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Im Dokument Theologie «nd Kirche, (Seite 45-79)

Nicht sterben werde ich, sondern leben, Und erzählen die Thaten Iah's,

hätte in demselben Sinne, wie das davidische: „Nicht wirst du meine Seele preisgeben dem Scheol« aus Pf. 16. 9 auf Christi Todesüberwindung in ct. ^ 29 und 13. 35 angewandt worden ist. verwendet werden können, 'st abel im N. T. nicht geschehen.

Bei Ps. 118 bewegten wir uns, wenn auch nicht mehr in der Sphäre des theotratischen Königthums, so doch immer noch auf specifisch. theokrati-schem Boden, nämlich des theotratischen Volksthums. Dagegen verlassen wir gänzlich das theokratische Gebiet, indem wir uns

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3 4 Prof. Dl, I . H. Kurtz, P s a l m 8

zuwenden. Der Sänger dieses Liedes hat sich auf allgemein menschliche Grundlagen gestellt, welche, wie schon oben in der Einleitung liemertt wurde, ebenso durch die Schöpfung des Menschen nach dem Ebenbilde Gottes und den ihm dadurch nach Gen, 1, 26 verliehenen Beruf bedingt sind, wie del Boden der üiessianisch-königlichen Psalmen durch die Institution des davi>

bischen Königthums und den ihm nach 1. Sam. 7 , 1 6 verliehenen Beruf bedingt ist.

Das Thema unsres Psalms ist: Die Herrlichkeit der Menschennatul als Abglanz der göttlichen Herrlichkeit, D a das Lied nur den nächtlichen Sternenhimmel bewundert und der Sonne gar nicht gedenkt, so ist dasselbe wohl als ein aus nächtlicher Natur« und Selbstbeschauung hervorgegangenes anzusehen. Es lautet:

Vs. 2. Iehova, unser Herr,

Wie herrlich ist dein Name auf der ganzen Erde!

Du, dessen Majestät laut gepriesen wird über den Himmeln*),

3. Hast aus dem Munde der Kinder und Säuglinge gegründet eine Macht,

*) Alle Versuche, die masorethisch« Punctation ,->ih zu rechtfertigen, sind gescheitert. Es als Imperativ von M ) zu fassen, wäre sinnwidrig, denn die Aus«

schmückung des Himmels mit der göttlichen Herrlichkeit liegt schon als längst voll-zogen vor. Auch der Gedanke, daß Gott an jedem Abend von Neuem es thue, und vom Sänger aufgcforbert werde, es auch heute Abend zu thun, ist unpassend.

Eben so unzulässig ist, das Wort als Verkürzung von , 1 ^ 1 anzusehen und es auf

? W ? " ^ zu beziehen. Und wenn Hengstenberg und Delitzsch es als unge-wöhnliche Form des iul «ousti-. von »ri) mit K« p»i»8<>L fassen, der für das lsinp.

««»um stehe, also: a5 ii» >»9iv«l rhv 8<5t»v «mu - - 8; «M^x«? i . 3.«,., so empfiehlt auch diese schon an sich fehr harte Construction sich wenig, weil bei den Verbi« )"V diese auch bei dm Vcrbis ' " 2 nur ein einzigesmal vorkommende I n -simtivform (Gen. 4«, 8: .i»,-)) völlig unerhört ist., Die alten Uebersetzer haben übersetzt, als wenn, Av> da stände, was neuere Ausleger auch ohne Weiteres als ursprünglich annehmen. Aber mit Recht bemerkt Delitzsch, daß ,-»7, gar nicht d»mach aussehe, aus sssv corrumpiit zu sein. Ganz unbedenklich erscheint dage-gen eine Aenderung der bloß masorethischen Punktation entweder in ,1'?, (p»»I von siZl-1 - l a u t preisen) also: „dessen Herrlichkeit laut gepriesen wirb über den Himmeln" »«. von den Engelchören, oder in ,-uss mit der Bedeutung wohnen

<bavon ,-HY---Wohnstätte) also: „dessen Herrlichkeit über den H. wohnt ober thront", od« endlich in , 1 ^ (-- nlvu», tsnä«) mit der Nebeutung darstrecken, bar-eichen (vgl. Hos. 8,10); in^«u>. - - sich erstrecken, — als«: dessen Herrlichkeit über

Zur Theologie der Psalmen.

