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RAUMBEDINGUNGEN Es sollte viel Platz geben, um alle

BRAINSTORMING/ MIND MAP

RAUMBEDINGUNGEN Es sollte viel Platz geben, um alle

Bilder auf dem Boden oder an der Wand sehen und ordnen zu kön-nen.

MATERIAL

Bodenkarten mit zwei Polen (bspw. „rassistisch“ und „nicht ras-sistisch“), zwischen die die Bilder einsortiert werden können; Bilder (mind. A4 und im Idealfall lami-niert, damit sie wiederverwertbar sind); Moderationskarten; Klebe-band oder Stecknadeln für Pinn-wand

FÜR FORTGESCHRIT

Sich ein Bild kritisch anzusehen, ist einfacher, wenn man fragt:

- Wer oder was ist abgebildet?

- Soll ein bestimmter Eindruck vermittelt werden? Welcher?

- Welche Bedeutung haben: Perspektive, Ausschnitt, Umgebung, Belichtung, Farben, Ausse-hen, Haltung, Gestik, Mimik der abgebildeten Personen?

- Wie empfinde ich die Szene?

- Welche Infos brauche ich noch, um das Bild angemessen verstehen zu können?

Bei Karikaturen sind zudem folgende Fragen hilfreich:

- Wie und mit welchen Mitteln (Figuren, Objekte, Symbole) wird das Thema dargestellt?

- Auf welches Thema macht er*sie aufmerksam?

- Hat die Karikatur eine Tendenz? Ist eine bestimmte Einstellung, Meinung, Haltung er-kennbar?

(Beide Fragensets sind aus der „Methoden-Kiste“ der Bundeszentrale für politische Bildung, Thema im Unterricht/Extra übernommen und angepasst worden.)

Nachdem alle Bilder besprochen wurden, sollten die TR die Gruppe noch einmal bitten, die Ergebnisse zusammenzufassen und was sie über das Thema mittels der Bilder gelernt haben.

Skala: Sollen Bilder auf dem Boden sortiert und in ein Spektrum zwischen zwei Polen (bspw.

„typisch deutsch“ und „nicht deutsch“) eingefügt werden, können alle Bilder auf einmal der Gruppe übergeben werden. Diese kann dann gemeinsam alle Bilder durchgehen und sortie-ren. Hier ist für die TR auch interessant, mit welchem Verfahren die TN diese Aufgabe lösen (gehen die TN z. B. alle Bilder gemeinsam und nacheinander durch oder suchen sich die TN selbstständig ein Bild und sortieren es ohne Absprache mit der Gruppe in die Skala ein). Die TR halten sich in den ersten Minuten erst einmal zurück und hören aufmerksam zu, was besprochen wird und welche ersten Reaktionen die Gruppe auf die Bilder zeigt. Hier ist es ratsam, sich Notizen zu machen, um auf Gesagtes im Nachhinein zurückzukommen.

Wenn alle Bilder zwischen den Bodenkarten ihren Platz gefunden haben, gehen die TR auf einzelne Bilder ein. Falls die Gruppe dann Bilder umlegen möchte, kann sie das gern tun. Es ist ratsam, sich nicht alle Bilder einzeln vorzunehmen, sondern vor allem diejenigen zu themati-sieren, die in besonderer Weise für das Thema stehen (bspw. ein Merkmal von Sexismus beson-ders deutlich darstellen wie der sexualisierte Frauenkörper ohne Kopf auf Zeitschriftencover).

Illustration: the Noun Project (Jaohuarye)

FÜR FORTGESCHRIT Zu Gruppen ordnen: Die TR geben hier Blätter aus, auf denen Kategorien stehen, zu

de-nen die vorhandede-nen Bilder zugeordnet werden sollen. Das könde-nen bspw. unterschiedliche Formen des Antisemitismus sein (israelbezogen, sekundär, national etc.) oder auch die ver-schiedenen Ebenen, auf denen Rassismus wirkt (zwischenmenschlich, institutionell, diskur-siv). Dazu müssen die TR darauf achten, dass sie genug Zeit einplanen und sie selbst genug Vorkenntnisse haben, um diese Kategorien zu erklären. Dann werden die Bilder der Gruppe übergeben und sollen zugeordnet werden. Der Rest funktioniert dann wie oben.

Ein Bild für jede*n TN oder jede Kleingruppe: Die TR legen alle Bilder gut sichtbar für alle TN auf den Boden. Je nach Gruppengröße sollen sich alle TN einzeln oder in Klein-gruppen ein Bild aussuchen, das sie besonders anspricht, und es nach kurzer Bedenk- und Besprechungszeit der Gruppe vorstellen. Hier ist es wichtig, dass die TR auch auf die Gründe eingehen, warum TN sich das Bild ausgesucht haben. Vielleicht verbinden sie damit eine bestimmte Erfahrung, vielleicht entspricht oder widerspricht das Bild genau ihrer Sicht auf die Dinge. So können die TR besser auf die eigenen Einstellungen (und vielleicht auch Vor-urteile) der TN zu sprechen kommen und zum Nachdenken darüber anregen.

REFLEXION

In der Reflexion kommt die Gruppe wieder in einem Stuhlkreis zusammen und kann im Idealfall dennoch die Bilder im Blick behalten (an der Wand, auf dem Boden in der Mitte des Stuhlkreises). Die TR können dann erst einmal allgemeine Reflexionsfragen stellen und dann noch einmal auf das Thema zu sprechen kommen, über das anhand der Bilder disku-tiert wurde.

