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Massnahmen im Stallbereich

Im Dokument Kosten der Emissions- minderung (Seite 34-38)

N- Aus- schei-

4.2.3 Massnahmen im Stallbereich

Menzi et al. (1997) haben die für clew Stallbereich vorgeschlagenen Masssnähmen zur Min-derung der Ammoniak-Emissionen und deren Anwendungseinschränkungen beschrieben. Im folgenden sind die Kosten der' einzelnen Massnahmen aufgeführt. Die Preisannahmen gelten für das Jahr 2002, was aber nur:für die Betriebskosten von Bedeutung ist, da im Vergleich zu 1994 unveränderte Gebäudekosten unterstellt sind.' Einfachheitshalbei werden itn Modell die Anwendungspotentiale dieser Massnahmen nicht eingeschränkt.

Aufstallung Rindvieh

Die Massnahmen zur Minderung der Ammoniak-Emissionen betteffen beim Rindvieh nur die Boxenlaufställe für Milchküile mit Vollgülle-System. Für den Tiefstreu-Laufätall und den AnbinCiestall sind kaum Massnahmen bekannt, zudem sind in letzterem die Emissionen bereits mehr als 50 % geringer als im Laufstall (vgl. Tabelle 9, S. 26). Bei der Rindviehmast ist die Wirksamkeit der Massnahmen gering.

' Drei Massnahmen werden dem Milchviehbetrieb mit Boxenlaufstall im Modell angeboten:

Optimierte SchiebersYSteme, optimierte Schiebersysterne mit Sprayer und.Fütterungsbuchten.

Die optimierten Schiebersysteme beinhalten eine regelmässige Ingangsetzung mittels Zeit-schaltuhr. Mit einem geneigten Boden wird die Wirksamkeit erhöht. Schiebersysteme mit Sprayer reinigen den Boden zusätzlich dutch den, Einsatz von Wasser. Bei Fütterungsbuchten wird die Verschmutzte Fläche durch Abschrankunggn vermindert. In Tabelle 16 sind die Jahreskosten der Massnahmen bei einer Stallgrösse von 40 Plätzen enthalten. Unterschieden ist zwisöhen Kosten, die durch einen Einbau in einen bestehenden Stall verursacht werden, und Zusatzkosten, die bei einem Neubäu im Vergleich zu einer herkömmlichen Einrichtung anfallen. Die Zusammensetzung der Kosten und deren Höhe für andere Stallgrössen ist in Anhang B aufgeführt. Für die Modellrechnungen Wurden lineare .Beziehungen zwischen Stallgrösse und Kosten berechnet, so dass unterschiedliche Bestandesgrössen abgebildet werden, können. Bei Neubauten ist angenommen, dass keine Kostenunterschiede zwisChen ebenem und geneigtem Boden bestehen. Bei Einbauten ist die Bela' ssung eines ebenen Bodens für Festbodenställe angezeigt, ein Einbau eines geneigten Bodens ist dagegen für Spaltenbodenställe, bei welchen die Spalten sowieso entfernt werden müsseri, wegen der höheren Wirksamkeit geeigneter. Rund 80 % der bestehenden Laufställe weisen einen 33

Festboden auf. Im Modell wird mit einem Durchschnittsbetrieb gerechnet, der die Möglichkeit hat, eine Massnahme zum Beispiel nur beim Festboden-Anteil zu ergreifen. Dabei werden nur 80 % der Kosten, aber auch nur 80 % der Emissionsminderung angerechnet. Tabelle 17 enthält für die mittlere Bestandesgrösse der Modellbetriebstypen die Kosten bezogen auf eine Mengeneinheit Emissionsreduktion.

Tabelle 16. Kosten von Massnahmen im Boxenlaufstall Massnahme

-Schiebersystem mit Sprayer') mit ebenem Boden - ) Zusätzlicher Güllelagerraum nötig (n.cht bewertet). 3) Ausgangssituation: Festboden.

2) Inkl. Mehrarbeit 0,11 h pro Platz und Jahr (Fr. 2,75). - 4)Ausganggsituation: Spaltenboden.

Tabelle 17. Kosten von Massnahmen im Boxenlaufstall pro kg N-Reduktion Massnahme S

Schiebersystem mit Sprayer '

mit ebenem Boden ,

26,1 272 271 1,75 156 155

mit geneigtem Boden s ' ' 26,1 336 271 ' ' 2,62 128 103 Fütterungsbuchten , 26,1 33 . 12 0,87 38 13 >.

.1) Gewichtete mittlere Besiandesgrösse der Modellbetriebstypen.

2) Berechnung fürden mittleren Bestand; siehe Anhang B.

3) Basierend auf einer NH3-Emission pro Platz und Jahr von 18,21 kg N (15,4 % der N-Ausscheidung nach Richtwerten bei einer Milchleistung von 6185 kg; keine Weide) und unter Annahme eines Verlustes der eingesparten Emissionen in den nachfolgenden Bereichen von 52 % (Menzi et al: 1997).

Aufstallung liasischweine

Für die Aufstallung der Mastschweine stehen fünf emissionSarme Systeme zur Auswahl, die bei Btällen mit Voll- und/oder Teilspaltenboden anwandbar'sind (Tabellen 18 und 19).

Tabelle 18. Kosten von Massnahmen im Mastschweinestall

Einbau (120 Plätze) Neubau (120 Plätze)' .

