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Die Rindendi<ke und das Rindenp1·ozent

Im Dokument Bolz, Blattmenge und Zuwadts. (Seite 50-57)

1,3m Ganm Stamm l Splint Rein Kern Hein Ganzer Stumm Splint Rein 1 Kern Hein

1. Die Rindendi&lt;ke und das Rindenp1·ozent

In einem kleinen Aufsatz über den Rindenzuwachsfehler konnte der Verfasser 193? zeigen, ,daß bei der Lärche der Anteil der Rinde an der Sta~mkreisfläche in Brusthöhe außergewöhnlich hod1 ist. Schober

he-Doppelte Rindondiioke in Brusthöhe bei Lärchen, ve,rglicllen mit Fiohte und Buche.

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Rindendurchmesser Bild 35 Rindendurchmesser

cm 12

Durchmesser in. Brusthöhe

Kreiisflächenrind~nprozente in Brusthöhe be,i Lärchen, vergliohen mit Fichte und Buche.

Durchmesser in Brusthöhe

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Holz- und Rindendurchmesser und Kreisfläch_enrindenprozente bei Lärchen,

Tab. n Fichten und Buchen verschiedener Stammstärke.

mit Rinde

Kleine Verschiedenheiten der Ergebnisse der beiden Autoren haben veranlaßt, dafl wir das frühere Zahlenmaterial ergänzten und die Er-mittlungen der Rindendicke an 521 Stämmen verschiedener Stärke und Herkunft nochmals verarbeiteten. Die Ergebnisse, verglichen mit Flurys

1

57 Angaben über Fichte und Buche, sind dargestellt in Tab. 13 und den Bildern 35 und 36. ·

Man stellt fest, daß die doppelte Rindendicke, also der Rindendurch-messer bei der Lärche je nach Stammstärke 2-6mal größer ist als bei Fichte und Buche. Die Zunahme des Rindendurchmessers von einem 10 cm starken Stamm bis zu einem solchen von 68 cm 'Stärke beträgt bei der Buche 0,5 cm - 1,7 cm·= 1,2 cm, bei der Fichte 0,6 cm - 2,2 cm = 1JJ cm und bei der Lärdi,e aber 1,5 cm - 10,2 cm= 8,7 cm. Die Lärche

·weist also einen ganz beachtenswerten Rindenzuwachs auf.

Der Rindenanteil in Prozenten der Kreisfläche des berindeten Stam-mes ist bei Buche und Fichte wenig verschieden, bei der Lärche aber 2 bis 5mal größer. Bei Fichte und Buche ist das Kreisflächenrindenprozent am größten bei den schwächsten Durchmessern und nimmt mit dem Durch-messer stetig ab, vveil diese Holzarten keine ausgesprochene Borke bilde11.

Auch bei der Lärche beginnt das Rindenprozent bei den schwächsten Stämmen mit einem -Höchstwert. Dann wächst zunächst der Holzdurch-messer rascher als die Rindendicke, das Rindenprozent sinkt deshalb langsam bis etwa zum Durchmes ,ser von 30 cm, um dann langsam wieder anzusteigen bei abnehmendem Holzzuwachs und ausgesprochener Bor-kenbildung. Diese neu aufgestellte Rindenprozentkurve liegt bei den stärkeren Durchmessern etwas tiefer als die von 1937, weil jetzt etwas mehr Tieflandsmaterial herangezogen worden ist.

Der Einfluß des Standortes auf die Rindendicke kann aus den Bildern 35 und 36 und folgender Zusammenstellung 14 ersehen werden.