Um deiner Widersacher willen.

Um zu schwichttgen Feind und Rachegierigen*).

4. Wenn ich sehe deine Himmel, das Weil beiner Finger, Mond und Sterne, die du festgestellt hast,

5. Was ist der Mensch, daß du gedenkest sein, Und der Menschensohn, daß du dich annimmst sein?

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6. Und gemacht hast du ihn nur wenig geringer als Gott, Und mit Ehre und Herrlichkeit gelrönet ihn,

?. Und Haft gemacht ihn herrschen über die Werke deiner Hände, Alles hast du gelegt unter seine Füße.

8. Heerbenvieh und Rinder, sie alle, Und auch die Thiere des Feldes,

9. Gefieder des Himmels und Fische des Meere«, Was durchzieht die Pfade der Meere.

10. Iehova, unser Herr,

Wie herrlich ist bein Name auf ber ganzen Erde!

Die richtige Gliederung und Strophentheilung des Liedes, wie ich sie oben anschaulich vorgelegt, ist, so nahe liegend und natürlich sie uns auch entgegentritt, lwn den neuern Auslegern, auch von Delihsch. nicht erkannt worden. Verschuldet ist dies wohl durch die mißlungene Versal,-thcilung der Masorethen. Die dritte geile des zweiten Verses hätte zum dritten Verse gezogen werden sollen, damit dessen erste Zeile in ihm ein d. H. sich erstreckt ober reicht. Ich ziehe die Lesung nZl? vor, well ha« , i . N P ,

«ingeläufiger unb vollkommen gesicherter Ausdruck für den »«griff l a u t « Lob»

Preisung ist, und besonders auch, weil dann dies« Z«il« die schönst« Parallele Mr folgenden barbietet: Dort ber vollkommene Sphärengesang der Himmel«welt«v u»b chrer Bewohner, hier da« armselige Lallen bes menschlichen Säugling«, ba« ahn

^nnoch kaum minber kräftig und überzeugend zur Verherrlichung de« Namen«

Gotte« dient, als der Lobpreis der Himmelswelten. Neachten « i r . daß bei j»»«

andern Lesung sowohl Vs. 2 ° . al« auch V«. 8» ohne Parallel»«««« bleibt, »nb daß beide, in der angegebenen Weise zusammengefaßt, sich zum schönsten und sinn»

vollsten Parallelismus zusammenschließen, so möchte bann wohl «ine an «bthi«»»«

ftreifenbe Wahrscheinlich,,« liegen.

") Der Ausdruck: „Rachegierig" «»scheint al« »««druck für b«« VerhaUM be« Gottlosm zu Gott vielleicht unvafsenb. Unb doch ist derfelb« in seinem eigent.

lichften Sinne festzuhalten. Denn der Widersacher Gottes ist allerding« von Nach«, durst gegen Gott erfüllt und ««trieben. Er ist «bost darüber, daß der Fron»»«

sich der Lieb«, Huld unb Gnad« Gottes erfreut, währenb er sie zwar verschmäht unb verachtet, aber bennoch durch ihren Mangel sich unselig fühlt. Unb da n bn»

daburch in ihm erregten Rachedurst gegen Gott selbst nicht betbMgn» lonn. ft « f t

« ihn «n be« Frommen aus, unb stört «ytt«s Wer« «u» ihm, » » « NM l««»,

3 6 Prof. Vi-. I . H. Kurtz,

paralleles Glied erhalte, und nicht minder, damit die beide» ersten Zeile»

des 2, Verses eben so selbstständig am Anfange des Liedes dastehen, wie sie am Schlüsse desselben in Vs. 10 uns entgegentreten. Zwischen diese«!

