Rickettsien zählen zur Familie der Rickettsiaceae und sind polymorphe, gram-negative Bakterien. Die intrazellulären Erreger die beim Zeckenstich übertragen werden können, rufen beim Menschen viele Erkrankungen hervor. [78] Einzelne Rickettsien sind weltweit verbreitet und andere sind an bestimmte geographische Gebiete gebunden. Es gibt unterschiedliche Formen, wie das Felsengebirgsfieber und Bountonneuse-Fieber, die beide durch Schildzecken übertragen werden, sowie das Q-Fieber oder das epidemische Fleckfieber. [17]
Die Erreger befallen Endothelzellen kleiner Gefäße und führen zu Vaskulitiden. Es kommt zu einer erhöhten Gefäßpermeabilität und zu einer gesteigerten Thrombozytenadhärenz. Rickettsiosen können sich in der Haut (Exanthem), im Herzen (Myokarditis), im Gastrointestinaltrakt (Durchfall), in der Lunge (Pneumonie), in der Leber (Hepatitis) oder im Gehirn manifestieren. Das gute Ansprechen auf Antibiotika, wie Tetracycline, ist allen Rickettsiosen gemeinsam.
[9]
11 Zusammenfassung
Die Lyme-Borreliose ist eine weltweit verbreitete, durch Zecken übertragene, multisystemische Infektionserkrankung, die mit zahlreichen klinischen Beschwerdebildern einhergeht. Aufgrund des breiten Spektrums der Symptome, die dermatologischer, rheumatologischer, kardialer und neurologischer Natur sein können, ist eine Infektion mit Borrelia burgdorferi nicht in jedem Fall leicht zu diagnostizieren und zu therapieren.
Als Einleitung wird in Kapitel 1 die Entdeckung und Namensgebung, sowie die geographische Verteilung der Borreliose erläutert. In Kapitel 2 wird näher auf die Erreger der Borreliose eingegangen. Neben dem Genom von Borrelia burgdoferi wird auch auf deren Fähigkeit, während einer Infektion die Oberfläche zu verändern, eingegangen. Zudem wird der Aufbau von Bakterien, vor allem von gram-negativen, behandelt.
Im 3. Kapitel wird auf den Überträger der Lyme-Borreliose, dem Gemeinen Holzbock (Ixodes ricinus), sowie dessen Körperbau mit Sinnesorganen und Saugapparat, seinem Entwicklungszyklus und Lebensraum näher eingegangen.
Zusätzlich werden die Blutmahlzeit der Zecke und ihre Bedeutung für die Übertragung von Krankheitserregern beschrieben.
Kapitel 4 befasst sich mit der Pathogenese, sowie mit der zellulären und humoralen Immunantwort der Infektion. Weiters wird näher auf die charakteristischen klinischen Manifestationen an den einzelnen Organen der verschiedenen Stadien eingegangen, sowie auf deren Häufigkeiten. Auch wird die Thematik des Post-Lyme-Syndroms, sowie Schwangerschaft und Borreliose behandelt.
In Kapitel 5 wird auf die zur Diagnose eingesetzten einzelnen indirekten Nachweisverfahren, wie ELISA, Immunfluoreszenztest und Immunoblot und direkten Nachweisverfahren, wie Polymerasekettenreaktion und die Kultivierung von Borrelien eingegangen.
Im 6. Kapitel wird ausführlich auf die Therapie der Borreliose eingegangen.
Zunächst wird allgemein die Wirkung von antibakteriell wirksamen Substanzen erklärt. Im Anschluss werden die drei Antibiotikagruppen beschrieben, aus denen, die in der Literatur am häufigsten angeführten und zur Therapie eingesetzten Substanzen, stammen. Dazu gehören die Tetracycline, die β-Lactam-Antibiotika
mit den Penicillinen und Cephalosporinen und die Makrolide. Neben dem Wirkungsmechanismus, der Pharmakokinetik, der Pharmakodynamik, den Nebenwirkungen und Interaktionen der einzelnen Wirkstoffe, ist auch die Indikation und Dosierung angeführt. Außerdem wurde die Jarisch-Herxheimer-Reaktion, eine typische Nebenwirkung beschrieben und die Gründe für ein Versagen der Therapie genannt.
