| | ]Ihr Bischöfe also und Diakonen , seid beständig im Dienste
des Altars Christi , wir meinen nämlich die Witwen und Waisen , daß ihr mit aller Sorgfalt und allem Eifer euch (darum ) kümmert 5 und in betreff der Geschenke nachforscht , wie der Wandel des Gebers oder der Geberin ist , (die sie darbrachten ) zum Unter¬
halt . Wir sagen aber wiederum „des Altars ", weil die Witwen , wenn sie aus Werken der Gerechtigkeit unterhalten werden , :: einen heiligen und wohlgefälligen Dienst vor Gott , dem All - 10 mächtigen , darbringen (sollen ), durch seinen lieben Sohn und den heiligen Geist , ihm sei Preis und Ehre in Ewigkeit . Amen,
j Seid also besorgt und voll Eifer , aus einer Darreichung , (die ) mit reinem Sinn (gegeben ist ), den Witwen zu dienen , auf daß , was sie bitten und erflehen , ihnen schnell gegeben werde zusammen 15 mit ihren Gebeten . Wenn es aber Bischöfe gibt , die (das ) ver¬
nachlässigen und sich nicht um solche Dinge kümmern aus Heuchelei , oder um unrechten Gewinnes willen , oder weil sie lässig sind und nicht nachforschen , so sollen sie Rechenschaft
geben , (aber ) nicht leichthin . Sie nehmen nämlich zur Beschaf - 20 fung des Unterhaltes der Waisen und Witwen von Reichen , die Leute im Gefängnis halten , oder ihre Diener schlecht behandeln , oder hart auftreten in ihren Städten , oder die Armen drücken , oder von Verabscheuungswürdigen , oder solchen , die ihren Leib schändlich mißbrauchen , oder von Übeltätern , oder von denen , 25 die hinwegnehmen oder hinzufügen , öder von frevelhaften Ver¬
teidigern, oder von jungerechten Anklägern , oder von parteiischen Rechtsgelehrten , oder von denen , die (mit ) Farben malen , oder von denen , die Götzenbilder verfertigen , oder von spitzbübischen
Gold -, Silber - und Erzarbeitern , oder von ungerechten Zöllnern . 30 oder von denen, die Gesichte schauen , oder von denen , die das Gewicht ändern , oder von denen , die betrügerisch messen , oder von Schankwirten , die Wasser beimischen , oder von Soldaten , die sich frevelhaft benehmen , oder von Mördern , oder von Hen¬
kern des Gerichts , oder von jeder Obrigkeit des römischen Welt - 35 reichs , (bestehend aus solchen ,) die sich in den Kriegen verun
-9ü Didaskalia 0 76 |CA IV 7 reinigten und unschuldiges Blut vergossen ohne Gericht , oder von
denen , die Gerichte umstoßen , die um des Diebstahls willen voll Frevel und Hinterlist mit den Heiden verfahren und allen Armen , und von den Götzendienern , oder den Unreinen , oder von denen , 5 die Zins nehmen und Wucher treiben . Diejenigen also , die mit Hülfe solcher die Witwen unterhalten , werden im Gericht des Herrn schuldig befunden werden , denn die Schrift hat gesagt :
„Besser ist ein Mahl von Kraut in Liebe und Freundschaft , als
..das Schlachten von gemästeten Ochsen mit Haß ' !. Denn, wenn
10 eine Witwe mit Brot allein aus rechtschaffenem Erwerb ernährt wird , so wird sie auch Nutzen davon haben , wenn ihr aber viel aus unrechtem (Erwerb ) gegeben wird , so wird es ihr Schaden bringen . Wiederum aber , wenn sie aus unrechtem (Erwerb ) er¬
nährt wird , so kann sie ihren Dienst und ihr Gebet nicht in
15 Reinheit vor Gott darbringen ; auch nicht , wenn sie sehr gerecht ist und für die Frevler betet , wird ihr Gebet für dieselben er¬
hört werden , sondern allein das für sie selbst , denn Gott durch¬
schaut die Herzen mit (scharfem ) Urteil , und mit Unterscheidung nimmt er die Bitten an . Wenn sie also für diejenigen beten , 20 die gesündigt haben und B,eue empfinden , so werden ihre Ge¬
bete erhört , | [)diejenigen aber , die in Sünden sind und keine Reue empfinden , werden nicht nur nicht erhört werden , wenn sie beten, sondern sie {bringen sogar das Gedächtnis ihrer Verge¬
hungen vor den Herrn .
