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Stürze

Im Dokument Alter - Haus - Schuh (Seite 33-43)

2.2 Ergebnisse der Literaturrecherche

2.2.4 Stürze

Eine Definition für Sturz lautet: „Der Sturz ist ein unerwartetes Ereignis, in wel-chem der Teilnehmer, die Teilnehmerin am Boden, Fußboden oder einer tieferen Ebene zu liegen kommt“ (Gschwind 2011, S. 14).

„Im hohen Alter steht besonders diese eine Unfallart im Vordergrund. 84% aller Heim- und Freizeitunfälle sind Stürze. 55% der Unfälle ereignen sich bei der schlichten Fortbewegung auf zwei Beinen“ (Kisser 2009, S. 164).

Die Sturzgefahr ist im hohen Alter nachweislich erhöht. Im eigenen Wohnungsum-feld stürzen jährlich 30% der über 65-Jährigen und 50% der über 80-Jährigen einmal pro Jahr. Bei Menschen in den Alten- und Pflegeheimen sind es wegen multipler interner Beeinträchtigungen sogar 60–70% (Jahn 2010). Grund dafür ist neben der höheren Pflegebedürftigkeit dieser Menschen auch die ungewohnte neue Umgebung. Stürze älterer Menschen, die operativ behandelt werden müs-sen, sind ein großer Kostenfaktor im Gesundheitswesen und können auch in Fol-ge zum Tod führen. In Tabelle 2 werden die Tätigkeiten zum Zeitpunkt des Unfal-les und die Unfallarten sowohl von jüngeren als auch älteren Menschen beschrie-ben.

Quelle: Kuratorium für Verkehrssicherheit 2007

Tabelle 2: Unfallarten und Unfalltätigkeiten bei jüngeren und älteren Menschen ohne Verkehrsunfälle

60% Haus 20% Straße

13% Garten 7% Stiege

Wo stürzen alte Menschen

Ein Sturz ist für viele ältere Menschen ein einschneidendes Erlebnis in ihrem Le-ben und ein Zeichen für Störungen von Körperstrukturen und Körperfunktionen.

Sich plötzlich hilflos am Boden liegend vorzufinden, bereitet Angst und Schmerz (Stel 2004).

Die Hälfte aller älteren Menschen ist nicht mehr fähig alleine vom Boden aufzuste-hen. Angst führt oft zu mehr Vorsicht und weniger Bewegung. Ein Sturz ist ein ein-schneidendes, gravierendes Erlebnis, das den sozialen Rückzug aus dem aktiven Leben einleiten, zu Depressionen führen, und zum Schluss sogar den Umzug in ein Pflegeheim notwendig machen kann. Stürze sind aber keine Frage des Alters, wenngleich das Risiko mit zunehmendem Alter immer größer wird. Stürze, die sich zu Hause zutragen, betreffen häufiger Frauen. Die Gründe dafür sind, dass sie einerseits eine höhere Lebenserwartung haben und andererseits ihr Becken phy-siologisch anders als das der Männer gebaut ist. Ab einem Alter von 75 Jahren und älter, steigt das Sturzrisiko rapide an und beträgt etwa 50% bei Personen 80+

(Golding 2006).

Im Diagramm 1 werden die Sturzorte älterer Menschen dargestellt. 60% der Stür-ze passieren im Haus und zwar in der Küche, im Bad und im Schlafzimmer zwi-schen 10:00 und 11:00 Uhr sowie zwizwi-schen 16:00 und 20:00 Uhr. Vormittags ist meist die aktive Zeit im Haushalt und gegen Abend macht sich die Müdigkeit be-merkbar. Stürze im Treppenbereich sind eher selten und nur ein geringer Teil der Stürze ereignet sich in der Nacht (15%) (Knuchel- Schnyder 2004).

Quelle: Knuchel- Schnyder 2004

Diagramm 1: Sturzorte älterer Menschen

2.2.4.1 Sturzursachen

Es gibt sowohl interne (z.B. Schwindel) wie auch externe (z.B. falsches Schuh-werk) Sturzverursacher. Frauen sind durch ihre Neigung zu Osteoporose häufiger von Stürzen betroffen und sie verlieren im Alter ihre Muskelkraft eher in den Bei-nen als in den Armen, bei Männern ist das umgekehrt (Kruse 2007). In Abbildung 3 werden die Zusammenhänge sichtbar dargestellt.

