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5 Flexionssystem .1 Allgemein

5.2.2 Infinite Verbformen .1 Infinitiv

5.2.2.3 Partizip Perfekt und Partizip Präsens

a) Partizip Perfekt

Bei den Formen des Partizip Perfekt können im Dialekt von Piedimonte Matese wie auch im Italienischen starke (stammbetonte) und schwache (Themavokal-betonte) Formen voneinan-der unterschieden werden. Bei den starken Stämmen kommt es zur Metaphonie, wenn sich ein mittlerer Vokal in betonter Stellung befindet und ein hoher Vokal folgt.

Italienischen um eine infinite Verbform handelt, bei der die Flexion ausschließlich als Kon-gruenz mit dem Nomen erfolgt. Dadurch gleicht es dem Adjektiv (Schwarze 1995: 211), wes-halb ich die (starken) Partizipformen in den folgenden Kapiteln gemeinsam mit Nomina und Adjektiven behandle. Auf eine ausführliche Diskussion der Eigenschaften von Partizipien verzichte ich an dieser Stelle jedoch.

Aus historischer Sicht werden die starken Formen des Partizip Perfekts mit der Endung -sus (lat. mĭssu(m)) > pied. missu) bzw. -tus (lat. rŭptus > pied. ruttu) gebildet (siehe Maiden 1995b: 125). Bei der Bildung mit der Endung -sus geht zumeist eine allomorphische Variation des dentalen Stammauslautes einher (z.B. metto vs. missu) (vgl. Maiden 1995b: 125). Die Metaphonie geht auf auslautendes *-u bzw. *-i zurück, was der Nominalflexion entspricht.

Aufgrund der Variation des betonten Vokals postuliere ich an dieser Stelle die Ableitung von einem nichtmetaphonischen Stamm im Lexikon. Ich nehme an, dass die in Tab. 5-22 darge-stellten Oberflächenrepräsentationen die folgenden lexikalischen Repräsentationen aufweisen.

GERUNDIUM /pEn»sanne/ /met»tEnne/ /pçr»tanne/ /rom»bEnne/ /ve»nEnne/

Tab. 5-23 Partizip Perfekt

Die meisten Verben weisen schwache Partizipstämme auf. Das Partizip wird durch den The-mavokal, die Stammerweiterung und das adjektivische Flexionssuffix gebildet. Die a-Konjugation weist den Themavokal [a] auf, in der e- und i-a-Konjugation fallen die Themavo-kale in der Regel zu [u] zusammen. Die Partizipsuffixe gehen etymologisch auf -ātum, -ītum und -ūtum zurück (vgl. Rohlfs 1968: 368; zur Entwicklung von Lat. -ūtum im Italienischen siehe Vincent 1988: 296f; Tekavčić 1980: 263f). Die Wurzelvokale unterliegen der Variation vortoniger Vokale, wenn es sich dabei um mittlere Vokale handelt, da die schwachen Partizi-pien auf dem Themavokal betont werden. Die Metaphonie ist nicht anzutreffen, da hierfür

Auf die unterschiedlichen Themavokale, mit denen Partizipien gebildet werden können, wird in der vorliegenden Untersuchung nicht eingegangen. Der Leser sei für das Kampanische von Neapel auf Altamura (1961) und Bichelli (1974) verwiesen.

b) Partizip Präsens

Die Formen des Partizip Präsens werden mit dem Suffix [-nde] gebildet, wobei die Themavo-kale /a/ und /e/ (vgl. Lat. -ante, -ente) wie in vielen süditalienischen Dialekten zu [E]

zusam-[pEn»dza]

menfallen (vgl. Rohlfs 1968: 367). Wie für das Italienische gilt auch für das Kampanische von Piedimonte Matese, dass viele auf dem Partizip Präsens beruhende, durch Wortbildung erzeugte Formen als Nomina ([fE»tEnde] ‘Schurke’), Adjektive ([pik»kande] ‘pikant’) oder Präpositionen ([du»rande], ‘während’) lexikalisiert sind (vgl. für das Italienische Schwarze 1995: 203). Beim maskulinen Plural kommt es zur Metaphonie von /E/ zu [e]. Sonst ist die Variation vortoniger Vokale zu beobachten.

