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Für diese Kategorie wurde die Hypothese aufgestellt, dass im Zuge der Interviews aufgrund von fehlenden Fachkenntnissen, nicht direkt nach dem Bedarf an Unterstützung der Klinischen Sozialarbeit gefragt werden kann.

Deshalb wurden die ProbandInnen dazu interviewt, welche Unterstützungen sie sich im Bereich Pflege und sozialer Betreuung wünschen und ob sie diese auch selber annehmen würden. Die Resultate dieser Kategorie lassen somit Rückschlüsse auf benötigte Angebote und Einsatzmöglichkeiten für die Klinische Sozialarbeit zu.

Aramäische MigrantInnen wünschen sich mehrheitlich Unterstützung bezüglich ihrer eigenen Sprachschwierigkeiten und den fehlenden Deutschkenntnissen der Familienangehörigen.

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„Zuerst brauche ich mal jemanden der aramäisch spricht. […] Ich kann mich ja sonst nicht verständigen. Alles andere kommt von selbst wenn man die Sprache kann.“ (I5/S15/Z444-446) Diese Interviewpartnerin wünscht sich eine Pflege- und Betreuungsperson, die die aramäische Sprache kann. Dadurch würden sich ihrer Meinung nach auch andere Schwierigkeiten lösen.

Eine andere Studienteilnehmerin erzählt von ihrer Großmutter. die zum Zeitpunkt des Interviews wegen einer Blutvergiftung im Spital untergebracht war. Weil ihre Oma nicht deutsch sprechen kann, muss sie jeden Tag ins Spital fahren, um zwischen ihrer Großmutter und dem Spitalspersonal zu übersetzen (vgl. I6/S14/437-442). Es wird deutlich, dass die fehlenden Sprachkenntnisse als große Belastung wahrgenommen werden.

Bezugnehmend auf ein Unterstützungsangebot in aramäischer Sprache teilen andere ProbandInnen mit, dass sie gerne professionelle Beratung über Pflege und Betreuung von alten Menschen in ihrer eigenen Muttersprache hätten (vgl.

I1/S12/Z351-353, I4/S10/Z316-319 und I3/S15/Z442-444). Diese Fachperson könnte dann auch auf aramäischer Sprache Vorträge halten und würde somit von jungen wie auch von alten MigrantInnen verstanden werden (I4/S10/Z319-320). Weiters werden Hausbesuche gewünscht. Durch den direkten Kontakt zu den Pflegebedürftigen wären auch die Angehörigen entlastet (vgl.

(I1/S11/Z348-350).

Eine Beratung wird auch von anderen ProbandInnen gewünscht (vgl.

(I7/S14/Z443-444). „Wir brauchen eigentlich jemanden der uns sagt welche Möglichkeiten es gibt.“ (I3/S14/Z436-437)

„Aber wegen den finanziellen Sachen habe ich noch immer keine Ahnung wie das abläuft.“ (I2/S11/Z333-334) „Ich hätte eine Beratung gebraucht. Da wäre ich auch hingegangen oder hätte angerufen.“ (I2/S11/Z337-338)

Somit kann festgehalten werden, dass die InterviewpartnerInnen durchwegs ein Wissensdefizit im Bereich der Angebote ihre Altersversorgung betreffend aufweisen und Unterstützung benötigen.

Die sich im Wandel befindenden Familienverhältnisse werden von den InterviewpartnerInnen wahrgenommen. Da Angehörige ihre Familienmitglieder

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nicht mehr pflegen werden, müssen Angebote für diese geschaffen werden (vgl.

I8/S13/Z400-404). Deshalb wünscht sich diese junge Probandin eine lösungsfokussierte Aufklärungsarbeit. „Einfach die Menschen mit der Realität konfrontieren und dann echte Lösungen finden.“ (I8/S14/Z414-415)

Durch die Interviews wird deutlich, dass ältere Frauen als besonders hilfsbedürftig wahrgenommen werden. Die InterviewpartnerInnen wünschen sich speziell für ältere MigrantInnen Möglichkeiten zur Freizeitgestaltung, wie etwa Sport oder Deutschkurse, damit diese nicht nur mit dem Haushalt beschäftigt sind (vgl. I3/S14/Z438-439).