Quelle: Fiß & Meinke 2012

Abbildung 3: Zusammenhang zw. intrinsischen und extrinsischen Faktoren bei der Auslösung von Stürzen

Viele Stürze gehen ohne oder nur mit leichten Verletzungen einher, aber rund 5%

haben eine Fraktur zur Folge. Davon ist jede fünfte eine Schenkelhalsfraktur.

Schmerzen und Beeinträchtigungen bei Tätigkeiten im Alltag bleiben oft zurück.

Das mindert die Lebensqualität beachtlich (Fiß & Meinke 2012).

Wie schon zu Beginn beschrieben ist das Stolpern über Schwellen und abgestellte Gegenstände, das Hängenbleiben an Teppichen, schlechte Beleuchtung in den Zimmern, freiliegende Leitungskabel und schlechtes Schuhwerk oft als Ursache für Stürze zu nennen. Aber auch die Einnahme von zu vielen Medikamenten, Schwindel, geistige Beeinträchtigung, Muskelschwäche, vermindertes

Sehvermö-gen, Beeinträchtigung des Bewegungsapparates und die Unterernährung, sowie mangelnde Flüssigkeitszufuhr können Sturzverursacher sein (Vogt 2012).

Daher ist es ganz wichtig, diese Stolpersteine, wie in Abbildung 4 ersichtlich, rechtzeitig aus dem Weg zu räumen.

Quelle: private Fotoaufnahme von Spitzer 2007

Fällt einer Person das Aufstehen vom Stuhl schwer und werden dazu einige Ver-suche benötigt, kommen Stehprobleme, Drehschwindel und im letzen Jahr ein Sturz dazu, so ist Vorsicht geboten. Ist die Sehkraft vermindert und machen sich Gelenkseinschränkungen und Muskelschwäche bemerkbar oder fallen die tägli-chen Tätigkeiten, wie Wastägli-chen und Anziehen schwer, müssen viele Medikamente (Psychopharmaka) eingenommen werden und wird eine Gehhilfe benötigt, so ist eine Abklärung anzuraten (Vogt 2012).

Ist die Person außerdem untergewichtig bzw. mangelernährt (BMI < 18,5 kg/m²) oder adipös (BMI > 30 kg/m²) und älter als 85 Jahre, und werden Reaktions- und Koordinationsprobleme ersichtlich, so ist die Sturzgefahr enorm erhöht (Runge 2001).

Abbildung 4: Stolperfallen

2.2.4.2 Sturzprophylaxe

Es gilt, je aktiver eine Person ist, desto besser ist er/sie gegen Stürze gerüstet.

Viele Institutionen bieten SeniorInnenturnen an. Ebenfalls haben Physiotherapeu-tInnen mehrere Tests zur Verfügung um das Sturzrisiko einzuschätzen und ein individuelles Trainingsprogramm zu erstellen. Dazu gehört ein Gangsicherheits-training mit Koordinations-, Kraft- und Gleichgewichtsübungen, eine Begutachtung der häuslichen Stolpersteine, Hilfsmittelberatung und die Überprüfung und Anpas-sung der Medikamente durch den behandelnden Arzt, die behandelnde Ärztin (Knuchel-Schnyder 2004).

Wicker (2006), Vorstand der Salzburger Universitätsklinik für Physikalische Medi-zin sagt, dass Kraft wirkungsvoll ist, wenn die Koordination gut ist und die Koordi-nation nur dann funktioniert, wenn auch ein gutes Gleichgewichtsgefühl vorhanden ist. Auch der ältere Körper ist in der Lage mehr Kraft, Koordinations- und Konzent-rationsfähigkeit sowie Gleichgewicht aufzubauen.

Durch Krafttraining im Alter erhält man die Muskelmasse und die Ausdauer. Der Blutdruck und der Zuckerspiegel werden gesenkt und die Sturzgefahr vermindert.

