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PÄDAGOGISCHE ORIENTIERUNG – BILD VOM KIND

Kinder sind Gestalter, Forscher und Entdecker, mit ihren Stärken, Schwächen, Besonderhei-ten und PoBesonderhei-tenzialen. Sie eignen sich ihr Wissen, ihre FähigkeiBesonderhei-ten und FertigkeiBesonderhei-ten im Rahmen der erlebten Kultur eigenaktiv an. In der Auseinandersetzung mit der Umwelt suchen sie nach Sinn und Bedeutung. Kinder sammeln Erfahrungen, entwickeln Vorstellungen, machen sich ein Bild von der Welt und konstruieren selbst ihr Lernen und ihre Bildung. Für diesen Prozess, der bereits vor der Geburt beginnt, sind Gleichaltrige und Erwachsene wichtig. Dabei sind die Entfaltung und Entwicklung der Selbstbildungspotenziale abhängig von der Umgebung und der Freiheit, die dem Kind zum Erforschen und Entdecken zur Verfügung gestellt werden (vgl.:

Bildungs- und Erziehungsempfehlungen, S.23 ff.). Die Basis für diesen Entdeckerdrang und die Selbstbildung ist eine gute Bindung zumindest zu einer Bezugsperson, in der Regel der Mutter und/oder dem Vater und eine gute Beziehung zu den Erzieherinnen und Erziehern.

Deshalb legen wir in der Kastanienburg auf den Prozess des gegenseitigen Vertrautwerdens (Münchener Eingewöhnungsmodell) sehr großen Wert (siehe Punkt 23).

Sehen, Begreifen und Verstehen sind für uns eng miteinander verknüpfte Teile kindlicher Lern-prozesse. Damit wir die Bedürfnisse, Themen und Interessen Ihrer Kinder kennenlernen, be-obachten wir sie regelmäßig. Hierfür wenden wir das Beobachtungs- und Dokumentationsver-fahren der „Bildungs- und Lerngeschichten“ an. Dies ist ein VerDokumentationsver-fahren, welches die Stärken, die Potenziale und die Ressourcen der Kinder in den Mittelpunkt rückt (siehe Punkt 16). Die Impulse, Ideen, Wünsche und Bedürfnisse des Kindes sind die Basis für die gemeinsamen Aktivitäten im Tagesgeschehen. Wir schaffen Möglichkeiten in alltäglichen Situationen, dass Kinder ihre Welt mit Kopf, Herz und Verstand erleben können. Die „100 Sprachen des Kindes“, d.h. seine vielfältigen Ausdrucksmöglichkeiten stehen dabei im Mittelpunkt des Kita-Alltags.

So sammelt Ihr Kind Erfahrungen und Erkenntnisse zu Themen, die es aktuell beschäftigen und die vom Kind ausgehenden Lernprozesse werden unterstützt. Im täglichen sozialen und

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emotionalen Miteinander, bei gemeinsamen Aktivitäten, in der lernanregenden Umgebung und durch unterschiedliche Materialerfahrungen erleben die Kinder immer wieder Herausforderun-gen, die sie zu größerer Selbstständigkeit und damit auch Freiheit führen.

Die soziale Konstruktion des Kindes, seine kulturelle Identität und das Selbstbild seines Ge-schlechtes werden stark von der unmittelbaren Umwelt und den Medien beeinflusst (vgl.: Ber-liner Bildungsprogramm, S. 20 ff.). In Gemeinschaft mit Kindern schaffen wir Raum für Nähe und Distanz, Toleranz, Respekt und ein friedvolles Miteinander. Wir respektieren soziale, kul-turelle und individuelle Unterschiede und anerkennen unterschiedliche Wertsysteme, Weltan-schauungen und religiöse Bindungen. Verantwortung für Andere übernehmen Kinder, indem sie kleine Aufgaben in der Gruppe erledigen. Demokratische Prinzipien, sowie deren Umset-zung, werden in Gesprächskreisen und Abstimmungen erfahrbar gemacht. Die Kinder lernen andere Kulturen und Religionen in der Kastanienburg kennen.