(8) [fE»tEnde] Schurke-M.SG ‘Schurke’ (/fe»tEnde/) [fE»tendi] Schurke\M.PL-M.PL ‘Schurken’ (/fe»tEndi/)

5.3 Nomina

Das Nomen flektiert im untersuchten Dialekt aufgrund von Suffixen nach Genus und Nume-rus, wobei das Genus dem Nomen inhärent ist (vgl. zum Italienischen Schwarze 1995: 14).

Im Dialekt von Piedimonte Matese weist es die folgenden Deklinationsklassen auf (siehe Tab. 5-26; vgl. zum Italienischen Schwarze 1995: 9). Im Gegensatz zum Italienischen unter-scheidet sich die e-Deklinationsklasse bezüglich des Genus. Während bei den femininen For-men Singular und Plural durch das Suffix [-e] flektiert werden, steht beim maskulinen Plural das Suffix [-i], das als Auslöser für die Metaphonie fungiert. In Tab. 5-26 sind die potentiellen Metaphonieauslöser farbig gekennzeichnet.

Tab. 5-26 Deklinationsklassen

SG. PL. GEN. u-Deklination [-u] [-i] M.

[-a] [-i] M. a-Deklination

[-a] [-e] F.

[-e] [-i] M. e-Deklination

[-e] [-e] F.

Zur Veranschaulichung der in Tab. 5-26 dargestellten Deklinationsklassen dienen die folgen-den Beispiele:24

24 Die Glossierung der Beispiele ist hier in vereinfachter Form dargestellt.

(9) a. u-Deklination: [»libbru] (M.SG, ‘Buch’) vs. [»libbri] (M.PL,‘Bücher’) b. a-Deklination: [pjanis»ta] (M.SG, ‘Pianist’) vs. [pjanis»ti] (M.PL, ‘Pianisten’)

[»ka˘sa] (F.SG, ‘Haus’) vs. [»ka˘se] (F.PL,‘Häuser’) c. e-Deklination : [pit»to˘re] (M.SG, ‘Maler’) vs. [pit»tu˘ri] (M.PL, ‘Maler’) [sitwat»tsjo˘ne] (F.SG & F.PL,‘Situation/Situationen’)

Durch die Metaphonie kommt es im Stamm des Nomens zur Anhebung des betonten Vokals.

Die Flexion wird also wortintern ausgedrückt, wenn es sich um einen betonten mittleren Vo-kal handelt, was ebenso für das Verb (5.2) gilt. Von der Metaphonie sind die Singulare und Pluraleder u-Deklination bzw. die maskulinen Pluraleder e-Deklination betroffen. Die Meta-phonie kommt beim Nomen dementsprechend ausschließlich im Zusammenhang mit den En-dungen –u und –i vor. (10b)25 gibt ein Beispiel wieder, in dem die Metaphonie im Derivati-onssuffix anzutreffen ist. Aufgrund der zu beobachtenden Oberflächenvariation nehme ich wiederum die Ableitung von einer nichtmetaphonischen lexikalischen Repräsentation an. Ob es sich tatsächlich um einen regelbasierten Prozess oder um Selektion eines metaphonischen Derivationssuffixes handelt, untersuche ich in Abschnitt 10.4. In (10a) kommt es zur Alterna-tion beim maskulinen Singular und Plural, bei der e-Deklination hingegen nur beim mas-kulinen Plural(10b).