Eine Probandin gibt an, dass ältere Frauen trotz Überbelastung durch Haushalt, Erwerbsarbeit und Versorgung von Familienangehörigen, nicht gelernt haben ihre Bedürfnisse zu erkennen und zu artikulieren (vgl. I8/S13/Z405-411). Dies wird auch anhand der nächsten zwei Aussagen aus den Interviews deutlich.

„Es gibt sehr viele Treppen. Manchmal trage ich 10kg Einkauf die ganzen Stufen rauf.“ (I5/S15/Z453-454) Hier soll darauf hingewiesen werden, dass die Studienteilnehmerin 86 Jahre alt ist. In diesem Zusammenhang wird die physische Belastung von älteren Frauen sichtbar.

Hier kann ein eindeutiger Bedarf an Angeboten zur Freizeitgestaltung für die Zielgruppe der älteren Frauen festgestellt werden. Des weiteren wird auch deutlich, dass aramäische MigrantInnen lernen müssen ihre eigenen Bedürfnisse zu erkennen und mitzuteilen.

Eine Studienteilnehmerin berichtet über die Einsamkeit ihres Bruders der in einem Pflegeheim lebt. „Niemand interessiert sich wirklich für ihn. Keiner kann mit ihm reden. Ja, er bräuchte auf jeden Fall Freunde dort. Oder, dass er mal in die Kirche gebracht wird. Er kann da nie hin. Ja solche Sachen eben. Er fühlt sich dort sehr alleine.“ (I5/S15/Z459-462) Es kann abgeleitet werden, dass die Interviewpartnerin eine Förderung der sozialen Netzwerke und Kontakte für ihren Bruder möchte. Dies soll einer Vereinsamung aufgrund von Sprachproblemen entgegenwirken. Im Kapitel 3.3.6. Besuchsverhalten wurde beschrieben das MigrantInnen vermehrt Besuch erhalten. Aufgrund des oberen Interviewausschnittes kann das nicht bestätigt werden. Dieser Migrant hat mit

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Ausgrenzungen und dem Verlust des sozialen Netzwerkes zu kämpfen. Durch soziale Einbindung in den Familien-, Freundes- und Bekanntenkreis kann Klinische Sozialarbeit dem entgegenwirken (vgl. Dech 2008, 218). In diesem konkreten Fall könnte ein Fahrtendienst in die Kirche organisiert werden. Somit könnten die sozialen Kontakte wieder aufgebaut werden.

Abschießend soll festgehalten werden, dass es einen Bedarf an Unterstützung gibt und die ProbandInnen diesen auch annehmen würden (vgl. I1, S12/Z353, I3/S15/Z444-445, I6/S14/Z437-442 und I2/S11/Z337-338). „Wenn es dafür eine Hilfe gäbe würde sie doch jeder annehmen.“ (I5/S15/Z463)

Klinische Sozialarbeit hat nicht nur den Auftrag, auf geäußerte Bedarfslagen der KlientInnen zu reagieren, sie kann und soll auch selbstständig Problemlagen erkennen und lösungsorientiert intervenieren.

Deshalb wird seitens der Autorin besonders auf die Kriegs-, Verfolgungs- und Fluchttraumatisierung der ProbandInnen aufmerksam gemacht. Durch die anschließenden Zitate, durch zwei ältere StudienteilnehmerInnen, wird auch eine fehlende Aufarbeitung dieses Traumas deutlich:

„Wir durften auch nicht raus gehen. Das war zu der Zeit als das Militär das Kommando übernommen hat. Viele AramäerInnen wurden damals umgebracht.