Der 13. Kinder- und Jugendbericht nennt zentrale Entwicklungsthemen, die teilweise oben be-schrieben wurden, für die Kinder von zwei bis sechs Jahren:

 Entwicklung einer sicheren Bindung

 Entwicklung von Selbstständigkeit und Autonomie

 Fähigkeit, Probleme flexibel bewältigen zu können

 Fähigkeit zur adäquaten Verhaltensregulation und emotionalen Selbstregulation Diese Entwicklungsthemen unterstützen wir, indem wir Kindern lernanregende Räume anbie-ten, ihre Themen und Interessen aufgreifen und ihnen Themen zutrauen, auf die sie selbst vielleicht noch nicht kommen würden. Gesprächskreise, gezielte Angebote, sowohl alters- und geschlechtsspezifisch, als auch alters- und geschlechtsgemischt, Projekte (auf Anregung von Kindern, Eltern oder Erziehern), Arbeitsgemeinschaften, Angebote in Kleingruppen, sind Or-ganisationsformen, die die Entwicklungsthemen der Kinder und damit die Bildung, Erziehung und Betreuung unterstützen. Für die Planung dieser Bildungsprozesse orientieren wir uns am Situationsansatz.

1. Erkunden: Eine Situation bzw. ein Thema wird analysiert. Dies geschieht im Dialog mit Kindern, päd. Fachkräften und evtl. den Eltern.

2. Entscheiden: Eine Situation oder ein Thema wird ausgewählt und Ziele werden festge-legt.

3. Handeln: Situationen oder Themen werden gestaltet und die Ziele umgesetzt.

4. Nachdenken: Der Prozess endet und beginnt von vorne, indem Erfahrungen ausge-wertet werden und ein Ausblick stattfindet.

Die Kastanienburg ist eine protestantische Kindertagesstätte. Wir verstehen Kinder als Got-teskinder, geschaffen von dessen Ebenbild. Sie sind alle von Gott geliebt, auch wenn sie ge-wisse Anforderungen und Leistungsansprüche nicht erfüllen können. Kinder sind einzigartig und unverwechselbar. Sie haben spezielle Gaben, Fähigkeiten und Schwächen. Kinder sind

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Sinnsuchende. Kinder lernen, verantwortlich mit der Schöpfung umzugehen. Sie benötigen Hoffnung und Mut. Kinder stehen unter dem Segen Gottes, der sich als Kraft im Leben eines Kindes auswirkt.

11. Religionspädagogik – Vernetzung mit der Kirchengemeinde

Die religionspädagogische Arbeit in der Kindertagesstätte Kastanienburg orientiert sich an Festen und Inhalten innerhalb des Kirchenjahreskreises. Dazu thematisieren wir gemeinsam mit den Kindern biblische Geschichten des Alten- und Neuen Testaments. Während des Kitajahres orientieren wir uns ebenfalls an aktuellen Beobachtungen und Interessen der Kin-der. Wir arbeiten mit verschiedenen Methoden / Materialien (bibl. Erzähltheater, Requisiten, bibl. Erzählfiguren, Bilderbuchkino usw.) und gestalten Religionspädagogik für Kinder ganz-heitlich und erlebnisorientiert. Hierbei ist nicht nur das Erzählen eine wichtige Methode um mit den Kindern die Inhalte zu erarbeiten, auch singen, tanzen und nachspielen sind beliebt. Ge-bete und Rituale sind selbstverständliche und feste Bestandteile unseres Alltags, z.B. Gebet vor den Mahlzeiten. Der Pfarrer unserer Johanneskirchengemeinde, Udo Müller, besucht uns regelmäßig in der Kindertagesstätte in den Morgenkreisen der einzelnen Gruppen. Diese Be-suche erfolgen in zweiwöchigen Abständen, drei Mal hintereinander, um aufeinander aufbau-ende Themen verfolgen zu können. Die Fachkräfte der Gruppen besprechen sich im Voraus darüber mit Pfarrer Müller. Aktuelle Interessen der Kinder und Beobachtungen werden bei der Auswahl der Themen für die Morgenkreise berücksichtigt. Für Eltern finden zusätzlich Eltern-abende, teilweise gemeinsam mit Pfr. Udo Müller, in der Einrichtung statt. Wir informieren die Eltern über die religionspädagogische Arbeit unserer Kita und die Aktivitäten in der Kirchen-gemeinde oder tauschen uns zu religionspädagogischen Themen aus. Zusätzliche Informati-onen über die Veranstaltungen und Tätigkeiten in der Gemeinde erhalten Sie durch den aktu-ellen Gemeindebrief. Dieser liegt in der Kita für Sie zum Mitnehmen aus.

