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Beziehung auf Kliefoth's Arbeiten über Sacharja und Ezcchiel

Im Dokument Theologie «nd Kirche, (Seite 167-200)

Von

Prof. Dr. Volck.

«i^rr D r . K l i e f o t h hat i» seinem jüngst erschienenen Commentar zum

^^phctc» Ezechiel (!/ioswck 1864), namentlich im Zusammenhang i»il der Erklärung von Ez Klip, i i — 3 9 , aufs Neue seine cschatologischen

Anschan-""Um eniwickelt, W','5 r^ielbci: vornehmlich charakterisirt, ist der

cnlschie-^>stc, schon in seinem Loiiimcütlir zu!» Propheten Each,n^i (Tchwcmi 18N2) u»i>gesprl,cheüe, Gcgmsnh ^cgen den „modernen Chilwsm»?," wie er ihn

^»U, nach welchem „die bekehrten Juden als ein heiliges Volk im »er-nuten Canaan leben würden, wählend die übrigen Völker in bicherilier,

^'ch'chtlichrr W l i s - ,»» dasselbe her wohnten." S t c l l m , wie Lz, 36,

^ — 3 8 ; Sach 14. 8 — 2 1 , welche so manche der älteren und neueren

<l"s!ea.cr ans das tausendjährige R^ch beziehen zu »liissen meinten, weisen

" ^ K l i e f o t h über dic ,illc Lrdc hinaus ans den neuen Himmel und die Neue Erde, auf das ewige Lanaan. Allerdings, meint er, werde Is>acl

^rillst sich z„ Lhlisto, seinem Herrn, bekehren und in sein Land zurück-b r a c h t werden, azurück-ber zunächst nur, um dort „als in einem gesegneten irdi-lHm Wohnort als ein im Frieden sich fortpflanzendes Volk zu leben," bis

" " " ' Ende aller Z . i t und aller Geschichte alles dem Ne,che und Volke

"ttes feindliche Wesen der Welt sich nochcinmal in alles Bisherige über-Zagender Weise conzcnlmen werde (Weissagung l,on Gog Lz, 3 8 - 3 9 ) . nni

^ lchten Kampf mit dem Reiche Gottes zu wagen, aber auch, um damit

1 5 4 Prof. Dr. Volck,

das absolute Vergehen alles Wesens der Welt »nd die schlicßliche Herrlich-feit des Reiches Gottes »nd damit das Ende aller Dinge herbeizuführen."

Israel „werde durch die Auferstehung in die Vollendung eingehen (Ez, 3?), um in cincm neuen Lanaan mit der ewigen Gnadcngegenwart Gottes in seiner Mitte »nd von den Geretteten ans de» Heiden umgcbcn ein Leben der Ewigkeit z» leben,"

Dies ist in kürzer Zusammenfassung Klicfoths Anschauung von den»

eschatologischen Verlaufe, für deren Richtigkeit er sich auf die Apokalypse berufen z» können glaubt. Als Vertreter des von ihm bekämpften Cliilias-müs gilt ihm besonders u, H o f m a n n , den er wiederholt wegen seiuel s p i r i t u n Iisir enden Abschwächung der Schrlftaussagen hart anläßt.

Daß »uu Herr D r , K l i e f o t h sich mit H o f m a n n ' ? cschatologische» An-schammssen nicht befreunden kann, bat uns nicht Wunder genommcn; «»>

so mehr aber waren wir betroffen, a»f S . 39? >,»d 398 seines Vnchs übel Ezechiel wörllich Folgendes zu lesen: „?»> Wcsenilichrn ist der Gug des Ezechiel nichts Anderes als der Antichrist des neuen Testamentes (!), I n dieser unserer Ansicht von Gog haben wir H ä v c r n i c k und H o f m a n n ,

»ud im Wesentliche!! sogar H i t z i g auf unserer Seite." Wer u. H o f ' m a n n s Ansicht über dm Antichiist des neuen Testamentes und den Gog Ezechiels kennt, der wird zugeben, daß man dieselbe nicht theilen kann, ohne zugleich chiliastischen Anschauungen zu huldigen. Es nimmt sich dar»!»

