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Berufliche Situation

Im Dokument E. von Mutius, J. Kupfer (Seite 63-68)

4 Methoden und Material

5.5 Berufliche Situation

Der berufliche Status der Teilnehmer zum Untersuchungszeitpunkt ist in Tabelle 5.11 dargestellt. Der Anteil der Schüler und Studenten war in München signifikant höher als in Dresden. Dementsprechend hatten in Dresden auch schon mehr Probanden jemals gearbeitet. Kein Unterschied fand sich im voraussichtlichen Alter bei Ab-schluss der Berufsausbildung. Dieses lag im Mittel bei 20 Jahren.

Insgesamt berichteten 58,8 % der Teilnehmer, dass sie jemals einer beruflichen Tä-tigkeit nachgegangen seien. Zu den genauen TäTä-tigkeiten während dieser Beschäfti-gungen machten allerdings nur 34,5 % der Probanden eine Angabe. 28 % gaben mindestens eine Tätigkeit an, der sie für mehr als 7 Stunden pro Woche und minde-stens einen Monat nachgegangen waren (Tab. 5.11).

Tab. 5.11 Beschäftigungscharakteristika der Teilnehmer in München und Dresden Dresden München

n % n % pChi2

Schüler / Student 1047 60,2 1557 76,4 < 0,001

Auszubildender, Angestellter, Selbstständig 636 36,6 419 20,6

Sonstiges7 55 3,2 61 3,0

Alter Berufsabschluss Mittelwert; SD (Range)

20,4;

2,1 (16-31) 20,3;

2,5

(15-32) pt-Test = 0,90

Jemals gearbeitet 1070 61,9 1140 56,2 < 0,001

Mindestens eine Berufsangabe 609 35,0 698 34,2

Jemals mehr als 7 h/Woche und mindestens einen Monat in einem der angegebenen Tätigkeiten gearbeitet

Nie 1219 70,0 1507 73,8 < 0,001

1x 384 22,0 409 20,0

2x 139 8,0 107 5,2

3x 0 0,0 14 0,7

4x 0 0,0 6 0,3

7 Sonstige: Hausfrauen, aus gesundheitlichen Gründen nicht berufstätig, arbeitslos, andere

Wie in Abbildung 5.5 dargestellt, gaben Schüler signifikant seltener an, schon minde-stens einmal für mehr als 7 Stunden pro Woche über mindeminde-stens einen Monat be-schäftig gewesen zu sein. Aber auch nur 40 % der Auszubildenden gaben minde-stens eine Beschäftigung an, die diese Kriterien erfüllte.

Dresden München

10,0%

20,0%

30,0%

40,0%

50,0%

Schüler Auszubildende Sonstige

Dresden München

10,0%

20,0%

30,0%

40,0%

50,0%

Schüler Auszubildende Sonstige

Abb. 5.5 Relative Häufigkeit der Teilnehmer, die jemals mehr als 7 Stunden pro Woche für mindestens einen Monat gearbeitet haben, stratifiziert nach aktueller Beschäftigung und Zentrum

5.5.1 Charakterisierung der Berufstätigkeit

In den nachfolgenden Abbildungen sind die Berufsgruppen stratifiziert für das Zen-trum (Abb. 5.6) sowie stratifiziert für das Geschlecht (Abb. 5.7) dargestellt. Es zeigten sich für beide Vergleiche statistisch signifikante Unterschiede in den ausgeübten Tä-tigkeiten. Teilnehmer in München waren häufiger im Verkauf sowie als Kaufleute und Beamte tätig, während in Dresden häufiger Tätigkeiten im Gastgewerbe und Hand-werk ausgeübt wurden (p<0,001).

0,0%

Abb. 5.6 Berufsgruppen der letzten Beschäftigung stratifiziert nach Zentrum (n=1045)

Frauen waren häufiger als Kaufleute und Beamte sowie im Verkauf, Gastgewerbe und Labor tätig, während Handwerk fast ausschließlich von männlichen Jugendlichen als Beschäftigung berichtet wurde (p<0,001).

0,0%

Abb. 5.7 Berufsgruppen der letzten Beschäftigung stratifiziert nach Geschlecht (n=1045)

Beim Vergleich der Beschäftigungsdauer und der wöchentlichen Arbeitszeit in der aktuellen bzw. letzten Tätigkeit ergab sich eine signifikant kürzere Beschäftigungs-dauer (pMann-Whitney-U<0,001) sowie eine signifikant längere wöchentliche Arbeitszeit (pMann-Whitney-U<0,001) für die Teilnehmer aus Dresden (Abb. 5.8).