Egal wen sie gesehen haben, der wurde geschlagen, misshandelt und getötet.“

(I5/S9/Z264-267)

Dieser Interviewpartner gibt an, dass in Europa alle Menschen die gleichen Rechte haben, egal welcher Religion sie angehören. In ihrem Ursprungsgebiet, das zur heutigen Türkei gehört, wurden aramäische MigrantInnen laut dem Studienteilnehmer aufgrund ihrer Religion verfolgt (I3/S15/Z455-459). Die Furcht vor moslemischen Übergriffen ist bis heute geblieben. Denn auch in einem sicheren Staat wie Österreich hat dieser Proband Angst, dass sein neues Heimatland von moslemischen AnhängerInnen mit Gewalt übernommen wird (vgl. I3/S15-16/Z466-481I). Diese Furcht wird durch folgendes Zitat deutlich sichtbar:

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„Wir Christen fürchten uns natürlich. […] Ich garantiere, dass in 100 bis 200 Jahren hier das gleiche Problem sein wird wie bei uns damals. Sie werden einfach alles übernehmen und dabei über Leichen gehen.“ (I3/S16/Z481-484).

Hier kann unter anderem durch niederschwellige und lebensweltorientierte Angebote sowie Psychohygiene ein erster Schritt gesetzt werden. Gerade die Möglichkeit über das eigene Trauma zu sprechen zu können bringt eine Aufarbeitung dessen mit sich. Diagnostische Instrumente wie etwa der Biografische Zeitbalken können hier unterstützend wirken.

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11 Fazit

Im Rahmen dieser Arbeit wurde die Lebenslage von alternden Menschen mit Pflege- und Betreuungsbedarf, insbesondere die Situation von MigrantInnen in Wien, in den Blick genommen. Die demographische Entwicklung in Österreich lässt ein Ansteigen von alternden Menschen erkennen.

Im Jahr 2013 betrug der Migrationsanteil in Österreich gemessen an der Gesamtbevölkerung 20% (vgl. Baldaszti et al. 2014, 22). In Wien, wo laut Statistik Austria (vgl. URL 37) 40,7% Menschen mit Migrationshintergrund leben, befindet sich ein großer Teil älterer MigrantInnen, die ins betreuungs- und pflegebedürftige Alter kommen. Diese sind aber in der institutionellen Altersversorgung kaum bis nicht anzutreffen.

Die familiären Strukturen der MigrantInnen sind von Veränderungen gezeichnet.

Die Pflege und die soziale Betreuung, die in fast allen Fällen von Frauen durchgeführt werden, kann aufgrund der Erwerbstätigkeit von Migrantinnen zunehmend nicht mehr geleistet werden. Auch das kollektivistische Denken hat sich infolge einer sozio-ökonomischen Verbesserung verändert. Junge MigrantInnen haben ein anderes Verständnis von Pflege und sozialer Betreuung für sich selbst und ihre Eltern. Dies kann auf das individualistische Leben, das sich durch die Sozialisation in Österreich entwickelt hat, zurückgeführt werden. Die interviewten Personen sind sich dieser Tatsache bewusst und thematisieren, dass sich eine Veränderung von der familiären Pflege zu anderen Unterstützungsangeboten abzeichnet.

Aus klinisch-sozialarbeiterischer Sicht kann man diese Gruppe als hard-to-reach KlientInnen mit Multiproblemlagen bezeichnen. Eine Kernkompetenz der Klinischen Sozialen Arbeit ist das Aufsuchen dieser Klientel um deren Bedürfnisse zu eruieren und ein passendes Angebot zur Verfügung zu stellen.

Im Zuge dieser Masterarbeit wurde recherchiert, ob und welche Angebote für ältere MigrantInnen mit Pflege- und sozialen Betreuungsbedürfnissen in Österreich, mit Fokus auf Wien, vorhanden sind. Dazu wurde die aramäische

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MigrantInnengruppe in den Blick genommen, um mittels dieser Erhebungen auf die Gesamtsituation der allochthonen Bevölkerungsgruppe in Wien zu schließen.

Die Studie beruht auf qualitativen Interviews, Literaturrecherchen, Onlinerecherchen, persönlichen Gesprächen und der Teilnahme bei Vernetzungstreffen professioneller Sozialer Arbeit.