gleichlautenden Anfang und Schluß, der gleichsam die Umrahmung des Liedes bildet, bewegt das eigentliche Lied selbst sich sehr rcgel- und gleich'»

mäßig in vier vierzeiligen Strophen, deren jede einen selbstständig integri' tenden Gedanken entwickelt. Der N a m e Gottes, dessen Lobpreis sie ge>

meinsam einfaßt nnd umrahmt, ist im A. T. ein Begriff von unendlich tiefer und reicher Beziehung. Er bezeichnet nicht bloß äußerlich das Wort,!

mit welchen» Gott von den Menschen genannt wird, sondern tief innerlich!

das den» Menschen durch Natur- und Heilsoffenbarung sich kund gebende!

Wesen Gottes selbst, — nicht den W o r t l a u t , fondern den Wesensinhaltj seiner Benennung, weshalb dieser Begriff in der biblischen Sprache auchj immer nur singularisch, nie pluralisch uns entgegentritt, obwohl das A, T>i mehrere Benennungen Gottes kannte. Der Name Gottes ist somit das!

Weseu Gottes selbst, soweit einerseits Gott es in Natur und Geschichte z offenbart hat, und so weit andrerseits der Mensch es aus Natur und Ge>

schichte erkannt hat, und lobpreisend es anerkennt. « Die Anwendung auf Christum, welche in Hebr. 2, 6 ff. von Vs. 5 z bis ?, und in 1. Kor. 15, 27. 28 von Vs. 7 gemacht ist, so wie die un-läugbare Bezüglichkcit des N. T l . Messiasnamens üli>? io2 ävftplünou auf das ll^X'sI >n Vs. 5 (neben Dan. 7, 13), hat die ältern Ausleger bis auf S t i e r veranlaßt, denselben als einen direct-messianischen, von der Er»

niedrigung und Erhöhung Christi als des Menschensohnes handelnden an»

zusehen und auszulegen. Allein daß Christus und er allein das Oojecc des Psalms sei, und daß der Dichter den zukünftigen Messias mit klarem Be>

wußtsein als solchen vor Augen und im Sinne gehabt, muß entschieden abgewiesen werden, da im Liede selbst auch nicht die mindeste Spur davon zu finden ist. Auch die Vermittelung des nächsten auf den Menschen überhaupt gehenden Wortsinnes mit der messianischen Auffassung des N. T.

durch die Annahme, daß der Dichter die menschliche Natur nach ihrer u»

sprünglichen paradisischen Integrität und Idealität meine und schildere, wie sie durch den Sündenfall verloren gegangen und erst in Christo wieder zur Wirklichkeit geworden sei, muß als unbrauchbar beseitigt werden. Denn Object des Psalms ist offenbar der Mensch in seiner dermaligen Beschaffe«' heit und Stellung. Aber noch verkehrter freilich ist es, wenn H u p f e l l »

Zur Theologie der Psalmen. 3 7 daraus den Beweis führen will, daß der A. T l . Anschauung eine Corrup-t'°n und Entartung der menschlichen Natur durch den Sündenfall völlig fremd sei; vgl. dagegen Gen. 2 , 17; 3, 16. 17; 8 , 2 1 ; Ps. 5 1 . 7. Die Sache liegt vielmehr so. daß der Dichter hier den Fall und seine Folgen unberücksichtigt läßt. — aber Ignoriren und Leugnen sind keineswegs iden-tische Begriffe,

Die Comiption der menschlichen Natur durch den Sündenfall ist weder auf alt- noch auf neutestamentl. Gebiete als eine absolute, der Bei-l»st des göttlichen Ebenbildes nicht als ein totaler zu fassen; wie sich für das A. T. aus der Vergleichung von Gen. 9. 1 — 3 mit Gen. 1. 28, und für das N. T. schon aus Act. 17, 28 <>2 - ^ x°ä ^ ° ? ^ v ) ergiebt.