) Umbau in einen Teilspaltenboden; inkl. Mehrarbeit 0,09 h pro Platz und Jahr (Fr. 2,13); nicht mitge-rechnet ist die für ein einwändfreies Funktionieren erforderliche Bestandesreduktion um 20 %.

Tabelle 19. Kosten von Massnahmen im Mastschweinestall pro kg N-Reduktion Massnahme

Impulsarme ZuluftführUng

Vollspaltenboden 206,6 5 0 0,22 24 0

Teilspaltenboden . 24,0 5 0 0,22 24 . 0

1) Gewichtete mittlere Bestandesgröss.e der Mode lbetriebstypen, unterteilt nach Voll-/Teilspaltenboden 2) Berechnung für den mittleren Bestand; siehe Anhang B.

• 3) Basierend auf einer NH3-Emission pro Plätz und Jahr von 2,25 kg N (15 % der N-Ausscheidung nach Richtwerten) und unter Annahme eines Verlustes der eingesparten Emissionen in den nachfolgenden Bereichen von 52 % (Menzi et al. 1997).

Die erste Masinahme, eine.optiMierte Buchtengestaltung, bezieht sich auf Vollspaftenböden und beinhaltet im wesentlichen einen Umbau in einen Teilspaltenboden. Das Ziel dieser Massnahme ist die Verringerung der verschmutzten Fläche, indem die Tiere nur den Spalten=

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boden als Kotplatz benutzen. Um dies zu erreichen, ist ein höheres 'Platzangebot pro • Tier not-wendig, das .heisst im Modell muss der Tierbestand ,reduziert werden. bie erforderliche Mehrarbeit betrifft die Arbeitszeitdifferenz zwischen Voll- und Teilspaltenboden.

Das Spülsyätem unter dem Spaltenboden kann sowohl bei Voll- als auch bei Teilspaltenböden eingebaut werden. Bei diesem System wird der Güllekanal regelmässig mit der abgesetzten Dürdelle dürchgespült. Bei Ställen mit mehr als einer Buchtenreihe ist,für die Umspülleitung ein Dreiweghahn nötig. Für den Betrieb des Spülsystems fallen je nach Stallgrösse Str6m-kosten während 60 bis 120 Minuten pro Tag an.

Ebenfalls in Ställe mit Vol!- oder Teilspaltenboden kann ein automatisiertes; Schiebersytem unter den Spaltenboden eingebaut werden. Für den VollspaltenboCien ist als Variante zusätz-lich ein Umbau in einen Teilspältenboden berechnet (Anhang B).,,Dabei reduzieren sich die Kosten für das Schiebersystem. Damit aber nur der Spaltenboden als Kotplatz benutzt wird, ist wiederum eine grössere Fläche pro Tier notwendig.

Ein BioWischer kann in Ställe mit Zwangsentlüftung und zentraler Abluftführung eingebaut werden. Bei einem Einbau in einen bestehenden Stall muss die bisherige Lüftung ersetzt werden.

Mit der impulsarmen Zuluftführung wird die Luftgeschwindigkeit über der verschmutzten Fläche reduziert. Der Einbau verursacht im Vergleich zu den übrigen Systemen die geringsten Kosten.

Bei einem Neubau kann das System sogar °fine Mehrkosten integriert werden.

• Aufstallung Zuchtschweine

Die Massnahmen für Maststhweineställe sind mit Ausnahme der ersten (Umbau in Tell-spaltenboden) auch bei Zuchtschweinen möglich. Dafür steht als zusätzliche Massnahme die Reduktion der Güllefläche im Kanal zur Auswahl (Tabellen 20 und 21).

Tabelle 20. Kosten von Massnahmen im Zuchtschweinestall 'Massnahme

Einbäu (30 Plätze) Neubau (30 Plätze)

"

Reduzierte Güllefläähe im Kanal Biowäscher ), Tjurchf0hrung nur irri Abferkel- und Galtbereich (Wirkung in diesen Bereichen 30%).

Tabelle 21. Kosten von Massnahmen im Zuchtschweinegtall pro kg N-Reduktion Massnahme

' . .

.Mittlerer Bestandl)

(PI.)

Kosten pro platz2) Emissions- reduktion3)

(kg N/PI.)

Kosten pro kg N

•Einbau (Fr./Pl.)

Neubau (Fr./PI.)

Einbau (Fr./kg)

Neubau (Fr./kg)

Spülsystem, 9,3 • 598 598 ' . 0,67 891 891

Schiebersystem 9;3 550 550 1,02 538 538

Reduzierte Güllefläche im' Kanal 9,3. 627 615 , 0;87 715 702

Biowäscher 9,3 222 • 119 0,87 255 136

Impulsarme Zuluftführung . 9,3 20 0 0;58 34 0

) Oewichtete mittlere Bestandesgrösse der Modellbetriebstypen. • Berechnung für den mittleren estand; siehe Anhang. B.

3)- 13a sierend auf einer NH3-Emission pro Platz und Jahr von 6,08)<g N (15 % der N-Ausscheidung nach 'Richtwerten bzw. das 2,7fache der Emissiönen. eines Mastschweineplätzes) und unter Annahme eines Verlustes der eingespärten Emissionen in den nachfolgenden Bereichen von 52 % (MenZi et al. 1997),

Im Dokument Kosten der Emissions- minderung (Seite 34-38)