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4. Ergebnisse

4.1 Meerschweinchen

Es wurden 34 Fragebögen von Meerschweinchenbesitzern abgegeben, die ihre Tiere als Heimtiere halten. Von diesen Tieren war kein Meerschweinchen jemals an Podo-dermatitis erkrankt.

Aus Meerschweinchenhaltungen wurden 41 Fragebögen beantwortet und zurückge-sandt. Diese besitzen zusammen 1087 Tiere. 30 Haltungen, entsprechend 73 % der Gesamtanzahl, mit insgesamt 882 Tieren haben keine Probleme mit Pododermati-den. 11 Haltungen, entsprechend 27 %, mit insgesamt 205 Tieren haben Probleme mit dieser Erkrankung. Insgesamt sind 28 Meerschweinchen an Pododermatitis er-krankt. Das bedeutet, dass 3 % aller Meerschweinchen dieser Umfrage an Podo-dermatitis leiden.

Ergebnisse - 33 -

Abbildung 4-1 zeigt die Abhängigkeit zwischen Meerschweinchen, die als Heim- bzw.

Nutztiere gehalten werden und dem Auftreten von Pododermatiden.

0 5 10 15 20 25 30 35 40

Heimtier Nutztier

Haltungsform Haltungen

Haltungen mit Pododermatitis Haltungen ohne Pododermatitis

Abbildung 4-1: Vergleich zwischen Meerschweinchen als Heim- bzw. Nutztier

Im Chi- Quadrat- Test ergibt sich eine auffällige Abhängigkeit zwischen der Art der Haltungsform (Heim- oder Nutztier) und dem Auftreten von Pododermatiden (p=

0,001).

Ergebnisse - 34 -

In den Haltungen, in denen Pododermatitis vorkommt, wurde zuerst nach der Meer-schweinchenrasse und den damit verbundenen Risikofaktoren „Kurzhaarigkeit“ und

„Rexfaktor“ gefragt:

Es sind Meerschweinchen unterschiedlicher Rassen betroffen. Die Verteilung der Rassen in Haltungen mit und ohne Pododermatitis wird in Abbildung 4-2 dargestellt.

0

Abbildung 4-2: Verteilung der Meerschweinchenrassen in Haltungen mit und ohne Pododermatitis

Bei der statistischen Auswertung zeigt der Chi- Quadrat- Test keine signifikante Ab-hängigkeit zwischen der Meerschweinchenrasse und dem Auftreten von wunden Läufen (p= 0,639).

Ergebnisse - 35 -

Rexmeerschweinchen werden in drei der 11 betroffenen, entsprechend 27 %, sowie in sechs der 30 nicht betroffenen Betriebe, entsprechend 20 %, gezüchtet (Abbildung 4-3).

0 5 10 15 20 25 30

ja nein

Rexmeerschweinchen Haltungen

Haltungen mit Pododernatitis Haltungen ohne Pododermatitis

Abbildung 4-3: Verteilung der Rexmeerschweinchen in Haltungen mit und ohne Po-dodermatitis

Im Signifikanztest kann keine signifikante Abhängigkeit zwischen dem „Rexfaktor“

und Pododermatiden nachgewiesen werden (p= 0,680).

Ergebnisse - 36 -

Kurzhaarmeerschweinchen werden in allen betroffenen Betrieben, entsprechend 100 %, und in 24 der nicht betroffenen Betriebe, entsprechend 80 %, gezüchtet (Ab-bildung 4-4).

0 5 10 15 20 25 30

Langhaariges Meerschweinchen

Kurzhaariges Meerschweinchen Kurzhaarigkeit

Haltungen

Haltungen mit Pododermatitis Haltungen ohne Pododermatitis

Abbildung 4-4: Verteilung von langhaarigen bzw. kurzhaarigen Meerschweinchen in Haltungen mit und ohne Pododermatitis

Auch hier kann im Signifikanztest keine Abhängigkeit zwischen dem Faktor „Kurz-haarigkeit“ und wunden Läufen nachgewiesen werden (p= 0,167).