Eme solche absolute, totale Corruption würde ja auch die Möglichfeit der Erlösung ausschließen. Und namentlich das. was unser Psalm von der göttlichen Ebenbildlichkeit des Menschen hervorhebt, nämlich dessen Erhaben-heit und Herrschaft über die gesammte Thierwelt, besteht ja auch nach dem Falle nicht nur potentiell, sundern auch, obwohl vielfach geschwächt und ge-hemmt, eventuell noch.

Das Verhältniß des Menschen zur irdischen Natur ^.' ' neben der

"chtseite. nach welcher er der gottbildliche Herrscher der Schöpfung ist. a»ch eine Schattenseite dar. nach welcher er der Natur diese Herrschaft oft müh-s°m abringen muß. nur mühsam sie behauplen kann, oft sogar der über-wiegenden Naturkraft erliegt. Jene Lichtseite nun faßt der Dichter hier allem ins Auge, und ignorirt die Schattenseite lgrade so wie in den theo-lratisch-mesfianischm Psalmen nur die Lichtseüen des david,schm König-thüms. nicht aber ihre Schattenseiten und Unzulänglichkeiten hervorgehoben )- Diese Einseitigkeit war bedingt durch seine dermalige Gemüthsstim-mung und die davon getragene Tendenz seines Liedes. Macht sich aber,im Bewußtsein des Lesers auch die Wahrheit der entgegenstehenden Schatten- , Wte geltend, denkt er daran, daß die durch die Schöpfung gesetzte Bestim-mung des Menschen zur Herrschaft über die gesammte Naturwelt um der Zwischen eingetretenen Sünde willen bei Weitem nicht zur allseitigen Cnt-faltung gelangt ist. „nd ihrer vollen Verwirklichung sich auf allen Seiten Schranken und Hemmungen entgegengesetzt haben, so wird auf heilsgeschicht-chem ^°ben die Incongruenz mit der bennaligen Erscheinung zur Weis-sagung auf die Heilszufunft (grade so wie bei den theokratischmessianischen Psalmen die Incongruenz der beschränkten Herrschaft des davidischen

Königs-3 8 Prof. Dr. I . H. Knrtz,

Hanfes mit der ihm berufsmäßig zustehenden WelllMschaft zur Weissagung auf den Messias der Vollendungszcit wird). Und diese Umsetzung hat sich im Geiste der N. T l . Autoren zu klarer und sichrer Erkenntniß vollzogen, und berechtigt sie zur Anwendung des Psalms auf die Person Christi als de« Menschensohnes x n i t a x ^ , in welchem und durch welchen die mensch-liche Natur erst zur vollen Realisation ihr« gotlbildlichrn Bestimmung ge-langt ist.

Nicht die Majestät Gottes, die im nächtlichen Sternenhimmel sich osstnbart, will der Dichter besingen, sondern die gottlnldliche Herrlichkeit des die ganze Erde beherrschenden Menschen, wobei die Pracht des Sternen-Himmels nur als Folie dient für die ihm gegenüber so klei« und »nbe deutend erscheinende, und doch so unvergleichlich hoch begabte und brgna-digte Menschenwelt. Darum beginnt und schließt er mit dem bewundern-den Ausruf: Wie herrlich ist dein Name auf der ganzen E r d e !

W i r wenden «ns nun zu den messianisch-bezüglichen L e i d e n s « P s a l m e n . Von ihnen trägt, wie heute ziemlich allgemein anerkannt wird, keiner den Charakter eines direct und ausschließlich prophetischen Liedes.

