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Multivariate Analysen unter Berücksichtigung potenzieller Confoun- Confoun-der

Im Dokument E. von Mutius, J. Kupfer (Seite 85-89)

4 Methoden und Material

5.7 Berufliche Exposition und Atemwegssymptome und -er- -er-krankungen

5.7.2 Multivariate Analysen unter Berücksichtigung potenzieller Confoun- Confoun-der

5.7.2.1 Zusammengefasste Exposition

Die weiteren Analysen wurden mit Hilfe der logistischen Regressionsanalyse durch-geführt. Hierbei wurde jeweils die Gruppe derjenigen, die noch nie einer beruflichen Tätigkeit nachgegangen waren, als Vergleichskategorie verwendet. Als potenzielle Confounder wurden das Studienzentrum, Geschlecht, Bildungsstand der Eltern (SES), Rauchverhalten und Passivrauchexposition mit in die Modelle einbezogen.

Nicht mit einbezogen wurde der Bildungsstand der Teilnehmer, da dieser eng mit der beruflichen Exposition der Teilnehmer assoziiert war. Zudem brachte eine Adjustie-rung der Modelle für die Schulbildung der Probanden keine ÄndeAdjustie-rung in den Effekt-schätzern. Es muss also nicht von einem verzerrenden Effekt der Schulbildung auf den Zusammenhang zwischen beruflicher Exposition und Atemwegssymptomen und -erkrankungen ausgegangen werden.

Asthmasymptome

Die Tabellen 5.253 und 5.26 zeigen die Ergebnisse dieser adjustierten Modelle für den Verlauf giemender Atemgeräusche sowie des ärztlich diagnostizierten Asthmas über den Untersuchungszeitraum. Hierbei ergab sich für die Teilnehmer, die einer Tätigkeit ohne bekanntes Asthmarisiko nachgegangen waren, eine signifikant er-höhte Odds Ratio (1,43; 95% CI 1,04-1,96) für giemende Atemgeräusche in den letzten 12 Monaten. Unter Einbeziehung der ärztlichen Diagnose war dieser Zusam-menhang nicht mehr statistisch signifikant. Besonders auffallend war bei den asth-matischen Beschwerden der starke Zusammenhang mit dem Rauchverhalten der Teilnehmer und der Inzidenz der Symptome. Für Teilnehmer mit asthmatischen Be-schwerden zum Zeitpunkt der ersten Untersuchung erhöhte Passivrauchexposition das Risiko für die Persistenz von Symptomen. Männliche Jugendliche wiesen eine signifikant geringere Inzidenz von asthmatischen Beschwerden auf als Teilnehmerin-nen.

3 In den nachfolgenden Tabellen wurden signifikante OR fett, Risikoschätzer, für die statistische Signifikanz <0,10 lag, kursiv gedruckt.

Tab. 5.25 Logistische Endmodelle für den Verlauf giemender Atemgeräusche.

Odds Ratios mit 95% Konfidenzintervall Inzidenz*

N=29248 Persistenz#

N=352 Giemen

OR 95% CI OR 95% CI

Nie gearbeitet 1,00 1,00

Keine Tätigkeitsangabe 1,06 0,81 1,39 0,88 0,52 1,50 Tätigkeit mit:

keinem Asthmarisiko 1,43 1,04 1,96 0,91 0,49 1,71 niedrigem Asthmarisiko 1,51 0,97 2,36 0,66 0,26 1,67

hohem Asthmarisiko 1,18 0,77 1,81 0,84 0,38 1,90

Dresden 0,87 0,70 1,08 0,98 0,63 1,51

Männlich 0,74 0,60 0,93 0,87 0,56 1,35

Schulbildung der Eltern 0,97 0,78 1,21 0,90 0,58 1,39

Raucher 2,74 2,17 3,46 1,60 0,97 2,62

Passivrauchexposition 1,27 0,97 1,65 1,94 1,18 3,20

* Vergleichskategorie: Nie

# Vergleichskategorie: Remission

8 N = Gesamtzahl der Teilnehmer in der jeweiligen Analyse

Tab. 5.26 Logistische Endmodelle für den Verlauf giemender Atemgeräusche mit ärztlicher Asthmadiagnose. Odds Ratios mit 95% Konfidenzintervall