Im Mittelpunkt der Forschung standen drei Fragen, welche zu folgenden Erkenntnissen führten:

1) Wie könnte die Pflege und soziale Betreuung von alten Menschen aussehen? Kulturspezifisch oder sozial-integrativ?

MigrantInnen wünschen sich weder ein kulturspezifisches noch ein sozial-integratives Angebot in der Pflege und der sozialen Betreuung von alten Menschen. Vielmehr konnte aufgrund der Interviews der Wunsch nach einem gemischt-integrativem Angebot festgestellt werden. Dieses hätte verschiedene MigrantInnengruppen als Klientel.

Diese Idee wird von den InterviewpartnerInnen damit erklärt, dass aufgrund der Auslastung einer Institution eine kulturelle Öffnung ökonomisch vorteilhafter wäre. Die Leitung der Institution sollte der jeweiligen Migrationsgruppe angehören, für welche das Angebot zur Verfügung steht, um deren spezifische Bedürfnisse jedenfalls zu er/kennen.

Von außen betrachtet wird hier deutlich, dass es einen Widerspruch in den Aussagen der StudienteilnehmerInnen gibt. Einerseits geben die InterviewpartnerInnen an, dass sie ein gemischt-integratives Angebot möchten und gleichzeitig wollen sie die Einrichtung durch eine Person der eigenen MigrantInnengruppe geleitet sehen. Somit kann für die Beantwortung der Forschungsfrage gesagt werden, dass ein gemischt-integratives Angebot von den MigrantInnen zwar gewünscht wird, die Etablierung dieser Angebote aber noch einer intensiven Auseinandersetzung mit der Zielgruppe, im Sinne von Aufklärung und Partizipation, bedarf.

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2) Welche Erwartungen und Bedarfslagen haben MigrantInnen mehrheitlich für ihre Zukunft?

Um einem gemischt-integrativen Ansatz gerecht zu werden, ist es von Nöten, auf folgende spezifische Erfordernisse Rücksicht zu nehmen.

Dabei ist darauf hinzuweisen, dass StudienteilnehmerInnen Unterscheidungen zwischen sich selbst und ihren Eltern machen.

Beispielsweise wird die Sprachbarriere in älteren Generationen verortet.

Da fehlende Kenntnisse der deutschen Sprache eine Hürde im Umgang zwischen Personal und KlientInnen sowie im Umgang der Klientel untereinander darstellt, wird der Wunsch nach professionellen muttersprachlichen Betreuungs- und Pflegepersonen geäußert.

Des Weiteren sind folgende Themenbereiche für alternde MigrantInnen wichtig:

• Umgang mit der weiblichen Körperwahrnehmung

• Bedürfnis nach gleichgeschlechtlichen Pflege- und Betreuungspersonen

• Religion und Kirche

Hier soll noch angemerkt werden, dass die Kirche einen großen Stellenwert bezüglich der sozialen Kontakte innerhalb der Gruppe hat.

• Ernährungsgewohnheiten

• soziale Kontakte

Diese werden in Form von regelmäßigen Besuchen gepflegt.

Die Erwartung, beziehungsweise der Wunsch, von der Familie gepflegt zu werden, wird in den Interviews mehrfach geäußert, jedoch aufgrund der Sorge, abgewiesen zu werden, innerhalb der Familie nicht ausgesprochen.

Zusammenfassend kann gesagt werden, dass das Bedürfnis an institutioneller Unterstützung deutlich identifizierbar ist, Angebote seitens der Einrichtungen jedoch an die Bedürfnisse der KlientInnen angepasst werden müssten. Es wird aber darauf hingewiesen, dass MigrantInnen eine Altersversorgung zu Hause immer bevorzugen.

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3) Kann die Klinische Sozialarbeit einen Beitrag zu einer bedarfsgerechten, optimierten und kulturspezifischen Betreuung dieser Menschen leisten?