jene Aeußerung K l i c f o t h s höchst eigenthümlich aus am Schlüsse eines Buches, das gegen H o f m a n n ' s Lehre vom Ende der Dinge zu Felde zieht, und K l i e f o t h hätte wohl daran gctlian, die betriff.«den Stelle»

i» „Weissagung n»d E.füllung" und im „Schriftbeweis" aufmerksamer zu lesen, vielleicht hätte er dann die für seine Eschatologie bedenkliche Ueber-cinst mnümg »!it Kofuiann nicht behauptet, Aber es ist überhaupt be>

trübend zu iehen, wie wenig es ihm auf ciue getreue Wiedergabe und ge>

wissenhafte Würdigung geacnthciliger Ansichten '-kommt S o hat sich z, O-unseres Mssens v, H o f m a n n nirgendö in der Weise ausgedrückt, daß, wählend die J u d e n als ein heiliges Volk im verklärten Canaan lcbcu, die übN' gen Völker in b i s h e r i g e r geschichtlicher Art um dasselbe her wohnen. M a n Vergleiche mit dieser Unterstellung K l i e f o t h s folgende Worte H u f m a n n s ') über oic Bindung Satans während der 1000 Jahre: „Es kommt während jener

y Weissagung und Erfüllung I I . S. 372. Schriftbew. I I . 2. S. ?L».

Zur Eschatologie. 1 5 5

" 0 J a h n z» keincm Begebnisse des menschlichen Gemeinlcbens, welches die u°>üe einer satanischen Zusammenfassung der sündigen Menschheit wäre, zu e>ner gemcinftmc» That der Sünde, welche den durch Christi Sieg über en Nidcrchrist hergestellten Zustand der Dinge veränderte. Eine

innscnd->u!»'ge Stetigkeit der Unterstellm'g der sündigen Menschheit unter die Wirkung

^ sich an ihr bethätigenden vnhcrilichtcn G e m e i n d e C h r i s t i hat man sich '> denken." Ans diesen Worten H o f m a n n ' s mag man abnehmen, ob

"H 'hin, während die J u d e n in ihrem verklärten Lande leben, die übrigen

"kei' in b i s h e r i g e r geschichtlicher A r t um dasselbe her wohnen!

Ee ist nicht unsere Absicht, uns der unerquicklichen Aufgabe einer

^gehenden Widerlegung der Klicfoth'schcn Rcsiillatc zu unterziehen. Nur

"n einigen Stellen Ezechiclo wollen wir nachweisen, welcher

Willkührlich-" Willkührlich-" n sich ois antichiliastische Exegese schuldig macht, nm hieran einige positme Bemcrkungcu ;u k»üpfe».

Wen» Ez, 34, 12 ff, verheißen ist, daß Gott an seinem Volke thun ue, wic cin Hirte tlnic, wenn seine Hccrdc zerstreut sei; daß er es wieder

""»Nelu werde cms c>e,> sondern und Völkern, wohin sie zerstreut seien,

^ heimbringen in il„ Land, so soll hiemit nach K l i c f o t h keineswegs

"Ul di^ dereinttige Wicdr mnunlüng Israels in Aussicht gestellt sein, sondern

^ ^U' 6n!ÜrtMm!!,g Istacls n>! > dem Ezil 2) die SlUümlnng der Kirche Christi durch sein Wart 3) die schließliche Sammlung der Kinder Gottes

°us nllcr Wclt. Und wenn nach Cz. 34, 14 Gott dereinst wohnen wird seinem Heiligtimm auf seinem h. Berge und auf den Bcrgcn umher unter ih», ftin Volk, so will dies K l i c f o t h zwar zunächst auf Israel nach

" " Fleisch nnd das geographische Canaan bezogen und insofern an die Rückkehr unter Scrubbabei und an die einstige gurückführung der Juden in ' ^ Land gedacht wissen, aber nicht minder zugleich auch an die Einführung

" neuen heiligen Menschheit auf die neue Erde, auf das ewige Caiwan.

