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Multivariate Analysen bzgl. Zugang, Dauer und Bedarfsgerechtigkeit von

Im Dokument Studie der DPtV (Seite 114-118)

4 Zusätzliche multivariate Analysen zur Identifikation von Zusammenhängen zwischen einzelnen

4.2 Multivariate Analysen bzgl. Zugang, Dauer und Bedarfsgerechtigkeit von

Auch für den Untersuchungsbereich über Zugang, Dauer und Bedarfsgerechtigkeit von Psychotherapie wurden zusätzliche Hypothesen über Einflussfaktoren auf die Wartezeit der Patienten aufgestellt. Die in Tabelle 61 dargestellten Modelle wurden getestet:

Tabelle 61: Zusätzliche Regressionsmodelle bzgl. Zugang, Dauer und Bedarfsgerechtigkeit von Psychotherapie

Zusätzliche Regressionsmodelle bzgl. Zugang, Dauer und Bedarfsgerechtigkeit von Psychotherapie

Modell Exposition Zielvariable Regressionsverfahren

12 Wöchentliche Therapiestunden des Therapeuten Wartezeit der Patienten Lineare Regression 13 Teilnahme an Selektivverträgen Wartezeit der Patienten Lineare Regression 14 Teilnahme an IV-Verträgen Wartezeit der Patienten Lineare Regression

15 Teilnahme an DMP Wartezeit der Patienten Lineare Regression

16 Angebot von IGeL-Leistungen Wartezeit der Patienten Lineare Regression 17 Nebenerwerb des Therapeuten Wartezeit der Patienten Lineare Regression Quelle: eigene Darstellung

Die Modelle mit insignifikanten Ergebnissen für die jeweilige Exposition wurden entsprechend grau markiert.

4.2.1 Modelle bzgl. Zugang, Dauer und Bedarfsgerechtigkeit von Psychotherapie

Als Grundlage zur Modellbildung dienten Hypothesen, die Zusammenhänge zwischen dem Versorgungsangebot eines Psychotherapeuten und der Wartezeit des Patienten auf ein Erstgespräch unterstellten. Untersucht wurde somit der mögliche Einfluss verschiedener Merkmale des Versorgungsangebots des Therapeuten auf die Wartezeit des Patienten. Für folgende Expositionen wurde ein Zusammenhang nicht bestätigt:

• Teilnahme an Selektivverträgen

• Teilnahme an IV-Verträgen

• Teilnahme an DMP

• Angebot von IGeL

• Nebenerwerb des Therapeuten

Dagegen ergab sich ein signifikanter Zusammenhang zwischen der durchschnittlichen wöchentlichen Therapiestundenzahl des Therapeuten und der Wartezeit der Patienten auf das Erstgespräch.

Modell: Effekt der durchschnittlichen wöchentlichen Therapiestunden des Therapeuten auf die Wartezeit des Patienten auf ein Erstgespräch (Modell Nr. 12)

In diesem Modell wurde ein lineares Regressionsmodell mit der abhängigen linearen Variablen

„Wartezeit der Patienten“ als Zielgröße (Wartezeit angegeben in Tagen) angewendet. Die hinsichtlich ihres Effektes auf die abhängige Variable zu untersuchende Exposition war die ebenfalls lineare Variable wöchentliche psychotherapeutische Behandlungsstunden des Therapeuten. Zu analysieren war die Frage, ob ein signifikanter Zusammenhang zwischen der wöchentlichen psychotherapeutischen Behandlungszeit des Therapeuten und der Wartezeit der Patienten besteht.

Die in Tabelle 62 aufgeführten Ergebnisse zeigen einen solchen signifikanten Zusammenhang. Der nicht standardisierte Regressionskoeffizient B der Variable „Wöchentliche Arbeitsstunden des Therapeuten“ liegt bei 4,786 was als Erhöhung der Wartezeit der Patienten von fast 5 Tagen bei gleichzeitiger Erhöhung der Wochenarbeitszeit des Therapeuten von 5 Stunden zu deuten ist. Dies bedeutet also, dass mit steigender Wochenbehandlungszeit auch die Wartezeit der Patienten steigt.

Andersherum könnte jedoch auch der Zusammenhang so interpretiert werden, dass aufgrund der höheren Wartezeit der Patienten der Therapeut gezwungen ist, seine Behandlungszeiten auszuweiten.

Tabelle 62: Effekt der wöchentlichen Therapiestunden des Therapeuten auf die Wartezeit der Patienten

Effekt der wöchentlichen Therapiestunden des Therapeuten auf die Wartezeit der Patienten

Variablen Regressionskoeffizient B Standardfehler Beta T-Wert Signifikanz

Alter -1,691 ,411 -,143 -4,111 ,000

Mit jedem weiteren Altersjahr des Therapeuten sinkt die Wartezeit der Patienten um etwa 1,7 Tage (Signifikanzniveau < 0,1 %). Auch bei den Therapeuten mit einer Approbation als Psychologischer Psychotherapeut ist eine signifikante Reduktion der Patientenwartezeit von 21,2 Tagen zu beobachten (Signifikanzniveau: 0,2 %). Eine zunehmende Bevölkerungsdichte in der Region hat ebenfalls den Effekt einer reduzierten Wartezeit auf einem Signifikanzniveau von unter 0,1 %.