Das Kapitel 7 befasst sich kurz mit kontroversen Therapieverfahren, wie der Phytotherapie und Langzeittherapie und weist darauf hin, dass zu diesem Thema keine wissenschaftlichen Studien und nachvollziehbare Erfahrungsberichte vorliegen.
In Kapitel 8 wird beschrieben, wie man sich am Besten vor einem Zeckenstich schützen kann und wie im Falle eines Zeckenstiches dieser richtig entfernt wird.
Ebenso wird über die Problematik bei der Entwicklung eines Humanimpfstoffes gegen Borreliose berichtet.
Abschließend werden in Kapitel 9 und 10 weitere durch Ixodes ricinus übertragenen Erkrankungen behandelt. Dazu gehört das Rückfallfieber, das ebenfalls durch Borrelien hervorgerufen wird und die Anaplasmose, die Babesiose und Rickettsiose.
Abbildungsverzeichnis
Abb. 1: http://www.borreliose-initiative-berlin-brandenburg.de/bilder/verbreitung2.jpg 23.10.2009 Abb. 2: Hahn Helmut, Stefan H. E. Kaufmann, Thomas F. Schulz, Sebastian Suerbaum,
Medizinische Mikrobiologie und Infektiologie, 6. komplett überarbeitete Auflage 2009, Springer Verlag, S. 383
Abb. 3: Hahn Helmut, Stefan H. E. Kaufmann, Thomas F. Schulz, Sebastian Suerbaum, Medizinische Mikrobiologie und Infektiologie, 6.komplett überarbeitete Auflage 2009, Springer Verlag, S. 179
Abb. 4: Satz Norbert Klinik der Lyme-Borreliose, 3. vollständig überarbeitete und erweiterte Auflage, 2009, S. 87
Abb. 5: http://www.spiegel.de/img/0,1020,786409,00.jpg 19.11.2009
Abb. 6: http://www.laufpirat.de/images/stories/themen/vollgesaugte_Zecke.jpg 26.10.2009 Abb. 7: http://www.loewen-apo.com/hyp/pix/pixbot/zecken_stad.jpg 27.10.2009
Abb. 8: http://p3.focus.de/img/gen/e/O/HBeOatuz_Pxgen_r_467xA.jpg 26.10.2009 Abb. 9: http://www.zecke.ch/fsme/fsme_p002_05.asp?nav=2&subnav=4 26.10.2009 Abb. 10: http://www.ijon.de/zecken/bau.html 30.10.2009
Abb. 11: http://www.zecken.de/index.php?id=newslettermai2008 30.10.2009
Abb. 12: Satz Norbert Klinik der Lyme-Borreliose, 3. vollständig überarbeitete und erweiterte Auflage, 2009, S. 179
Abb. 13: http://www.hal-allergie.de/images/anti.gif 24.11.2009
Abb. 14: http://ldnr.org/images/Bullseye_Lyme_Disease_Rash.jpg 3.11.2009 Abb. 15: http://www.rzuser.uni-heidelberg.de/~cn6/zecken/bilder.htm 3.11.2009 Abb. 16: http://www.infektionsnetz.at/AntibiotikaDoxycyclin.phtml 10.11.2009 Abb. 17: http://www.pdeleuw.de/diss/pdf/1einfuehrung1.pdf 6.1.2010
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Abb. 22: http://www.apoverlag.at/oeaz/zeitung/3aktuell/2004/14/bilder/titel1.jpg 11.01.2010 Abb. 23: http://www.natur-server.de/Bilder/MZ/002/mz00173-Wilde-Karde.jpg 11.01.2010 Abb. 24: http://www.pvu.de/deet.html 10.12.2009
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