Vernetzung mit der Kirchengemeinde

Den uns anvertrauten Kindern und ihren Familien wollen wir Räume eröffnen, in denen sie Gott als den Ursprung unseres Vertrauens begegnen können. Dies geschieht durch gemein-same Erfahrungen im Kirchenjahr, die wir neben der Kita auch in den Räumlichkeiten der Jo-hanneskirche erleben. Am letzten Freitag des Monats, ca. 8-mal im Jahr, besuchen wir die

„Kinderkirche“ in der uns zugehörigen Johanneskirche mit allen Kindern ab ca. 3 Jahren.

Hierzu sind die Familien der Kinder, sowie die Gemeindemitglieder stets herzlich eingeladen.

Für die jüngeren Kinder, welche noch nicht den Kindergottesdienst besuchen, wird ein interner

„Mini-Gottesdienst“ in der Kindertagesstätte gestaltet. Eine päd. Fachkraft bereitet biblische Geschichten anschaulich und spielerisch auf und erzählt diese den Jüngsten in deren vertrau-ter Umgebung. Über das Kita-Jahr verteilt werden Familiengottesdienste gemeinsam mit der Kirchengemeinde geplant und gestaltet, z.B. zu Beginn unseres Sommerfestes, zu dem die

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Gemeinde herzlich eingeladen ist. Auf spezielle Gottesdienste für Familien, wie dem Krabbel-gottesdienst und der 2.Gottesdienst, werden Sie anhand von Plakaten im Eingangsbereich aufmerksam gemacht und eingeladen. Der aktuelle Gemeindebrief, der auch über familienun-terstützende Angebote informiert, und weitere Flyer mit Angeboten der Gemeinde liegen in der Flyerbox im Eingangsbereich zum Mitnehmen aus.

Einmal jährlich findet das Gemeindefest der Johanneskirchengemeinde statt, an dem wir uns als Kindertagesstätte beteiligen. Zu diesem sind alle Familien der Kita herzlich eingeladen.

Das Presbyterium tagt einmal im Kalenderjahr in der Protestantischen Kita Kastanienburg.

Regelmäßig (ein- bis zweimal jährlich) tauschen sich die Leitung und eine pädagogische Fach-kraft über Themen der Kita Kastanienburg und die Vernetzung mit der Kirchengemeinde im Presbyterium aus. Pfarrer Müller plant und reflektiert zwei Mal jährlich die Vernetzung mit der Kirchengemeinde mit dem Team der Kastanienburg. Ein Vertreter des Presbyteriums ist bera-tendes und verbindendes Mitglied im Elternausschuss.

12. Morgenkreis

In unserer Einrichtung gehört der Morgenkreis zum festen Ritual des Gruppenalltags. Jeden Morgen versammeln sich dazu die Kinder in ihren Gruppen. Dort besprechen sie gemeinsam mit den päd. Fachkräften die weitere Planung des Tages und der Wochenaktionen. In an-schließenden Spielen, bei Gesang und in Gesprächen lernen die Kinder einander zu zuhören und durch Partizipation ihren eigenen Meinungen und Interessen Ausdruck zu verleihen.