Ergebnisse - 37 -

Die Tiere des Versuchstierlabors werden durch ausgebildete Tierpfleger, alle anderen Bestände durch die Besitzer versorgt.

Die nächsten Fragen beziehen sich auf die Haltung der Meerschweinchen. Es wird nach der Gruppengröße, dem Standort der Käfige, der Käfiggrundfläche, der Käfig-grundfläche pro Tier, der Käfighöhe, dem Käfigmaterial, dem Käfigbodenmaterial, der Käfigbodenbeschaffenheit, der Einstreu, dem Mistintervall und dem Freilauf der Tiere gefragt.

Außer in zwei Betrieben werden alle Meerschweinchen in Gruppen gehalten, die Gruppengröße variiert zwischen zwei und 10 Tieren. Die genaue Verteilung der Gruppengröße in Haltungen mit und ohne Pododermatitis wird in Abbildung 4-5 dar-gelegt.

Abbildung 4-5: Gruppengröße in der Meerschweinchenhaltung in Haltungen mit und ohne Pododermatitis

Der Chi- Quadrat- Test hat zum Ergebnis, dass man keine Abhängigkeit zwischen

der Gruppengröße und dem Auftreten von wunden Läufen annehmen kann (p= 0,585).

Ergebnisse - 38 -

In den betroffenen Betrieben halten drei Besitzer, entsprechend 27 %, ihre Tiere ausschließlich draußen, sechs Besitzer, entsprechend 55 % halten ihre Tiere aus-schließlich in der Wohnung und ein Besitzer, entsprechend 9 %, hält seine Tiere wit-terungsbedingt sowohl draußen als auch in der Wohnung. Die Versuchstiere, ent-sprechend 9 %, werden in einem Versuchstierlabor unter standardisierten Bedingun-gen gehalten. In den nicht betroffenen Betrieben halten 16 Besitzer, entsprechend 54 % ihre Tiere ausschließlich draußen, sieben Besitzer, entsprechend 23 %, halten ihre Tiere ausschließlich in der Wohnung und sieben Besitzer, entsprechend 23 %, halten ihre Tiere sowohl draußen als auch in der Wohnung. Der Standort der Käfige wird in Abbildung 4-6 aufgezeigt.

0

draußen Wohnung draußen und Wohnung

Abbildung 4-6: Standort der Meerschweinchenkäfige in Haltungen mit und ohne Pododermatitis

Im Chi- Quadrat- Test wird ein signifikanter Zusammenhang zwischen dem Standort der Meerschweinchenkäfige und dem Auftreten wunder Läufe nachgewiesen (p= 0,057).

Ergebnisse - 39 -

Die Käfiggrundfläche in m² der einzelnen Bestände wird in Abbildung 4-7 dargestellt.

Der kleinste Käfig ist 0,3 m², der größte Käfig 35 m² groß. In den betroffenen Betrie-ben halten drei Besitzer, entsprechend 27 %, ihre Tiere auf einer Käfiggrundfläche von 0,3 bis 0,5 m², sechs Besitzer, entsprechend 55 %, halten ihre Tiere auf einer Käfiggrundfläche zwischen 0,6 und 1 m² und zwei Besitzer, entsprechend 18 %, hal-ten ihre Tiere auf einer Käfiggrundfläche größer als 1m² . In den nicht betroffenen Betrieben halten vier Besitzer, entsprechend 13 %, ihre Tiere auf einer Käfiggrund-fläche von 0,3 bis 0,5 m², vier Besitzer, entsprechend 13 % halten ihre Tiere auf ei-ner Käfiggrundfläche zwischen 0,6 und 1 m² und 22 Besitzer, entsprechend 74 %, halten ihre Tiere auf einer Käfiggrundfläche größer als 1m² (Abbildung 4-7).

0 5 10 15 20 25

0,3- 0,5 0,6- 1,0 1,1- Maximum

Käfiggrundfläche (m²) Haltungen

Haltungen mit Pododermatitis Haltungen ohne Pododermatitis

Abbildung 4-7: Käfiggrundfläche (m²) in Haltungen mit und ohne Pododermatitis Es kann ein signifikanter Zusammenhang zwischen der Käfiggrundfläche und dem Auftreten wunder Läufe nachgewiesen werden (p= 0.004).