Einfluß des Standortes auf die Rindendicke und das Rindenprozent. Tab. 14 Durchmesser mit Rinde

Rindendicke, Hindenprozent, Standort

10 cm 1 20 cm 1 30 cm 1 40 cm 1 50 cm 1 60 cm

(

Im Mittel mm 15 24 36 49 64 83

Rindendicke

Ueber 1500 m ü. M. 16 25 38 55 76 98

mm Unter 1000 m ü. M. 14 23 33 44 56 70

Kreisflächen-(

Im Mittel 0/o 28 23 22 23 24 26

Ueber 1500 rn ü. M. 30 24 24 26 28 30

rindenprozent

Unter 1500 rn ü. M. 26 21 21 21 21 22

Aus Tab. 1.4 geht unzweifelhaft hervor, daß die im milderen Tief-landsklima erwachsenen Lärchen bei gleicher Stammstärke deutlich eine geringere Rinden.dicke aufweisen als die Lärchen von rauheren Stand-orten gegen die obere Waldgrenze. Vielleicht spiegelt sich in diesen Wer-ten der Einfluß des Standortes nicht rein wieder, sondern bereits teil-weise beeinflußt durch den in tieferen Lagen meistens etwas besseren Stammschutz.

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Die Rindendicke der Lärche wächst also mit dem Alter und dem zu-nehmenden Durchmesser stark zu. Nimmt man an, die verschiedenen Durchmesser eines Bestandes seien von einer Aufnahme zur andern ein-heitlich um je 4 cm gewachsen, so beteilig·en sich Holz und Rinde wie folgt an dieser Zunahme:

Tab. 15 .Anteil der Rinde und des Holzes am Durchmesserzuwachs.

Zuwachs mit Rinde von 16 auf 26 auf 36 auf 46 auf 56 auf 20 cm 30 cm 40 cm 50 cm 60 cm

1

Lärche cm 3,6 3,5 3,4 3,3 3,2

Davon ist Holz bei Fichte cm 3,9 3,8 3,9 3,9 4,0

Buche cm 3,9 3,9 3,9 3,9 4,0

1

Lärche cm 0,4 0,5 0,6 0,7 0,8

Davon ist Rinde bei Fichte cm 0,1 0,2 0,1 0,1 0,0

Buche cm 0,1 0,1 0,1 0,1 0,0

1

Lärche O/o 11 13 16 18 20

Kreisflächenrinden-Fichte O/o 3 5 3 3 0

zuwachsprozent

Buche O/o .. 3 3 3 3 0

Bei der Lärche entfällt also der aus der wiederholten Messung berin-deter Durchmesser berechnete Kreisflächenzuwachs zu 10-20 % auf die Rinde und nur zu 80-90 % auf das Holz.

Die Holzzuwachsberechnung aus Durchmesserunterschieden berin-deter Stämme und Bestände fällt aber auch deshalb zu hoch aus, weil sie auf einen um die doppelte Rindendicke zu großen Durchmesser bezogen wird. Nimmt man den an entrindeten Stämmen ermittelten Zuwachs als richtig, als. 100 % an, so ist bei der Lärche bei gleichem Durchmesserzu-wachs der KreisflächenzuDurchmesserzu-wachs auf die berindeten Stämme bezogen zu hoch, wie folgende Zahlen zeigen:

Durchmesser mit Rinde 10,0 20,0 30,0 40,0 50,0 60,0 cm Durchmesser ohne Rinde 8,5 17,6 26,4 35,1 43,6 51,7 cm

Kreisflächenrindenzuwachs-fehler 20°/o 150/o 150/o 150/o 160/o 170/o Der wirkliche Holzzuwachs ist also bei der Lärche auf unberindete Stämme oder Bestände bezogen je nach Durchmesser um 15-20 % kleiner als der Silvenzuwachs berindeter Stämme oder Bestände. Es er-gibt sich somit die unbestreitbare Tatsache, daß alle Zuwachsberechnun-gen, die sich auf die Durchmessermessung mit Rinde stützen, zufolge des Rindenzuwachses und des Rindenzuwachsfehlers bei der Lärche um 26 bis 40 % höher sein können als der verwertbare Holzzu wachs.

