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Übersicht über die im Modell berücksichtigten Massnahmen

Im Dokument Kosten der Emissions- minderung (Seite 50-55)

5 mil Acker

4.2.7 Übersicht über die im Modell berücksichtigten Massnahmen

In Tabelle 34 sind die im Modell berücksichtigten Massnahmen und deren Wirkungen auf die

,Ammoniak-Emissionen zusammengefasst. Angegeben sind für jede Massnahme die Emissio- Tabelle 34. Im Modell berücksichtigte Massnahmen und deren Reduktionswirkung

Bereich Massnahme Mittlere Emission (kg N) ,Emissions- reduktion

Folge- emission') Einheit .Rindvieh Schweine

Fütterung RindVieh (Bsp.: N'Anf -10 %) :1 Pl. 39,562) - 12,2 % Schweine (Bsp,: NA,,f-10 °/0) 1 Pl. - 6,992) 8,9 %

Aufstallung Cptimierter Schieber, 1 Pl. 18,213) - 5 % • 52%

Milchvieh + geneigter Boden 1 Pl. 18,21 - - 15% 52%

(Boxen- Schieber mit Sprayer 1 Pl. 18,21 ' - 20 % 52 % laufstall) + geneigter Boden 1 Pl. 18,21 - 30 % 52 % Fütterungsbuchten 1 F.21. 18,21 - 10 % ' 52 % Aufstallung • ,Buchtengestaltung 1 Pl. - 2,254) . . 25.% 52 %

Mast- Spülsystem . 1 Pl. . - 2,25 30 % 52 `)/0

schweine Schiebersystern 1 Pl. - 2,25 35 % ' 52 % '

Biowäscher 1 Pl. - 2,25 30 % 52 %

,Impulsarme Zuluftführung l'PI. - 2,25 . 20 % 52.%

Aufstallung Spülsystem 1 Pl. - 6,085) 23 % 52 %

'Zucht- SQhiebersystern 1 Pl. - 6,08 35 % 52%

schweine Red, Güllefleche im Kanal 1 Pl. - 6,08 30 % 52 %

Biowäscher , 1 PI'. - 6,08 30 % 52 %

Impulsarme Zuluftführung 1 Pl. - ' 6,08 20 % 52 % Lagerung Holzabdeckung 1 m2 . 1,286? 2,196) 90 % - 50 %

, ,Ströhhäcksel 1 m2 1,28 2,19 . 60 % 50 % -

:Anwendung Verdünnung 1:2 Winter 1 M3 0,567) '

1,017) 20% - . Verdünnung 1:2 Sommer 1 iT13* 0,56 1,01 20 ()/0- - Verdünnung 1:4 Sommer 1 m3 0,56 1,01 • 45 % - Einarbeiten (Mist) 1 t 0,608) 1,898): 40 c'/9 • -

Einarbeiten (Gülle) 1 M3 0,56 1,01 20 % -

Bodenlockerung 1 rn3 0,56 1,01' 20% - .

Schleppschlauch 1 m3 0,56 1,01 45 % -

Schleppschuh 1 rn3 0;56 1,01 ' 60 `)/0 -

Schlitzdrill ' - • 1 m3 0,56 ' 1,01 70 %• -.

Tiefe Injektion 1 m2 0,56 1,01 90 % -

Weitere • Ersatz‘von Harnstoffdüngern 1 kg N '0,155) 0,15 87 % - ) Anteil dereingesparten Emissionen, der in nachfolgenden Bereicheh verloren geht.

2) Gesamte Emissiönert am Beispiel eines Platzes beimMilchvieh-Anbindestall bzw. beim Mastschweinestall.

3) Bei einer'Milchleistung von 6185 kg/Kuh im Jahr 2002 (Talgebiet) fallen 22,5 m3 unverdünnte Gülle mit einem Gehalt von 5,251<g N/m3 an. Von diesem N-Anfall entweichen im Laufstall 15,4 % als NH3. ,

4) Jährlicher Gülleanfall 2 m3 pro Platz mit einem Gehalt von 7,5 kg N/m3; Emissi9n 15 % dieser N-AuSscheidung.

5) I Zuchtschweineplatz entspricht 2,7 Mastschweineplätzen.

6) Die Emissionen betragen pro m 2 und Tag 3,5 g N für Rindergülle und 6,0 g N für Schweinegülle (Menzi et al.

1997).

7) 1 : 1 verdünnte Rindviehgülle:19-Gehalt 2,25 kg/m3, davon 50 % löslich, Emission 50 %;

1:1 verdünnte Schweinegülle: N-Gehalt 3,0 kg/m3, davon 67% löslich, Emission 50% (IVIenziet al. 1997).

8) Rindvieh-Stapelmist: N-Gehalt 5 kg/t, davon 20 % löslich, Emission 60 %;

Rindvieh-Laufstallmist: N-behalt 5 kg/t, davon 30 °A) löslich, Emission 70 % (=1,05; nicht in Tabelle) Schweinemist:1\1-Gehalt 9 kg/t, davon 30 % löslich, Emission 70 % (Mertz' et al. 1997).

9) Bei der Düngung von 1 kg Harnstoff-N entweichen 15 % als NH3.