(10) a. u-Deklination: [»lettu] Bett\M.SG-M.SG ‘Bett’ (/»lEttu/) [»letti] Bett\M.PL-M.PL ‘Betten’ (/»lEtti/) b. e-Deklination : [pit»to˘re] Maler-M.SG ‘Maler’ (/pit»tore/) [pit»tu˘ri] Maler\M.PL-M.PL ‘Maler’ (/pit»turi/)

Aus diachroner Sicht gehen die für die Metaphonie relevanten nominalen (und adjektivi-schen) Flexionssuffixe -u und -i auf den Nominativ der II. Deklinationsklasse bzw. auf den Nominativ- und Akkusativplural der III. Deklinationsklasse zurück (siehe Maiden 1996: 178).

Im Folgenden stelle ich die von Maiden (1996) verwendeten Beispiele für den Zustand vor der Schwächung von auslautendem -s dar, wobei es sich bei der III. Deklinationsklasse um ein Adjektiv (ital. verde) handelt (Tab. 5-27, 5-28):

25 Ein Beispiel, bei dem das Derivationssuffix die Alternation des betonten Vokals beimmaskulinen Singular und Plural zeigt, ist [piSSa»tu˘ru]/[piSSa»tu˘ri] (‘Nachttopf/Nachttöpfe’).

Tab. 5-27 1. Stufe: Deklinationsklassen im Lateinischen (Maiden 1996: 150)

I. II. III.

SG. PL. SG. PL. SG. PL. Nominativ casa casae lupus lupī viridis viridēs Akkusativ casam casas lupum lupōs viridem viridēs Tab. 5-28 2. Stufe: Deklinationsklassen vor s-Schwächung

(Maiden 1996: 178)

I. II. III.

SG. PL. SG. PL. SG. PL. Nominativ »kasa »kasas »lupu »lupi »verde »verdes Obliquer Kasus »kasa »kasas »lupu »lupos »verde »verdes

Durch die Schwächung von auslautendem -s kam es in der III. Deklinationsklasse zur Ent-wicklung von -ēs > *-ej > -ī beim Plural (»verde > *»verdejs > »verdi; siehe Maiden 1996: 151), entsprechend der in 5.2.1.1.2 dargestellten phonetischen Hypothese in Bezug auf das Konju-gationssystem. Beim Maskulinum ist diese Pluralendung im heutigen Dialekt für die Meta-phonie der e-Deklination relevant. Hinsichtlich des Plurals gibt es laut Maiden zwei Ansätze, wie -ī entstanden sein könnte: Sowohl durch die Verallgemeinerung der Pluralsuffixe des Nominativs als auch durch den Druck der Pluralendung der III. Deklinationsklasse.

Für die Metaphonie ist dies jedoch unerheblich, da es sich in beiden Fällen um auslautendes -i handelt (vgl. Lüdtke 2005: 474). Entsprechend der phonetisch-phonologischen Konsequen-zen der s-Tilgung wurde der Vokal in -ās (> *-aj) zu -e in der I. Deklinationsklasse (a-Dekli-nation) angehoben (»kasas > *»kasaj > »kase; siehe Maiden 1996: 151). Diese Deklinations-klasse ist für die Metaphonie jedoch nicht relevant.

Bei den maskulinen Nomina der a-Deklination (9b) handelt es sich um nicht einheimische Formen, die zum Teil aus dem Griechischen entlehnt wurden (siehe Rohlfs 1968: 19f).26 Die-se Nomina werden häufig durch die 1. DeklinationsklasDie-se übernommen (vgl. Rohlfs 1968:

19f), was auch im Dialekt von Piedimonte Matese zu beobachten ist.

(10) Pied. [dZE»ç˘m´tru] Vermessungstechniker-M.SG ‘Vermessungstechniker’

(bzw. [dZE»ç˘m´tra])

26 Rohlfs (1968: 19f) nennt die folgenden Beispiele: poeta, pirata, profeta, papa, patriarca, sofista, dentista, artista, turista, autista, duca, scriba, pilota, belga, omicida, collega, narca.