25 Daß diejenigen Bischöfe Schuld auf sich laden, welche Al¬
mosen Von denen, die Tadel verdienen , annehmen . Darum , ihr Bischöfe , fliehet und haltet euch fern von derlei Darreichungen , denn es steht geschrieben : „Du sollst auf dem Altar des Herrn
„nichts darbringen , weder vom Kaufpreise des Hundes noch vom
30 „Lohne der Buhlerin ". Denn , wenn die Witwen für Hurer und Gesetzesübertreter beten infolge eurer Blindheit , und nicht er¬
hört werden , indem sie nicht (die Gewährung ) ihrer Anliegen er¬
halten , so zwingt ihr die Schmähung herbei , daß sie durch euer verkehrtes Verhalten über das Wort komme , wie zum Beispiel , 35 daß Gott nicht gut und freigebig sei . Hütet euch also sehr , den Altar Gottes | zu bedienen aus Darreichungen dessen, der das Gesetz übertreten hat . Denn ihr habt keinen Vorwand zu
8 Prov . 15 , 17. — 28 Deut . 23 , 18.
3 76 | CA IV 8 . 9 . 10 ]|| Capitel XVIII 91 sagen : Wir wissen es nicht . Ihr habt ja gehört , was die Schrift sagt : „Halte dich fern vom Bösen und fürchte dich nicht, so
„wird kein Angstgefühl dir nahen ". i|| Und wenn ihr sagt , das sind ja die , welche allein Almosen geben , und wenn wir nicht von ihnen nehmen , woher sollen wir den Witwen und Waisen 5 und Bedrängten helfen ? so antwortet euch Gott : Darum habt ihr die Gaben für die Leviten empfangen , die Erstlinge und Opferspenden eures Volkes , daß ihr euch davon ernähret , und dazu wird es überreichlich für euch sein , daß ihr nicht Mangel zu leiden und von den Bösen zu nehmen braucht . Wenn aber 10 die Kirchen so arm sind , daß die Notleidenden von derartigen Leuten ernährt werden müssen , so wäre es für euch besser , vor Hunger umzukommen , als von den Bösen zu nehmen . Forschet und prüfet also , daß ihr von Gläubigen nehmet , die Angehörige der Kirchen sind , und sich wohl verhalten , um die Bedrängten 15 zu unterhalten ; und von denen , die aus der Kirche gestoßen
sind , nehmet nicht , bis daß sie würdig geworden sind , (wieder) Glieder der Kirche zu werden . Und so euch etwas fehlt , so saget es den Brüdern , und sie sollen unter einander handeln und geben , und so helfet in Gerechtigkeit . | || Und lehret euer Volk 20 und saget ihm was geschrieben steht : „Ehre den Herrn (mit
„Gaben ) aus rechtschaffenem Erwerb , und von dem Besten aller
„deiner Einkünfte ". Also aus dem rechtschaffenen Erwerb der Gläubigen sollt ihr die Dürftigen nähren und kleiden , und wie¬
derum das , was von ihnen , wie oben gesagt , gegeben worden 25
ist . verteilet zu Loskauf der Gläubigen , und befreit die Sklaven , Gefangenen und Gefesselten , diejenigen , die mit Gewalt wegge¬
führt worden sind , die von der Volksmenge Verurteilten und die zur Tierhetze oder zu den Bergwerken oder zum Exil Verdamm¬
ten , und die zu den Spielen Verurteilten und die Bedrängten . 30 Die Diakonen sollen zu ihnen gehn und einen jeden von ihnen besuchen , und mit dem , was er bedarf , versehen , jjjWenn es sich aber einmal so trifft , daß ihr gezwungen seid , von einem aus
(der Zahl der ) Bösen Geld anzunehmen wider euren Willen , so gebraucht nicht davon zur Speise , sondern , wenn es wenig ist , 35 verwendet es auf das Holz zum Feuer für euch und die Witwen , damit nicht etwa eine Witwe , indem sie davon empfängt , ver
-2 Jes. 54 , 14. — 21 Prov . 3 , 9.
92 Didaskalia t 77 | CA V 1 | j| anlaßt wird , sich davon zu ihrem Unterhalt zu kaufen . Und so mögen die Witwen , indem sie sich nicht des Frevels bemäch¬
tigen , beten und von Gott alles Gute , was sie fordern und bitten , erhalten , alle | zugleich (oder) auch je eine von ihnen allein ; 5 und ihr andererseits werdet nicht verstrickt in diese Sünden .