^ ' l sind weit entfernt, in Abrede stellen zu wollen, daß die Weissagung . ° " Israel« Wicdersammlung in der Heimkehr der Juden unter Serubdabel '^e vorläufige Erfüllung gefunden; aber daß an Stellen wie 34. 14

°"ch die Sammlung der Kirche Christi durch sein W o r t , und die

>^>'cßl>che Sammlung nicht nur Israels, sondern überhaupt der Kinder

"ttcs aus aller Wclt gemeint nnd unter Canaan das geographische und

°s ewige zugleich zu verstehen sei, dieß läugnen wir auf da« Entschiedenste.

b"e »uf die aus solch' einer Iniclpretationsweise, wie sie K l i c f o t h beliebt, 11»

1 5 6 Prof. v r . Volck.

rcsullirenden haltlosen Principien für die Auslegung des alten Testamentes näher einzugeben, erinnern wir nur daran, daß der Prophet 34, 11—13 auf das Volk Israel und «,uf das „geographische" Canaan gar nicht deut-lichcr hinweisen kann als er es tlmt, und daß, wenn K l i e f o t h behauptet, es sei hier von einer Sammlung des Volke? i» solcher Allgemeinheit die Rede, daß man dieselbe nicht auf Israel beschränken dürfe, gerade das Gegentheil hievon wahr ist. Zwar meint K l i c f o t h i „ D a Gottes W>lle von allem Anfang her auf die Sammlung einer neuen Menschheit aus der Welt, eines Gottcsvolkcs ane allen Völkern gerichtet ist. so versammelt Galt Israel zu sich als sein Volk nur zu dem Zweck, um durch Werkzeug-schaft desselben sich ein Volk aus allen Völkern zu sammeln; es schließt also der Begriff des Sammeins eines Volkes Gottes von vurnehcrcin anä!

die Sammlung der Kinder Gottes aus den Heiden ein". Anscheinend ein bestechender Gedanke, aber dennoch »»richtig »nd irreführend, besonders in seiner Anwendung auf die vorliegende Stelle, Den» 1) gebraucht dcl Prophet das Wort s a m m c l n in eine»! ganz bestimmten Sinne, suferne es sich in» eine Medcrsammlung solcher handelt, d^e zuvor zur Strafe M ihre Sünde in alle Welt zeistrut worden, und 2) wild Israel als das zu sammelnde Volk von den Völkern und Heiden, aus denen es gesammelt wndcn soll, drntlich unterschieden, und kann somit unmöglich an „die Sammlung der K,nder Gottes aus allci Welt" gedacht sein wollen, ein dc»>

alten Testament überhaupt nicht geläufiger Vegr ff; 3) kommt der Prophet 36, 36. wieder im Nmerschiedc von Israel, ausdrücklich auf die Heiden zu sprechen, wenn er dolt sagt: N u d die V ö l k e r , Welche r i n g s u m euch her ü b r i g g e b l i e b e n , w e r d e n e r k e n n e n , daß ich I c h o u a die n i e d e r g e r i s s e n e n (Llädle) baue u n d b e p f l a n z e die verödete (Sladt). Freilich weiß K l i e f o t h auch diese Stelle seiner Auffassuug auz »passen. Anstalt nämllch diel einfach den Gegnisal) zu finden, in welchen die alttestamenllichc Weissag»»"

überhaupt ausgeht, dm Gegcusal) Israels des herrschenden Got'csvolkes und der zum Gehorsam gegen seine GottceheMcheift und zur Anerkennung Iehovas gebrachten Völkerwclt ' ) . gewmnt er aus U. 36 — 37 de«

Gedanken, Gott wolle zu dem heilig gewordenen Israel auch die Iehova Llkcnnrndeu und darum Geretteten aus den Heidenvölkern hinzuthun und mit diesen verbunden werde Israel in jener Vollendung die Hccrde der

4) Vgl. bes. Sach. 14. 16—19.

Zur VSchatologl«. 1 5 7 Menschheit, die neue M e n s c h h e i t bilden! Abgesehen davon, daß diese Erklärung in V , 3 6 ( l l ' 1 2 ! ^ 1!?"!1) " " h r hineinlegt als darin liegt, ist der ans V , 37 gewonnene Begriff der neuen Menschheit ein dm Worten de? Propheten aufgezwungener, I s t es doch schon sprachlich unmöglich, die Worte- Hw,^ , ^ 2 lli^X ! 1 2 1 i < 3« übersetzen und zu erklären i „ I c h

^ ' l l stt so mehren, daß sie die Hecrde der Menschheit d, h, diejenige S a m m

-^ung seien, in welcher der Mensch sich wieder als der aus Goltcs Hand Nekonnncne darstellt". S o lange es wcnigstcns noch eine hebräische Grammatik 8'ebl, werden die Worte H^lX ? X ^ nicht, wie uns K l i c f o t h auf S , 353 glauben machen w i l l . alls^ Ein Begriff genommen und übersetzt werden hülfen: die Heerde der Menschheit. K l i c f o t h rügt die hergebrachte Ueber-sehung der fraglichen Wo>tc: Ich werde sie mehren wie eine Mmschenbccrde.

ba dann ^ 1 X ? l < ^ 2 sic^n »n'ssc. Aber merkt er denn nicht, daß seine t'ssene Uebcrsehung gegen dieselbe Regel verstößt, gegen die Regel nämlich.