Diejenigen Fälle, die aufgrund eines mittleren Vokals in betonter Stellung potentielle Kandi-daten für die Metaphonie sind, weisen das Phänomen nicht auf, was ein typisches Verhalten von Entlehnungen ist (8.4):

(11) a. [prub»blE˘mi] Problem-M.PL ‘Probleme’ (*[prub»ble˘mi]) b. [pi»lç˘ti] Pilot-M.PL ‘Piloten’ (*[pi»lo˘ti])

In Tab. 5-29 sind die aus der Metaphonie resultierenden morphologischen Alternationen dar-gestellt.27 Die Alternationen sind nicht auf die hier dargestellten betonten Vokale beschränkt, sondern sie können in Verbindung mit allen mittleren Vokalen vorkommen.

Tab. 5-29 Durch Metaphonie bedingte Alternation der morphologischen Kategorie beim Nomen

Die lexikalischen Repräsentationen der Nomina und Adjektive stelle ich in diesem Kapitel nicht dar, da sich beide lexikalische Kategorien in Bezug auf die Metaphonie komplexer ver-halten. Hierfür ist es erst notwendig, die Wortbildung als Testverfahren heranzuziehen (Kapi-tel 10).

In Verbindung mit der Metaphonie lässt sich ein weiteres Phänomen beobachten, das in diesem Dialekt nur bei Nomina vorkommt. Es handelt sich dabei um eine scheinbar zweistu-fige Anhebung des Vokals in betonter Stellung, wie das folgende Beispiel zeigt:

(12) a. [va¥»¥ç˘na] Frau-F.SG ‘junge Frau’

b. [va¥»¥o˘ne] Mann.M.SG-M.SG ‘junger Mann’

c. [va¥»¥u˘ni] Mann\M.SG-M.SG ‘junge Männer’

Das Derivationssuffix -one geht auf lat. -o, -ōnis (> -one) zurück. Es dient als Augmentativ-suffix und beschreibt gleichzeitig zumeist negative Qualitäten bzw. Eigenschaften von Per-sonen (vgl. Rohlfs 1969: 414-418). Wie wir bisher gesehen haben, ist die Metaphonie aber

27 Beispiele mit Metaphonie sind farbig gekennzeichnet.

immer nur einstufig. In meiner Analyse der Metaphonie gehe ich genauestens auf Nomina (10.3.1.2) und auf die einzelnen Derivationssuffixe (10.4.3) ein. Dabei wird sich zeigen, dass es sich im Falle von (12a) um eine Absenkung handelt, die eindeutig für die Morphologisie-rung der Metaphonie spricht.

Die Variation vortoniger Vokale ist bei Nomina überall dort zu beobachten, wo der Input ein mittlerer Vokal ist und sich dieser in vortoniger Stellung befindet. Die Variation der vor-tonigen Vokale wird in Kapitel 6 wieder aufgegriffen und analysiert.

5.4 Adjektive

Adjektive flektieren im untersuchten Dialekt mit Hilfe von Suffixen nach Genus und Nume-rus, wobei die Kongruenz dem Nomen folgt (vgl. Schwarze 1995: 221 zum Italienischen).

Im Gegensatz zum Nomen kennt das Adjektiv im untersuchten Dialekt nur zwei Deklinati-onsklassen (vgl. Schwarze 1995: 223 zum Italienischen bzw. Maturi 2002: 157 zu kampani-schen Dialekten; siehe Beispiele in Tab. 5-31). Die Adjektive der a/u-Deklinationsklasse wer-den im Falle von Femina mit wer-den Endungen der nominalen a-Deklination, im Falle von Mas-kulina mit der u-Deklination suffigiert.

Die beiden adjektivischen Klassen im Italienischen sind aus den drei lateinischen Deklinati-onsklassen entstanden, wobei das Neutrum beseitigt wurde. Eine Genusalternation ist auch beim Singularsuffix des Lateinischen nur bezüglich der a-/u-Deklination beobachtbar (vgl.

