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3 Online-Fundraising

4.5 Social media

Die Medienlandschaft wird von unterschiedlichen social web-Diensten, auch genannt Web 2.0 bzw. social media, maßgeblich bestimmt. Bisher waren die internet user passive Empfänger, die sich durch social media zu aktiven Sendern gewandelt haben und so deren Ideen und Inhalte online zur Verfügung stellen.161 Social media ist aus Sicht der Fundraisingperspektive vorran-gig ein Kommunikationskanal. Dennoch entwickelten sich manche social media-Anwendun-gen zusätzlich zu einem Vertriebskanal, da die Integration von online-Spendenformularen ein-fach ist. Social media können in folgende Gruppen unterteilt werden:162

4.5.1 Blogs

Blogs gehören aktuell gemäß ZOLLNER zu den am meisten diskutierten Web 2.0-Formaten. In Blogs können individuelle Erfahrungen oder Einstellungen zu gewissen Themen berichtet wer-den und sind deshalb im sozialen Bereich äußerst erfolgreich einsetzbar. Derartige Inhalte kön-nen durch Multimedialität wie Bilder, Videos oder Verlinkungen zu anknüpfenden Informatio-nen (websites etc.) unterstützt werden.163

Zahlreiche Organisationen wie Welthungerhilfe, Caritas, WWF (World Wide Fund for Nature), benutzen Blogs und Microblogs164 wie der Anbieter twitter, als direkten Kommunikationska-nal.165 Obwohl Blogs vorrangig als Kommunikationskanal genutzt werden, kann er durch In-tegration eines online-Spendenformulars leicht zu einem Vertriebskanal umgewandelt wer-den.166

159 Gerbracht, C. (2010), S. 298.

160 Vgl. online-fundraising.org (o. J.), (14.04.2018).

161 Vgl. Kiefer, K. (2010), S. 283.

162 Vgl. Urselmann, M. (2014b), S. 260.

163 Vgl. Zollner, C. J. (2013), S. 261.

164 Microblogging ist das selbe, wie ein Blog, nur dass die Anzahl der Zeichen einer Nachricht beschränkt sind – Vgl. Urselmann, M. (2014b), S. 272.

165 Vgl. Kiefer, K. (2010), S. 284.

166 Vgl. Urselmann, M. (2014b), S. 271.

35 4.5.2 Social networks

Die am meisten verwendeten social media-Anwendungen sind die social networks, wobei fa-cebook mit insgesamt 2,1 Milliarden aktiven Nutzern167 der führende Anbieter ist. Social net-works können in unterschiedlichster Weise für online-Fundraising verwendet werden. Zudem ist diese eine sehr günstige Form der Gewinnung von Interessenten. Speziell jüngere Generati-onen können dadurch sehr gut angesprochen werden. Bei facebook kann ein Interesse sehr ein-fach ausgedrückt werden, indem auf der fanpage168 auf Gefällt-mir gedrückt wird. Dies ist gleichzeitig das Einverständnis für das Posten von Informationen auf den Startseiten der Fans, was solange Wirkung hat, bis der Gefällt-mir-nicht-mehr-button gedrückt wird. Weiters besteht die Möglichkeit auf social networks Einzel- oder Dauerspenden unter Verwendung eines on-line-Spendenformulars zu generieren.169

Bei social networks, speziell bei facebook, ist wichtig, eine möglichst hohe Anzahl an Gefällt-mir-Angaben zu erreichen, damit eine dementsprechende Beitragsreichweite erzielt werden kann. Die Organisationen müssen aus diesem Grund die Interessenten ihrer facebook-Seite dazu anregen, die durch die Organisation geposteten Beiträge zu liken bzw. den Beitrag auf deren Startseite zu teilen und so entsteht der sogenannte Netzwerkeffekt, mit dem eine Vervielfa-chung der Reichweite generiert werden kann.170

4.5.3 Social bookmarking

Wenn Menschen das Internet erkunden, ist eine der Herausforderungen, vor denen sie stehen, das Erinnern und Abrufen von Objekten, die sie zuvor gefunden und als wichtig empfunden haben. Ein üblicher Ansatz zur Verwaltung von Informationen im Internet ist das Verwenden von persönlichen Lesezeichen, die auf dem eigenen Computer des Benutzers gespeichert sind.

