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Die Bedeutung der Lärche in der Wald- Wald-und Holzwirtschaft

Im Dokument Bolz, Blattmenge und Zuwadts. (Seite 61-65)

1,3m Ganm Stamm l Splint Rein Kern Hein Ganzer Stumm Splint Rein 1 Kern Hein

C. Die Bedeutung der Lärche in der Wald- Wald-und Holzwirtschaft

Die Untersuchung ~en haben bewiesen, daß die Lärche auf verschiede-nen Standorten ein mannigfaltig verschiedenes, immer aber sehr wert-volles Nutzholz erzeugt, das sich bald vorzüglich zu Innenausstattungs-arbeiten eignet, ba1d aber auch zufolge güns,tiger Festigkeitseigenschaften einen wertvollen Ingenieurbaustoff darstellt usw.

I. Bel

sadtgemäßer Auslese, vielseitige Verwendungs•

D1Öglim.keit des Holzes.

Nachdem im Vorausgegangenen mehr die Zusammenhänge der Mittel-werte der gewerblichen Eigenschaften des Lärchenholzes dargetan wor-den sind, sollen die beiwor-den Bilder 42 und 43 noch einmal einen Ueber-blick geben über die Streuung der Einzelwerte der beiden Eigenschaften Trockenraumgewicht und gesamte Raumsehwindung.

Die Einzelraumgewichte unserer Proben sind in Gruppen von 200 zu 200 m Meernshöhe zusammengefaßt und ihre Verteilung in Prozenten ist in Bild 42 in der bekannten Rübenform dargestellt worden. Für jede Gruppe wurde auch der Mittelwert angegeben. Aus der Darstellung ist ersichtlich, daß sich die Einzelraumgewichte wohl meistens um den Mittelwert häufen , anderseits aber erstaunlich weit nach unten und oben streuen. Die Streuungsrübe des Standortes 800 m ü. M. besitzt ein ab-weichendes Aussehen. Die „schlanke Taille" ist entstanden durch die Verschmelzung von schweren Windlä rchenproben mit verhältnismäßig

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Streuung d,er Raumgewichte der Einzelproben von Lärchenholz aus ve1~schiedener Meereshöhe.

Bild 42

0/o 10 0 10 0 10 0 10 0 10 0 10 0 10 0 10 0 10 0 10 0/o

Raum-gewicht 0,8

0,7

m 400 600 800 1000 1200 1400 1600 1800 2000 m

Meereshöhe der Herkunft des Holzes

Streuung der Raumsehwindung der Einzelproben von Lärchenholz aus ve1~schiedener Meereshöhe.

Bild 43

Raum-0,8 gewlcht

0,7

Schwin- 0/o 12,5 O 12,5 O 12,5 O 12,5 O 12,5 O 12,5 O 12,5 O 12,5 O 12,5 O 12,5 0/o

Schwin-dung 0/o 20 20 0/o dung

6 6

m 400 600 800 1000 1200 1400 1600 1800 2000 m

Meereshöhe der Herkunft des Holzes

leichten Voralpenproben. Man. erkennt auch, daß die Streuung bei den Einzelproben aus höchsten Lagen am geringsten ist, weil gar kein schweres Holz mehr gebildet werden kann. Endlich zeigt die Verbin-dungslinie der Mittelwerte, daß zwischen 400-1400 m kein sicherer Ein-fluß der Meereshöhe auf das Raumgewicht des Lärchenholzes

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gewiesen werden kann , daß aber das Raumgewicht eindeutig zu sinken beginnt von 1400 m an bis zur oberen Wa'ldgrenze.

Noch stärker als das Raumgewicht streut nach Bild 43 die Raum-sehwindung bei Holz verschiedener Herkunft, weil, wie früher nach-gewiesen wurde , Holz gleichen Raumgewichtes durch verschiedenartigen inneren Aufbau erzeugt werden kann , das aber anderen Sehwind-gesetzen folgt. Daraus, läßt sich attch erklären, warum die Linie der mitt -leren Raumsehwindung schon von 1200 111 Meereshöhe an viel eindeutiger sinkt als die des mittleren Raumgewichtes.

Man gewinnt also nochmals den Eindruck, daß die Lärche in unserem Land besonders gegen die obere Waldgrenze hin Holz erzeugen kann, das dem Strobenholz bezüglid1 Raumgewicht und Raumsehwindung recht nahe kommt , ,daß sie in mittleren und tieferen Lagen ein Holz schaffen kann , -das an Güteeigensdiaften Urwalddouglasienholz

über-treffen kann. Die einzige Holzart Lärche wäre also eigentlich in der Lage, bezüglich des Raumgewichtes und anderer gewerblicher Eigen-schaften fast alle einheimischen Nadelhölzer und viele ausländische N adelholzspezialsortimente ersetzen zu können, wenn das Lärchenholz rnu im \Vald und in der Sägerei genügend erlesen würde.