Ergebnisse - 40 -

Um den Platz, den jedes einzelne Tier hat, besser beurteilen zu können, wird die Kä-figgrundfläche in Beziehung zu der Anzahl der Tiere, die pro Käfig gehalten werden, gesetzt. Die Käfiggrundfläche, die jedem Tier in den einzelnen Betrieben zur Verfü-gung steht, wird in Abbildung 4-8 dargestellt. Sie variiert zwischen 0,08 und 3,5 m².

0 2 4 6 8 10 12 14

0,08- 0,2 0,21- 0,4 0,41- Maximum Käfiggrundfläche pro Tier (m²)

Haltungen

Haltungen mit Pododermatitis Haltungen ohne Pododermatitis

Abbildung 4-8: Käfiggrundfläche pro Tier (m²) in Haltungen mit und ohne Pododer-matitis

Auch bei dieser Variablen wird im Chi- Quadrat- Test ein signifikanter Zusammen-hang nachgewiesen (p= 0,038).

Ergebnisse - 41 -

Die Käfighöhe in den einzelnen Betrieben ist in Abbildung 4-9 dargestellt. Sie variiert zwischen 20 und 80 cm. In den betroffenen Betrieben halten 8 Besitzer, chend 73 %, ihre Tiere bei einer Käfighöhe von 20 bis 45 cm, drei Besitzer, entspre-chend 27 % halten ihre Tiere bei einer Käfighöhe zwischen 46 und 65 cm. In den nicht betroffenen Betrieben halten 8 Besitzer, entsprechend 27 %, ihre Tiere bei ei-ner Käfighöhe von 20 bis 40 cm, 18 Besitzer, entsprechend 60 % halten ihre Tiere bei einer Käfighöhe zwischen 46 und 65 cm und vier Besitzer, entsprechend 13 %, halten ihre Tiere bei einer Käfighöhe zwischen 66 und 80 cm.

0 2 4 6 8 10 12 14 16 18 20

20- 45 46- 65 66- 80

Käfighöhe (cm) Haltungen

Haltungen mit Pododermatitis Haltungen ohne Pododermatitis

Abbildung 4-9: Käfighöhe (cm) in Haltungen mit und ohne Pododermatitis

Es kann ein signifikanter Zusammenhang zwischen der Käfighöhe und dem Auftreten von Pododermatiden nachgewiesen werden (p= 0,022).

Ergebnisse - 42 -

Als weiterer Risikofaktor wird das Käfigmaterial angesehen: In den Haltungen, in de-nen Pododermatiden vorkommen, verwenden sechs Besitzer, entsprechend 55 %, Käfige aus einer Kunststoff- Metall- Kombination, vier Besitzer, entsprechend 36 %, Käfige aus Holz und ein Besitzer, entsprechend 9 %, Käfige komplett aus Kunststoff.

In den Pododermatitis freien Haltungen verwenden 23 Besitzer, entsprechend 77 % Holzkäfige, vier Besitzer, entsprechend 13 %, Kunststoff- Metall- Kombinationen und drei Besitzer, entsprechend 10 %, Kunststoffkäfige (Abbildung 4-10).

0 5 10 15 20 25

Kunststoff- Metall-Kombination

Kunststoff Holz

Käfigmaterial Haltungen

Haltungen mit Pododermatitis Haltungen ohne Pododermatitis

Abbildung 4-10: Käfigmaterial in Haltungen mit und ohne Pododermatitis

Im Chi- Quadrat- Test wird ein signifikanter Zusammenhang zwischen dem Käfigma-terial und dem Auftreten von Pododermatiden nachgewiesen (p= 0,028).

Ergebnisse - 43 -

Es folgen Fragen zum Käfigbodenmaterial: In den Haltungen mit Pododermatitis sit-zen die Meerschweinchen in sieben Haltungen, entsprechend 64 %, auf Kunststoff-böden und in jeweils zwei Haltungen, entsprechend je 18 %, auf Metall- bzw. Holz-böden. In den Haltungen ohne Pododermatitis sitzen die Tiere in 16 Haltungen, ent-sprechend 53 %, auf Holzböden und in 14 Haltungen, entent-sprechend 47 %, auf Kunststoffböden (Abbildung 4-11).

