• Keine Ergebnisse gefunden

Bauten für die Wissenschaft und Campusstrukturen prägen das städtische Bild und treiben die wissenschaftliche Entwicklung voran. In ganz Hamburg verteilt haben sich Campusstrukturen entwickelt, die sicherstellen, dass die Wissenschaftseinrichtungen integraler Bestandteil der Stadt und ihrer Gesellschaft sind. Ein besonderer Schwerpunkt soll auf die Funktionsfähigkeit der Liegenschaften verbunden mit einem wissenschaftsadäquaten Liegenschaftsmanagement gelegt werden.

Die Immobilienstrategie des Senats zielt bereits seit Jahren auf eine weitergehende Professionalisierung des Immobilienmanagements mit dem MVM, einem immobilienwirtschaftlichen Managementmodell mit einheitlichem Controlling sowie Wettbewerb und Benchmarking zwischen den Realisierungsträgern. Im Bereich des Schulbaus ist das Konzept bereits etabliert und hat den Sanierungsstau beendet. Im Rahmen des Klimaplans hat der Senat beschlossen, dass auch die im Hochschulbau tätigen Realisierungsträger dafür Sorge tragen, dass Bauplanung und -ausführung gemäß den ehrgeizigen Klimazielen des Senats erfolgen.

93 Die Koalitionspartner werden mit den beteiligten öffentlichen Immobilienunternehmen konsequent die bereits begonnene Bau- und Sanierungsstrategie für die Hamburger Hochschulen fortsetzen und in den nächsten beiden Dekaden über 2,6 Milliarden Euro in exzellenten und energieeffizienten Hochschulbau und die Hochschulsanierung investieren.

Der Hochschulbau wird damit einen zentralen Investitionsschwerpunkt dieses Senats in der Nach-Corona-Zeit markieren. Wir werden daher mittelfristig die Bestandsgebäude überführen sowie die Neubauten im staatlichen Hochschulbereich im MVM realisieren.

Auf Basis einer fundierten Bestandsanalyse werden wir einen Bau- und Sanierungsfahrplan gemeinsam mit den Hochschulen erarbeiten, um allen Beteiligten bestmögliche Planungssicherheit zu geben und eine klare Priorisierung bei begrenzten finanziellen Ressourcen zu ermöglichen. Aufgrund des Investitionsstaus beim Hochschulbau in vielen Ländern eignet sich dieser Bereich besonders für ein mögliches Konjunkturprogramm des Bundes. Das würde Hamburg in die Lage versetzen, seine eigenen Anstrengungen zu intensivieren und zu beschleunigen.

An vielen Stellen wird stadtbildprägende Architektur den Anspruch der zentralen Bedeutung von Wissenschaft und Hochschulen für die Hamburger Stadtentwicklung unterstreichen.

Daneben soll analog zu Erfahrungen aus dem Hamburger Schulbau ein standardisierter aber gleichwohl architektonisch und konzeptionell hochwertiger Effizienzneubau für Hochschulen im Sinne eines „Hamburger Hochschulhauses“ entwickelt werden, um möglichst viele Neubauten effizient, energetisch optimiert und kostengünstig realisieren zu können.

In mehreren Tranchen erfolgt die Sanierung und Instandhaltung der Bestandsgebäude des UKE im MVM, um die Patient*innen weiterhin bestmöglich versorgen zu können und medizinische und wissenschaftliche Forschung auf höchstem Niveau zu gewährleisten. Die erste Phase des Zukunftsplanes umfasst u. a. die Neubauten Martini-Klinik, Universitäres Herz- und Gefäßzentrum und den Campus Forschung II/HCTI. Die Neubauprojekte aus Phase 1 befinden sich in der konkreten Umsetzung. In Phase 2 des Zukunftsplanes werden folgende Projekte priorisiert: Neubau Psychosoziale Medizin (2. Bauabschnitt), Neubau Universitäres Cancer Center Hamburg und Strahlentherapie, Neubau Klinische Diagnostik (Klinische Chemie, (Neurologie) Pathologie, Radiologie) sowie die Erweiterung der Geburtshilfe und Neonatologie. Die Phasen werden entsprechend des zur Verfügung stehenden finanziellen Rahmens (s. o.) festgelegt. Planungen für spätere Phasen sind insofern von der Finanzierbarkeit und der Kostenstabilität vorangegangener Maßnahmen abhängig.