Inzidenz*

N=2413

Persistenz# N=235 Asthma

OR 95% CI OR 95% CI

Nie gearbeitet 1,00 1,00

Keine Tätigkeitsangabe 1,15 0,60 2,22 1,11 0,57 2,19 Tätigkeit mit:

keinem Asthmarisiko 1,96 0,96 3,99 0,95 0,43 2,10 niedrigem Asthmarisiko 1,65 0,59 4,63 0,63 0,18 2,11

hohem Asthmarisiko 1,33 0,48 3,71 1,02 0,37 2,82

Dresden 1,03 0,61 1,72 1,32 0,75 2,30

Männlich 0,72 0,42 1,21 0,83 0,47 1,46

Schulbildung der Eltern 1,33 0,79 2,26 0,97 0,56 1,69

Raucher 3,07 1,75 5,37 1,70 0,91 3,18

Passivrauchexposition 1,49 0,77 2,90 2,18 1,17 4,06

* Vergleichskategorie: Nie

# Vergleichskategorie: Remission

Rhinitis

Bezogen auf den Verlauf von rhinitischen Beschwerden ergab sich für Jugendliche mit einer Tätigkeit mit bekannt hohem Asthmarisiko eine signifikant erhöhte Inzidenz (1,46; 1,04-2,05). Die Persistenz der Beschwerden unterschied sich unter dieser Ex-position nicht von der Remission (1,01; 0,57-1,80) (Tab. 5.27). Raucher (1,23; 1,02-1,48) und Probanden mit regelmäßiger Passivrauchexposition in den letzten 12 Mo-naten (1,25; 1,04-1,51) hatten eine signifikant erhöhte Inzidenz rhinitischer Be-schwerden. In Dresden lag die Persistenz rhinitischer Beschwerden unter der Rate in München (n.s.).

Tab. 5.27 Logistische Endmodelle für den Verlauf von Rhinitiden. Odds Ratio mit 95% Konfidenzintervall

Inzidenz*

N=2500

Persistenz# N=781 Rhinitis

OR 95% CI OR 95% CI

Nie gearbeitet 1,00 1,00

Keine Tätigkeitsangabe 1,14 0,94 1,39 0,87 0,62 1,24 Tätigkeit mit:

keinem Asthmarisiko 1,21 0,93 1,56 1,01 0,65 1,58 niedrigem Asthmarisiko 0,89 0,60 1,31 0,90 0,48 1,68

hohem Asthmarisiko 1,46 1,03 2,05 1,01 0,57 1,80

Dresden 0,95 0,81 1,13 0,75 0,56 1,00

Männlich 0,98 0,83 1,16 0,86 0,64 1,16

Schulbildung der Eltern 1,12 0,95 1,33 0,97 0,72 1,31

Raucher 1,23 1,02 1,48 1,06 0,76 1,49

Passivrauchexposition 1,26 1,04 1,52 1,13 0,81 1,56

* Vergleichskategorie: Nie

# Vergleichskategorie: Remission

Bezogen auf die Inzidenz rhinokonjunktivitischer Beschwerden ergab sich das Ge-schlecht als einziger signifikanter Prädiktor. Bezogen auf die Arztdiagnose einer all-ergischen Rhinitis war die Persistenz der Symptome bei Teilnehmern mit Passi-vrauchexposition signifikant höher als bei Teilnehmern ohne diese Exposition.

Tab. 5.28 Logistische Endmodelle für den Verlauf rhinokonjunktivitischer Be-schwerden. Odds Ratio mit 95% Konfidenzintervall