4.3 Multivariate Analysen zur Prüfung des Effekts des

Versorgungsangebotes auf die Zufriedenheit in der Kooperation der Psychotherapeuten mit Haus-/Kinder- und Fachärzten

Wie oben erwähnt, wurden im Bereich der Kooperation der Psychotherapeuten mit den Haus-/Kinder- und Fachärzten zusätzliche Hypothesen über Einflussfaktoren auf die Zufriedenheit im Rahmen der Kooperation aufgestellt. Die in Tabelle 63 dargestellten Modelle wurden getestet:

Tabelle 63: Zusätzliche Regressionsmodelle zur Zufriedenheit in der Kooperation der Psychotherapeuten

Zusätzliche Regressionsmodelle zur Zufriedenheit in der Kooperation der Psychotherapeuten

Modell Exposition Zielvariable

Regressionsver-fahren 18 Teilnahme an IV-Verträgen Zufriedenheit in der Kooperation mit Haus-/Kinderarzt

bzgl. Abstimmung im Konsiliarverfahren Lineare Regression 19 Teilnahme an IV-Verträgen Zufriedenheit in der Kooperation mit Haus-/Kinderarzt

bzgl. Abstimmung in der Medikation Lineare Regression 20 Teilnahme an IV-Verträgen

Zufriedenheit in der Kooperation mit Haus-/Kinderarzt bzgl. Abstimmung in der AU-Schreibung, Überweisung

und Einweisung

Lineare Regression

21 Teilnahme an IV-Verträgen Zufriedenheit in der Kooperation mit Facharzt bzgl.

Abstimmung im Konsiliarverfahren Lineare Regression 22 Teilnahme an IV-Verträgen Zufriedenheit in der Kooperation mit Facharzt bzgl.

Abstimmung in der Medikation Lineare Regression 23 Teilnahme an IV-Verträgen

Zufriedenheit in der Kooperation mit Facharzt bzgl.

Abstimmung in der AU-Schreibung, Überweisung und Einweisung

Lineare Regression Quelle: eigene Darstellung

Die Modelle mit insignifikanten Ergebnissen für die jeweilige Exposition wurden entsprechend grau markiert.

Als Grundlage zur Modellbildung dienten Hypothesen, die Zusammenhänge zwischen der Behandlung von Patienten im Rahmen von IV-Verträgen und der Zufriedenheit des Therapeuten mit der Kooperation mit Haus-/Kinder- und Fachärzten unterstellten. Untersucht wurde der mögliche Einfluss der Behandlung von Patienten im Rahmen von IV-Verträgen auf die Zufriedenheit in einzelnen Kooperationsbereichen. Für folgende Zielvariablen wurde ein Zusammenhang nicht bestätigt:

• Zufriedenheit in der Kooperation mit Haus-/Kinderarzt bzgl. Abstimmung im Konsiliarverfahren

• Zufriedenheit in der Kooperation mit Haus-/Kinderarzt bzgl. Abstimmung bei der Medikation

• Zufriedenheit in der Kooperation mit Haus-/Kinderarzt bzgl. Abstimmung in der AU-Schreibung, Überweisung und Einweisung

• Zufriedenheit in der Kooperation mit Facharzt bzgl. Abstimmung im Konsiliarverfahren

• Zufriedenheit in der Kooperation mit Haus-/Kinderarzt bzgl. Abstimmung bei der Medikation Dagegen ergab sich ein signifikanter Zusammenhang zwischen der Behandlung von Patienten im Rahmen von IV-Verträgen und der Zufriedenheit des Therapeuten mit der Abstimmung der AU-Schreibung mit den Fachärzten.

Modell: Effekt der Teilnahme an IV-Verträgen auf die Zufriedenheit in der Abstimmung der AU-Schreibung, Überweisung und Einweisung mit den Fachärzten (Modell Nr. 23)

In diesem Modell wurde ein lineares Regressionsmodell mit der abhängigen linearen Variablen

„Zufriedenheitsquote der Therapeuten mit der Kooperation mit den Fachärzten bzgl. der AU-Schreibung, Überweisung und Einweisung“ als Zielgröße angewendet. Die hinsichtlich ihres Effektes auf die abhängige Variable zu untersuchende Exposition war die dichotome Variable, ob der Therapeut auch Patienten im Rahmen von IV-Verträgen behandelt. Zu analysieren war die Frage, ob ein signifikanter Zusammenhang zwischen diesen beiden Variablen besteht.

Die in Tabelle 64 aufgeführten Ergebnisse deuten auf einen solchen signifikanten Zusammenhang hin.

Der nicht standardisierte Regressionskoeffizient B der Variable „Behandlung von Patienten in IV-Verträgen“ liegt bei 0,117 was als Erhöhung der Zufriedenheitsquote von etwa 11,7 Prozentpunkten entspräche, wenn der Therapeut auch Patienten im Rahmen von IV-Verträgen behandelt. Dieser Effekt ist mit einem Signifikanzniveau von 4,2 % signifikant. Unter den analysierten Confoundern weist nur eine vorliegende Approbation als Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut einen signifikanten Zusammenhang mit der Zufriedenheitsquote auf – diese steigt um etwa 18,3 % (Signifikanzwert von 3,6 %).

Tabelle 64: Einfluss der Behandlung von Patienten in IV-Verträgen auf die Zufriedenheit in der Kooperation mit den Fachärzten in der Abstimmung der AU-Schreibung, Überweisung und Einweisung

Einfluss der Behandlung von Patienten in IV-Verträgen auf die Zufriedenheit in der Kooperation mit den Fachärzten in der Abstimmung der AU-Schreibung

Variablen Regressionskoeffizient B Standardfehler Beta T-Wert Signifikanz

Alter ,001 ,002 ,012 ,328 ,743

Im Dokument Studie der DPtV (Seite 114-118)