Aus den Interviews wurde deutlich, dass es im Ursprungsland der AramäerInnen, begründet durch mangelnde Ressourcen, keine Angebote an professioneller Pflege für alte Menschen gab. Es stellte sich heraus, dass die befragten Personen über wenig bis keine Informationen bezüglich Pflege und sozialer Betreuung verfügen. Von den StudienteilnehmerInnen wurde jedoch der Wunsch geäußert, professionell beraten zu werden.

Für die Klinische Sozialarbeit lässt sich daraus ableiten, dass ein Bedarf an umfassender Aufklärung über professionelle Angebote sowie den gesetzlichen und strukturellen Rahmenbedingungen besteht.

Im Sinne einer multiproblemanalysierenden Sicht kann Klinische Sozialarbeit in Form von Psychoedukation, emanzipatorischer Selbstbewusstseinsstärkung und intensiver Zusammenarbeit erfolgen sowie eine Vermittlungsposition zwischen Institutionen und KlientInnen einnehmen.

Im gegenwärtigen Pflege- und sozialen Betreuungssystem für alte Menschen ist Klinische Sozialarbeit kaum anzutreffen. Für ältere MigrantInnen konnten keine Unterstützungsangebote ausgemacht werden. Klinische Sozialarbeit könnte somit eine wertvolle Ressource in der Pflege und der sozialen Betreuung von alternden MigrantInnen und der alternden autochtonen Bevölkerung darstellen, wenn sie tatsächlich als spezifische Berufsgruppe in der Altersversorgung implementiert werden kann.

Abschließend ist anzumerken, dass MigrantInnen aufgrund der veränderten Familiensituation und der Realisierung, das Familienangehörige ihre Verwandten nicht mehr pflegen und sozial betreuen können, nach Lösungen suchen. Als Beispiel kann angeführt werden, dass innerhalb der aramäischen MigrantInnengruppe die Errichtung eines aramäischen Alten- und Pflegeheimes diskutiert wird.

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Es wäre jedoch aus der Sicht der Autorin nicht zwingend notwendig, eine neue Institution zu schaffen. Auch in Wien könnten neue Konzepte für ältere MigrantInnengruppen, wie sie bereits in Deutschland und der Schweiz gelebt werden (siehe Kapitel 6.2.), erstellt und anschließend umgesetzt werden.

Hier soll eine mögliche Form, in Anlehnung an die Angebote in Deutschland und der Schweiz, dargestellt werden:

Eigene Abteilungen für bestimmte MigrantInnengruppen, somit könnte ein gemischt-integratives Angebot konzipiert werden. In jeder dieser Abteilungen sollte zumindest eine muttersprachliche Betreuungs- oder Pflegeperson als Bezugs- und Ansprechperson dienen. Bei ethnischen Minderheiten, deren Sprachen selten gesprochen werden und es keine Dolmetscher gibt, könnten ehrenamtliche MitarbeiterInnen aus der MigrantInnengruppe unterstützend eingesetzt werden.

Bei der Zusammensetzung der Tischgemeinschaften sollte die gemeinsame Sprache berücksichtigt werden. Somit wäre ein Austausch zwischen den KlientInnen möglich und es würde dem Gefühl des Fremdseins entgegenwirken.

Des Weiteren könnten niederschwellige Angebote, wie etwa Besuchs- und Informationstage in bestehenden Einrichtungen für ältere Menschen, Zugangsängste von MigrantInnen abbauen und dem Wissensdefizit über Einrichtungen entgegenwirken. Diese Führungen könnten durch muttersprachliche, spezifisch ausgebildete Fachpersonen durchgeführt werden.

Um all diese Schritte umzusetzen, müsste die Klinische Sozialarbeit diese hard-to-reach KlientInnengruppe unterstützen und als Case-ManagerIn die Koordination und die Vernetzungsarbeit zwischen den MigrantInnen und den Institutionen übernehmen.

Somit könnte die Klinische Sozialarbeit für alte Menschen mit Migrationshintergrund eine wichtige Unterstützung in der bedarfsgerechten Umsetzung von Angeboten darstellen.

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