0 2 4 6 8 10 12 14 16 18

Metall Kunststoff Holz

Käfigbodenmaterial Haltungen

Haltungen mit Pododermatitis Haltungen ohne Pododermatitis

Abbildung 4-11: Käfigbodenmaterial in Haltungen mit und ohne Pododermatitis Im Signifikanztest wird eine Abhängigkeit zwischen dem Käfigbodenmaterial und dem Auftreten von Pododermatiden nachgewiesen (p= 0,016).

Ergebnisse - 44 -

Bis auf eine Ausnahme bestehen alle Käfige aus einem durchgängigen Boden. In den Pododermatitis negativen Betrieben hält ein Besitzer seine Tiere auf einem ge-lochten Boden. Es werden keine Angaben zum Durchmesser der Löcher gemacht.

Auf Spaltenboden hält keiner der Besitzer seine Tiere. Die unterschiedlichen Käfig-bodenbeschaffenheiten werden in Abbildung 4-12 dargestellt.

0 5 10 15 20 25 30 35

durchgängiger Boden gelochter Boden Käfigbodenbeschaffenheit

Haltungen

Haltungen mit Pododermatitis Haltungen ohne Pododermatitis

Abbildung 4-12: Käfigbodenbeschaffenheit in Haltungen mit und ohne Pododermati-tis

Zwischen der Käfigbodenbeschaffenheit und dem Auftreten wunder Läufe kann im Chi- Quadrat- Test kein signifikanter Zusammenhang nachgewiesen werden (p= 1,000).

Ergebnisse - 45 -

Prädisponierend für wunde Läufe bei Meerschweinchen soll eine feuchte Einstreu sein. Daher folgen zwei Fragen, um herauszufinden, welche Art der Einstreu ver-wendet wird und wie oft diese ausgetauscht wird.

In den Haltungen, in denen die Erkrankung vorkommt, werden in fünf Haltungen, entsprechend 46 %, Stroh, in je drei Haltungen, entsprechend je 27 %, Späne bzw.

eine Kombination aus Spänen und Heu als Einstreu verwendet. In den Haltungen, in denen die Erkrankung nicht vorkommt, werden in 23 Haltungen, entsprechend 71 %, Späne, in sechs Haltungen, entsprechend 20 %, Stroh und in einer Haltung, entspre-chend 3 %, ein Gemisch aus Spänen und Stroh als Einstreu verwendet (Abbildung 4-13).

0 5 10 15 20 25

Stroh Späne Späne und Heu

Einstreu Haltungen

Haltungen mit Pododermatitis Haltungen ohne Pododermatitis

Abbildung 4-13: Verwendete Einstreu in Haltungen mit und ohne Pododermatitis Im Chi- Quadrat- Test kann ein signifikanter Zusammenhang zwischen der Art der Einstreu und dem Auftreten von Pododermatiden bestätigt werden (p= 0,008).

Ergebnisse - 46 -

In den Haltungen mit Pododermatitis reinigen sieben Besitzer, entsprechend 64 %, die Käfige zweimal wöchentlich, drei Besitzer, entsprechend 27 %, reinigen die Käfi-ge einmal wöchentlich und ein Besitzer, entsprechend 9 %, reinigt die KäfiKäfi-ge einmal täglich. In den Haltungen ohne Pododermatitis reinigen 28 Besitzer, entsprechend 94 %, die Käfige einmal wöchentlich und je ein Besitzer, entsprechend je 3 %, reinigt die Käfige zweimal wöchentlich bzw. einmal täglich (Abbildung 4-14).

0 5 10 15 20 25 30

1x täglich 1x wöchentlich 2x wöchentlich Mistintervall

Haltungen

Haltungen mit Pododermatitis Haltungen ohne Pododermatitis

Abbildung 4-14: Mistintervalle in Haltungen mit und ohne Pododermatitis

Im Chi- Quadrat- Test kann ein signifikanter Zusammenhang zwischen der Häufig-keit, mit der die Einstreu gewechselt wird, und dem Auftreten wunder Läufe bestätigt werden (p= 0,000).

