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Spricht Jesus zu ihm: Dieweil du Mich gesehen hast, Thomas, so glaubest du.

Selig sind die nicht sehen und doch glauben!

Joh. 20, 29

4. Advent, 21. Dezember 1884 Liebe Kinder!

Diese Worte, welche Ich einst zu Thomas sagte, als er Meine Auferstehung noch nicht begreifen konnte, und daher an dieselbe nicht glaubte, haben eine tiefere Bedeutung, als wie sie gewöhnlich genommen werden. Thomas glaubte an Mich, als göttlichen Propheten, wurde aber wankelmütig im Glauben durch Meinen Kreuzestod, weil er meinte, dass Ich durch Meine Macht Mich demselben hätte entziehen sollen, um im Leben den Menschen noch mehr wohl zu tun; er war daher in großer Not, ob er Mich noch anerkennen wolle als göttlich; aber seine Liebe war stark zu Mir; und so blieb er Mir auch in den Zeiten der Anfechtung treu; nur konnte er Mein Wesen nicht recht fassen, denn die Kunde von Meiner Auferstehung war ihm zu wunderbar, und er verlangte ein Zeichen von Mir, welches Ich demselben auch auf seine Bitte gewährte, indem Ich ihm die volle Erleuchtung gab, so dass er ausrufen konnte: „Mein Herr und Mein Gott!“ denn

nun durchschaute er Mein ganzes Wesen! So gibt es immer wieder in der Christenheit Seelen, die Mich herzlich lieben, aber zu ängstlich sind Mich als Den zu erfassen, Welcher Ich in Wahrheit bin, und Der auch sagte; „Siehe, Ich bin bei euch alle Tage, bis an der Welt Ende.“

Diese Verheißungsworte werden von Wenigen nach ihrem wahren Sinn geglaubt, weil die Mehrzahl Mich für einen Gott solcher Art hält, der gleich einem Könige thront, und zwar im Himmel, als ein Wesen, das stets bereit ist zu richten auf seinem Stuhle; dies kommt daher, weil die Menschen sich nicht mehr selbst beobachten, ob in ihnen Etwas in Gefühlen und Gedanken angeregt wird, was nicht durch ihre Vernunft hervorgerufen ist; es ist das Besuchen oder Annähern des heiligen Geistes, welcher der Vernunft im Wählen zu Hilfe kommen möchte, auf dass sie das Gute wähle; und dieses zeugt dafür, dass Ich stets bei Meinen Kindern bin, und dieselben auch oft, wenn es nötig ist, unmittelbar davon überzeuge, wie ja in der Geschichte der Kinder Gottes unzählbare Fälle aufgezeichnet sind. Es findet dieses Mein zweites Kommen zwar unsichtbar, aber doch in überzeugender Weise bei den einzelnen Seelen statt; weil aber solche oft zu wonnetrunken von solchen Gnadenwinken sind, so zeugen sie laut davon, oft auch gegen Solche, welche von Mir überhaupt Nichts wissen wollen.

So sind Meine Kinder vielem Spott und Hass ausgesetzt, hauptsächlich in dieser Zeit des Unglaubens, und darum muss Ich ihnen Meine sichtbare Annäherung noch entziehen, auf dass sie zuvor stark und klug werden, ihren Gegnern gegenüber;

denn diese sind noch leichter zu gewinnen, wenn sie Mitleid mit solchen Meinen Kindern haben, und dieselben belehren wollen; ihr Eigendünkel kann ja von einem solchen Gnadenvorzug nicht ohne Neid hören, und darum verkündigen sie sich durch Spott immer mehr. Um also dieses bei solch verirrten Seelen zu verhüten, müssen Meine Kinder auch noch auf Mein sichtbares Erscheinen verzichten, und desto mehr unsichtbarer Weise sich mit Mir zu verbinden suchen. So sie nun den Grund Meines Zurückziehens wissen, wird dieses ihnen nicht schwer werden;

denn Meine Liebe bleibt sich ja dennoch gleich. Euer Vater Jesus.

