• Keine Ergebnisse gefunden

1 Ziele und Methodik

1.3 Zur Methode

Kulturwerkstatt orientiert am Barcamp-Format

Die Erkenntnis aus dem 1. Kulturworkshop und den vorgegangenen Untersuchungen / Gesprächen ist:

Düsseldorf hat alles, was eine Kulturstadt benötigt, es muss »nur« sichtbarer sowie mutiger angegangen werden. Im Rahmen des zweiten Kulturworkshops wurden daher gezielt Schüsselakteure eingebunden und anhand von Themensetzungen und einem entsprechenden methodischen Format die Möglichkeit geboten, ein Um- bzw. Andersdenken zu evozieren sowie die Entwicklung von Modellprojekten zu initi-ieren.

Zur Durchführung wurde daher das Format der »Kulturwerkstatt« gewählt, das sich stark am Format eines »Barcamps«4 orientierte.5 Im Rahmen des Barcamp-Formats werden offene Arbeitsgruppen ange-boten, deren Inhalt und Ablauf von den Teilnehmenden zu Beginn der Tagung selbst entwickelt und im weiteren Verlauf gestaltet werden. Um die identifizierten Themenfelder möglichst zugespitzt und er-gebnisorientiert zu bearbeiten, wurden im Fall der Kulturwerkstatt bereits im Vorfeld Kulturakteure als Impulsgeber und Moderatoren zu Kernthemen des bisherigen KEP-Verfahrens angesprochen. Ebenfalls im Vorfeld wurde von Seiten des Kulturamts eine offene Einladung an alle Akteure aus dem Kultur- so-wie daran angrenzende Bereiche versandt. Zu Beginn der Kulturwerkstatt wurden die einzelnen Arbeits-gruppen von den Impulsgebern vorgestellt und die Teilnehmenden konnten sich innerhalb von zwei aufeinanderfolgenden 90-minütigen Arbeitsrunden an jeweils einer Arbeitsgruppe beteiligen.

Abb.: Arbeitsgruppe »Kulturpolitik stärken« (Foto © Jürgen M. Wogirz).

Ihren Abschluss fand die Kulturwerkstatt in einem »Gallery Walk« entlang der dokumentierten Ergebnis-se der einzelnen Arbeitsgruppen, bei welchem die Impulsgeber in KurzpräErgebnis-sentationen von wenigen Mi-nuten die wichtigsten Resultate vorstellten.

4 Vgl. Hellman 2012: 127 ff.

5 Anm.: Dieser modifizierte Ansatz eines »Barcamps« ist bereits mehrfach im Rahmen von KEP-Prozessen durch das Netzwerk Kulturberatung angewendet und erprobt worden. Diese Vorgehensweise eignet sich erfahrungsgemäß, um den angestrebten Ermächtigungsprozess der Akteure sowie die Konkretion von Zielen und Maßnahmen voranzutrei-ben. Dabei handelt es sich um einen Baustein des durch das Netzwerk Kulturberatung entwickelten, sequentiellen KEP-Verfahrens, das bereits in vielen Städten / Regionen angewendet wurde und wird.

Abb.: »Teile der Ergebnis-Galerie« (Foto © Jürgen M. Wogirz).

Die angesprochenen Akteure waren mit dem jeweiligen Themenfeld gut vertraut bzw. aufgrund ihrer Funktion in der Lage, das jeweilige Thema konstruktiv zu bearbeiten und voranzutreiben. Nach Zusage wurden die Impulsgeber gebeten, ein kleines Themen- und Workshopkonzept zu skizzieren und ggf.

weitere, für das jeweilige Thema wichtige Akteure zu nennen, die auch als aktive Teilnehmende persön-lich angesprochen wurden. Darüber hinaus wurden gezielt spezifische Zielgruppen angesprochen und eingeladen, in vorhandenen Themenfeldern mitzuwirken und/oder ein eigenes Format anzubieten. So konnte die möglichst vollständige Bearbeitung aller themenrelevanten Fragestellungen innerhalb der Kulturwerkstatt gesichert und viele wichtige Akteure zu den jeweiligen Themen gehört werden. Eine weitere Diversifizierung der KEP-Teilnehmenden ergab sich im Rahmen der Bürgerwerkstatt (s. oben).

Neben den im Vorfeld formulierten Handlungsfeldern wurden die Akteure aufgefordert, weitere The-men einzubringen. Hierfür standen in beiden Arbeitsrunden jeweils zwei Räumlichkeiten mit Arbeitsma-terialien zur Verfügung.6 Für diese Beteiligungsoption fanden sich jedoch keine Interessenten.

Folgende Themen7 wurden im Rahmen des 2. Kulturworkshops bearbeitet:

6 Siehe in Runde 1 (16:30–18:00 Uhr) Gruppen 7 und 8 sowie in Runde 2 (18:30–20:00 Uhr) Gruppen 16 und 17.

7 Anm.: Das virulente Thema der Museen und Spezialmuseen wird in separat stattfindenden Workshops bearbeitet.

Zwei Workshops wurde bereits am 14. Juni 2016 sowie am 26. Oktober 2016 abgehalten, s. Institut für Kulturpolitik 2016c/k.

