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Nutzbarkeit des Umweltdatenkatalogs für Recherchen zu Beo- Beo-bachtungsprogrammen Beo-bachtungsprogrammen

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Der Umweltdatenkatalog (UDK) ist ein Informationssystem zum Nachweis umweltrele-vanter Datenbestände in den öffentlichen Verwaltungen. Die folgenden Erläuterungen des UDK wurden größtenteils der Internetseite des Umweltbundesamtes übernommen (www.umweltbundesamt.de).

Die Grundkonzeption des UDK wurde von 1991 bis 1995 im Niedersächsischen Um-weltministerium im Rahmen eines vom Bund geförderten Forschungsvorhabens entwi-ckelt. Der weitere Aufbau des Umweltdaten-Katalogs basiert auf der mit Beschluss der 42. Umweltministerkonferenz am 18./19.5.1994 verabschiedeten "Verwaltungsverein-barung zwischen Bund und Ländern über den Datenaustausch im Umweltbereich"

sowie der am 1.1.1996 in Kraft getretenen und vom Bund und 14 Bundesländern unter-zeichneten Verwaltungsvereinbarung UDK (Verwaltungsvereinbarung zwischen Bund und Ländern über die gemeinsame Entwicklung und Pflege des Metainformationssys-tems Umwelt-Datenkatalog UDK).

Der UDK dient dem Ziel, umfassende Informationen über die Umwelt verfügbar zu machen, um die steigenden fachlichen Anforderungen an die Analyse und Bewertung von Umweltsituationen erfüllen sowie den Anforderungen aus dem Umweltinformati-onsgesetz (UIG) gerecht werden zu können. Der UDK soll Auskunft darüber geben,

„wer“ „wo“ über „welche“ umweltrelevanten Daten verfügt. Der UDK enthält also Metadatenbestände, d.h. „Daten über Daten“. Der Begriff „Datenbestand“ wird dabei weit gefasst. Auch Projekte, Fachaufgaben, Programme werden beispielsweise im UDK beschrieben. In den UDK sollen alle durch den Bund und die Länder erhobenen Daten zu den Umweltkompartimenten Boden, Wasser, Luft, zum biotischen Bereich (Pflanzen und Tiere), zu Lebens- und Futtermitteln in- und ausländischer Herkunft sowie zum Humanbereich verwaltet werden.

Die Verwaltung der Datenbank erfolgt gemeinsam vom Umweltbundesamt (zuständig für den Umweltbereich, Biota, Abfall, Stoffe, Zubereitungen und Erzeugnisse) sowie dem Bundesinstitut für gesundheitlichen Verbraucherschutz und Veterinärmedizin (zuständig für den Humanbereich, Bedarfsgegenstände, Lebensmittel und Futtermittel).

Zur Koordinierung der Aktivitäten des Bundes und der inzwischen 15 am UDK beteilig-ten Länder (Baden-Württemberg, Bayern, Brandenburg, Bremen, Hessen, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Saarland, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Schleswig-Holstein und Thüringen) wurde eine Koordinierungsstelle (als Geschäftsstelle einer entsprechenden Bund-Länder-Kooperation) eingerichtet. Sie koordiniert auch die Kooperation mit der Republik Öster-reich (UDK-ÖsterÖster-reich), wo die Führung eines Umweltdatenkataloges seit dem 1.1.1995 gesetzlich vorgeschrieben ist. Aufgabe der Koordinierungsstelle UDK ist es, die Pflege und die Weiterentwicklung der Software UDK sowohl organisatorisch als auch fachlich zu betreuen sowie die Partner bei der Pflege der Datenbestände in

Hin-sicht auf Quantität und Qualität fachlich zu unterstützen. Die Koordinierungsstelle ist im Niedersächsischen Umweltministerium angesiedelt.

Jeder Kooperationspartner führt einen Umweltdatenkatalog in eigener Organisation und ist damit für den Datenbestand verantwortlich. Einige Kooperationspartner bieten ihren UDK auch auf ihrer Homepage der Öffentlichkeit an. Der hierfür entwickelte WWW-UDK ist für die Recherche im Internet optimiert. In Deutschland haben die Kooperati-onspartner eine zusätzliche Internet-Anwendung, den sogenannten „Virtuellen UDK“

erstellt, welcher die gleichzeitige Recherche in den WWW-UDK von Bund und Län-dern ermöglicht. Im März 2000 wurde der UDK von der Koordinationsstelle darüber hinaus auch als CD herausgegeben. Die Inhalte sind mit der Internet-Version identisch.

In der aktuellen UDK-Version sind Datenbestände des Umweltbundesamtes, der Länder Baden-Württemberg, Brandenburg, Hessen, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersach-sen, Sachsen und Schleswig-Holstein sowie von Österreich enthalten. Für Deutschland enthält der UDK derzeit ca. 20.000, für Österreich ca. 12.000 Informationsbestände.

