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08. „Geben ist seliger als Nehmen“

13. Ein Vater-Trostwort: Schreibet an Meinen Zögling J

E. S.

30. Oktober 1881 Mein lieber Sohn!

Du willst von Mir getröstet sein über dein Kind, von welchem du glaubst, Meine Liebe habe es in seiner Ausstattung verkürzt.

Ich ermesse dein Trauern dabei, weil auch Ich Selbst in der Lage bin, über Meine (von Mir geschaffenen) Kinder zu trauern, welche in ihrem Bilde, das geistig Mir gleichen sollte (1. Mose 1, 27), nun sehr armselig aussehen, auch die Ohren sind taub für Meine Stimme, ihr Mund und Zunge sind zu lahm, Mir ein Dank- und Loblied (stetig) zu singen, wohin soll Ich Mich wenden, als der Allmächtige (siehe in Nr. 1, Kp. 3, V. 4,), und doch wieder in Meiner Liebe als „der Schwache!“ (Nr. 34 und Nr. 41 A., S. 28) Ich muss Hilfe suchen bei den übrig gebliebenen wahren geistigen Kindern (1. Mose 18), daß sie sich aus Mitleid der Hilfsbedürftigen und geistig Entstellten annehmen. Du aber suchst bei Mir ebenso Hilfe für dein Kind, das weit weniger unglücklich ist, als es dir vorkommt. Meine Liebe hat dir dieses Pfand also anvertraut, dem Anscheine nach scheint es zwar benachteiligt, aber es hat gerade so viel Fähigkeit in sich, einst eine schöne Himmelsblume zu werden, wie jedes andere. Daher komme du mit deinem liebenden Vaterherzen nur fleißig zu Mir um Beistand, so will Ich dir (innerlich) die Anleitung schon geben, damit du dieses Kind so erziehen kannst, daß es dir ebensoviel Freude macht, wie ein anderes; nur musst du die wahre Freude, welche seine Entwicklung hervorbringt, erst selbst recht schätzen lernen, es ist die Liebe; wird dieselbe recht in das Herz des Kindes gelegt, so können sich in demselben Tugenden entfalten, die jedes ganz Gesunde beschämen.

Es ist dies ja gar oft bei solchen Personen der Fall, daß die Seele, die gehindert ist durch ihre (mangelhaften) Organe sich mehr mit dem weltlichen Treiben zu befassen, dafür sich mehr vergeistigt; siehe, dieses stelle Ich auch dir in Aussicht, so du mit Mir Hand in Hand deine Vaterpflichten nach Meinem Sinne ausübst.

Sorge daher, daß dein Kind überall mit Liebe behandelt wird, hauptsächlich auch

von Lehrer und Lehrerin, welche meist mehr darauf sehen, daß das Kind gut gelehrt ist und ihre eigene Ehre darin suchen, auf Kosten der (Über-)Anstrengung des Kindes; lasse es leider in diesem Alter noch kindischem Spiele über, und gib ihr Gelegenheit Andere mit kleinen Gaben zu erfreuen; die Dankbarkeit und Freundlichkeit der Gesichter der Beschenkten wird rückwirken auf dasselbe, und daran gewöhnt, wird sie auch oft edlere glückliche Stunden zu genießen haben, bei ihrem unschuldigen Wesen, das nicht so viel inne wird von dem Missbrauch der Zunge, als da ist Afterreden, Fluchen, Schwören u.; ohnmächtig und rein hast du dieses Pfund in deinen Händen, und Ich werde einst nicht mehr von diesem Pfunde von dir verlangen, als dir möglich war; doch kannst du dasselbe leichter einst als eine Gnadengabe Mir wieder zustellen, denn ein (oft zu sehr) schönes und begabtes Kind, das allen Versuchungen ausgesetzt ist, und daher oft mehr unterliegt, leiblich zwar eine Zierde, aber dagegen geistig (leicht) verkrüppelt.

Dies Meine Vaterworte an Meinen Sohn, der in Meine Erziehungsschule eingetreten ist! Amen!

