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Es war aber ein Mensch unter den Pharisäern, mit Namen Nikodemus, ein Oberster unter den Juden, der kam zu Jesu bei Der Nacht, und sprach zu Ihm:

„Meister, wir wissen, dass Du bist Ein Lehrer von Gott gekommen: denn Niemand kann die Zeichen Tun, die Du tust, es sei denn Gott mit ihm.“ Jesus antwortete uns sprach zu ich: „Es sei denn, dass Jemand von Neuem geboren werde, (sonst) kann er das Reich Gottes nicht sehen.“

Joh. 3, 1 - 21

22. Februar 1885 Liebe Kinder!

Nikodemus war eine Seele, welche noch den Drang in sich fühlte, nach Wahrheit zu suchen; er gehörte zu denen, welche durch die Tempellehre nicht mehr befriedigt wurden; denn Meine Wunder, welche er öfter sah und davon hörte, wirkten von Außen her auf ihn, dass er an Mich, als einen göttlichen Abgesandten, glaubte.

Doch war daneben das Pharisäertum bei ihm tief eingewurzelt, so dass er in dem pünktlichen Halten der Zeremonien und der sonstigen äußerlichen Anordnungen, die von den Menschen herkommen, die Erfüllung des Gesetzes glaubte; er hielt deshalb dieselben genau, und ward daher vom Volke geehrt und geliebt vor vielen anderen Pharisäern, die ein Ärgernis gaben durch ihren Lebenswandel. Aber dem Nikodemus fehlte noch die Hauptsache, der Geist oder das leitende Gewissen, welches nicht um Menschenwillen Gutes wählt und tut, sondern um Meinetwillen, und zwar nicht aus Furcht vor Mir, sondern infolge der Erkenntnis Meines Wesens, Meiner Liebe, dann gleichfalls aus Gegenliebe darnach trachtet das zu wählen und zu tun, was Mir gefällig ist.

Es kann z.B. von zwei Menschen eine Aufgabe erfüllt werden, und zwar von jedem gut, nur mit dem Unterschiede, der Eine tut’s aus Pflicht, weil es ihm geboten wurde, der Andere aber aus Liebe zu dem Gebieter. Dieses Letztere wird wohl dem Gebieter mehr Freude machen, als wenn diese Aufgabe bloß um des Lohnes willen vollbracht wurde; er wird sich mit diesem (liebetätigen) Menschen mehr in Verkehr setzen, und demselben immer wieder neue Aufgaben zukommen lassen, weil er weiß, dass dadurch dieser Mensch mehr Freude hat, und an Liebe gewinnt. (Matth. 13, 12) So ist es zwischen Mir und einer Seele; je mehr sie aus Liebe zu Mir ihre Aufgaben erfüllt, desto mehr kommt sie mit Mir in eine wahre innige Verbindung und vergeistigt sich; es wird ihr von Stufe zu Stufe mehr Freudigkeit gegeben werden das Gute auszuführen, und so macht sie sich geschickt in Mein Reich einzugehen, welches ist ein Reich der Einigkeit, oder die Vereinigung des Geistes mit der Seele wird zu Stande kommen.

Sobald die Seele Göttliches sucht auszuführen, und gleichfalls aus Liebe zu Mir sich Meinem Willen unterwirft, ihr Streben, ihre Neigungen zum Materiellen immer mehr aufgibt, weil sie eine Freude findet an dem was Mich angeht, so tritt sie dadurch aus der Materie heraus und ins geistige Streben ein, ihr Wille nimmt eine andere Richtung an, nämlich zum Guten hin, und somit auch ihre Tätigkeit.

Dieses aber geschieht durch die Wirkung des heiligen Geistes, der stets bemüht ist eine Seele auf diesen Standpunkt zu bringen. Es ist dies die wahre Wiedergeburt

eines Menschen, die stattfinden kann, wenn der Mensch um dieselbe betet, und nachdem ihm entweder durchs Wort oder durch sonst einen Gnadenakt die Verschiedenheit der Wahl klar gemacht wird. Amen! Euer Vater.

442. Hinweis zur geistigen Wachsamkeit: Wachet und betet!

„Lasset eure Lenden umgürtet sein und eure Lichter brennen!“

Luk. 12, 35

1. März 1885 Liebe Kinder!

In diesem Kapitel legte Ich den Menschen klar dar, wie unnötig es ist zu sorgen für solche Dinge, welche Ich als Vater Selbst besorge und ausführe für Meine wahren Kinder, deren ganzes Denken und Streben nur darin besteht, Mir ihre dankbare Liebe entgegenzubringen, und die sich stets bemühen durch ihren Gehorsam Mir Freude zu machen. Denselben gelten die Worte: Lasset eure Lichter brennen; denn durch ihr Beispiel können sie Mir am sichersten Seelen gewinnen, und dieselben Mir zuführen. Dazu gehört aber eine große Wachsamkeit; sie müssen stets gerüstet sein, auf dass wenn Ich anklopfe, sie mit Freuden Mir entgegen gehen, und Meinen Auftrag auszuführen zu jeder Stunde oder Zeit tüchtig sind.

Es gibt sehr viele redliche Seelen, welche Mir mit großem Eifer dienen wollen;

aber sie sind nicht wachsam genug, und bedenken zu wenig, dass der Feind sie stets beobachtet, und gerade in solchen Augenblicken, wo sie Mir geloben, in Meinem Namen etwas mit großer Treue auszuführen, da überfällt er solche Seelen, oft dadurch, dass er ihnen die Wege zeigen und sie beraten will, und ehe sie es merken, sind sie dann schon auf Abwege gekommen, und anstatt für Mich werben zu können, hat der Feind sie auf seine Seite gebracht. Sehet, hier gilt es stets:

„lasset eure Lenden umgürtet sein“, denn bei jedem Vorhaben, wobei ihr etwas für Mich ausführen wollt, da wendet der Feind doppelt List und Macht an. Es sind hier (V. 38) die verschiedenen Zustände angedeutet: die erste, andere und dritte Wache, worin sich eine Seele befindet, wo Ich stets wieder anklopfe und dieselbe besuche.

Die erste Zeit ist mehr die des Eifers, und da erwägt eine Seele alles noch ängstlich, was sie wieder von Mir trennen könnte, und sie ist darum noch nicht so

sicher, als in der anderen Wache, wo sie sich freut, wenn sie Fortschritte im Guten gemacht hat, sich aber schon wieder mehr auf sich selbst verlässt; die dritte Wache ist gleichfalls eine Fortsetzung des Guten, welches der Seele immer mehr zur Freude und Lust wird. Wenn Ich also eine Seele besuche, so lasse Ich sie Meine Freude fühlen und beselige sie dadurch:

„Wahrlich Ich sage: Er wird Sich aufschürzen und wird sich zu Tische setzen, und vor ihnen gehen, und ihnen dienen.“ Ich werde als Bruder und Vater mit solchen Seelen verbunden werden, die stets wachen, und so immer mehr den Feind von sich abhalten, damit er nicht die sich ansetzende Frucht des Guten wieder raube, sondern Ich werde dieselbe als ein göttliches Gnadengut, bei ihrem Wachen und Beten in ihrem Herzen bewahren. Welche Ich also finde, denen will Ich ein Mahl der Liebe bereiten, auf dass sie gestärkt weiter gehen können auf dem Wege, der ihnen verordnet ist, um das ewige Leben zu erreichen! Amen! Euer Vater.