- Wie geht es euch nach der Übung?

- Ist es euch einfach oder schwer gefallen, die Bilder zuzuordnen/ zu besprechen?

- Seid ihr mit solchen Bildern schon oft in Kontakt gekommen? Wo begegnen sie euch?

- Welcher Mittel bedienen sich die Bilder, um zu wirken?

- Was sind Merkmale von x, die euch aufgefallen sind?

TIPPS UND HINWEISE

Bildrechte bedenken: Bedenkt, dass es auf die meisten Bilder, Fotos, Cover etc. Bildrechte gibt und die Bilder daher nicht zur freien Veröffentlichung zur Verfügung stehen. Wenn ihr in geschlossenem Rahmen eine Bilderübung durchführt, ist das in Ordnung. Doch schon die PowerPoint-Präsentation mit Fotos und Bildern sollte nicht veröffentlicht werden.

Klischees nicht weitertragen: Auf den Bildern, mit denen ihr arbeitet, werden in vielen Fällen zahlreiche Klischees, Vorurteile, pauschalisierende Darstellungen sowie negative Zuschreibungen und Erwartungen erkennbar sein. Achtet darauf, dass diese Vorurteile und Klischees nicht unhinterfragt bleiben und sich nach der Übung durch die passenden Bilder sogar noch verfestigt haben.

Fahrplan-Spickzettel: Macht euch als TR vorher klar, was ihr mittels der Bilder mit euren TN besprechen wollt. Ein Spickzettel, auf dem ein paar Gedankenstützen darüber stehen, was auf den Bildern zu sehen ist und worauf sie verweisen, kann sehr hilfreich sein.

SCHWIERIGER ALS GEDACHT

Über Bilder sich einem Thema zu nähern, ist ein toller Einstieg in ein Thema, wenn nicht viel Vorwissen da ist oder die TN einer Gruppe noch nicht viel über ein Thema nachgedacht oder gesprochen haben. Für die TR bedeutet das allerdings, dass die Gespräche etwas stärker moderiert werden müssen und die TN bisweilen thematisch wieder „eingefangen“ werden müssen, wenn die Diskussion ausufert.

VORBEREITUNG ANSPRUCHSVOLLE ÜBUNG

Für diese Übung sollten TR erfahren in der Durchführung von Workshops sein. Außerdem sollten sie eine Vorstellung davon haben, wie Ziele und Inhalte einer Übung zusammenge-hören. Es ist wichtig, dass TR unterschiedliche Schritte, die in der Reflexion einer Übung aufeinander aufbauen, verstehen und selbst umsetzen können.

Zu einem Thema denken die TR sich unterschiedliche Thesen oder Fragen aus.

Für welche Form der Herangehensweise an ein Thema sich die TR entscheiden, bestimmt letztendlich den Verlauf der Übung. Wichtig ist, dass die TR sich zuerst überlegen, welches Ziel sie mit der Übung erreichen möchten. Darauf baut dann die Erarbeitung von Fragen oder Thesen auf.

Provokant formulierte Thesen (z. B. „Alle Männer sind Sexisten“, „Gegen Rassismus hilft nur Gewalt“) offenbaren unterschiedliche Positionen zu einem Thema. Sie können die TN dazu ermutigen sich z. B. klar gegen oder für eine Aussage zu positionieren. Diese Positionen kön-nen im Nachgang mit der ganzen Gruppe besprochen und einzelne Konflikte, die sich auf den Plakaten abbilden, besprochen werden. Während dieses Schreibgesprächs reflektieren die TN ihre eigenen Positionen zu den Thesen und den Anmerkungen anderer TN.

Konkrete Fragen (z. B. „Welche Gründe hättest du, dein Zuhause zu verlassen?“, „Welche Aus-wirkungen haben Vorurteile für Betroffene?“) können Positionen, Erfahrungen oder Wissen der TN offenlegen und den TR einen Überblick über die Situation in der Gruppe geben. Hier können je nach Fragestellungen Reflexionsprozesse bei den TN angestoßen werden oder sie erkennen ihr eigenes Wissen und das anderer TN.

Kurz formulierte Themenfelder (z. B. „Welche Fakten zu Rassismus kennst du?“, „Was bedeutet Migration?“) können einen Überblick darüber geben, welches Wissen zu diesen schon in der Gruppe vorhanden ist oder welche Assoziationen die TN mit dem Themenfeld haben. So kann ein Einstieg in ein Thema gefunden werden. Die TN erkennen hier, was sie selbst über bestimmte Themen wissen und wo sie von den anderen TN etwas lernen können.

Die Thesen oder Fragen werden mittig auf ein Flipchartpapier oder Plakat geschrieben, so-dass drum herum genügend Platz für die Kommentare der TN bleibt. Die Plakate werden dann auf Tischen im Raum verteilt oder an die Wand gehängt. Um die Tische oder an der Wand sollte so viel Platz für jedes Plakat sein, dass alle TN einer Gruppe das Plakat gleich-zeitig sehen und wenn möglich auch beschriften können. Neben den Plakaten sollten ge-nügend Marker für alle TN platziert oder vor der Übung an jede*n TN ein Marker verteilt werden.

DURCHFÜHRUNG