^°b dns im Status cou8truetu3 stehende Substinliv dm Artikel nicht haben darf? Wenn wir recht sehen, so enthalten die Verse 3 7 - 3 8 eine neue speciell dem H a u s e I s r a e l gegebene Verheißung. W i r überseßm:

^ ° spricht I c h o v a der H e r r : A u c h d a r i n w i l l ich mich e r b i t t e n lassen v o n dem H a u s e I s r a e l , es i h n e n , u t h u n : M e h r e n w i l l 'ch s'e w i e eine S c h a f h c c r d e a n M e n s c h e n . W i e die S c h a f e des H e ' l i g t h u m s . w i e die S c h a f e J e r u s a l e m s a n seinen F e s t e n , so s°>len die v e r ö d e t e n S t ä d t e U o l l sein v o n M e n s c h e n h e e r d c n ,

" n ° sie s o l l e n e r k e n n e n , daß ich I c h o i a b i n . (5- liegt auf der Hand. h,ß hier nicht von einer neuen aus Israel und den Gerettete a»?

d l " Heiden gebildete» Menschheit die Rede ist. Vielmehr wchs.'gt der P>°phet i», Anblick auf die gegenwärtige Vc.ödung Lanaans einfach von einer 2 " t großer Volksmenge im Lande und reicher Bevölkerung der jetzt e»t '"tten Städte, Zur Verauschanlichung dieses Gedankens dient ihm 5as N>'d von der Echafheerde, W i r vergleiche» Je, 49. 1 1 2 1 ; des, M i , 2. 12.

wo dasselbe B i l d gebrauch! ist: „ S a m m e l n w e r d e ich. J a k o b , dich N"nz, z u s a m m e n b r i n g e n den N c b c r r c s t I s r a e l s - , i n s g e s a m m t

! " " d ' ich es e i n s t e l l e n ' w i e S c h a f e i n d-e H ü r d e , w i e die H c c r d e ' " ' h l c m P f e r c h w e r d e n sie w i m m e l n v o n M e n s c h e n , "

Nachdem K l i e f o t h indem von Israel Geweissagten eine Hinweisung

" ' s die „cue Menschheit der ewigen Vollendung gefunden, hat er natürlich ''" Interesse, auch den mucn Himmel und die neue Erde, das ewige Lanaan

1 5 8 Prof. Dr. V o l « ,

zu entdecken. Letzteres ist nach K l i e f o t l , geschildert z. B , Cz. 36, 3 5 Dieses L a n d , das v e r w ü s t e t e , ist g e w o r d e n w i e dcr G a r t e » E d e n s u n d die v e r w ü s t e t e n u n d v e r ö d e t e » u n d n i c d r r g c r i s s l "

nen S t ä d t e s i n d befestigt u n d b c w o b n l M a n m»ß es wahrlich in der Kunst der spiritnalisirenden Vcrflüchtigunn der Schriftnnosagm wcü gebracht haben, wenn man in diesen Wmtc» dce Piopbcten das ewige Canaan der Vollendung gezeichnet finden kann Zw>ir sind auch wir, wie K l i e f o t h , der Ansicht, daß die Worte N ^ s^2 "«f Gen, 2, 8 zurück-weisen, aber wir fragen: Ist denn der Gar!ei>, welche» Gott der HEcr pflanzte in dein Wonncland Eden, ohne Weitere? zu identifiziren mit dci»

ncucn Himmel und der neuen Erde, und ist dcr Zustand der E l stg> schlisst' nen in diesem Garten ohne Weiteres identisch mit der ermge» Scligkc>t der neuen Menschheit? K l i e f o t h scheint dice anzunehmen. W i r aber möchten die Richtigkeit dieser Annahme stark bezweifeln, besonders im H>t>' blick auf die zweite Hälfte unseres Verses: D i e v e r w ü s t e t e n u n d v e l ' ödeten u n d n i e d e r g e r i s s e n e n S t ä d t e s i n d befestigt u n d be-w o h n t . Wer noch ein Ange für den Zusammenhang hat, in be-weichn»

eine Stelle sich findet, der wird zugeben, daß die Rückbcziehiing auf Gen. 2, 6 hier nichts weiter besagen w i l l , als die Wicdirhcrstcllimg des geographi' schcn Landes Canaan zu der Fruchtbarkeit und dem paradiesische» Frieden des Anfangs.