Aber auch die Vorbildlich-mesfianischen Bezüglichkeiten derselben, die bei der Bergleichung mit der evangelischen Geschichte zum Theil in sehr axffal-lendtl Weise hervortreten, und auch von den N. T l . Autoren meistens schon als solche hervorgehoben find, liegen außerhalb der bewußten Tendenz des Dichters, find ihm selbst noch ein unerschlossenes Geheimniß, weil zu dessen Eröffnung und Verständniß ihm und seinen Lesem ein prophetischer Schlüs-sei fehlte, wie für das Verständniß der thcokratischcn Herrlichteitspsalmen ein solcher in 2. Sam, 7 vorlag.

I n der spätem Entwicklung der Prophetie tritt allerdings, durch die Lebenserfahrungen des Volkes und feiner theokratischcn Führer gezeitigt, die Idee der Leidensnothweudigkeit als Basis und Bedingung für die Entfal-tung der mesfianischen Nollendungözeit in den Vordergrund, und gestaltet sich namentlich in dem zweiten Theile der Manischen Weissagungen zu dem weitgreifendtn und «ich ausgebildeten Theolognuienon des leidenden Knechtes Iehooa's. Ts ist mehr als wahrscheinlich, daß auch die zahlreichen Psalme«, welche in die Tiefe des menschlichen Leidens einführen und dessen Conelation zur theokratischen Frömmigkeit ins Licht stellen, da-bei mitgelvilkt habm. Aber daß unter solcher Mitwirkung und in Folge

Zur Theologie der Psalmen. " »

chrer Einwirkung auch die speciellen vorbildlich, messianischen Lndenszüge.

welche wir jetzt in mehrern dieser Psalnie» erkennen, zum Bewußtsein ge.

kommen seien, verräth sich nirgends im alten Test. S o viel wir beurthei-len können, sind sie vielmehr erst im N. T, durch ihre auffalbeurthei-lende Eon-Menz mit entsprechenden Lcidenszügcn an? dem Leben des Erlösers als messiamsch, bedeutsam hervorgetreten.

Zwei Bilder aus der mcssianischen Vollendungszcit treten uns in der A, T l , Prophetie entgegen: ein H e r r l i c h k e i t s b i l d in dem zukünftigen David^sohn. der auf dem Throne Davids sitzend, die demselben gebührende Weltherrschaft zur Verwirklichung bringen wird, und ein L e i d e n s b i l d in dem Knechte Iehova's. der, obwohl er gemacht ist zum Bunde des Voltes und zum Lichte der Heiden (Ies. 42. 6 ) doch ein Mann der Schmerzen und ein Vertrauter der Krankheit ist fies. 53. 3). Jenes Bild geht zu-rück auf 2. Sam. 7, 16. und hat sein alttcstamentl. Vorbild in D a v i d , dem siegreichen Begründer des Thrones, der zum Wcltherrscherthrone wer-dm soll. - dieses auf Deut, 18. 18 und hat sein A . T l . Vorbild in Moseo, dem Knechte Gottes, dem leidcnoreichen Stifter des alten Bundes' I n jenem vollendet sich die Idee des A . T l . Königthums, in diesem die Idee des A, T l . Prophetrnthums. Das Verhältniß dieser beiden Weissa-gungsg.stalten z» einander ist ganz dem analog, das wir oben (bei Ps. 72) mit Dclihschms treffenden Worten*) als zwischen dem Kommen IelM'a'e.

de« Erlösers, und dem Kommen seines Gesalbten, des Königs, beschrieben haben. Wie in der A . T l . Weissagung die Erwartung des Kommens Je-Hot,,,'«! und des Kommens seines Christus neben einander laufen, und zwar 'n einzelnen Höhepunkten prophetischer Anschauung (z. V . in Ics, 9. 5. 6 ;