430. Zu Weihnachten

„Und es waren Hirten in derselben Gegend auf dem Felde die hüteten des Nachts ihre Herden. Und siehe, des Herrn Engel trat zu ihnen, und die Klarheit des Herrn leuchtete um sie; und sie fürchteten sich sehr. Und der Engel sprach

zu ihnen: Fürchtet euch nicht!“

Luk. 2, 8 – 10

Weihnachten, 25. Dezember 1884 Liebe Kinder!

In dieser Erzählung liegt abermals eine geistige Entsprechung für die Zustände, welche im Allgemeinen auf dem Religionsgebiete eingetreten sind, die aber auch in der einzelnen Seele bei ihrer geistigen Wiedergeburt vor sich gehen.

Es waren Hirten in derselben Gegend, wo Ich Jesus, geboren wurde, die hüteten des Nachts ihre Herden. Diese Hirten waren treu in ihrem Berufe; denn sie wachten des Nachts mit sorgsamem Auge, was um sie herum vorging, und weil sie treu waren, so konnten sich die Engel in ihre Nähe begeben, und ihnen die große Freude von Meiner Geburt verkünden. O, wenn doch die Hirten, welchen Seelen anvertraut sind zur Hut, gleichfalls mit solcher Treue ihren Beruf erfüllten, dass auch sie als dazu Berufene sich würdig machen würden, auf dass Meine himmlischen Diener mit ihnen verkehren könnten, und die Freudenbotschaft bald von dieser bald von jener Seele ihnen bringen könnten: „hier in diesem Herzen ist Christus geboren und als Heiland eingezogen!“

Die Zeit ist nun da, in welcher abermals die himmlischen Heerscharen mit ihren Erdenbrüdern einen Lobgesang anstimmen wollen, und ihnen ein „Friede auf Erden“ zurufen; denn ihre Liebe zu Mir und zu ihren Erdenbrüdern drängt sie dazu; hie und da ist ihnen auch schon ein Punkt, als eine unscheinbare Bethlehemshütte gezeigt, welcher sie sich nähern dürfen, und den Seelenhirten, aber nur den wahren, welche betend für ihre anvertrauten Schafe zu Mir kommen, werde Ich teils durch mittelbare Kundgebungen, teils durch unmittelbares Einfließen offenbaren, wie die Seelen immer mehr für Mich zu gewinnen sind.

„Und die Klarheit des Herrn umleuchtete sie, und sie fürchteten sich sehr“.

Solche Seelenhirten, welche also durch Mich dann erleuchtet werden, fühlen ihre gänzliche Ohnmacht, und zagen und fürchten sich; aber diesen wird von ihrer unsichtbaren Umgebung stets wieder Frieden und Trost zugerufen werden, sobald dieselben erschauen, dass das Kind Jesus in einem Herzen aufgenommen worden ist, (als Heiland „Imanuel“); denn nun wissen sie ja, dass der wahre Helfer solchen Seelen zu Hilfe kommt; „denn euch ist heute der Heiland geboren, Welcher ist – Christus u.s.w.“

Die Wiedergeburt hat nun begonnen, und diese soll und wird Frieden schaffen und Ruhe. Dieses wahre Geburtsfest Jesus im Menschen ist gleich der Wiedergeburt ein immerwährender Akt, welcher stets von neuem Segen bringt und Wonne, und ist eben also ein wahres Weihnachtsfest für die wiedergeborenen Menschen. Möge solch ein Weihnachten doch bald in der ganzen Menschheit gefeiert werden, damit

nicht nur Einzelne die himmlischen Chöre vernehmen, sondern dass ein Friedensgruß der ganzen Menschheit in Wahrheit gebracht werden kann; dazu will Ich ja gerne noch einmal Mich zuerst in einer Bethlehemshütte niederlassen (jetzt geistig), um von dort aus abermals Liebe und Licht den verirrten Hirten und ihre Herden zukommen zu lassen! Amen! Heute euer Jesuskind!