• Keine Ergebnisse gefunden

IN DIE ECKE STELLEN

ENTSCHEIDUNGSSIMULATION ZU KONFLIKTSITUATIONEN IM ALLTAG DER TN

ZIELE

TN beschäftigen sich mit ihren eigenen Reaktionen auf Konflikte.

TN diskutieren miteinander ü ber Handlungsmöglichkeiten.

TN lernen unterschiedliche de-eskalierende und de-eskalierende Handlungsstrategien kennen.

TN erkennen ihre eigene Wirk-samkeit in Konflikten. Genügend Raum für alle TN, um sich in 4 Ecken zu positionieren MATERIAL

Bodenkarten A, B, C, D; ggf. Prä-sentation oder Ausdrucke mit Si-tuation und Handlungsoptionen;

Kreppband; Für den optionalen Teil: rote und grüne Moderations-karten und Pins

FUNKTIONIERT GUT - Nach „Bilder im Kopf“

- Nach „Aufkleberspiel“

- Nach allem als positiver Ab-schluss

GRUNDLAGENÜBUNGEN

Szenario 5: Du hängst mit deinem Freund/ deiner Freundin im Park rum, als ein paar Leute aus eurer Schule euch entgegenkommen. Einer macht sich über die Klamotten deines Freun-des/ deiner Freundin lustig.

A: Ich ignoriere es, es war ja nur ein Witz.

B: Ich drohe der Person.

C: Ich zeige der Person in Zukunft die kalte Schulter.

D: Ich spreche die Freund*innen drum herum an und versuche, dass sie sich verbal von ih-rem Kumpel distanzieren.

REFLEXION

Als erstes sollte eine kurze emotionale Auswertung der Übung erfolgen:

- Wie fühlt ihr euch nach der Übung?

- Ist es euch leicht oder schwer gefallen, euch zu entscheiden?

- Welche Situation war besonders schwierig oder einfach?

Danach könnt ihr fließend in die inhaltliche Auswertung übergehen. Im Rahmen dieser Übung könnt ihr über unterschiedliche Dinge sprechen. Je nachdem welches Thema ihr zu-vor behandelt habt, könnt ihr zu-vor allem Szenarien wählen, die dazu passen und so einen er-mutigenden Abschluss finden („Wir können etwas gegen Rassismus/ Antisemitismus/ Sexis-mus/ … in unserem Alltag tun!“).

Ihr könnt auch darüber sprechen, was Gewalt in solchen Situationen bewirkt und wie Situa-tionen eher gewaltfrei gelöst werden können.

Ebenso könnt ihr den Schwerpunkt auf die Betroffenen von Diskriminierung oder Gewalt-konflikten setzen und euch mit den TN darüber austauschen, wie die eigenen Privilegien oder Fähigkeiten eingesetzt werden können, um Betroffenen solidarisch zur Seite zu stehen.

In jedem Fall solltet ihr am Ende gemeinsam mit den TN versuchen, zu dem Schluss zu kommen, dass eine Gesellschaft nur gemeinsam und solidarisch Konflikte z. B. aufgrund von Diskriminierung lösen kann und alle eine Verantwortung für ein gutes Zusammenleben ha-ben - aber auch, dass niemand sich selbst dabei in Gefahr bringen sollte.

Dazu könnt ihr z. B. aus diesen Reflexionsfragen wählen:

- Habt ihr euch immer für ähnliche Lösungen entschieden und wenn ja, für welche und wa-rum?

- Warum war es einfach oder schwierig, sich zu positionieren?

- Habt ihr euch von anderen beeinflussen lassen?

- Gab es Handlungsoptionen, die die Situation eher verschärft und welche, die sie eher beru-higt haben? Was hatten diese Optionen gemeinsam?

- Welche Lösungsstrategien waren für euch die angenehmsten?

- Welche Rolle spielt es, ob eine Person direkt von der Situation betroffen ist oder ob allge-mein alle Anwesenden im Konflikt beteiligt werden?

- Welche Lösungsmöglichkeiten waren für die Betroffenen die hilfreichsten?