Sogar eine Verbesserung der Gelenksfunktionen, eine Verbesserung der Ge-dächtnisleistung und des psychischen Wohlbefindens sowie eine Schmerzredukti-on kann erzielt werden. Laut American Heart AssociatiSchmerzredukti-on sollte mindestens zwei-mal pro Woche ein Krafttraining für acht bis zehn Muskelgruppen, mit je zehn bis fünfzehn Wiederholungen, bis zum Schwitzen, durchgeführt werden (Pollok &

Franklin 2000).

Beginnt sich das Gangbild eines älteren Menschen zu verändern kann eine per-sönliche Gangschulung helfen. Unter Gangschulung versteht der/die TherapeutIn Übungen die das Gleichgewicht durch Lageveränderungen des Körpers stärken.

Stiegen steigen sollte ebenso ein fixer Bestandteil der Gangschulung sein. Da-durch wird eine Kräftigung der Muskulatur und des Herzkreislaufsystems, wie auch eine Verbesserung der Selbständigkeit erreicht (Knuchel-Schnyder 2004).

In einer Studie mit 1016 Personen von 65 bis 97-Jährigen wurde aufgezeigt, dass durch Kraft- und Gleichgewichtstraining eine 35%ige Reduktion von Stürzen erzielt werden konnte. Am deutlichsten war die Reduktion bei den über 80-Jährigen (Ro-bertson 2002). Eine australische Studie kombinierte das körperliche Training mit

Wohnraumverbesserungen und Behebung der Sehprobleme. Diese Kombination senkte am wirkungsvollsten die Anzahl an Stürzen (Day 2002).

An der Universität Freiburg wurde wissenschaftlich nachgewiesen, dass vor allem Gleichgewichtsübungen, wie Stehen auf einem Bein, das mehrmalige schnelle Aufstehen von einem Sessel und das Training des Aufstehens vom Boden sturz-präventiv sind (Vestewig 2013). Auch SeniorInnentanzen ist sehr zu empfehlen, wie eben jede Art von Bewegung sinnvoll ist. Wer vorbeugend etwas tut, kann sich viel Leid ersparen und Pflegebedürftigkeit hinauszögern oder verhindern. Wichtig ist aber ein regelmäßiges Training über längere Zeit hinweg. Besser ist ein ständi-ges Training, denn alles was der Körper nicht braucht baut er ab. Einen Vorteil haben jene Personen, die immer regelmäßig Sport betrieben haben. Training ver-mindert das Sturzrisiko und erhöht die Lebensfreude und die Selbständigkeit im Alter (Dorner & Rieder 2009).

Furian und Rehberg (2000) veröffentlichten eine Publikation über eine Untersu-chung bei Menschen ab 60 Jahren repräsentativ für Österreich. Es wurden der körperliche Zustand, das seelische Wohlbefinden, der soziale Status, die Eigen-schaften der Wohnungen und das Mobilitätsniveau erhoben. Bei der Gruppe jener Personen, die in den letzten zwölf Monaten einen Unfall erlitten hatten, war das Mobilitätsniveau, wie auch die körperliche Betätigung deutlich niedriger und die angegebenen körperlichen Beeinträchtigungen deutlich höher. Diese Personen gaben auch ein stärkeres Einsamkeitsgefühl und schlechtes körperliches Befinden an. Es wurde auch festgestellt, dass ein erhöhtes Unfallrisiko eher die sozial nied-rigere ältere Bevölkerungsschicht betrifft, die in kleineren Wohnungen lebt.

Dorner und Rieder (2009) schreiben in ihrem Bericht „Gesundheitsförderung, Prä-vention und Gesundheitsversorgung bei Hochbetagten“, dass das Bewegungsver-halten der ÖsterreicherInnen nicht den allgemeinen Empfehlungen entspricht. Bei den älteren Männern 75+ gaben 50,6% und 63,3% der Frauen in dieser Alters-gruppe an, nie durch Bewegung zu schwitzen.

2006/2007 wurde eine repräsentative Gesundheitsbefragung in Österreich durch-geführt (ATHIS 2006/2007) und dabei wurde festgestellt, je älter der/die Österrei-cherIn ist, umso weniger Lust ist vorhanden, sich aktiv körperlich zu betätigen.

Von allen ÖsterreicherInnen gaben 60,3% an einmal pro Woche durch körperliche Betätigung ins Schwitzen zu kommen. Dies betraf 23,1% der Österreicher 75+ und bei den Österreicherinnen 75+ waren es 9,9% (Statistik Austria 2007).

