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Übersicht zu den einzelbetrieblichen Ergebnissen

Im Dokument Kosten der Emissions- minderung (Seite 72-75)

5 Definition der Betriebstypen'

IP Aufstallungl) Tief-

6. Einzelbetriebliche Modellergebnisse

6.1 Ergebnisse der Betriebstypen

6.1.4 Übersicht zu den einzelbetrieblichen Ergebnissen

Die Reaktibnen der Modellbetriebe auf die wirtschaftlichen und technischen Rahmenbedingun-gen in den Jahren 1994 und 2002 zeiRahmenbedingun-gen bei allen Betriebstypen Gemeinsamkeiten: "

Bodennutzung: Die stark sinkenden Preise der Ackerkulturen im Jahr 2002 bewirken, dass die mit Ökobeiträgen geförderten extensiven und wenig intensiVen Wiesen konkurrenzfähiger

»werden. Sofern eine ausgeglichene Nährstoffbilanz eingehalten werden kann, nützen die Betriebe einen Teil ihres Grün- oder Ackerlandes als extensive Wiesen. Dadurch 'verringert sich auch der Mineraldüngerzukauf.

Tierbestand: Trotz der angenommenen Flächenzunahme von 1,5 % pro Jahr erhöht sich der Milchviehbestand auf den einzelnen Betriebstypen im Jahr 2002 nur geringfügig. Das grössere ' Milchkontingent kann zu einem Grossteil durch die höhere Milchleistung ausgeschöpft werden.

Auf den Betrieben mit Mastvieh oder Schweinehaltung nehmen die Bestände zwar zu,.infolge von Leistungssteigerungen aber ebenfalls nicht im selben Ausmass wie die Nutzfläche. Wegen der tieferen Zahl hochzurechnender Betriebe sinkt damit der gesamte Rindviehbestand zwischen 1994 und 2002 bei gleicher Produktionsmenge um insgesamt 10 %, 'der Schweine-bestand um rund 4 %. Bezogen auf die düngbare LN erfolgt gleichwohl keine Abnahme des Tierbesatzes, was auf die Zunahme der extensiven Wiesen zurückzuführen ist. •

Landwirtschaftliches' Einkommen: Unter den getroffenen Annahmen (vgl. Kapitel' 4.1) verringert sich das landwirtschaftliche Einkommen im Jahr 2002 bei den rneisten Betriebstypen massiv. Die sinkenden Preise und teilweise ansteigenden Betriebskosten"können durch höhere Direktzahlungen und tiefere Futtermittelpreise sowie durch die Ausnützung des technischen Fortschritts nicht kompensiert werden.

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Ammoniak-Emissionen: Geniessen am ausgeschiedenen Stickstoff geht auf den Betrieben mit Schweinehaltung mehr Ammoniak verloren als auf den Betrieben mit Rindviehhaltung, weil in Schweinegülle der Anteil an löslichem und damit verlustgefährdetem Stickstoff höher ist als in Rindviehgülle. Am tiefsten fallen die Verluste auf den Betrieben mit Mutterkuhhaltung aus, da für diese ein hoher Weideanteil angenommen würde. Im Jahr 2002 erfolgt bezogen auf die Produktionsmenge eine Abnahme der Ammoniak-Emissionen. Dies ist hauptsächlich eine Folge der tieferen N-Ausscheidungen in der Tierhaltung, bedingt durch biölogisch-technische Fortschritte (Leistüngssteigerungen und bei Schweinen bessere Futterverwertung) sowie durch die .agrarpolitischen Rahmenbedingungen (rohproteinärmere Futtermittel).

Tabelle 47 gibt für die Betriebstypen, die in der Tierhaltung nur eine Produktionsrichtung verfolgen, eine Übersicht über die Reihenfolge der getroffenen Massnahmen zur verlangten Reduktion der Ammoniak-Emissionen. Bereits ohne Zwang erfolgen im Jahr 2002 Anpassun-gen im Bereich der Fütterung. SEine Ausnahme bilden die Modellbetriebe mit Mutterkuhhaltung und Rindviehmast im Talgebiet, da sie bereits in der Ausgangssituation rohproteinarme Nationen aufweisen, so dass eine weitere Verbesserung nur noch bedingt möglich ist. Geringe Auswirkungen auf das Einkommen haben Massnahmen bei der Hoklüngeranwendung (Ein-arbeiten, Ausbringtechnik). Auf den Betriebstypen des Berggebietes ist teilweise die 'Gülle-verdünnung vörteilhafteri besonders wenn 'genügend Lagerraum und Wasser sowie freie Arbeitszeit zur Verfügung stehen. Für die Betriebe mit Rindviehhaltung: ist der Ersatz der Harn, stoffdünger durch emissionsärmere Mineraldünger eine der ersten Massnahmen, während auf Sohweitiehaltungsbetrieben vOrerst die Massnahmen bei der Hofdiingeranwendung stärker zum Zugekommen, da deren Wirksamkeit wegen des höheren Verlustpdtentials bei Schweine-gülle grösser ist. Erst bei einer verlangten Emissionsminderung auf 30 oder 40 % werden bauliche Massnahmen bei der,Aufstallung und Lagerung durchgeführt. Eine weitere Minderung muss mit einer Verringerung der Tierzahl erreicht werden. Die Betriebe mit Mutterkuhhaltprig und Rindviehmast ergreifen diese Massnahme wegen der stärker eingeschränkten Mass-nahmenauswahl und der geringeren Einkommensreduktion pro abgebaute GVE bereits früher.