< 1 ff; Hach, 13, 7) sg nai^. an einander und in so lebensvolle,

Wechsel-l ^ ^ ^ , » , ^ " ^ DehWechsel-ler hatte schon früher sich damit übereinstimmend aus«e°

n j ^ . A.A"l«8°mena zur bibl. Theol. S. 67 ff.): „So lange der Logos noch

m<yl Fie,,ch geworden war. konnte auch die reale Menschwerbung Gottes und da-nm der innere Unterschied im Wesen Gottes gar nicht offenbar sein, denn die Tha-len und die Zeugnisse Gottes bestehen nicht außer, sondern i n «inander und

be-^ » A « wechscheitig. Das U. T. ringt darnach, den Messias in göttlicher Le-A . ! , ' ! « s ° " " ^ Würde zu erfassen . . . . und auf dem Messias ruht zwar

^eyova s Gnst, aber Iehova selbst bleibt ihm transcendent. Die reale Vereim-Sung Gottes und des Menschen wird also im A. T. gesucht, aber i n s A. T.

sau: nur die B e w e g u n g zu dieser Vereinigung, und d a r u m auch nicht die Am tlnparwn der Erkenntniß derselben."

4 9 Prof. Di. I . H. Kurtz,

seilte Beziehung zu einander treten, daß nur ein einziger kühner Schritt nöthig zu sein scheint, um beide in ihrer Wesensidentität zu erkennen, diesen Schritt jedoch in Wirklichkeit nirgends vollziehen, — so steht im A, T. auch die messianische Leidensgestalt der messianischen Herrlichkcitsgestalt zur Seite, sich mit ihr zwar mitunter nahe berührend (Ies, 5 5 , 3 ; Such, 9 , 9 ; vgl. auch Sach, 12, 10 und 13, ? mit Ies. 53), nicht aber zur klare» Erkenntniß ihrer per-sönlichm Einheit zusammenfließend. Beides bleibt auf Grund erfüllungs-geschichtlicher Thatsachen der N, T l , Erkenntniß und Lehre vorbehalten.

Zu diesen! Ergebnisse, daß nämlich im A, T, das messianischc Herr-lichkcitöbild in königlicher Einfassung, das messianische Leidensbild aber als Propheten-Gestalt uns entgegentritt, würde es trefflich passen, wenn, wie H i ß i g erkannt haben will, die beiden Leidenspsalmen, in welchen die imssianischen Bezüglichkeiten am entschiedensten hervortreten und am meisten sich häufen, nämlich Ps. 22 und 69, und außer diesen noch Ps, 40. 41 von I c r e m ins, der auch im N. T. als ö n p » ^ - ^ ? *<"> ^ (3°h. 1, 21) vorgeführt wird, abgefaßt wären, und dieses Propheten eigene Leidenserleb-nisse schilderten. Die Vorbildlichkeit des Propheten - Leidens in diesen Psal-men würde dann ebenso significant sein, wie die Vorbildlichkeit der Sieger»

Herrlichkeit Davids in Ps. 110 und 2, oder der Friedensherrlichkeit Salonio's in Ps. 72 und 45, Und in der That, die Gründe, mit denen H i ß ig diese Behauptung zu stützen sucht, sind nicht rein aus der Luft gegriffen, sind wenigstens nicht ohne Schein*), und verdienen daher mindestens eine vor-urtheilsfreie Prüfung. Als durchschlagend und nöthigend vermag ich sie indeß, besonders bei Ps. 22, doch auch nicht zu erkennen, und das Gewicht der sie als davidisch bezeichnenden Überschrift entbehrt auch nicht der stützen-den Uebereinstimmung mit dem Inhalte.

Wir werden daher suchen müssen, die Borbildlichkeit dieser Psalmen auch als ursprünglich davidischer zu begreifen. — um so mehr als einerseits a l l e Leidenspsalmen mit messianischen Bezüglichkeiten Davids Namen an der Stime tragen, und andrerseits die als nicht- und nicht als davidisch bezeichneten Leidenspsalmen (z, B, der korachitische Ps. 88 und der anonyme

*) Die Abfassung des 69. Psalms durch Ieremias ist deshalb auch schon von ältern Auslegern behauptet worden, denen auch Delitzsch (I, 513) sich mit Hinznnahme des 40. Ps. in so weit angeschlossen hat, daß er der jeremianischen Abfassung beider Psalmen wenigstens „hohe Wahrscheinlichkeit" zuschreibt.