Folgende Informationskategorien werden im UDK nachgewiesen:

• Datensammlung, Datenbank,

• Dienst/Anwendung/Informationssystem,

• Dokument/Bericht/Literatur,

• Geoinformation/Karte,

• Organisationseinheit/Fachaufgabe,

• Vorhaben/Projekt/Programm.

Die Beschreibung der Umweltinformationen erfolgt über Formularfelder, die von den Informationsanbietern selbst oder mit fachlicher Unterstützung ausgefüllt werden. Die wichtigsten Felder bzw. Feldgruppen des UDK sind nachstehend zusammengestellt.

Zum besseren Verständnis wurden die Informationen zum Fließgewässer-Messpro-gramm Schwebstoffe aus dem Amtsbereich des Staatlichen Umweltamtes (StAUN) Ueckermünde/Mecklenburg-Vorpommern erläuternd in die Aufstellung übernommen.

• Titel (Objektname) wie z.B.: Fließgewässer/Messprogramm Schwebstoffe, Amts-bereich StAUN Ueckermünde

• Informationskategorie (Objektklasse) wie z.B.: Datensammlung/Datenbank

• Allgemeine Beschreibung wie z.B.: Erfassung von Schwebstoffen in Fließgewäs-sern.

• Auskunftsadresse wie z.B.: Staatliches Amt für Umwelt und Natur Ueckermünde, Abt. Gewässerschutz und Wasserwirtschaft, Kastanienallee 13, 17373 Uecker-münde, Telefon: (039771)44-0, Fax : (039771)44-299,-235

• Fachbezug (je nach Informationskategorie) wie z.B. zur Methodik der Datenerhe-bung: entsprechend Gewässerüberwachungserlass, nach DIN

• Raumbezug (administrative und geografische Einheit) wie z.B.: Bundesland:

Mecklenburg-Vorpommern; Regierungsbezirk: Mecklenburg-Vorpommern;

Kreis: LK Ludwigslust; Gemeinde: Hagenow

• Zeitbezug wie z.B.: periodische Erhebungen, monatlich

• Zusatzinformationen wie z.B. zu:

- rechtliche Grundlage: Gewässerüberwachungserlass

- Nutzungsanmerkung: Bezugsquelle: StAUN Ueckermünde; Datenzugäng-lich-keit: öffentlich zugänglich

- Datenformat: digital, analog

- Veröffentlichung in Jahresumweltberichten und Gewässergüteberichten.

In Abb. 5 wird ein Einblick in die Struktur des UDK gegeben.

Feld bzw.

Feldgruppe Formu-larfeld

Informationskategorien des UDK (Symbole)

Abb. 5: Struktur des UDK

Parallel zum UDK wurde das Umweltinformationsnetz Deutschland GEIN (German Environmental Information Network) aufgebaut. GEIN erschließt als eine spezielle

umweltthemenbezogene Suchmaschine die über die Webseiten zahlreicher öffentlicher Einrichtungen - wie Umweltbehörden, Bundes- und Landesämter, Ministerien - verteilt gelegenen Informationen und dient so als Informationsbroker für Umweltinformationen in Deutschland. Insgesamt sind in GEIN ca. 60 Anbieter von Umweltinformationen zusammengeschlossen. Hinter diesem Angebot stehen über 80.000 einzelne Webseiten und zahlreiche Schnittstellen zu Datenbanken (dynamische Webangebote) wie z.B. zum UDK.

GEIN stellt verschiedene Möglichkeiten zur Verfügung, um Informationen aufzufinden:

• nach Umweltthemen zusammengestellte Portalseiten,

• einfache Textsuche,

• Suche über Fachvokabular (Thesaurus) nach Thema, Raum und Zeit,

• Spezialgebiete mit vertieftem Zugang zu ausgewählten Themen,

• Unterstützung durch einen „Lotsen“.

Von seiner Zielsetzung ist der UDK ein geeignetes Mittel zum Auffinden von mögli-chen Schnittstellen eines Monitoring transgener Kulturpflanzen mit anderen bereits existierenden Umweltbeobachtungsprogrammen. Dennoch ergeben sich, zumindest beim aktuellen Entwicklungsstand des UDK gewisse Einschränkungen hinsichtlich seiner Nutzbarkeit als Informationsquelle für Metadaten:

• Die für die Umweltbeobachtung relevanten Informationen liegen im UDK aggre-giert in verschiedenen Textfeldern vor und müssten aufwändig analysiert und se-pariert werden.

• Die Beschreibungstiefe von UDK-Objekten ist bearbeiterspezifisch sehr hetero-gen.

• Die Datenerhebungs- und –auswertungsverfahren werden oft nicht oder ohne Bezug auf die Messgrößen beschrieben.

• Optionale UDK-Felder mit hoher Relevanz für die Umweltbeobachtung (z.B.

Parameterlisten) sind nicht immer ausgefüllt.

• Es fehlt die georeferenzierte Erfassung jeder Messstelle und deren Beschreibung als UDK-Objekt.

Die Informationsquelle des UDK wurde im Rahmen der Recherche vor diesem Hinter-grund nur für eine erste Orientierung insbesondere zu den Zuständigkeiten der Mess-programme genutzt.

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