Wer sich nicht mit K l i e f o t h dazu entschließen kann, in den a>!g<zo^c»c»

Stellen des Propheten Ezcchiel die ewige Sei'gkeit geschildert zu finden, für den wird nichts übrig bleiben als die Annahme eines Herrlichkeit«' reiches diesscit der ewigen Vollendung. A n b e r l e n hat Recht, wenn cl einmal sagt, die Lehre von der herrlichen Wicderl,^stellmig Israel« in Canaa»

nach schwerer Züchtigung und Demüthigung sei ein so wcsmtlich« Gr»nd>

gedanke der Prophetie, daß man nicht sowohl in Verlegenheit sei, Slelle«

dafür zu finden als vielmehr solche auszuwählen. W m n Iesaias >) de»

Berg des Hauses Ichovas erhaben über alle Vnge und die Völker zn ih'»

strömen sieht, um in Ichovas Wegen zu wandc^,; wenn er von einer A l t weissagt, da der Herr das gerettete und in „Um si!icn Gliedern heilig Israel schirmen und sein Land mit Herrlichkeit eijlillen, da unter dcm Waltcü des rechten Fricdcfürsten Canaan, dessen in <M Well zerstreute Emwohncl

1) 2, 2-4.

Zur Eschatologie. ^ " "

wiedergekehrt sind, dem paradiesischen Friedensstande des Anfangs

zurück-«cgeben sein wiid. während d,e Welt dem Gericht verfällt ' ) ; wenn Ieiemia Erkundet, daß Iei»salmi wieder gebaut »nd ein Sproß aus Davids Haus ' " n Volk wohl vernwl-en werde, de», Iehova lein Gesetz in das He,z ge-'chricliw2); wenn Hosen.') das Haue Jakobs nach schwerer Draua,sa,sM

" die Hcimatt, ziaückgekehrt schaut als ein begnadigtes Volk, dem sein G°tt sich aufs Neue verlobt- wem Joe!') Mter dem Gericht über das Heer der Vülkerwelt eine gcit anb.echen sieht, da das heilige Land m Wunderbmer Fruchtbarkeit aufblüht; wenn A m o s ' ) die Miede, auwchtuüg dn eingestürzten Hütte Davids nnd die Wiederherstellung des Davidüchcn Reiches weissagt; wenn »ach Sacharja «) Jerusalem der Welt Mittelpunkt werden soll ;>', dem d,e Volker strömen, um mit Israel das La»bhülte»fest z» feiern - so kann man sich, will man anders nicht mahlose Willkiul'ch.

leiten in der Auslegung begehen, der Annahme nicht verschließe», daß an

«Um diesen und ähnlichen Stellen eine Zeit geschildert sei. da nach dem göttlichen Gericht über die Weltmacht Israel in seinem zu paradiesischer Herrlichkeit verklärten Lande in seligem Freden wohnen und über die Völker rings umher herrschen werde. Daß dieser Ll„lias»ms zu enier 'pintu.lisi.endc» Abschwächuug d « Tchriftau.sage» ( S , 353) verlebe, ^,t ei« verwunderliche, und daß er dem Bestreben. ,auo der Grnppmmg. m welcher die Weissagung dic g.oßcn Momente der HeilszukmM sach»ä> z»-'""„.enordnet eine Zeitfolge derselben mmttelu zu wollen", seme» Urlpnmg

""danke, ein unverständlicher Vorwurf, Nur derjenige spmtual.M, welcher

°n Stellen w,e Ez 34 und 36 die ew.ge Seligkeit »ud d.e Welt de.

Vollendung geschildert finde» tan»; und wenn wir eine Zw„che»ze t M u

->»en zwischen den, <5er,cht über die We.Nnacht uud der Verhenl,chnng der Ge>»«..d,e. uud zwischen der Meßlichm Scheidung vou Gut m.d Vos, '° tlnm wir dies wei, wir das Beides von einander ,cke,dm z. >u»,,en Nlcnweu. was auch du' Weissagung .^rsch"°et. K l l e f o . h aber coufm,-d'n: dm seligen Fr.edensstand der Ge.nemde auf Erden, und dm Himmel und die neue Eide, das Leben der Ewigkeit'),

neuen

Y 4. 2—6. 9. 1—N, N—12.