Ergebnisse - 47 -

Die Frage, ob die Tiere Gelegenheit zum Freilauf erhalten, wird lediglich mit ja oder nein beantwortet. Angaben zur Häufigkeit und Dauer werden unberücksichtigt gelas-sen, da die gemachten Angaben sehr fragwürdig erscheinen. In 10 der Haltungen mit Pododermatitis, entsprechend 91 %, und in 25 der Haltungen ohne Pododermatitis, entsprechend 83 %, erhalten die Meerschweinchen die Möglichkeit, frei zu laufen (Abbildung 4-15).

0 5 10 15 20 25 30

ja nein

Freilauf Haltungen

Haltungen mit Pododermatitis Haltungen ohne Pododermatitis

Abbildung 4-15: Gelegenheit zum Freilauf in Haltungen mit und ohne Pododermati-tis

Im Chi- Quadrat- Test kann kein signifikanter Zusammenhang zwischen Freilauf und Pododermatiden gefunden werden (p= 0,665).

Ergebnisse - 48 -

Die folgenden Fragen beziehen sich auf die Fütterung der Meerschweinchen. Es wird nach dem Fütterungsintervall, dem Grundfutter und Zusatzfuttermitteln gefragt.

Das Fütterungsintervall wird in Abbildung 4-16 gezeigt. In den betroffenen Haltungen wird in fünf Haltungen, entsprechend 46 %, dreimal täglich, in drei Haltungen, ent-sprechend 27 %, zweimal täglich und in den restlichen drei Haltungen, entent-sprechend ebenfalls 27 %, einmal täglich gefüttert. In den nicht betroffenen Haltungen wird in sechs Haltungen, entsprechend 20 %, einmal täglich und in jeweils 12 Haltungen, entsprechend je 40 %, zwei- bzw. dreimal täglich gefüttert.

0 2 4 6 8 10 12 14

dreimal täglich zweimal täglich einmal täglich Fütterungsintervall

Haltungen

Haltungen mit Pododermatitis Haltungen ohne Pododermatitis

Abbildung 4-16: Fütterungsintervall in Haltungen mit und ohne Pododermatitis Es kann kein signifikanter Zusammenhang zwischen dem Fütterungsintervall und dem Auftreten wunder Läufe gefunden werden (p= 0,736).

Ergebnisse - 49 -

In 9 der betroffenen, entsprechend 82 %, und 26 der nicht betroffenen Meerschwein-chenhaltungen, entsprechend 87 %, wird den Tieren Fertigfutter angeboten. Im Chi- Quadrat- Test kann keine signifikante Abhängigkeit zwischen der Gabe von Fertigfut-ter und Pododermatiden gefunden werden (p= 1,000).

Von den 9 Haltungen mit wunden Läufen, die ihren Meerschweinchen Fertigfutter anbieten, stellen fünf Betriebe das Fertigfutter ad libitum zur Verfügung. Von den 26 nicht betroffenen Haltungen, die ihren Meerschweinchen Fertigfutter anbieten, stellen 16 Betriebe das Fertigfutter ad libitum zur Verfügung. Im Chi- Quadrat- Test kann kein signifikanter Zusammenhang zwischen der ad libitum Fütterung von Fertigfutter und Pododermatiden gefunden werden (p= 0,734).

In allen der betroffenen Haltungen und in 28 der nicht betroffenen Haltungen, ent-sprechend 93 %, wird Heu gefüttert. Es kann kein signifikanter Zusammenhang zwi-schen der Gabe von Heu und dem Auftreten von Pododermatiden bei Meerschwein-chen gefunden werden (p= 0,598).

In allen Haltungen, in denen Heu gefüttert wird, wird das Heu ad libitum angeboten.

Das heißt, in 11 Haltungen mit wunden Läufen und in 28 Haltungen ohne wunde Läufe steht Heu den Meerschweinchen stets zur Verfügung. Im Chi- Quadrat- Test kann keine signifikante Abhängigkeit zwischen der ad libitum Fütterung von Heu und dem Auftreten wunder Läufe nachgewiesen werden (p= 0,598).