Forschungsergebnisse deuten darauf hin, dass social bookmarking eine effektivere Lösung für diese Schwierigkeit des Merkens und Auffinden von Objekten im Internet bietet.171 Genau ge-nommen ist social bookmarking keine Neuheit, sondern lediglich die Auslagerung selbigen ins world wide web (www).172 Beim social bookmarking werden online-Ressourcen an einem zent-ralen Ort gespeichert, diese Ressourcen werden mit bestimmten Schlüsselwörtern (tagging)

167 Vgl. allfacebook.de (2018), (15.04.2018).

168 Eine fanpage ist eine Seite auf Facebook, auf der sich ein Unternehmen vorstellen kann und mit Fans kom-munizieren kann. Wenn eine Person eine Seite liked, ist er ein fan davon – vgl. Madsack Market Solutions (o. J.), (28.08.2018).

169 Vgl. Urselmann, M. (2014b), S. 261.

170 Vgl. Viest, O. (2016), S. 315 f.

171 Vgl. Du, H. S./Chu, S. K. W./Siu, F. L. C. (2014), S. 49.

172 Vgl. Ebersbach, A./Glaser, M./Heigl, R. (2016), S. 128.

36 gekennzeichnet und mit anderen online-Benutzern geteilt.173 Vorteile von social bookmarking können wie folgt zusammengefasst werden: „Erstens: Ich kann meine Internet-Lesezeichen on-line verwalten. So habe ich überall Zugriff darauf – nicht nur vom Browser zu Hause oder am Arbeitsplatz. Außerdem kann ich sie nach meinen eigenen Schlagworten kategorisieren, der so genannten Tags. Zweitens: Wenn das tausende Nutzer tun, entsteht eine Art menschliches Such-verzeichnis. Eine Linksammlung, die häufig viel größere Relevanz hat als die Ergebnislisten klassischer Suchmaschinen.“174 Sobald ein user eine URL im social bookmarking-System ab-speichert, wird sofort ersichtlich, wie viele andere user die gleiche Seite vorgemerkt haben.

Daraus wird leicht ersichtlich, welchen Seiten aktuell höhere Beachtung geschenkt wird.175 4.5.4 Wikis

Wikis wurden im Jahr 1995 von CUNNINGHAM176 erfunden und ermöglichten, dass jeder user Texte verändern, hinzufügen oder löschen konnte. Da somit jeder user potentieller Autor ist, hat ein Text entsprechend mehrere Autoren.

Wikis unterstützen Organisationen und Unternehmen im Bereich des Wissensmanagements mit dem Ziel, eine effiziente Zusammenarbeit innerhalb einer Gruppe zu erreichen, indem das Wis-sen innerhalb der Gruppe der user geteilt wird. Wikipedia ist die bekannteste online-Enzyklo-pädie, die frei zugänglich ist.177 Der aktuelle Stand (April 2018) von Artikeln in Wikipedia beträgt 2.174.577 mit 2.888.910 registrierten Benutzern.178

4.5.5 Media- und Content-Sharing-Plattformen

Durch Media- und Content-Sharing-Plattformen wird den Nutzern ermöglicht, unterschied-lichste Arten von Inhalten wie Videos, Fotos, Audio-Dateien, Präsentationen etc. zu erstellen, auf die jeweilige Seite hochzuladen, anzuhören, anzusehen oder an weitere Nutzer weiterzulei-ten. Dabei können zwei Arten von Inhalten publiziert werden. Einerseits Inhalte, die ein Untnehmen erstellt und veröffentlicht und andererseits Inhalte, die Fans eines UnterUntnehmens er-stellen und veröffentlichen. Die bekanntesten Beispiele hierfür sind youtube im Bereich des Video-sharings179, Pinterest im Bereich des Foto-sharings180, SlideShare im Bereich des Prä-sentations-sharings.181

173 Vgl. Sera, L. (2015), S. 342.

174 Ebersbach, A./Glaser, M./Heigl, R. (2016), S. 128.

175 Vgl. Ebersbach, A./Glaser, M./Heigl, R. (2016), S. 128.

176 Vgl. Stempfhuber, M. (2006), S. 72.

177 Vgl. eBusinesslotse (2014), (22.04.2018).

178 Vgl. Wikipedia (2018), (22.04.2018).

179 Vgl. Kreutzer, R. T./Hinz, J. (2010), S. 19 ff.

180 Vgl. Content Sharing (o. J.), (26.09.2018).

181 Vgl. Kreutzer, R. T./Hinz, J. (2010), S. 19 ff.

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