Dadurch werden individuelle Bildungsangebote ermöglicht. Durch Wertschätzung jedes ein-zelnen Kindes wird der Gruppenzusammenhalt gestärkt. So entwickeln sich im Morgenkreis Sprachsensibilität, Sprachfreude und Sprachinteresse, demokratische Beteiligungsformen, Soziales und Emotionales Lernen u.v.a.m. Auch für unsere Jüngsten ist das Ritual des Mor-genkreises wichtig, um eine sichere und vertrauensvolle Atmosphäre für die Kinder zu schaf-fen. Das dabei entstehende Gefühl der Geborgenheit in einer sozialen Gemeinschaft erleich-tert so den Trennungsprozess und schafft eine vertrauensvolle Basis zwischen Kind und päd.

Fachpersonal.

13. Arbeitsgemeinschaften und Projekte

13.1. Sing- und Tanz-AG (alle Altersstufen)

Ca. 15 Kinder gemischten Alters (je drei aus allen Gruppen) treffen sich regelmäßig mitt-wochsnachmittags zum gemeinsamen Singen und Tanzen im Turnraum. Im Mittelpunkt der Bewegungsstunde stehen Musik und Bewegung. Die Kinder melden sich zu dieser AG in ih-ren Gruppen für die Dauer von 8-10 Treffen verbindlich an.

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13.2 Psychomotorik – Gruppe (letztes Jahr vor Schuleintritt)

Seit Januar 2007 hat die Kindertagesstätte Kastanienburg eine Kooperation mit dem Ju-dosportverein Speyer. Diese Zusammenarbeit beinhaltet einmal wöchentlich eine Psychomo-torik (Bewegungs-) - Stunde mit Gerlinde Görgen in der Halle des Judosportvereins.

Fr. Görgen ist Motopädagogin und führt zusammen mit ihrem Team die spielerischen Bewe-gungsstunden durch, welche donnerstags in einer Kleingruppe von 15 Kindern (Vorschulkin-der) in der Zeit von 14.00 – 15.00 Uhr stattfinden. Ziel der Kooperation ist es, den Kindern Freude und Spaß an der Bewegung in einer vertrauten Gruppe zu vermitteln. Immer mehr gewinnen die Kinder dabei an Selbstvertrauen. Verschiedene Bewegungsarten wie Balancie-ren, Klettern, Rennen, Hüpfen können ausprobiert und vertieft werden. Auch neue Bewe-gungsformen werden erprobt und in gemeinschaftlichen Spielen und Aufgabenstellungen die Sozialkompetenz der Kinder gefördert. Auf dem Fußweg dorthin werden regelmäßig die Re-geln des Straßenverkehrs eingeübt und besprochen.

Ansprechpartnerin: Fr. Ursula Wenz

13.3 Fußball (ab 4 Jahren)

Einmal wöchentlich am Montagnachmittag trifft sich die gruppenübergreifende Fußball AG. Die Gruppe besteht aus ca. 15 Kindern im Alter von 4-6 Jahren. Im Sommer wird auf dem Sport-platz im Woogbachtal und im Winter in der Turnhalle der Edith-Stein-Realschule trainiert. Seit 2007 findet jährlich als Höhepunkt ein kleines Turnier, in Zusammenarbeit mit dem Nachbar-schaftsverein der Baugenossenschaft in den Sommerferien auf dem Sportplatz im Woogbach-tal statt.

Ansprechpartnerin: Fr. Marina Müller.

13.4 Englisch mit Birdie Bird (ab 4 bis 5 Jahren)

Spielerisch lernen insgesamt zwölf Kinder im Alter zwischen vier und fünf Jahren in zwei Gruppen die englische Sprache kennen. Mit der Handpuppe Birdie Bird lernen die Kinder all-tägliche Umgangsformen (good morning, thank you, bye bye), Zählen, Farben, Lieder, Fin-gerspiele u.a.m.