In 10 der betroffenen, entsprechend 91 %, und 30 der nicht betroffenen Haltungen, entsprechend 100 %, wird den Meerschweinchen zusätzlich Saftfutter angeboten. Im Chi- Quadrat- Test kann kein signifikanter Zusammenhang zwischen der Fütterung von Saftfutter und Pododermatiden gefunden werden (p= 0,268).

In einer Haltung mit Pododermatitis, entsprechend 9 %, und drei Haltungen ohne Pododermatitis, entsprechend 10 %, wird zusätzlich hartes Brot gefüttert. Im Chi- Quadrat- Test kann kein signifikanter Zusammenhang zwischen der Gabe von har-tem Brot und dem Auftreten von Pododermatiden gefunden werden (p= 1,000).

Ergebnisse - 50 -

Nagemöglichkeiten stehen den Meerschweinchen in sechs der Haltungen mit Podo-dermatitis, entsprechend 55 %, und in 25 der Haltungen ohne PodoPodo-dermatitis, ent-sprechend 83 %, zur Verfügung (Abbildung 4-17).

0 5 10 15 20 25 30

ja nein

Nagemöglichkeiten Haltungen

Haltungen mit Pododermatitis Haltungen ohne Pododermatitis

Abbildung 4-17: Nagemöglichkeiten in Haltungen mit und ohne Pododermatitis Im Chi- Quadrat- Test wird eine signifikante Abhängigkeit zwischen der Bereitstellung von Nagemöglichkeiten und Pododermatiden bei Meerschweinchen nachgewiesen (p= 0,098).

Ergebnisse - 51 -

In drei der Haltungen mit wunden Läufen, entsprechend 27 %, und sieben der Hal-tungen ohne wunde Läufe, entsprechend 23 %, werden Vitamine über das Futter verabreicht. Bei den zugefütterten Vitaminen handelt es sich ausnahmslos um Vita-min C. Im Chi- Quadrat- Test kann kein signifikanter Zusammenhang zwischen der Gabe von Vitamin C und Pododermatiden gefunden werden (p= 1,000). Mineralstoffe werden in keiner der Meerschweinchenhaltungen zugefüttert, weder in den betroffe-nen noch in den nicht betroffebetroffe-nen.

Drei Haltungen mit Pododermatitis, entsprechend 27 %, und sechs der Haltungen ohne Pododermatitis, entsprechend 20 %, stellen den Meerschweinchen Lecksteine zur Verfügung. Es wird kein signifikanter Zusammenhang zwischen der Gabe von Lecksteinen und Pododermatiden bei Meerschweinchen gefunden (p= 0,680).

Ergebnisse - 52 -

Wurmkuren werden in zwei der 11 betroffenen, entsprechend 18 %, und fünf der 30 nicht betroffenen Haltungen, entsprechend 17 %, durchgeführt (Abbildung 4-18). In allen Meerschweinchenhaltungen, in denen entwurmt wird, geschieht dies zweimal jährlich.

0 5 10 15 20 25 30

ja nein

Wurmkur Haltungen

Haltungen mit Pododermatitis Haltungen ohne Pododermatitis

Abbildung 4-18: Gabe von Wurmkuren in Haltungen mit und ohne Pododermatitis Im Chi- Quadrat- Test kann kein signifikanter Zusammenhang zwischen der Entwur-mung der Meerschweinchen und dem Auftreten von Pododermatiden nachgewiesen werden (p= 1,000).

In keiner der betroffenen oder nicht betroffenen Haltungen werden Impfungen durch-geführt.

Ergebnisse - 53 -

Die weiteren Fragen beziehen sich auf die an Pododermatitis erkrankten Meer-schweinchen. Pododermatitis freie Haltungen werden demnach außer acht gelassen.