- Kennt ihr ähnliche Situationen aus eurem Alltag? Wie habt ihr da reagiert?

- Kam unser bisheriges Thema des Tages in den Szenarien der Übung vor?

OPTIONALER 2. TEIL

Wenn ihr nach diesem Teil der Reflexion noch Zeit und Raum habt, könnt ihr im Anschluss eine der Situationen konkret hervorheben. Die TN können dann in Kleingruppen (3 bis 5 TN) oder im Plenum (Zeitersparnis) darüber diskutieren, was in der Situation eine Hürde für sie wäre, einzugreifen/ aktiv zu werden und was ihnen helfen würde.

Dies kann entweder von den Kleingruppen auf unterschiedlich farbigen Moderationskar-ten (rot und grün) notiert oder von einer*m der TR während der Plenumsdiskussion aufge-schrieben werden.

Diese können dann angepinnt und zuletzt noch abschließende Fragen gestellt werden, um hervorzuheben, dass es immer gut ist, sich Hilfe zu holen und nicht allein zu agieren. Darü-ber hinaus kann das Fazit gezogen werden, dass alle etwas für ein gutes Zusammenleben tun können und jeder Beitrag zählt.

- Wie können die Hürden abgebaut werden?

- Warum ist es euch wichtig, in solch einer Situation aktiv zu werden?

- Habt ihr schon mal Erfahrungen mit einer solchen Situation gemacht und wie ist sie aus-gegangen?

- Glaubt ihr, dass es hilft, sich über Hürden und Hilfen Gedanken zu machen?

TIPPS UND HINWEISE

Umorientierung geht klar: Beim Austausch über die Entscheidung für eine Ecke zwischen den TN, könnt ihr immer wieder betonen, dass sich TN auch währenddessen in eine andere Ecke orientieren können.

Alle zu Wort kommen lassen: TN erzählen während dieser Übung viele spannende Dinge.

Durch aktives Zuhören könnt ihr euer Interesse ausdrücken. Versucht dabei, in jeder Runde unterschiedliche TN zu befragen, damit sich alle gehört fühlen.

Zwiegespräche verhindern: Sollte sich zwischen den TN bereits kleine Diskussionen zu den unterschiedlichen Entscheidungsmöglichkeiten ergeben, könnt ihr diese natürlich zu-nächst entstehen lassen. Versucht immer, zu moderieren und keine Zwiegespräche, die nur zwischen einzelnen TN geführt werden, zuzulassen. Falls ihr also merkt, dass die Debatte nicht für (möglichst) alle sinnvoll oder bereichernd ist, ist es auch ok, das Ganze mit dem Verweis auf die folgende Diskussionsrunde zu unterbrechen. Ihr solltet grundsätzlich gut auf die Zeit achten und euch vorher überlegen, wie viel Zeit für jedes Szenario und die an-schließende Auswertung gegeben werden soll.

Zielgruppengerechte Szenarien: Fragt euch vor dem Workshop immer, ob die Szenarien der Zielgruppe, mit der ihr arbeiten werdet, gerecht werden. Könnte das Szenario peinlich berühren, große Verwirrung stiften, schlechte Erfahrungen ins Gedächtnis rufen, unver-ständlich sein? Es ist immer gut, sich nah an der Lebenswelt der TN zu bewegen, damit eine spannende Diskussion entstehen kann.

SCHWIERIGER ALS GEDACHT

Eine Diskussion zu moderieren und die zentralen Aussagen der TN immer wieder zusam-menzuführen, ggf. auch Konflikte gut zu managen, ist gar nicht so einfach. Die Übung erfor-dert mehr Aufmerksamkeit von euch als TR, als es auf den ersten Blick scheinen mag.

Quelle In Anlehnung an die „Methoden-Kiste“ (Thema im Unterricht/ Extra) der Bundeszentrale für Politischen Bildung. Angepasst durch TANDEM NRW.

GRUNDLAGENÜBUNGEN

Im folgenden Kapitel des Übungshandbuchs findet ihr die Themen-übungen. Sie sind geordnet nach den Feldern:

- Vorurteile

- Diskriminierung