2) 31, 31—44. 33, 15.

3) 2. 16—25.

4) 4, 16—21.

5) 9. 8—15.

6) 14. 8 ff.

?) I«s. 34. 4. 65.17.

l 6 l ) P « f . Dr, Volck.

Aber nach K l i e f o t h „ist es völlig ungedcnkbar, daß ein Thcil der Menschheit u»d Erde vorweg heilig und verklärt würde, der andere abtt dennoch in seine»! alten Wesen verbliebe und doch ein geschichtliche Lebens»

band zwischen beiden Thcilen fortbestände. Es lst Weissagung der Schrift, daß die Jude» sich von ihrem dermaligrn Abfall bekehren und dann auch ihr Land wieder empfangen werden; aber davon, daß sie alsdann anders als jedes andere zu Christo bekehrte Volk, daß sie dann heilig in einem

«erklärten Lande leben, davon weiß die Schrift nichts." Allein selbst wenn das, was K l i c f o t h „ungcdenkbar" findet, wirklich „ungedcnkbar" wäre, so würden wir es, wenn anders es nur Schnftgrund hat, dennoch für mög»

lich halicn. S a g ! die Schrift elwas an? über eine partielle Verklärung der Erde während jenes Herrlichkeitsrcirncs, das einen wesentlichen, wenn gleich von K l i c f o t h geläügnetcn Grundgedanken allci Prophetie bildet, so werden wir über die Möglichkeit oder Unmöglichkeit einer solchen nicht weiter Z»

grübeln, sondern einfach zn glauben haben, was die Schrift sagt, <I,lit es nun wirklich klare Schriftaussagcn hierüber? Nur auf zwei Schriftstellen möchte» wir hinweise, ans welchen das klar hervorgeht, was K l i e -f o t h -für „ungcdenkbar" hält. Zuerst au-f Joe! 4, 18 -f-f. Nachdem dort der Piophet das schlicßlichc Gericht Iehova? über das wider Jerusalem ve> sammelte Herr der Vülkcrwclt gcschiloert, fährt er fort: Und es w i r d geschehen a n s e l b i g e m T a g e , w e r d e n die B e r g e M o s t t r ä u f e l n u n d die H ü g e l w e r d e n M i l c h strömen u n d a l l e die Q u e l l e n I n d a s W a s s e r strömen u n d ein Q u e l l w i r d a u s g e h e n v o m H a n s e I e h o u a s u n d t r a n k e n d a s T h a l S c h i t t i m , E g y p t c n w i r d z u r O e d e w e r d e n u n d E d o m z n r öden W ü s t e w e r d e n ob der G e w a l t t h a t gegen die S ü h n e I , i d a , i n d e r e n L a n d sie un>

s c h u l d i g B l u t vergossen. Deutlicher und klarer, als es hier geschieht, kann wohl das israelitische Land dcn es Hingebenden Ländern der Völker»

Welt nicht gegcnnbn'gestcllt werden; und da nun, was der Prophet, hier in Aufsicht füllt, jenseit der schließlichcn Machterwcisnng Iehovae an der Israel feindlichen Vülkerwclt liegt, so bleibt nur die Wahl, hier ent-weder das cwigc Laiinan, die Welt der Vollendung, wofür sich K l i e f o l h entscheiden wird, ^zeichnet zu finden, oder, wll,n man sich hiezu niäil vcr-stehen kann, eine noch diesscit des lcßtcn Ausgange der Dinge cinm'tendc Verklärung des heil. Landes, dann aber des heil, Laildcs im Unterschiede von der übrigen Erde.

Zur Eschatologie.