59 Doppelte Rindendicke und Kreisflächenrindenprozente bei Lärchen verschiedener Stärke in verschiedener Höhe über Boden. Tab. 16 Höhe Doppelte Rindendicke in mm bei einem Kreisflächenrindenprozente bei einem

über Durchmesser mit Rinde von Durchmesser mit Rinde von

Boden 10 cm 20 cm 30 cm 40 cm 50 cm 60 cm 10 cm 20 cm 30 cm 40 cm 50 cm 60 cm

m mm mm mm mm mm mm 0/o 0/o °lo °lo °lo 0/o

1.3 15 24 35 49 64 83 26 22 22 23 24 26

1 16 26 37 54 73 94 27 23 23 24 26 28

3 12 20 29 39 49 60 25 20 20 21 21 22

5 10 17 26 35 43 51 23 19 19 19 19 20

7 9 16 24 32 40 47 24 19 19 18 19 20

9 15 23 30 37 44 19 18 18 19 19

11 14 22 28 35 42 20 19 18 18 19

13 14 21 27 34 40 21 19 18 18 19

15 13 20 26 32 39 23 20 18 19 19

17 12 19 24 31 37 25 20 18 19 20

19 10 17 22 29 35 27 21 18 19 20

21 15 21 27 33 23 19 19 20

23 13 19 25 30 24 19 20 21

25 10 17 24 28 26 20 21 22

27 15 21 25 21 22 23

29 12 18 22 22 23 24

31 9 15 19 24 25 26

33 12 14 27 29

1

1

1

1

1 1

Die Tab. 16 und die Bilder 37 und 38 zeigen die Veränderung der Rindendicke und des Rindenprozentes bei verschieden starken Stämmen mit der Höhe über Boden. Bild 37 führt vor, daß der Rindendurchmesser bei verschieden starken Stämmen an der Stammbasis am größten ist, dann bis zu einer Stammhöhe von 7 -9 m rasch und nachher langsam abnimmt, um an der Derbholzgrenze bei den Stämmen aller Brusthöhen-durchmesser etwa 1 cm Rindendurchmesser oder 0,5 cm Rindendicke zu erreichen. Bild 37 vermittelt einen sehr klaren Eindruck vom Rinden-durchmesserzuwachs mit steigender Stammstärke. Die Rindendurchmes-serlinien sehen merkwürdigerweise aus wie Stamm-Mantellinien.

Aus Bild 38 geht hervor, daß das Lärchenrindenkreisflächenprozent am Fuß der Stämme einen Höchstwert aufweist, dann rasch auf einen Tiefstwert absinkt, diesen auf eine gewisse Länge beibehält, um dann gegen die Derbholzgrenze hin rasch wieder anzusteigen. Die Rinden-prozentlinie liegt für Stämme mit nur 10 cm Durchmesser in 1,3 m am

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Doppelte Rinde11dicke be,i Lärchen verschiedener Stärke in verschiedener &hafthöhe.

Hindendurchmesser Bild 37 Rindendurchmesser

cm 10 ~-,.

1

--r--.,...--,~-,---;--..----,.--,--.,----,--,---r--..----.---.---..

_j 1

8 t---'--t--t--+---lf---+--+---l--·~ -+--+--+----l--+--1---1---+--+----t

0 m 0

q \

8 12 16

Baumlänge

20 24 28 32 m

Kreisflächenrindenproz.ente bei Lärchen ve,rsehiedener Stärke in verschiedener Schafthöhe.

10 cm

8

6

4

2

0

Kreisflächen Bild 38 Kreisflächen

30 °lo

°1o 30 .--,---,--,---,--.--r--,---,---,--.,---,.--,---r--r----r---.---..

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16 t- ·-t--t--+---t--+--t--+--+--t----1---1--+--+--+--+--l---l

m 0 4 8 12 16

Schafthöhe

20 24 28 32 m

24

22

20

18

16

höchsten, sie verläuft bei Stämmen von 30-40 cm Stärke am tiefsten, um dann über 50 zu 60 cm Durchmesser wieder heraufzurücken, weil bei den alten Lärchen der Rindenzuwachs verhältnismäßig · groß, der Holz-zuwachs eher klein ist. Hätte man bei den Stämmen aller Stärken die Derbholzgrenze genau erfaßt, so müßten die Endpunkte der Rinden-prozentlinien ungefähr gleich hoch liegen.

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Im Dokument Bolz, Blattmenge und Zuwadts. (Seite 50-57)