Die Science City Hamburg Bahrenfeld ist eines der wichtigsten Stadtentwicklungsprojekte Hamburgs. Erstmals entsteht in Hamburg ein eigener Stadtteil für die Wissenschaft. Die Science City Hamburg Bahrenfeld soll die Entwicklung Hamburgs als Wissenschaftsmetropole ausgehend von der international konkurrenzfähigen Grundlagenforschung über die angewandte Forschung bis hin zu Innovationen und Technologietransfer vorantreiben – ein einzigartiges wissenschaftliches und technologisches innovatives Ökosystem inmitten der Stadt.

Mit der Science City Hamburg Bahrenfeld wird zusammen mit der Universität und dem DESY eine strategische Perspektive für die Wissenschaft entwickelt, um über die nächsten fünfzehn bis zwanzig Jahre Hamburg als großen deutschen naturwissenschaftlichen Standort neben

94 München-Garching und Berlin-Adlershof zu etablieren. Auf dem Campus wird die herausragende Hamburger Strukturforschung gebündelt und durch Teile der Naturwissenschaftlichen Fakultät der Universität Hamburg ergänzt. Hier werden optimale Bedingungen für Grundlagenforschung, exzellente Forschung, angewandte Forschung, Transfer, Start-ups, innovative Konzepte für die Lehre, Konsolidierung und Ausbau der Exzellenzstrategie sowie ausgezeichnete Rahmenbedingungen für die Internationalisierungsstrategie geschaffen.

Wissenschaft und Forschung können der Stadtentwicklung wesentliche Impulse geben. Die Entwicklung der Science City Hamburg Bahrenfeld und die Ansiedlung der HAW in Oberbillwerder zeigen die Möglichkeiten, Hamburg als Wissenschaftsstadt zukunftsfähig zu machen: Wissenschaft als Impulsgeber für Urbanität, vielfältige und lebendige Nutzungsmischungen, letztlich auch für mehr Lebensqualität. Für die Areale der Universität in Eimsbüttel an der Bundesstraße und die HAW in Lohbrügge entwickeln wir mit den Bezirken neue städtische Leitbilder.

VERKEHR

Mobilität ist wesentliche Voraussetzung für wirtschaftlichen Wohlstand und gesellschaftliche Teilhabe. Im kommenden Jahrzehnt gestalten wir die Mobilitätswende für Hamburg und leisten damit sowohl einen sehr wichtigen Beitrag zum Klimaschutz, für mehr Lebensqualität aber auch für mehr Mobilität und die wirtschaftliche Zukunft der Stadt.

Unsere Stadt ist mobiler als je zuvor. Mehr Hamburger*innen legen heute mehr und weitere Strecken zurück. Während im Jahr 2008 noch 52,6 Millionen Personenkilometer quer über alle Verkehrsträger in Hamburg abgewickelt wurden, ist dieser Wert 2017 bereits auf 70 Millionen Personenkilometer gestiegen – auf einer weitgehend gleich gebliebenen Verkehrsfläche und mit steigender Tendenz. Das bedeutet: Die Hamburger*innen werden in einer wachsenden Stadt nur mobiler werden, wenn mehr Verkehrsteilnehmende den Umweltverbund in Anspruch nehmen. Die Voraussetzung dafür ist eine beschleunigte Verkehrswende. Nachhaltiger Verkehr sichert die Mobilität der Zukunft. Als Hafenstadt, bedeutendes Verkehrsdrehkreuz in Nordeuropa und wichtiger Handels- und Logistikstandort trägt Hamburg außerdem eine große Bedeutung für überregionale Verkehre.