Ansprechpartnerin: Fr. Annette Heiler.

13.5 Wald-Tag (ab 4 Jahren)

15 Kinder (ca. 3 Kinder pro Gruppe) können an einer gruppenübergreifenden Waldexkursion durch das Woogbachtal zum Wald bei Dudenhofen teilnehmen. Für diese Aktion melden sich die Kinder selbstständig und verbindlich für die Teilnahme zu 4-6 Exkursionen an.

Der Weg führt von der Kita übers Woogbachtal, zum Wald oder zur Streuobstwiese. Schon auf dem Weg gibt es sehr viel zu entdecken. Die Natur und ihre Phänomene, stehen im Mit-telpunkt des jeweiligen, aufbauenden Projekts. Alle Sinne sind bei den Ausflügen gefordert. In

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einer altershomogenen Gruppe erleben Kinder die Natur, und teilen dabei Erfahrungen mit Gleichaltrigen. Ein achtsamer Umgang mit sich selbst, mit der Gemeinschaft und der anver-trauten Schöpfung sind wiederkehrende Elemente des Waldtages. Berührungsängste können leicht durch interessante Naturerlebnisse und –Erfahrungen ausgeräumt werden. Durch die freie, unbeschwerte Bewegung in der Natur fühlen sich Kinder gestärkt und zeigen mehr Si-cherheit und Selbständigkeit. Aufkommende Fragen zu Sach-Themen werden aufgegriffen und gemeinsam mit der Gruppe hinterfragt.

Ansprechpartnerin: Fr. Ursula Wenz

13.5 Kinder-Yoga (von 4-6 Jahren

)

An 5-6 Treffen, dienstags vor- oder nachmittags, sind 10 Kinder (2 pro Gruppe) dazu eingela-den, in einer festen Gruppe, mit in die aufregende und phantasievolle Welt des Yogas einzu-tauchen. Mit spannenden Geschichten werden Alltags-Themen bearbeitet. Durch ganzheitli-che Bewegungs- und Atemübungen werden hierbei Körper und Seele gestärkt. Kinder erfah-ren dabei ihre Selbstwirksamkeit.

Ansprechpartnerin: Fr. Marta Häßler

Wichtig!

Während der Schulferien können wir aus organisatorischen und personellen Gründen leider keine AG’s anbieten! Der Waldtag findet witterungsabhängig von März bis No-vember statt. Eine Informationstafel im Eingangsbereich informiert über die einzelnen AG’s und laufenden Projekte.

14 Geburtstage

Das Geburtstagskind steht an diesem Tag bei uns im besonderen Mittelpunkt. Dies geschieht in einer kleinen Feier innerhalb der Gruppe. Bitte sprechen Sie sich mit Ihren jeweiligen Erzie-herinnen ab, was sie an diesem Tag zur Feier in der Gruppe zum Essen mitbringen möchten und beachten Sie die Ihnen bei Vertragsabschluss ausgehändigte Hygieneverordnung.

15 Spiel- und Erfahrungsräume

Unser weitläufiges Außengelände hat hohen Aufforderungscharakter für vielfältige Sinnes- und Naturerfahrungen, Bewegungen und Spiele bei jeder Witterung. Damit sind gute Förder-möglichkeiten in vielerlei Bildungs- und Erziehungsbereichen für Ihre Kinder vorhanden. Wir nutzen deshalb täglich unser naturnahes Außengelände. Eine Ausnahme bilden Tage mit star-kem Regen oder Wind. Bitte beachten Sie, dass Ihre Kinder hierfür unbedingt strapazierfähige und witterungsentsprechende Kleidung tragen, welche schmutzig werden kann.

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Unsere Flure, Nebenräume werden von den Kindern bespielt, d.h. für Bewegung, Rollenspiel, Rückzug, Abenteuer usw. genutzt. Der Turnraum wird ebenfalls im Rahmen des Freispiels als Bewegungsraum von den Kindern eigenständig genutzt.