Runde 1 Zeit: 16:30–18:00 Uhr Gruppe 1 »Kulturpolitik stärken«

Impulsgeber: Hans-Georg Lohe, Kulturdezernent Landeshauptstadt Düsseldorf Flankierende Moderation: Dr. Patrick S. Föhl, i. A. Kulturpolitische Gesellschaft Gruppe 2 »Das Kulturamt der Zukunft«

Impulsgeber: Marianne Schirge, Leiterin Kulturamt Landeshauptstadt Düsseldorf Flankierende Moderation: Dr. Robert Peper, Kulturpolitische Gesellschaft

Gruppe 3 »Den öffentlichen Raum und neue Orte für und durch Kunst und Kultur erschließen«

Impulsgeber: Jörg-Thomas Alvermann, 1. Vorsitzender Keywork – Soziale Plastik im Quartier e. V.

Gruppe 4 »Kulturelle Teilhabebarrieren abbauen – Programm, Personal, Publikum«

Impulsgeber: Stefan Fischer-Fels, Junges Schauspielhaus, und Muna Zubi, ARTIG Zentrale für Culturelle Entwicklung

Moderation: Axel Jürgens, PETERS & HELBIG GmbH

Gruppe 5 »Interessen und Bedürfnisse der kulturellen Szene gebündelt kommunizieren«

Impulsgeber: Kathrin Tiedemann, Künstlerische Leitung und Geschäftsführung FFT Düsseldorf Flankierende Moderation: Lara Buschmann, i. A. Kulturpolitische Gesellschaft

Gruppe 6 »Kulturelle Einrichtungen als Anker stärken«

Impulsgeber: Alexandra Stampler-Brown, Geschäftsführende Direktorin Deutsche Oper am Rhein Flankierende Moderation: Marc Grandmontagne, Kulturpolitische Gesellschaft

Gruppe 7 Freiraum für spontane Ideen Impulsgeber: N.N.

Gruppe 8 Freiraum für spontane Ideen Impulsgeber: N.N.

Runde 2 Zeit: 18:30–20:00 Uhr

Gruppe 9 »Kulturelle Orte der Stadt synergetisch nutzen – Kulturquartier am Bahnhof«

Impulsgeber: Markus Ambach, MAP Markus Ambach Projekte Gruppe 10 »Kulturförderung und Förderverfahren der Zukunft«

Impulsgeber: Dr. Norbert Sievers, Kulturpolitische Gesellschaft

Flankierende Moderation: Dr. Robert Peper, Kulturpolitische Gesellschaft Gruppe 11 »Eine gemeinsame Botschaft für die Kunst- und Kulturstadt Düsseldorf«

Impulsgeber: Frank Schrader, Geschäftsführer Düsseldorf Marketing Tourismus Flankierende Moderation: Lara Buschmann, i. A. Kulturpolitische Gesellschaft Gruppe 12 »Die Verantwortung der Kulturinstitute für kulturelle Teilhabe«

Impulsgeber: Anne Blankenberg, Theatermuseum Düsseldorf, und Jan-Birger von Holtum, Heinrich-Heine-Institut Düsseldorf

Flankierende Moderation: Axel Jürgens, PETERS & HELBIG GmbH

Runde 2 Zeit: 18:30–20:00 Uhr

Gruppe 13 »Ermächtigungsprozesse und die Stärkung von Multiplikatoren im Feld der Transkultur voran-treiben«

Impulsgeber: Marc Grandmontagne, Kulturpolitische Gesellschaft Gruppe 14 »Festivallandschaft entwickeln«

Impulsgeber: Christiane Oxenfort, Geschäftsführerin Düsseldorf Festival gGmbH, und Bojan Vuletic, Geschäftsführer ASPHALT Festival gGmbH

Gruppe 15 »Outside the box – Verrückte Ideen für die Kulturentwicklung in Düsseldorf«

Impulsgeber: Alain Bieber, Geschäftsführer NRW-Forum Düsseldorf gGmbH Gruppe 16 Freiraum für spontane Ideen

Impulsgeber: N.N.

Gruppe 17 Freiraum für spontane Ideen Impulsgeber: N.N.

Im Rahmen der Kulturwerkstatt wurden insgesamt 13 themenspezifische Gruppenformate durchge-führt. Dass keine weiteren Themen in den angebotenen freien Räumen bearbeitet wurden, deutet da-rauf hin, dass der bisherige Prozess bereits die Kernbereiche der Kulturentwicklung in Düsseldorf her-ausgearbeitet hat.8 Diese Annahme lässt sich zusätzlich durch die Tatsache stützen, dass Vertreter aller Sparten und Sektoren vor Ort waren.