Tabelle 47. Reihenfolge der Reduktionsmassnahmen auf den einzelnen Betriebstypen Massnahmen

. '

.

Betriebe Talgebiet Betriebe Berggebiet Milchvieh Schweine Mutter-

kuh

Rind- vieh- mast

Milchvieh' Schweine. Mutter-Boxen- kuh

laufstall Anb.- „

stall

Mast , Zucht BoXen'-.

laufställ Anb.:-

stall

*Mast Zucht .

Fütterung x x x x xxxx xxxx x x x x x

Aufstellung xxx xxxx xxxx xxxx xxxx xxxx Lagerung Xxxx xxxx xxx ,xxxX xxxxx xxxx xxxx xxx xxx xxx

Güllevärdünnung xxx xx xx xx xx xx x x x kx

Anwendung x . x x x x x x xxx x x x

Harnstoffdünger x x xxx xxx x x x xxx xx xx x Abbau Tierbestand xxx Xxxxx xxxxx xxxxx xx xxx xxxx, xxxx xxxxx xxxxx xxxx -Messnahme durchgeführtbei.einer erzwungenen Emissionsreduktion um

1Q% =x 20 % = xx .30 % = xXx 40 %„= xxxx 50 °A.= xxxxx

- Massnahme nicht möglich

70% •

10% 20%. 30% 40% 50% 60%

Reduktion der Ammoniak-Emissionen . 0 Fr.

0%

In Abbildung 18 ist für diese Betriebstypen nochmals der Einkommensverlust pro kg reduzier-tes NH3-N bei verschiedenen Emissionsminderungen aufgetragen, was neben dem Vergleich zwischen•Tal- und Berggebiet *en Vergleich zwischen den Tierkategorien ermöglicht. Öle Betriebe im Berggebiet erleiden bei derselben prozentualen Reduktion Wegen des geringeren , Anwendungspotentials emissionsarmer Ausbringtechniken einen höheren Verlust als die Betriebe im Talgebiet. Am geringsten ist der Einkommensverlust auf den Betriebstypen mit Mast- oder Zuchtschweinehaltung im Talgebiet. Etwa den gleichen Verlauf zeigen -die Kosten des Milchviehbetriebes mit Anbindestall im Talgebiet. Wegen den tiefen Emissionen Stall-bereich und damit nur wenig abnehmenden N-Gehalten der Hofdünger fällt -die pro Mengen-einheit erreichbare Emissionsmihderung bei der Anwendung ähnlich hoch aus wie-beiden Schweinehaltungsbetrieben. Die Betridbe mit -Mutterkuhhaltung oder Rindviehmast verzeich-nen bei hohen Emissionsreduktioverzeich-nen, bei deverzeich-nen ein Abbau des Tierbestandes notwendig wird, vergleichsweise tiefe Verluste. Die grössten Verluste pro kg N treten im Talgebiet beim Milchviehbetrieb mit Boxeplaufstall auf. Auch im Berggebiet entstehen bei den Schweinehal-f tungsbetrieben die geringsten Verluste, und zumindest bei geringer Emissionsreduktion liegt der Milchviehbetrieb mit Anbindestall im selben Bereich: Mit zunehmender Reduktion steigt der Verlust dieses Betriebes aber stärker an, da ihni, im Gegensatz etwa zum Betrieb mit Boxen-laufstall, keine Ackerfläche vorgegeben wurde, so dass neben den fehlenden Möglichkeiten im Ställbereich auCh die Massnahmen bei der Hofdüngeranwendung stark eingeschränkt sind. Im Berggebiet weist auch der Mutterkuhhaltungsbetrieb hohe Verluste aus. Infolge der Vollweide im Sommer und des damit verbundenen geringen Hofdüngeranfalls sind, bei eingeschränkten Massnahmen im Bereich der Anwendung, bereits zu Beginn teurere Massnahmen notwendig.

Die einzelbetrieblichen Modellergebpisse zeigen, dass der Einkommensverlust bei einer bestimmten Emissionsreduktion je nach Betrieb oder Region unterschiedlich sein-kann. Eine kostengünstige Reduktion der Ammoniak-Emissionen erreichen ce Modellbetriebe vor allem"

durch Massnahmen bei der Fütterung und Hofdüngeranwendung.

50 Fr.

a) -a

30 Fr.

.0

20 Fr.

2

cn 10 Fr. - r_ co

Berggebiet:

- - a- - • Milchvieh-Boxenlaufstall

- - - • MilchVieh-Anbindestall r.

- - - • Schweinemast - - — - • Zucht, IP - - o- • Mutterkuhhaltung

Talgebiet:

- Milchvieh-BoxenlaufstaIl

—e— Milchvieh-Anbindestall - Schweinemast

Zucht, IP

—o— Rindviehmast

—o— Mutterkuhhaltung

. •

‚A ,0' . • ,

0

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Abb. 18. Einkommensverlust pro kg N bei verschiedenen Betriebstypen

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