Im Jahr 2017 hat der Verkehrssektor 28,3 Prozent der Hamburger CO2-Gesamtemissionen ausgemacht. Die Koalitionspartner bekennen sich zu einer Senkung der klimaschädlichen Emissionen im Verkehrssektor durch eine umfassende Mobilitätswende und wollen diese mit einer Verbesserung der allgemeinen Verkehrssituation, der individuellen Mobilität, gesellschaftlicher Teilhabe und einer Verbesserung der Lebensqualität in unserer Hansestadt in Einklang bringen. Mobilität ist also auch eine Frage der Gerechtigkeit. Wir wollen die Aufenthaltsqualität in allen Bereichen der Stadt stärken und Mobilität für alle garantieren. Die nachhaltige Mobilität von Menschen und Gütern ist eine der Grundvoraussetzungen für eine prosperierende und lebenswerte Metropole wie Hamburg. Auf der Grundlage dieses Zielbildes wird der Verkehr der Zukunft hoch leistungsfähig, sozial ausgewogen und nachhaltig organisiert.

95 Um diese Ziele zu erreichen, hat eine Stärkung des Umweltverbunds, also des ÖPNV und des Rad- und Fußverkehrs im Stadtverkehr, besondere Priorität. Der Anteil der Wege, die mit dem öffentlichen Nahverkehr zurückgelegt werden, soll von 22 Prozent im Jahr 2017 auf 30 Prozent im Jahr 2030 im Rahmen des Hamburg-Takts gesteigert werden. Der Anteil des Radverkehrs am wegebezogenen Modal Split soll innerhalb des laufenden Jahrzehnts auf 25 bis 30 Prozent gesteigert werden. Hamburg setzt sich zum Ziel, den Anteil der im Umweltverbund zurückgelegten Wege im Lauf des Jahrzehnts auf 80 Prozent zu erhöhen. Das bedeutet konkret, dass nicht nur die wachsende Verkehrsleistung im Stadtverkehr durch eine Verbesserung des Mobilitätsmixes über den Umweltverbund abgebildet werden muss. Um diese ambitionierten Ziele zu erreichen, wollen die Koalitionspartner umweltfreundlichen Verkehrsträgern im Stadtverkehr besondere Priorität einräumen, die dafür nötige Infrastruktur auf- und ausbauen und Anreize zu deren Nutzung setzen. Die Verkehrsplanungen werden sich an diesen Zielen orientieren.

Um die verkehrspolitischen Ziele zu erreichen, werden die Koalitionspartner eine Senatskommission für Klimaschutz und Mobilitätswende einrichten, welche durch die zuständigen Fachbehörden unter Setzung der Schwerpunkte inhaltlich vorbereitet und durch den Ersten Bürgermeister geleitet wird und die Mobilitäts- und Verkehrswende fördert und die Einhaltung der Koalitionsziele sicherstellt.

Nach dem Vorbild im Wohnungsbau wird aus dem Mobilitätsbeirat ein Bündnis für nachhaltige Mobilität mit verbindlichen und nachprüfbaren Beiträgen aller Beteiligten zu den Senatszielen etabliert. Neue Mobilitätsformen wie Stadtrad, Carsharing und Sammeltaxi-Systeme sollen hamburgweit zum Einsatz kommen und Schritt für Schritt auch in den Außenbezirken verfügbar sein. Die Angebote werden neu vernetzt und digitale Innovationen genutzt.

Unser Ziel ist der Beschluss eines strategischen Handlungskonzepts für die Mobilität in Hamburg. Das Handlungskonzept orientiert sich an dem 2017 beschlossenen Leitbild „Ziele der Mobilität in Hamburg“ und den für den Mobilitätssektor im Klimaplan beschlossenen Zielen.

Es berücksichtigt die weiteren umwelt-, stadtentwicklungs- und wirtschaftspolitischen Ziele und Programme der Stadt. Es integriert die verkehrspolitischen Schwerpunktthemen Hamburg-Takt, Radverkehrsförderung sowie die Digitalisierung und Elektrifizierung des Verkehrs und Fokusräume wie die Innenstadt.

Dort, wo die Kapazität der Metro- und Expressbuslinien auch nach Umsetzung des Hamburg-Takts nicht mehr ausreicht, soll geprüft werden, welches Verkehrsmittel stattdessen zum Einsatz kommen kann, um ggf. eine erweiterte Kapazität anbieten und größere Passagiermengen komfortabel befördern zu können.