II. Oertlidie und gesamtsdiweizerisc.he Bedeutung de1• Lärche.

Kann die Lärche aber auch mengenmäßig im angedeuteten Sinn in die Lücke treten? Am Aufbau unseres rund 1 Million ha umfassenden Sd1weize1'waldes beteiligen sich die Nadelhölzer mit rund ?O

%,

wovon etwa 40

%

Fidite, 20

%

Tanne und 10

%

andere Nadelhölzer (Föhre, Lärche, Arve, Fremdlinge) und die Laubhölzer mit rund 30

%,

wovon die Buche mit etwa 25

%,

die andern Laubhölzer mit etwa 5

%.

Der An-teil der Lärchenbestände an der gesamten Waldfläche der Schweiz liegt also unter 5

%,

vielleicht um etwa 2

%

herum.

Nach der Erhebung von 1930 verteilt sidi der gesamte Rundholzver-brauch zu 91,4 % auf die Nadelhölzer und zu 8,6 % auf die Laubhölzer.

Von den 91,4 % Nadelrundholz entfallen ,87,3 % auf Fichte und Tanne,

·2,3

%

auf die Föhre, 1,2

%

auf die Lärche, auf alle übrigen Nadelhölzer 0,6 % . Daraus ergibt sich einerseits die überwiegende Bedeutung des Nadelrundholzes und anderseits die geringe mengenmäßige An~eilnahme der Lärche. Mengenmäßig kann also die Lärche nicht wesentlidi für andere Holzarten in die Lücke treten. Man muß im Gegenteil das wenige, aber sehr wertvolle Lärd1enholz nur wohlerlesen der richtigsten

Verwen-dung zuführen.

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In seinen „Etudes sur la repartition du meleze en Suisse" gibt He ß folgende Vorräte in unseren Lärchenbeständen an:

Kanton Stehender Holzvorrat diavon Lärchenholz

Wallis 5841309 m3 · 26% 1518 ?00 n13

Graubünden 13064889 m3 12% 156? 800 1n3

Tessin 2541019 m3 20% 50800 m3

Zusammen 3137300 1n3

Man darf also mit großer Annäherung vermuten, daß der gesamte stehende Lärchenholzvorrat der Schweiz etwa 3 500000 m3 betrage.

Schätzt man die Nutzung zu etwa 1~1 ½ % des Vorrates ein, so ergäben sich 35 000-55 000 m3 im Jahr oder im Mittel etwa 1 ½ % der gesamten Nutzung des Schweizerwaldes von rund 3 Millionen Festmetern.

Ueber die Bedeutung der Lärche in den Ostalpen berichtete Tscher-mak (40), und Fenaroli (9) beschrieb „Il larice nelle Alpi oriental i Italiane ". R ub ner (31) stellte den Gesamtvorrat aller über 40jährigen Sudetenlärchen zu etwa 360000 m3 fest. Zimmer le (45) zeigte, daß nach der Erhebung von 192? die Lärche sich nur mit 0,2 % an der Waldfläche Deutschlands beteilige. Bedeutender als in Mitteleuropa ist nach Ga -g ari n (13) der Anteil der Lärche an den Wäldern Rußlands.

Für viele Gebirgsgegenden unseres Landes ist die Lärche zwar forst-lich und volkswirtschaftforst-lich von größter Bedeutung, wie Ba vier (2), Bu rkart (3), Enderlin (8), Flury (10), Heß (15), Leibundgut (23) u. a. dargetan haben , aber bezogen auf den gesamtschweizerischen Nutzholzmarkt spielt die Lärche meng·enmäfüg eine bescheidene Rolle. Es muß dafür gesorgt werden, daß die Lärche auf ihren natürlichen Stand-orten nicht durch a'ndere Holzarten verdrängt werde. Wenn auch das in tiefen Lagen erwachsene Lärchenholz zufolge breiter

J

ahrringe und

schroffer Unterschiede im Aufbau des Früh- und Herbstholzes nicht ganz die Güte des Berglärchenholzes erreicht , so handelt es sich doch, immer noch um ein Holz, das für besondere Verwendungszwecke hervorragend geeignet ist. Der Anbau von Lärchen geeigneter Herkunft auf passenden · Standorten außerhalb ihres natürlichen Verbreih~ngsgebietes ist deshalb als Einmischung in standortsgerechte Waldgesellschaften, z. B. Trauben-eichenhagebuchenwald und in Buchen auf gut durchlüfteten Böden, sehr zu empfehlen. Hoffen wir, daß Blattläuse, Blasenfuß , Nadelschütte, Krebs und andere Feinde der wohlüberlegten Förderung des Lärchen-anbaus ntcht allzuen _ge Schranken setzen.

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Im Dokument Bolz, Blattmenge und Zuwadts. (Seite 61-65)