Dresden München

0,00 20,00 40,00 60,00 80,00

100,00 h/Woche

Beschäftigungsdauer (Monate)

Abb. 5.8 Anzahl der wöchentlich gearbeiteten Stunden und Beschäftigungsdauer in der letzten Tätigkeit in Monaten für die beiden Untersuchungszentren Im Weiteren wurde die mit den Tätigkeiten assoziierte berufliche Exposition betrach-tet. Hierbei wurden die Ergebnisse der Job-Exposure-Matrix zugrunde gelegt. Zu-nächst wurde die Exposition, der die Teilnehmer jemals ausgesetzt waren, mit der Exposition in der letzten Tätigkeit verglichen (Abb. 5.9 und Abb. 5.10). Hierbei ergab sich, dass nur 45 (4,3 %) der Teilnehmer, die in der aktuellen Beschäftigung als nicht exponiert eingestuft wurden, jemals zu einem früheren Zeitpunkt einer Tätigkeit mit erhöhtem Asthmarisiko nachgegangen waren. Die weiteren Auswertungen beziehen sich daher jeweils nur noch auf die letzte Tätigkeit der Probanden, die für mindestens einen Monat und mindestens 8 Stunden pro Woche ausgeführt wurde.

In dieser waren 25 % der Teilnehmer gegenüber Stoffen mit hohem Asthmarisiko exponiert. Hauptsächlich handelte es sich hierbei um niedermolekulare Substanzen wie reaktive Chemikalien, Isozyanate, Reinigungsmittel, pharmazeutische Produkte und Metallverbindungen. 11 % waren gegenüber mindestens einem hochmolekula-ren Agens mit sensibilisiehochmolekula-renden Eigenschaften exponiert. Im Vordergrund standen Latex (6 %) und tierische Antigene (3 %). Gegenüber Stoffgemischen waren nur 5 % exponiert, 4 % davon in der Landwirtschaft. Tätigkeiten mit einer erhöhten Wahr-scheinlichkeit einer kurzzeitigen Spitzenexposition gegenüber Irritanzien, die Asthma im Sinne eines Reactive Airways Dysfunction Syndromes (RADS) auslösen könnten, gingen 2 % der Probanden nach (Abb. 5.9).

0,0 5,0 10,0 15,0 20,0 25,0 30,0

Tiere FischMehl PflanzenEnzymeMilbenLatex Bioaerosole HMW Medikamente Reaktive Chemikalien Isocyanate ReinigungsmittelMetalleHolz LMW KühlschmierstoffeLandwirtschaftTextilien Gemische Irritative Spitzenexposition Hohes Asthmarisiko

Je exponiert aktuell exponiert

%

Abb. 5.9 Prozentualer Anteil der Teilnehmer, die jemals ( ) bzw. in der letzten Beschäftigung ( ) einer Tätigkeit mit hohem Asthmarisiko nachgegan-gen sind (n=1059 bzw. n=1055). Die einzelnen Untergruppen wurden für die weitere Auswertung zusammengefasst in HMW = Hochmolekula-re Antigene, LMW = NiedermolekulaHochmolekula-re Antigene, Gemische und Irritati-ve Spitzenexposition

Tätigkeiten, die mit einer Exposition gegenüber Substanzen mit niedrigem Asthma-auslösendem Potenzial assoziiert sind, wurden von 26 % der Teilnehmer in der aktu-ellen Tätigkeit berichtet. Von diesen waren insgesamt nur 20 % nicht auch gegen-über Stoffen mit hohem Asthmarisiko exponiert. Hiervon spielten Substanzen mit ge-ringem Sensibilisierungspotenzial die größte Rolle (Abb. 5.10).

0,0 5,0 10,0 15,0 20,0 25,0 30,0 Abgase

Passivrauch Irritantien Geringes Sensibili-sierungspotenzial Geringes Asthmarisiko Nur geringes Asthmarisiko

Je exponiert aktuell exponiert

%

Abb. 5.10 Prozentualer Anteil der Teilnehmer, die jemals ( ) bzw. in der letzten Beschäftigung ( ) einer Tätigkeit mit niedrigem Asthmarisiko nachge-gangen sind (n=1059 bzw. n=1055)

24 (2,3 %) der 1055 Teilnehmer mit Berufstätigkeit gaben an, dass sie Atembe-schwerden durch mindestens eine ihrer beruflichen Tätigkeiten bekommen hatten.

Hiervon waren statistisch signifikant häufiger weibliche Jugendliche betroffen (18 der 24 Jugendlichen, pFishers exakter Test = 0,04). 13 der 24 Jugendlichen mit arbeitsplatzbe-zogenen Atembeschwerden kamen aus Dresden.

Vier weibliche Teilnehmerinnen hatten schon einmal eine Tätigkeit aufgrund von Atemwegsbeschwerden aufgegeben, während kein männlicher Proband einen Tätig-keitswechsel aufgrund solcher Beschwerden angab. Drei dieser Jugendlichen kamen aus München, eine aus Dresden.

Im Dokument E. von Mutius, J. Kupfer (Seite 63-68)