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Nutzerselbsteinschätzung der Informationskompetenzkenntnisse

4.2 Ergebnisse – bestehendes Dienstleistungsangebot

4.2.5 Nutzerselbsteinschätzung der Informationskompetenzkenntnisse

Die folgende Abbildung zeigt zunächst die prozentuale Verteilung der Antworten aller 2523 Datensätze auf die Frage nach den selbst eingeschätzten Fähigkeiten in den zur Diskussion stehenden Themengebieten. Zusammengefasst wurden analog zum bisherigen Vorgehen die Skalenwerte 1 bis 3 zu gut und 4 bis 6 zu schlecht. Darüber hinaus zeigt die Grafik (die tabellarische Auflistung der

57 Zur Einsicht der einzelnen Werte siehe Anhang 8, Tabelle 45.

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wichtig bzw. Angebot ist angemessen

unwichtig bzw. Angebot sollte ausgebaut werden

51 Prozentwerte findet sich im Anhang 8, Tabelle 46) wie viele der Befragten diese Frage nicht beurteilen konnten oder die Frage nicht beantwortet haben:

Abbildung 18: Verteilung Variable Selbsteinschätzung – in Prozent

Die Anzahl derer, die diese Frage nicht beurteilen können, fällt hier erwartungsgemäß geringer als bei den vorangegangenen Analysen aus. Die Themen Elektronisches Publizieren und Open Access (32,3%) sowie Wissenschaftsstatistik (43,6%) stellen die Gebiete dar, in denen sich die Befragten am wenigsten in der Lage sehen, eine Beurteilung abzugeben, gefolgt von Recherche und Nutzungen der Sammlungen der SLUB, Literaturverwaltungsprogramme und Fernleihe/Dokumentenlieferung (je ca.

ein Fünftel der Befragten). Es ist davon auszugehen, dass die Nutzer mit diesen Themengebieten noch nicht in Berührung gekommen sind und dass daher alle anderen Themen eine deutliche Berechtigung im Schulungsprogramm der SLUB haben. Die meisten der Befragten schätzen ihre Kenntnisse in den Bereichen Recherche im SLUB-Katalog (86,9%), Benutzerservice und Bibliotheksbenutzung (84,1%) sowie – etwas überraschend in der Fach- und themenspezifischen Recherche (80,8%) als gut ein. Als am wenigsten entwickelt beurteilen die Befragten ihre Fähigkeiten in den Themen Elektronisches Publizieren und Open Access (50,9%), Wissenschaftsstatistik (Bibliometrie) (46,3%), Literaturverwaltungsprogramme (44,2%) sowie Recherche und Nutzung der Sammlungen der SLUB (42,5%) ein. Dieses Ergebnis wird durch die Berechnung der Mittelwerte bestätigt: Im Mittel schätzen sich die Befragten mit 2,27 am besten bei Recherche im SLUB-Katalog und am schlechtesten bei Wissenschaftsstatistik (Bibliometrie) mit 5,00 ein. Die Werte streuen im Bereich von 0,949 bis 1,509 um die Mittelwerte (siehe Anhang 8, Tabelle 47). Der Vergleich der Verteilung hinsichtlich der unabhängigen Variablen Geschlecht, Alter, Nutzergruppe und Fakultät entfällt an dieser Stelle aus Kapazitätsgründen. Der Fokus soll vielmehr auf die Frage des

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Benutzerservice und Bibliotheksbenutzung Fernleihe/Dokumentenlieferung Recherche im SLUB-Katalog Fach- und themenspezifische Recherche Recherche und Benutzung Fachdatenbanken Recherche und Nutzung der Sammlungen der SLUB Literaturverwaltungsprogramme Textverarbeitungsprogramme Wissenschaftliches Schreiben Elektronisches Publizieren und Open Access Wissenschaftsstatistik (Bibliometrie)

gut schlecht kann ich nicht beurteilen nicht beantwortet

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Zusammenhangs des Antwortverhaltens mit den beiden Variablen Wichtigkeit Kenntnisse und Inhalt Ausbau gelenkt werden.

Abbildung 19: Vergleich der Variablen Selbsteinschätzung (S) und Inhalt Ausbau (A) – in Prozent

Die Ergebnisse lassen sich zu zwei Gruppen zusammenfassen: In den Kategorien Fernleihe/Dokumentenlieferung, Recherche und Nutzungen der Sammlungen der SLUB, Literaturverwaltungsprogramme, Elektronisches Publizieren und Open Access sowie Wissenschaftsstatistik (Bibliometrie) schätzen über 50% bis zu 90% der Befragungsteilnehmer ihre Kenntnisse als schlecht ein, was mit einem Wunsch nach inhaltlichem Ausbau der Themen mit einer anteiligen Verteilung von 50% bis über 80% korrespondiert. In der zweiten Gruppe sind die Bedürfnisse nach inhaltlichem Ausbau ebenfalls mit 49,6% (Recherche im SLUB-Katalog) bis 78,8%