Inzidenz*

N=2799 Persistenz#

N=483 Rhinokonjunktivitis

OR 95% CI OR 95% CI

Nie gearbeitet 1,00 1,00

Keine Tätigkeitsangabe 0,92 0,72 1,17 0,82 0,53 1,27 Tätigkeit mit:

keinem Asthmarisiko 1,20 0,89 1,62 1,08 0,62 1,88 niedrigem Asthmarisiko 0,91 0,57 1,45 0,44 0,19 1,00

hohem Asthmarisiko 1,19 0,80 1,78 0,91 0,44 1,86

Dresden 0,94 0,77 1,15 0,98 0,67 1,42

Männlich 0,76 0,62 0,93 1,00 0,69 1,44

Schulbildung der Eltern 0,95 0,78 1,17 1,42 0,98 2,05

Raucher 1,09 0,87 1,36 1,19 0,78 1,82

Passivrauchexposition 1,08 0,86 1,36 1,31 0,87 1,97

* Vergleichskategorie: Nie

# Vergleichskategorie: Remission

Tab. 5.29 Logistische Endmodelle für den Verlauf der ärztlichen Diagnose einer allergischen Rhinitis. Odds Ratio mit 95% Konfidenzintervall

Inzidenz*

N=2303

Persistenz# N=368 Arztdiagnose Rhinitis

OR 95% CI OR 95% CI

Nie gearbeitet 1,00 1,00

Keine Tätigkeitsangabe 0,79 0,56 1,12 0,67 0,39 1,15 Tätigkeit mit:

keinem Asthmarisiko 1,19 0,78 1,82 0,70 0,36 1,35 niedrigem Asthmarisiko 0,74 0,37 1,48 0,38 0,14 1,03

hohem Asthmarisiko 1,17 0,67 2,06 0,91 0,37 2,24

Dresden 1,30 0,97 1,75 0,97 0,62 1,52

Männlich 0,87 0,65 1,17 0,89 0,57 1,39

Schulbildung der Eltern 1,23 0,91 1,67 1,50 0,96 2,34

Raucher 1,19 0,85 1,65 0,96 0,57 1,62

Passivrauchexposition 0,86 0,62 1,18 1,93 1,16 3,20

* Vergleichskategorie: Nie

# Vergleichskategorie: Remission

Dermatitis

Bezogen auf die atopische Dermatitis ergaben sich signifikant erhöhte Inzidenzen sowohl bei der rein symptombasierten Definition (1,86; 1,15-3,03) als auch bei der auf Arztdiagnose basierenden Definition (2,74; 1,07-7,03) für Teilnehmer, die eine Beschäftigung mit erhöhtem Asthmarisiko angaben (Tabellen 5.30 und 5.31). Ten-denziell zeigte sich dieser Zusammenhang auch für die Persistenz von Beschwer-den. Männliche Jugendliche hatten ein geringeres Risiko für das Neuauftreten und die Persistenz von atopischer Dermatitis. Ein höherer Bildungsstand der Eltern war insbesondere mit der Inzidenz von ärztlich diagnostizierter atopischer Dermatitis as-soziiert. Raucher berichteten häufiger über das Neuauftreten von Symptomen einer atopischen Dermatitis.

Um die Spezifität der Angaben zur atopischen Dermatitis zu erhöhen, wurden zu-sätzlich solche Teilnehmer von der Inzidenz der atopischen Dermatitis ausgeschlos-sen, die nicht die typischen Hautlokalisationen aufwiesen (Ellenbeugen, Kniekehlen, Hand- oder Fußgelenke, Gesicht oder Hals). Hierdurch verringerte sich die Anzahl der inzidenten Fälle bei der symptombasierten Definition von 227 auf 166 Jugendli-che (26,9 %), bei der auf eine ärztliJugendli-che Diagnose basierenden Definition von 47 auf 34 Teilnehmer (27,7 %). Die Odds Ratio für den Zusammenhang zwischen berufli-cher Tätigkeit mit hohem Asthmarisiko und dem Neuauftreten von Symptomen einer atopischen Dermatitis betrug 1,89 (95% Konfidenzintervall 1,09; 3,27). Für das Neu-auftreten von Symptomen mit ärztlicher Diagnose war sie mit 2,51 (0,83; 7,59) immer noch erhöht, allerdings vermutlich aufgrund der geringen Fallzahlen war dieser Zu-sammenhang nicht mehr statistisch signifikant.

Tab. 5.30 Logistische Endmodelle für den Verlauf von Symptomen der atopischen Dermatitis. Odds Ratio mit 95% Konfidenzintervall

Inzidenz*

N=2828 Persistenz#

N=479

Im Dokument E. von Mutius, J. Kupfer (Seite 85-89)