14a. Lebenswinke

Johs. 4, S. 190 – 195

11. Januar 1882 Liebe Kinder!

Der, Welcher die 12 Körbe füllte ist in eurer Mitte und spricht zu euch: O ihr Kleingläubigen, ihr seid kaum Zwölfe an der Zahl, die mit Heißhunger Mich um das wahre Himmelsbrot angehen, und zweifelt doch, ob Ich es auch tun werde, euch und Alle damit zu versorgen. Seht, Mein Petrus oder der Fels des Glaubens kommt zu Mir und trägt seine Bitte vor für das arme und viele Volk, das sich um Mich befand; er wusste, daß es nötig war ihnen Hilfe zu bieten, so verbindet eben auch ihr den Glauben an Mich mit der Liebe zu euren armen Brüdern, und auch ihr werdet so über euer Begreifen gesegnet werden; ja sie sollen nicht ungesegnet bleiben, Alle, welche ihr Mir vortraget, bald mehr, bald weniger, wie Ich es zulassen kann. Sorget nicht – wo nehmen wir Brod her, ihr Menschen wisset ja bis heute nicht, auf welche Weise das Brod wächst, sondern ihr wisset bloß, daß es alle Jahre wächst, durch Meine Gnade, und durch euer kleines Zutun, weil Ich als Vater Meinen Kindern ein kleines Zutun dabei einräume, damit es ihnen mehr Freude machen soll; aber was wäre für eine Ernte, ohne Meine Liebe und Gnade,

Allmacht und Fürsorge, welche von Anbeginn der Welt stets ordnungsgemäßig immer wieder von Neuem beginnt; und nun wollt ihr noch zweifeln, daß Ich das Volk im Geistigen nicht länger will darben lassen, besonders wenn ihr Mich darum bittet. O nein, aber ihr haltet zu viel auf euer eigenes Zutun, und euer Verstand rechnet nach Pfennig und Laib, und nimmt zu wenig Meine Wundermacht dabei ins Auge; obgleich auch ihr immer noch das Volk zählet und euren Vorrat, so sage Ich euch, sorget nicht, sie sollen noch Alle satt werden, das Wie und Wann überlasset Mir, aber die Liebe zu den Brüdern haltet fest, so werden wir vereint recht Vieles zu vollbringen im Stande sein. Und so will Ich auch euch abermals Meinen Segen geben, und euch danken für eure Liebe und Fürsorge in Meinem Reichsplan. Euer Vater in Jesu.

14b. Lebenswinke

29. Januar 1882 Liebe Kinder!

Es ist Mir heute auch wieder ein Bedürfnis in eurer Mitte zu sein, denn die Vereinigung zwischen Mir und euch soll immer inniger werden, und da ihr eben noch schwache Kinder seid, und menschlich müsset behandelt werden, so will Ich euch Worte zum Ausdruck Meiner Anwesenheit geben.

„Ich bin bei euch alle Tage“, bei Jedem unter euch, besonders wenn es ein Anliegen hat, an diesem haltet fest; darum muss Ich euch auch so führen, daß ihr euch oft selbst nicht mehr raten und helfen könnt, und ihr gezwungen seid zu Mir zu kommen. Ebenso ist es unter euch in der Gemeinschaft, Ich lasse Widersprüche zu, damit ihr einander genau kennen lernet; aber dies ist die Hauptsache: wenn ihr oft nicht ganz einig seid in euren Ansichten, brauchet kein anderes Mittel zur Ausgleichung, als das Gebet und Meinen Rath im Innern; kommet ihr mit festhaltender Bruderliebe zu Mir, so fehlt euch die richtige Antwort im Innern nicht; seid darum unbesorgt, wenn kleine Pausen eintreten, die ihr für eine Hemmung in eurem Fortschritte (hauptsächlich auch nach Außen zu wirken) haltet;

es ist dies ja gut zu eurem eigenen Gewinne, bleibet ruhig, Ich will Selbst dabei Mich beteiligen. Man sät ja auch nicht immer, das eine mal ist Saatzeit, das andermal Erntezeit, immer ist Abwechslung in der Natur und ihrem Wachstum;

ebenso ist der Mensch eine kleine Erde, die durch Allerlei zur Entwicklung muss geläutert werden, durch gute und trübe Tage, durch Sturm und Stille; aber eben

dadurch sie stetig fortwachsen soll.

Darum Ich, Der das Samenkörnlein geistigen Lebens in euch gelegt, stets die Hauptwirkung dabei bin, so auch in dem Gemeinschaftsleben, will Ich als Vorstand Alles so leiten, das Jedes das Mich als Denselben anerkennt – zufrieden sein kann; so lasset jetzt auch Mich den Rathgeber sein in euren Sachen, und bleibet euch unter einander treue. Brüder, ein Jeder suche dem Andern es in der Liebe zuvor zu tun. Dies nehmet hin als Meinen heutigen Vaterrat, und Meinen vollen Vatersegen zu eurem heutigen Beisammensein. O daß Ich euch doch auf den Standpunkt bringen könnte, wo Ich Mich wie bei Thomas zeigen könnte, strebet darnach! Euer Jesus-Vater.