Die Anzahl der betroffenen Tiere pro Betrieb wird in Abbildung 4-19 dargestellt:

0 1 2 3 4

1 2 3 4 5 6 7

Anzahl der betroffenen Meerschweinchen Haltungen

Haltungen mit Pododermatitis

Abbildung 4-19: Anzahl der betroffenen Tiere in Haltungen mit Pododermatitis Die Anzahl der an wunden Läufen erkrankten Tiere in betroffenen Haltungen schwankt zwischen einem Meerschweinchen (Minimum) und sieben Meerschwein-chen (Maximum). Der Mittelwert liegt bei 2,55 Tieren bei einer Standardabweichung von 2,067.

Ergebnisse - 54 -

In fünf Haltungen liegt die Betriebsprävalenz der an Pododermatitis leidenden Meer-schweinchen zwischen 1 % und 10 %, in zwei Haltungen zwischen 11 % und 20 % und in je einer Haltung bei 27 %, 40 %, 60 % bzw. 100 %. Die Betriebsprävelenz wird in Abbildung 4-20 gezeigt.

0 Anzahl der betroffenen Meerschweinchen (%) Haltungen

Haltungen mit Pododermatitis

Abbildung 4-20: Betriebsprävalenz der an Pododermatitis leidenden Meerschwein-chen in Haltungen mit Pododermatitis

Minimal sind 3 % der Meerschweinchen pro betroffenen Betrieb erkrankt, maximal 100% der Meerschweinchen. Der Mittelwert beträgt 25,64 % mit einer Standardab-weichung von 30,369.

Ergebnisse - 55 -

In vier Haltungen, entsprechend 37 %, trat die Erkrankung erstmals mit 24 Monaten, in jeweils zwei Haltungen, entsprechend je 18 %, mit 12, 48, bzw. 60 Monaten und in einer Haltung, entsprechend 9 %, mit 96 Monaten auf (Abbildung 4-21).

0 0,5 1 1,5 2 2,5 3 3,5 4 4,5

12 24 36 48 60 72 84 96

Alter (Monate) Haltungen

Haltungen mit Pododermatitis

Abbildung 4-21: Erstmaliges Auftreten der Erkrankung in Abhängigkeit vom Alter in Haltungen mit Pododermatitis

Das Alter, in dem die Erkrankung erstmals auftritt, schwankt zwischen 12 Monaten (Minimum) und 96 Monaten (Maximum). Der Mittelwert beträgt 32,73 Monate bei einer Standardabweichung von 23,904.

Ergebnisse - 56 -

In sechs Betrieben, entsprechend 55 %, trat die Erkrankung erstmals ab einem Ge-wicht von 1200 Gramm, in drei Betrieben, entsprechend 27 %, ab einem GeGe-wicht von 800 Gramm und in je einem Betrieb, entsprechend je 9 %, ab einem Gewicht von 1000 bzw. 1400 Gramm auf (Abbildung 4-22).

0 1 2 3 4 5 6 7

800 1000 1200 1400

Gewicht (Gramm) Haltungen

Haltungen mit Pododermatitis

Abbildung 4-22: Erstmaliges Auftreten der Erkrankung in Abhängigkeit vom Gewicht in Haltungen mit Pododermatitis

Das Gewicht, ab welchem die Erkrankung auftritt, schwankt zwischen 800 Gramm (Minimum) und 1400 Gramm (Maximum). Der Mittelwert liegt bei 1090,91 Gramm.

Die Standardabweichung beträgt 207,145 Gramm.

Ergebnisse - 57 -

In sechs Haltungen, entsprechend 55 %, sind ausnahmslos Tiere weiblichen Ge-schlechts, in zwei Haltungen, entsprechend 18 %, ausnahmslos kastrierte Böcke be-troffen. In drei Haltungen, entsprechend 27 %, sind sowohl männliche als auch weib-liche Tiere betroffen (Abbildung 4-23).

0 1 2 3 4 5 6 7

männlich männlich, kastriert

weiblich männlich und weiblich Geschlecht

Haltungen

Haltungen mit Pododermatitis

Abbildung 4-23: Auftreten der Erkrankung in Abhängigkeit vom Geschlecht in Hal-tungen mit Pododermatitis

Ergebnisse - 58 -

In neun Haltungen, entsprechend 82 %, werden die betroffenen Tiere als ruhig be-schrieben, in zwei Haltungen, entsprechend 18 %, als lebhaft.