161

Aehnlich verhält es sich mit der Stelle M i , ?, 9 — 1 3 , wo die

gläu-° M israelitisch? Gemeinde unter dem Leide der Gegenwart sich der

Hoff-""»g gelröstet, welcher sie lebt, der Hoffnung nämlich, daß ihre Feindin, b'e weltl'eheirschendc Vabcl, fallen, ,!Nd daß an dem Tage, da dies geschieht,

^ heil Land sich neu bevölkern werde durch das von allen Seiten l,erbei-spulende Volk, wähnnd „ d , e W e l l zur Oede w e r d e f ü r i h r e B e . w o h n c r ob der F r u c h t i h r c r T h a t e n , " Zwar wird das ^ ^ " 1 3

"°n manche» Auolcgcvü auf das israelitische Land bezogen, , »> vor jener Glichen Zukuint erst »loch eine Verödung licvorstche; a b i 0ie A r t und Wnse des A»schlusses d>'5 ^ > ^ , - ! 1 (t!. 13) an das verheißende Futur,»,,

^ 2 ' l,. 12 macht diese Deutung unmöglich, und mit Recht hat man darauf l>'"g>wiesen, daß sich Iner v, 13 zu v. 12 ebenso verhalte, wie am Schlüsse

^ Buchs Joe! v, 19 zu u, 18. M a n wird sich auch an dieser Stelle b"» Zugeständnis; nicht entziehen können, daß das Geschick der Welt der

^ückseligtVit des heil. Landes gegenübergestellt werde >), W i r werden

dem-"ach das für K l i c f o t h „Ungedenklmre." weil wir es in der Schrift be-lMüdct finden, auch für möglich halten, wcingstcns so lange, als er uns

^ ' n m schlagenderen Beweis für das Gegciilheil liefert, al? aer S . 3 5 0 b"8cbrachtc ist. Es sei nämlich selbstverständlich, sagt er dort, daß. wenn

^ n i a a n verklärt wcrd^, nicht daneben die ganze übrige Erde in dem Zu-stnüde verbleibe» kam,, in welchem sie jetzt ist, „Aber zum Ucbcrflusse. fährt

" M t . wird uns auch noch ausdrücklich gesagt, daß das keineswegs der

^ ' " l ! sei» werde." M a n ist nun begierig zu erfahren, wo dies von dem Vwphclen au^rücklich hervorgehoben ist. und wird von K l i e f o t h auf u, 36

, 1) G<m, derselbe Gegensatz Zions. der verherrlichten Statte Iehovas und

° 5 durch das Gericht verödeten Lide findet sich Ies. 24, 1-23. - Vgl. Ies. 13. 9.

Tach. 14, 8 - 1 1 : „Und es wird geschehen an selbigem Tage: lebendige Wasser werden von Jerusalem ausgehen, zur Hälfte in das ostliche Meer und zur Hälfte

" das westliche Meer: im Sommer und im Winter wird das sein. Und Iehova

^ " d zum Könige werden über das ganze Land; an selbigem Tage wird Iehova

^'n°r sein und sein Name Einer. Es wird das ganze Land sich wandeln wie die

""derung. von Geba bis Rimmon im Süden von Jerusalem, und dieses selbst

^."d erhaben sein" u. s. f. Nem Zusammenhange nach ist es unmöglich, auch an

°'°ser Stelle unter y - ^ , - , ^ 2 in v. 9 etwas Anderes zu verstehen, als das ganze

^°nt> des lluserwlllMn Volkes; ist doch in u. w dieser Ausdruck unzweideutig Ar Bezeichnung des jüdischen Landes gebraucht <vgl. K ö h l e r , die nachexilischen Propheten I I I . S. 266-269). Auch Sacharja weissagt hier von einer wunderbaren

«änderung, welche mit dem heil. Lande vorgeht.

1 6 2 Prof. 0,. Volck.

verwiesen, nach welchem die Völker Ichovas Thaten erkennen werden, was, wie wir gesehen haben, nach K l i e f o t h s Interpretn!!«!! bedeutet, daß Israel mit den Geretteten aus der Heidenwelt verbunden die neue Menschheit bilden werde, „Selbstverständlich, schließt er dann, sind hiemit die N ^ f l l t ? ans den Heiden in die Verherrlichung Israels, und die Aufcnthalsorte

verwiesen, nach welchem die Völker Ichovas Thaten erkennen werden, was, wie wir gesehen haben, nach K l i e f o t h s Interpretn!!«!! bedeutet, daß Israel mit den Geretteten aus der Heidenwelt verbunden die neue Menschheit bilden werde, „Selbstverständlich, schließt er dann, sind hiemit die N ^ f l l t ? ans den Heiden in die Verherrlichung Israels, und die Aufcnthalsorte

Im Dokument Theologie «nd Kirche, (Seite 167-200)