Zur Theologie der Psalmen. 4 1 Pf. 102, die beide uns in die Tiefe des intensivsten Leidens einführen) keine derartigen Nezüglichkeiten darbieten.

War aber David der Verfasser aller in N. T, als messianisch ange>

zogenen Leidens-Psalmen, so fällt es auf. daß bei der Schilderung seiner Leidenserlebnisse. die doch durch seine amtlich-theotratische Berufung und Stellung bedingt waren, nirgends diese seine königliche Berufsstellimg speciell

»nd ausdrücklich hervorgehoben ist. Indessen bieten sich einerseits in der Natur des Lcideus als eines Tributes, den das menschliche Leben als solches schon fordert, und andrerseits in der Natur des Gebetes so wie in der Be-stlmmung der Psalmen auch für den betenden Gebrauch Anderer hinreichende Erllärungsglünde für den Mangel solcher ausdrücklichen Bezugnahmen.

Ueberdem gilt grade dieser Mangel uns als Beweis, daß der Dichter sein Leiden nur als ein persönlich-accidentelles, nicht aber auch schon als ein amtlich-nothwendiges, durch die Idee des theokratischen Königthums specifisch bedingtes und darum auch als eine behufs der vollsten und hoch-sten Darstellung desselben nothwendig wiederkehrende Voraussetzung und Vorstufe der Vollendungsherrlichkeit erkannt habe; - woraus sich dann weiter erklärt, daß die messianische Bezüglichkeit dieser Psalmen sich als solche im alten Bunde noch nicht erschlossen hat.

Aber v o r h a n d e n , wenn auch noch verschlossen und unentsiegelt;

und i n t e n d i r t . wenn auch noch nicht von dem subjectiven Bewußtsein des Dichters, war sie dennoch von Anfang an. V o r h a n d e n war sie.

weil das Gesetz der heilsgeschichtlichen Entwicklung: durch Niedrigkeit zur Hoheit, durch Unterliegen zum Siegen, durch Leiden zur Herrlichkeit. -da« seine vollste und höchste Erfüllung in Christo finden sollte, auch

da-" a l s schon, wenn auch noch uneilannt. galt, und sich an den, ersten bahnbrechenden Träger der Messiasidee entschiedener, kräftiger und mit reicherer Vorbildlichkeit auf den schlicßlichen Vollend« derselben geltend machm mußte, als in dem weitern, zwischen beiden liegenden Verlauf der Entwicklung. Denn in dem bahnbrechenden, schöpferischen Anfange einer neuen Entwicklung prägt sich die Idee und Tendenz derselben immer ent-schiedener und kräftiger aus. als in der verschwimmenden. allmählig fortschreitenden, oft auch ftagnirenden oder gar wckschreitenden Mitte. — I n -t c n d i r -t war also die messianische »ezüglichkei-t jenes Leidens Davids,

da-" a l s schon, wenn auch noch uneilannt. galt, und sich an den, ersten bahnbrechenden Träger der Messiasidee entschiedener, kräftiger und mit reicherer Vorbildlichkeit auf den schlicßlichen Vollend« derselben geltend machm mußte, als in dem weitern, zwischen beiden liegenden Verlauf der Entwicklung. Denn in dem bahnbrechenden, schöpferischen Anfange einer neuen Entwicklung prägt sich die Idee und Tendenz derselben immer ent-schiedener und kräftiger aus. als in der verschwimmenden. allmählig fortschreitenden, oft auch ftagnirenden oder gar wckschreitenden Mitte. — I n -t c n d i r -t war also die messianische »ezüglichkei-t jenes Leidens Davids,

Im Dokument Theologie «nd Kirche, (Seite 45-79)