(Wissenschaftliches Schreiben) nicht zu unterschätzen. Im Gegensatz zur ersten Kategorie jedoch schätzt sich hier ein Großteil der Studenten gut ein – mindestens 68,8% (Recherche und Nutzung von Fachdatenbanken) bis hin zu 91,6% (Recherche SLUB-Katalog) – und dennoch besteht wie dargelegt der Wunsch nach einer Erweiterung des Angebots. Auch bei Fach- und themenspezifischer Recherche und Textverarbeitungsprogramme liegt die Differenz zwischen den eingeschätzten Fähigkeiten als gut und der Angebotsbewertung als angemessen bei 55,3% bzw. 53,8%. Die Berechnung des Zusammenhangs dieser beiden Variablen nach Cramer-V ergab, dass bei den Kategorien Recherche und Benutzung Fachdatenbanken, Textverarbeitungsprogramme, Wissenschaftliches Schreiben, Elektronisches Publizieren und Open Access sowie Wissenschaftsstatistik (Bibliometrie) ein Zusammenhang mittlerer Stärke, für alle anderen Kategorien ein schwacher Zusammenhang besteht.58

58 Die einzelnen Werte nach Cramer-V für die Variablen Selbsteinschätzung und Inhalt Ausbau finden sich im Anhang 8, Tabelle 48.

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gut bzw. Angebot ist angemessen

schlecht bzw. Angebot sollte ausgebaut werden

53 Im Weiteren wird untersucht, wie sich die Studierenden differenziert nach Wichtigkeit der Themen einschätzen. Die Berechnung des Korrelationskoeffizienten nach Pearson ergibt, dass zwischen den beiden Variablen Selbsteinschätzung und Wichtigkeit Kenntnisse bei den Kategorien Fernleihe/

Dokumentenlieferung, Recherche und Nutzungen der Sammlungen der SLUB, Elektronisches Publizieren und Open Access sowie Wissenschaftsstatistik (Bibliometrie) eine starke Korrelation vorliegt. Bei den Kategorien Benutzerservice und Bibliotheksbenutzung, Recherche im SLUB-Katalog, Fach- und themenspezifische Recherche, Recherche und Benutzung Fachdatenbanken sowie Literaturverwaltungsprogramme ist eine mittlere Korrelation sowie eine schwache Korrelation bei Textverarbeitungsprogramme und Wissenschaftliches Schreiben zu verzeichnen. Die einzelnen Korrelationskoeffizienten nach Pearson sind im Anhang 8, Tabelle 49 aufgelistet.

Abbildung 20: Vergleich der Variablen Selbsteinschätzung (S) und Wichtigkeit Kenntnisse (W) – in Prozent

Bei dieser Analyse können die Ergebnisse in vier Gruppen zusammengefasst werden. Bei den Bereichen Benutzerservice und Bibliotheksbenutzung und Recherche im SLUB-Katalog bewertet ein vergleichbarer Anteil von Studenten (über 90%) sowohl ihre Fähigkeiten als gut als auch die Beherrschung von entsprechenden Fähigkeiten als wichtig. In den Kategorien Fernleihe/Dokumentenlieferung, Fach- und themenspezifische Recherche, Recherche und Nutzung der Sammlungen der SLUB, Wissenschaftliches Schreiben, sowie Wissenschaftsstatistik (Bibliometrie) bestehen in der Bewertung von Fähigkeitenbeherrschung und Wichtigkeit Unterschiede zwischen 10 und 17%. In der dritten Gruppe übersteigt die Zahl derer, die diese Kenntnisse für wichtig erachten, signifikant die Zahl derer, die sich in diesen Bereichen als kompetent wahrnehmen: Bei Recherche und Nutzung von Fachdatenbanken beurteilen sich 68,8% der Nutzer als befähigt, aber wichtig sind diese Kenntnisse für 91,2%. Immerhin ein Drittel könnte man mit Schulungen noch erreichen. Bei

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1-3 (gut bzw. wichtig) 4-6 (schlecht bzw. unwichtig)

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Literaturverwaltungsprogrammen bewerten nur 40,3% ihre Fähigkeiten als gut, hingegen sind diese Kenntnisse für 66,1% wichtig. Ebenso stellt es sich bei Elektronisches Publizieren und Open Access (21,2% gut und 53,7% wichtig) dar. Einzig bei Textverarbeitungsprogramme liegt die Anzahl derer, die sich in diesem Bereich für ausreichend gerüstet halten über der Anzahl derer, die dies für wichtig erachten. Es kann postuliert werden, dass in den Bereichen, in denen mehr Nutzer sich als schlecht beurteilen, auch weniger Nutzer diese Kategorien als wichtig bewerten.