16 Bildungs- und Lerngeschichten

Wir sehen das Kind als aktiv Lernendes an. In der Auseinandersetzung mit einer anregenden Lernumwelt, dem konstruktiven Austausch mit Gleichaltrigen und im Dialog mit den Erwach-senen entfaltet das Kind seine Potenziale in einem Selbstbildungsprozess. Deshalb wenden wir ein stärkenorientiertes Beobachtungsverfahren an (Bildungs- und Lerngeschichten), wel-ches das Kind aktiv an der Gestaltung seiner Bildungs- und Entwicklungsprozesse beteiligt.

Dieses Beobachtungsverfahren geht davon aus, dass kindliche Lernprozesse bestimmter Vo-raussetzungen bedürfen, die beobachtbar sind. Sie werden als sogenannte Lerndispositionen bezeichnet.

Die Lerndispositionen sehen Sie im Schaubild oberhalb des Eisberges. Sie können durch Be-obachtungen beschrieben werden. Unterhalb des Eisberges sehen Sie die Bedürfnisse des Kindes, die erfüllt sein müssen, um überhaupt Lernen zu können. Sich zu einer Gruppe zuge-hörig und sich wohl fühlen sind notwendige Voraussetzungen für interessiertes und engagier-tes Spielen, Erkunden und damit Lernen.

Die stärkenorientierte Beobachtung erfordert von uns Erzieherinnen eine genaue Erfassung des Verhaltens Ihres Kindes und eine Auswertung der Beobachtung nach den oben beschrie-benen Lerndispositionen. Die Beobachtungen werden in sogenannten Bildungs- und Lernge-schichten zusammengefasst. Sie finden diese in den Portfolios Ihres Kindes, das sind Ordner, in denen weitere wichtige Entwicklungsschritte Ihres Kindes dokumentiert sind. Die Beobach-tungen und die Lerngeschichten bieten eine hervorragende Möglichkeit, sich mit dem Kind auszutauschen und ermöglichen einen gegenseitigen Dialog über das Lernen. Dieser Dialog

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mit dem Kind kann zu neuen Erkenntnissen über die kindlichen Sichtweisen beitragen. Auf der Grundlage dieser Beobachtungen und Gespräche, die durch Beobachtungen von Ihnen er-gänzt werden können, erfahren wir etwas über die Interessen und Themen des Kindes. Die Beobachtungen, die Analyse der Beobachtungen, der kollegiale Austausch und der Dialog mit Ihnen und Ihrem Kind bilden deshalb die Grundlage für die Angebote der Gruppen, AGs und Projekte und die Gestaltung einer lernanregenden Umgebung. Wir ermuntern Sie ausdrück-lich, sich aktiv in diesen Dialog mit uns zu begeben. Zu unserer Beobachtungspraxis bieten wir ihnen jährlich einen Elternabend an.

17. „Gesunde Ernährung“

In der Kastanienburg erhalten die Kinder in ihren Gruppen täglich einen „Obst- / Rohkostteller“

mit frischem und appetitlich angerichteten Obst oder Gemüse. Bitte unterstützen Sie uns, in-dem Sie ihrem Kind ein gesundes Frühstück mitgeben, das z.B. aus Obst, Gemüse, Brot mit Käse oder wenig Wurst, ungesüßtem Joghurt bzw. Quark oder Müsli besteht. Die Frischwaren werden überwiegend aus biologischem Anbau und Handel bezogen und täglich frisch zube-reitet. Unser Mittagessen ist vorwiegend vegetarisch. Die Kinder entscheiden eigenverantwort-lich was und wieviel sie essen.