In keiner der Haltungen leiden die betroffenen Meerschweinchen an einer Allergie.

In einer Haltung, entsprechend 9 %, ist zeitgleich mit der Pododermatitis ein Milben-befall der Haut aufgetreten. Andere Erkrankungen traten nicht zeitgleich mit der Po-dodermatitis auf.

In sechs Haltungen, entsprechend 55 %, leiden die Meerschweinchen seit längerer Zeit ständig an Pododermatitis, in fünf Haltungen, entsprechend 45 %, ist es eine einmalig aufgetretene Erkrankung. In den sechs Haltungen, in denen die Meer-schweinchen seit längerer Zeit ständig an wunden Läufen erkrankt sind, ist die Er-krankung bei keinem der Tiere (55 %) jemals vollständig ausgeheilt. In den fünf Hal-tungen, in denen es sich lediglich um eine einmalig aufgetretene Erkrankung handelt, ist diese in einer Haltung nicht ausgeheilt (9 %), in einer Haltung (9 %) hat es ein Jahr und in drei Haltungen (27 %) eine Woche bis zur vollständigen Ausheilung ge-dauert. Die Heilungsdauer ist in Abbildung 4-24 zu sehen.

0

Dauer bis zur vollständigen Ausheilung Haltungen

chronisch einmalig

Abbildung 4-24: Dauer bis zur vollständigen Ausheilung in Abhängigkeit von der Häufigkeit des Auftretens der Erkrankung in Haltungen mit Pododermatitis

Ergebnisse - 59 -

Sechs Besitzer, entsprechend 55 %, haben wegen dieser Erkrankung einen Tierarzt aufgesucht. Nach Anweisungen der Tierärzte wurden die Meerschweinchen folgen-dermaßen behandelt: In zwei Haltungen, entsprechend 34 %, wurde mit Bepanthen-salbe und in je einer Haltung entsprechend je 16,5 %, mit Vaseline, Cutis- N- Tropfen bzw. Tyrosur- Puder behandelt. Eine Haltung, entsprechend 16,5 %, hat auf Rat des Tierarztes bei seinen Tieren keine Behandlung durchgeführt.

Generell wurden die Meerschweinchen mit unterschiedlichen Präparaten behandelt, egal, ob die Besitzer auf Anweisung des Tierarztes oder eigenständig behandelt ha-ben: In zwei Haltungen, entsprechend 18 %, wurde mit Bepanthensalbe und in je einer Haltung, entsprechend je 9 %, wurde mit Zinksalbe, Vaseline, Tyrosur- Puder bzw. Cutis- N- Tropfen behandelt. In fünf Haltungen, entsprechend 46 %, wurde die Pododermatitis nicht medikamentell behandelt (Abbildung 4-25).

0

Abbildung 4-25: Zur Behandlung der wunden Läufe angewandte Präparate in Hal-tungen mit Pododermatitis

Ergebnisse - 60 -

Bei der Behandlung mit Bepanthensalbe heilte die Erkrankung in einem Betrieb (9 %) innerhalb einer Woche und in einem anderen Betrieb (9%) innerhalb eines Jahres vollständig aus. Bei der Behandlung mit Zinksalbe heilte es bei den behandelten Tie-ren in einem Betrieb (9 %) innerhalb einer Woche vollständig aus. In den Betrieben (je 9 %), in denen mit Vaseline, Tyrosur- Puder bzw. Cutis- N- Tropfen behandelt wurde, heilte die Pododermatitis nie vollständig aus. In den fünf Betrieben, in denen keine Behandlung durchgeführt wurde, heilte die Erkrankung in einem Bestand (9 %) nach einem Monat vollständig aus, in den restlichen vier Betrieben (37 %) heilten die wunden Läufe nie vollständig aus. Die Heilungsdauer in Abhängigkeit von den ange-wendeten Präparaten zeigt Abbildung 4-26.

0 eingesetzten Präparaten in Haltungen mit Pododermatitis