Rohlfs 1968: 75):

Wie beim Nomen kann es auch beim Adjektiv zur Metaphonie kommen, wovon ausschließ-lich die maskulinen Singulare und Plurale betroffen sind. Die Metaphonie ist für den Plural der e-Deklination immer dann zu beobachten, wenn es sich beim Subjekt um ein maskulines Nomen handelt. Bei der e-Deklination fallen wie beim Nomen alle femininen Flexionsendun-gen zu [-e] zusammen:

Tab. 5-31 Durch Metaphonie bedingte Alternation der

Wie für Nomina sind auch für Adjektive viele Ausnahmen zu beobachten, auf die ich im Ab-schnitt zur Analyse der Metaphonie (10.3.1.2) im Detail eingehe. Dort stelle ich auch die le-xikalischen Repräsentationen dar. Da die Metaphonie bei Nomina und Adjektiven potentiell hinsichtlich derselben morphologischen und phonologischen Bedingungen zustande kommt, behandle ich die beiden lexikalischen Kategorien im Folgenden zusammen.

Die Variation vortoniger Vokale findet auch bei Adjektiven statt:

(13) a. /e/ → [E] [SpEnnak»kja˘tu] PRE-Feder-M.SG ‘zerzaust’ (/Spennak»kjatu/) (vgl. [»penna] Feder-F.SG ‘Feder’ (/»penna/)) b. /ç/ → [u] [pu»killu] wenig-DIM-M.SG ‘kl. bisschen’ (/pç»killu/) (vgl. [»pç˘ku] wenig-M.SG ‘wenig’ (»pçku/)) c. /o/ → [u] [tsut»tso˘sa]28 schmutzig-F.SG ‘schmutzig ’ (/tsot»tsosa/)

(vgl. [»tsottsa] schmutzig-F.SG ‘schmutzig’ (/tsot»tsa/))

Die vortonige Variation lässt sich somit für alle lexikalischen Kategorien und unabhängig von morphologischen Bedingungen beobachten.

5.5 Zusammenfassung

In den vorhergehenden Abschnitten habe ich die Metaphonie im Zusammenhang mit dem morphologischen System präsentiert und festgestellt, in welchen Zellen der verschiedenen Paradigmen eine Variation der betonten Vokale auftritt. Gleiches ist für die Variation vorto-niger Vokale geschehen, die jedoch nicht von der Morphologie abhängig ist, da sie bei Nomi-na, Verben und Adjektiven ausnahmslos stattfindet. Dies gilt nicht für die Metaphonie. Das Phänomen drückt, zusätzlich zur Flexion am Wortende, in der Wurzel bzw. im Stamm gram-matische Information aus. Die Metaphonie kann dementsprechend für Verben, Nomina und Adjektive als innere Flexion (vgl. Schürr 1962) interpretiert werden.

28 In vielen süditalienischen Dialekten selegiert das Wortbildungssuffix -oso nicht nur Nominal-, sondern auch Adjektivstämme, was hier für den Stamm /tsotts-/ gilt (10.4.3.2).

Die folgende Übersicht dient dazu, die Metaphonie und die Variation vortoniger Vokale innerhalb der einzelnen Zellen des Verbs sowie für Nomina und Adjektive zusammenfassend zu lokalisieren. Tab. 5-32 bis 5-41 geben die folgende Information wieder:

(14) Legende

0 = Ausbleiben der Metaphonie, trotz oberflächlich hohem Vokal in nachtoniger Silbe oder im Endvokal.

m-high = Metaphonie findet statt; hoher Vokal in der Folgesilbe/im Endvokal.

m = Metaphonie findet statt, obwohl kein hoher Kontext zur Verfügung steht.

v = Variation vortoniger Vokale findet statt.