18. Sprache

Kinder erwerben in ihren Familien sprachliche Kompetenzen. Mit Eintritt in die Kindertages-stätte erweitert sich der Kreis der Bezugspersonen, die wichtig für die Selbstbildung der Kin-der sind. Die Beziehung zwischen den pädagogischen Fachkräften und dem Kind ist eine Kin-der wichtigsten Grundlagen der Sprachentwicklung in unseren Kindertagesstätten. Kinder erle-ben und erlernen Sprache in alltäglichen Handlungszusammenhängen, die verständlich und verlässlich sind und in denen sie kommunikative Muster wiedererkennen können.

Eine ganzheitliche Förderung der Sprachentwicklung bedeutet:

- den Einbezug aller Sinne (z.B. mit Musik und Bewegung)

- die Anknüpfung an die Lebenswelt und die Interessen der Kinder - die Förderung selbst gesteuerten Lernens

- die Ermöglichung von Teamarbeit - der produktive Umgang mit Fehlern

- das Ausprobieren, Erkunden und Experimentieren mit Sprache

In diesen Handlungssituationen, in denen Sprache und Tun der Kinder eine Einheit bilden, fördern die pädagogischen Fachkräfte das Sprachverstehen, die sprachliche Ausdrucksfähig-keit, den aktiven Wortschatz und den Erwerb der deutschen Sprache.

Die pädagogischen Fachkräfte sind sich ihrer Rolle als Sprachvorbild bewusst. Sie achten darauf, dass die verschiedenen Sprachen im Alltag zu hören und zu sehen sind. Sie wissen

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um die Bedeutung der Herkunftssprache, auch für den Erwerb von Deutsch als Zweitsprache und ermutigen die Eltern, mit ihren Kindern in ihrer Familiensprache zu sprechen. Wir bestär-ken die Kinder in ihrem Bedürfnis, mit allen Sinnen zu lernen, begleiten und unterstützen dies sprachlich. Die durch die Selbstbildungsprozesse jedes einzelnen Kindes gewonnenen Erfah-rungen in allen Bildungsbereichen werden über die Verbindungen mit Sprache zu Begriffen.

Die emotionale Zuwendung der Fachkräfte, die sich auch in Sprache ausdrückt, lässt die Kin-der erfahren und entdecken, dass Sprache eine wichtige Funktion als Medium Kin-der Kommuni-kation und Zuwendung hat.

Für Kinder mit einem besonderen Sprachförderbedarf werden gemäß dem Landesprogramm zur Sprachförderung Intensiv- und Basismodule angeboten. Die Module werden von einer qua-lifizierten Sprachförderkraft durchgeführt und bilden ein zusätzliches Angebot neben der Sprachförderung im Gruppengeschehen.

17 Spezielle Aspekte für Kinder von 0 – 3 Jahren

Nachfolgend beschreiben wir Ihnen noch einige wichtige pädagogische Grundsätze, die teil-weise auch bei älteren Kindern umgesetzt werden. Besondere Bedeutung haben diese aller-dings für jüngere Kinder.

19.1. Beziehungsvolle Pflege

Die Pflege von Kindern hat eine ganz besondere Bedeutung. Die Berührung, die das junge Kind erfährt, bildet das Fundament jeder Beziehung und zwar der Beziehung zu sich selbst und zu anderen. Für junge Kinder ist „Berühren und Berührt werden“, „Bewegen und Bewegt werden“, „Gehört werden und geantwortet bekommen“ eine fundamentale Erfahrung (vgl. Da-niel Stern). Bei der Pflege erfährt das Kind in der Kastanienburg Schutz und Unterstützung,

Die Pflege von Kindern hat eine ganz besondere Bedeutung. Die Berührung, die das junge Kind erfährt, bildet das Fundament jeder Beziehung und zwar der Beziehung zu sich selbst und zu anderen. Für junge Kinder ist „Berühren und Berührt werden“, „Bewegen und Bewegt werden“, „Gehört werden und geantwortet bekommen“ eine fundamentale Erfahrung (vgl. Da-niel Stern). Bei der Pflege erfährt das Kind in der Kastanienburg Schutz und Unterstützung,