„Vielfache Studien haben bestätigt, dass solche Trainings vor allem die Geh- und Balancefähigkeit fördern und damit erheblich zur Sturzprophylaxe beitragen. Wenn man überlegt, dass etwa jede zweite Person jenseits von 80 Jahren mindestens einmal pro Jahr stürzt und derartige Stürze nicht nur mit immensen Folgekosten, materiell und immateriell, sondern auch in erheblichem Maß mit Todesgefahr ver-bunden sind, dann wird der Wert derartiger Trainings unmittelbar deutlich“ (Kruse 2010, S. 261). Kruse (2010) meint auch weiter, dass diese Trainings noch mehr angeboten werden sollten.

Ist eine Person schon sehr sturzgefährdet, wird auch das Tragen von Hüftprotek-toren empfohlen. Dies sind Hosen, die die Hüften schützen, da sie an kritischen Punkten verstärkt sind. Bei einem Sturz werden dadurch die Kräfte besser verteilt und die Verletzungsgefahr gemindert. Es gibt einige Modelle zur Auswahl. Der klassische Protektor ist eine geschlossene Hose, die eher unpraktisch in der Handhabung ist und daher seltener zum Einsatz kommt. Ein weiterer Protektor ist im Schritt geöffnet und erleichtert so den Toilettengang erheblich. Eine andere Variante ist wie nach Art eines Hüftgürtels, den auch ältere Personen leichter ver-wenden können (Fiß und Meinke 2012).

2.2.4.3 Medikamente und Behelfe

Da viele Menschen oft an mehreren Krankheiten (Multimorbidität) leiden ist es be-sonders wichtig die Medikamentenverträglichkeit zu überprüfen. Auch die zeitlich richtige Einnahmezeit von Medikamenten und die richtige Dosierung für einen älte-ren Körper sind zu beachten. Meist nimmt der ältere Mensch zu viele Medikamen-te zu sich. Schwindel und Gleichgewichtsstörungen können daraus resultieren und Unfälle verursachen. Oft geht es dem älteren Menschen nach einer Reduzierung der Medikamente besser (Fiß & Meinke 2012).

In der deutschen „Pharmazeutischen Zeitung“ schreiben Fiß und Meinke (2012) zum Thema Sturzgefahren erkennen und vermeiden, dass sich bei der Medika-menteneinnahme die Sturzrisikofaktoren nicht nur addieren sondern potenzieren.

Pierobon (2013) berichtet in „Sturzprävention für ältere Menschen“, dass in einer Studie über Zusammenhang zw. Schwindel, Arzneimittelverordnung und Stürzen bei über 75-jährigen KrankenhauspatientInnen festgestellt wurde, dass 47% der verordneten Medikamente Schwindel als mögliche Nebenwirkung aufweisen, und dass Patienten die über Schwindel klagten zehnmal häufiger über Stürze

berichte-ten als PatientInnen ohne Schwindel. Auch Brillen, Hörgeräte und Gehbehelfe müssen von Zeit zu Zeit überprüft und den Anforderungen angepasst werden.

2.2.4.4 Ernährung

Grundsätzlich sinkt im Alter durch geringe Bewegung und körperliche Anstrengung der Grundumsatz, andererseits trägt zum Wohlbefinden eines Menschen die Er-nährung bei. Die Nahrungsaufnahme wird im hohen Alter oft durch Einsamkeit, soziale Isolation, aber auch durch Medikamente vermindert und sehr vernachläs-sigt. Von Mangelernährung sind nicht nur alleinlebende ältere Menschen betroffen, sondern auch betagte Menschen in Krankenhäusern, Altenheimen und Pflegeinsti-tutionen. In der DGEM Multizenterstudie (Ernährungsmangel in der Geriatrie Deutschlands) wurde bei über 50% der geriatrischen PatientInnen eine Mangeler-nährung festgestellt. Bei den zu Hause lebenden über 85-Jährigen waren 3% der Männer und 10% der Frauen mangelernährt (Volkert 2011).

Unterernährung droht durch zu geringe Zufuhr an Kalorien, Vitaminen und Protei-nen und anderer Stoffe.