– = Keine Variation zu erwarten.

Die Darstellung der Verben (Tab. 5-32 bis 5-40) ist jeweils nach Wurzel (W) und Themavokal (TV) in Abhängigkeit der einzelnen Tempora und Modi (vgl. 5.2.1) gegliedert. Die Tabellen sind jeweils nach Konjugationsklassen strukturiert. Die Variation der Suffixvokale ist hier nicht dargestellt, da sie vom phrasalen Kontext abhängt. Farbig gekennzeichnete Zellen mar-kieren das Fehlen morphologischer Konstituenten.

Tab. 5-32 Metaphonie und Variation vortoniger Vokale beim Präsens Indikativ

a-Konj. e-Konj. i-Konj.

W TV W TV W TV

1SG 0 0 0

2SG m-high m-high m-high

3SG – – –

1PL v v m-high v m-high

2PL v v m v m

3PL 0 0 0

Tab. 5-33 Metaphonie und Variation vortoniger Vokale beim Imperfekt

a-Konj. e-Konj. i-Konj.

W TV W TV W TV

1SG v - v 0 v 0

2SG v - v m-high v m-high

3SG v - v - v -

1PL v - v - v -

2PL v - v - v -

3PL v - v 0 v 0

Tab. 5-34 Metaphonie und Variation vortoniger Vokale beim Perfekt Indikativ

a-Konj. e-Konj. i-Konj.

W TV W TV W TV

1SG v - v - v -

2SG v - v m-high v m-high

3SG v - v - v -

1PL v - v 0 v 0

2PL v - v m v m

3PL v - v 0 v 0

Tab. 5-35 Metaphonie und Variation vortoniger Vokale beim Konjunktiv Imperfekt

a-Konj. e-Konj. i-Konj.

W TV W TV W TV

1SG v - v - v -

2SG v - v m-high v m-high

3SG v - v - v -

1PL v - v 0 v 0

2PL v - v m v m

3PL v - v 0 v 0

Tab. 5-36 Metaphonie und Variation vortoniger Vokale beim Imperativ

a-Konj. e-Konj. i-Konj.

W TV W TV W TV

2SG m-high m-high m-high

1PL v - v m-high v m-high

2PL v - v m v m

Tab. 5-37 Variation vortoniger Vokale beim Infinitiv

a-Konj. e-Konj. i-Konj.

W TV W TV W TV

INF. v v v

Tab. 5-38 Variation vortoniger Vokale beim Gerundium

a-Konj. e-Konj. i-Konj.

W TV W TV W TV

GER. v - v - v -

Tab. 5-39 Metaphonie und Variation vortoniger Vokale beim Partizip Perfekt (starke Stämme)

a-Konj. e-Konj. i-Konj.

W TV W TV W TV

M.SG m-high m-high m-high

M.PL m-high m-high m-high

F.SG - - -

F.PL - - -

Tab. 5-40 Variation vortoniger Vokale beim Partizip Perfekt (schwache Stämme)

a-Konj. e-Konj. i-Konj

W TV W TV W TV

PART. PASS. v - v - v -

Beim Partizip Präsens kommt es zur Anhebung von /E/ zu [e] beim maskulinen Plural der auf -ente zurückführbaren Formen.

Bei Nomina und Adjektiven (Tab. 5-41) kann die Metaphonie jeweils im Stamm bzw. im Derivationssuffix beobachtet werden. Die Variation vortoniger Vokale ist jeweils im Stamm beobachtbar.

Tab. 5-41 Metaphonie und Variation vortoniger Vokale bei Nomina und Adjektiven a-Deklination u-Deklination e-Deklination

STAMM DS STAMM DS STAMM DS

M.SG v - v, m-high m-high v -

M.PL v - v, m-high m-high v, m-high m-high

F.SG v - v - v -

F.PL v - v - v -

6 Phonologische Analyse der Variation vortoniger Vokale