf Portale, Spendenformulare mit Kreditkarte, online-An-lassspenden und Spendenshop nicht konsequent jedes Jahr abgefragt wurden.212

Wie Abb. 24 entnommen werden kann, wurden in den Jahren 2016 und 2017 die Zahlungsarten erhoben, die bei den Organisationen am beliebtesten sind. Dabei erreicht die SEPA-Lastschrift in diesen zwei Jahren die höchste Beliebtheit. Die Kreditkarte erfreut sich geringerer Beliebtheit – diese ist über die Jahre konstant, während Paypal und die SOFORT-Überweisung an Beliebt-heit gewinnen.213

Abb. 24: Die beliebtesten Zahlungsarten (eigene Darstellung)

Im Jahr 2015 wurde bezüglich der in das online-Fundraising getätigten Investitionen ermittelt, dass ein positiver Zusammenhang zwischen Investitionen und online generierte Spenden vor-handen ist. Dies bedeutet, je mehr eine Organisation in das online-Fundraising investiert, desto höher ist der Anteil an online erzielten Spenden am Gesamtspendenvolumen.214 Abb. 25 zeigt die Investitionen des jeweiligen Jahres, die von Organisationen getätigt wurden. Hier ist er-sichtlich, dass die meisten Organisationen weniger als EUR 5.000 in das online-Fundraising investierten.215

212 Vgl. o. A. (2012); o. A. (2013); Jagdhuber, A./Ismail, M./Goebel, L. (2014); Reis, N./De la Chaux, J.

(2015); Reis, N./Wetzel, S. (2016); Reis, N./Wetzel, S. (2017).

213 Vgl. Reis, N./De la Chaux, J. (2015); Reis, N./Wetzel, S. (2016); Reis, N./Wetzel, S. (2017).

214 Vgl. Reis, N./De la Chaux, J. (2015), S. 21.

215 Vgl. Reis, N./De la Chaux, J. (2015); Reis, N./Wetzel, S. (2016); Reis, N./Wetzel, S. (2017).

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Abb. 25: Investitionen in online-Fundraising 2015-2017 (eigene Darstellung)

Die Erhebung wurde auch im Jahr 2014 durchgeführt, jedoch konnte diese nicht zu einem di-rekten Vergleich herangezogen werden, da in diesem Jahr die Personalkosten zu den Investiti-onen gerechnet wurden und dies in den Folgejahren anders gehandhabt wurde. Obwohl ein direkter Vergleich nicht möglich ist, konnte festgestellt werden, dass die Mehrheit der Organi-sationen weniger als EUR 5.000 in das online-Fundraising investierte.216

Zukünftig planen die Organisationen, passend zu den Hinderungsgründen (siehe Details in Abb. 14), in mehr Personal zu investieren und mehr Zeit für online-Fundraising aufzuwenden (durchschnittlich 47 %). Weiters beabsichtigen sie, gezieltes Marketing zu betreiben (durch-schnittlich 31 %). Weiterbildungen der Mitarbeiter (durch(durch-schnittlich 24 %) und die Implemen-tierung einer Spendensoftware (durchschnittlich 17 %) stehen bei den Organisationen ebenfalls im Investitionsplan. Durchschnittlich 23 % der Organisationen haben zukünftig keine Investi-tionen geplant.217

2011 und 2012 wurden die Organisationen bezüglich der Erfolgsfaktoren befragt. Dabei wurde 2011 die Einfachheit und Schnelligkeit an erster Stelle genannt, gefolgt von viralen Internetef-fekten218, Flexibilität, Transparenz und Individualität. 2012 fanden die Organisationen den vi-ralen Interneteffekt mit Abstand am wichtigsten. Folgend wurden Einfachheit, Zielgruppenop-timierung (Individualität), Schnelligkeit und Transparenz erwähnt. In Abb. 26 werden die wich-tigsten Erfolgsfaktoren dargestellt, die in den Jahren 2011 und 2012 genannt wurden. Zusätzlich

216 Vgl. Jagdhuber, A./Ismail, M./Goebel, L. (2014), S. 23.

217 Vgl. Reis, N./De la Chaux, J. (2015); Reis, N./Wetzel, S. (2016); Reis, N./Wetzel, S. (2017).

218 „bezeichnet die Möglichkeit, dass sich Ideen, Konzepte oder Meinungen sehr schnell verbreiten können“ – Viraler Effekt (o. J.), (26.09.2018).

52 zu diesen Faktoren wurden noch weitere Faktoren wie informieren über Verlauf/Status des Pro-jektes, Interaktionsmöglichkeit mit dem Spender bzw. kostenoptimiertes Spendengenerieren genannt.219

Abb. 26: Erfolgsfaktoren 2011/2012 (eigene Darstellung)

5 Empirische Studie ausgewählter NPOs des Sozialbereichs in Oberösterreich

Dieser Abschnitt soll dazu dienen, einen Eindruck aus der Praxis zum Thema online-Fundrai-sing mithilfe fünf ausgewählter NPOs zu bekommen. Im Zentrum dieser empirischen Erhebung stehen, wie in der Literaturanalyse, die im Abschnitt 1.2 definierten Forschungsfragen:

- Was versteht man unter online-Fundraising und welche Entwicklungen sind gegenwär-tig erkennbar?

- Welche Potenziale und Möglichkeiten können sich beim online-Fundraising ergeben?

- Welche Einschränkungen bzw. Schwierigkeiten können sich beim online-Fundraising ergeben?

- Welche besonderen Faktoren werden für den Erfolg im Bereich des online-Fundraisings genannt?