Dazu tragen auch bei:

• Veränderung des Hunger- und Durstgefühls,

• verminderter Geruchs- und Geschmackssinn,

• vielschichtige hormonelle Veränderungen,

• verminderte Organtätigkeit des Magens, des Darmes und der Niere,

• fehlende Kompensation nach Gewichtsverlust,

• reduzierte Aufnahme des Vitamins D über die Haut (Volkert 2011).

Aber auch das Gegenteil kann festgestellt werden. Denn die Zahl der adipösen älteren Menschen im Alter von 55 bis 75 Jahren steigt immer mehr und ist in die-ser Altersgruppe am höchsten. Bei den Personen ab 75 Jahren wird die Anzahl der Adipösen wieder etwas geringer. Ursachen sind falsche Ernährung und der Bewegungsmangel. Es können Schwachheit, Müdigkeit, Schwindel und Gleichge-wichtsstörungen auftreten (Großschädl und Stronegger 2012).

Fehlende Flüssigkeitszufuhr führen zu denselben Symptomen. Daher ist es wich-tig für das körperliche wie auch für das kognitive Wohlbefinden, auf eine gesunde, ausgewogene, energiegebende und proteinhaltige Ernährung zu achten um Unfäl-len und Stürzen vorzubeugen (Stoiser 2007).

Goisser (2013) kommt ebenfalls bei einer Untersuchung von 97 PatientInnen mit Hüftfraktur, die 80 Jahre und älter sind, zum Ergebnis, dass bei über 50% eine Mangelernährung feststellbar ist. Sie erholen sich dadurch langsamer und brau-chen eine längere Rehabilitationszeit als normal ernährte ältere PatientInnen.

2.2.4.5 Initiativen

1996 – 2000 wurde in Wien die Initiative „Sicher Gehen über 60“ durchgeführt, die für kurze Zeit einen Erfolg erzielte. Sie brachte in Wien besonders einen deutli-chen Rückgang bei Sdeutli-chenkelhalsbrüdeutli-chen. Nach Beendigung der Initiative stieg die Zahl aber wieder auf den üblichen Wert (Kisser 2009).

2003 begann das Bundesministerium für Soziale Sicherheit, Generationen und Konsumentenschutz mit dem Aktionsplan „Seniorensicherheit“. Ein bleibender Er-folg blieb aber aus (Kisser 2009).

Es gab auch internationale Bemühungen zur Sturzprävention von der WHO 2005, indem sie einen „Globalen Bericht für Sturzprävention im Alter“ verfasste und von Seite der EU 2006, „Fact Sheet: Sturzprävention bei älteren Leuten“, wo auch das Thema Schuhe erwähnt wurde.

Auch das AIT (Austrian Institute of Technology) ist bei einem europäischen For-schungs- Projekt „Stop falls“ 2013 der Universität Siegen beteiligt. Zielsetzung ist, ein Vorsorge-Trainingsprogramm zur aktiven Sturzvorbeugung zu entwickeln. Die Zusammenarbeit ist international und soll auch einen „Personal Health Advisor“

auf Basis einer fortschrittlichen eHealth Plattform entwickeln, der in seiner Funkti-onalität als Gesundheits- und Lebensstilmanager weit über reine Prävention hi-nausgeht (Hlama 2011).

2012 wurde vom Landeskrankenhaus - Universitätsklinikum Graz eine überarbei-tete Auflage von „Evidence Based Nursing, Sturzprophylaxe für ältere und alte Menschen in Krankenhäusern und Langzeiteinrichtungen“ herausgebracht. Diese wurde im Grazer Geriatrischen Gesundheitszentrum auf den einzelnen Stationen verteilt und umgesetzt. Dabei wurde die Sturzrate über zwei Jahre hindurch vergli-chen (vgl. Diagramm 2).

Quelle: Andrea Hierzer 2013

Diagramm 2: Sturzrate von 2010 bis Mitte 2013 im Grazer Geriatrischen Gesund-heitszentrum.

AG/R = Akutgeriatrie und Remobilisation MG+MK= Medizinische Geriatrie + Memory Klinik PWH = Pflegewohnheim

GGZ= Geriatrisches Gesundheitszentrum

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