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nen, die ohne Durchführung der Massnahme bei mittleren Verhältnissen und Normgehalten , der Hofdünger auftreten, dazu die prozentuale Reduktion der Emissionen durch die

Mass-nahme sowie be2ogen auf diese Reduktion derjenige Anteil, der in den nachfolgenden Berei-chen infolge des erhöhten Verlustpotentials trotZdem als NH3 verlorengeht. Damit kann für eine einzelne Massnahme die Höhe der Emissionsreduktion berechnet werden. In den Modell-' rechnungen werden die KI-Gehalte der Hofdünder durch die getroffenen Massnahmen be-stimmt, so dass die Verluste der eingesparten Emissionen in nachfolgenden Bereichen direkt über die höheren N-Gehalte berücksichtigt werden:

Für die Massnahmen im' Bereich der Fütterung ist als Beispiel die Wirkung einer 10prozentigen Verringerung der N-Ausscheidungen aufgeführt. Ausgehend von den Norm-Emissionen eines Kuh- bzw. Mastschweineplatzes (vgl. Tabelle 11, S. 29): ist die Reduktion der gesamten Emissionen angegeben. Bei den übrigen Massnahmen beziehen sich die NH3-Emissionen auf den entsprechenden Bereich. So beträgt beim Milchvieh-Boxenlaufstall die Emission im Stallbereich im Jahr 2002 im Mittel 18,21 kg N pro, Kuh. Mit dem Einbau eines optimierten Schiebers (Zeitschaltuhr) kann diese Emission um 5 % reduziert werden. Wenn in den nachfol-genden Bereichen keine Massnehmen ergriffen werden, geht aber über die Hälfte der Ein-sparung wieder verloren.

Tabelle 35 enthält eine AbSchätzung der Emissionsreduktionen, welche durch die einzelnen Massnahmen maximal erreicht werden können. Zudem sind die dazugehörigen kalkulierten Kosten aufgeführt. Die Emissionireduktionen sind berechnet anhand der aus Tabelle 34 foldenden Reduktiön pro Einheit, multipliziert mit den im Jahr 2002 vorhandenen Einheiten gemäss hochgerechneten Modellresultaten. Sie beziehen sich auf die im Modell berücksichtig-ten Emissionen im Jahr 2002 (Rindvieh- und Schweinehaltung sowie Mineraldüngung). Diese betragen gemäss den hochgerechneten Modellergebnissen 42,4 kt N, wenn angenommen wird; dass keine Abnehme der N-Ausscheidungen im Vergleich zu den Richtwerten erfolgt (vgl., Tabelle 54, S: 84). Bezogen auf die gesamtschweizerischen Emissionen würden die berück-siOhtigten Emissionen im Jahr 2002 einem Anteil von etwa 73 % entsprechen, wenn die im Modell nicht berücksichtigten Emissionen im Vergleich zu 1994 unverändert bleiben. Die in der Tabelle aufgeführten Werte der maximalen Emissionsreduktionen müssen deshalb entspre-chend verringert werden, um die Beziehung zu den gesamtsChweizerischen Emissionen anzugeben. In der Tabelle sind sie in Klammern aufgeführt. Die hochgerechneten Kosten entsprechen den kalkulierten Kosten pro Einheit (im Fälle der Massnahmen im Steil bezogen auf mittlere Bestandesgrössen), multipliziert mit der Anzahl Einheiten. Sie beinhalten die

• jährlichen Kosten für die erforderlichen Maschinen und Einrichtungen, Betriebskosten zum Beispiel für Strom oder, Wasser, Lohnkosten und. Kosten der eigenen Arbeit. Nicht enthalten sind fixe Kosten vorhändener Maschinen (Traktoren, Druckfass),Änderungen im Mineraldün-gerbedarf und AusWirkungen einer Anpassung der Produktionsstruktur und des Nebenerwer-bes.

Für den Bereich:der Fütterung ist Emissionsreduktion angegeben, die ohne Kosten erreicht werden kann. Sie beträgt 4,7 % der im berücksichtigten Emissionen (oder 3,4 % der

..gesamtschweizerischen Emissionen). Im Bereich der Aufstallung können die gesamten Ernis- sionen nur geringfüdig reduziert werden, selbst wenn angenommen wird, dass die entspre-chende Massnahme in alle Ställe eingebaut wird. Beispielsweise werden mit einem Einbau

Tabelle 35. Maximale Emissionsreduktionen der einzelnen Massnahmen

Red. Güllefläche im Kenai

127 927 PI,

Anzahl Einheiten-gemäss hochgeredhneten Modellbetriebstypen fürdas Jahr 2002; dabei-beträgt das Verhältnis Rinder- zU Schweinegülle. bei der offenen Güllelagerung 79:21, bei der Anwendung

Angenommenes Anwendungspotential; im Stallbereich einfachheitshalber überall auf 100 % gesetzt.

Reduktion bei Ausschöpfung des .geschätzten AnWendungeotentials, bezogen auf die Emissionen der Bereithe Rindvieh, Schweine und Mineraldünger Jahr- 2002 (42,4 kt N, vgl. Tab. 54). In Klammern die maximale Re-duktion bezogen auf die gesamten Emissionen im Jahr 1994 (59 kt N).

.Reduktion der N-Ausscheidung ohne Kosten; gemäss hochgerechneten-Modellbetrieben.

Ohne Kosten für Zusätzlichen Platzbedarf; nur für Ställb mit bestehendem Vollspaltenboden (70 % der Ställe).

Ohne Kosten für züpätzlichen Güllelaüerraum.

Bezogen, auf den Verbr,auch von Hathstoffdüngerri im Modell für das Jahr 2002; .dieser beträgt infolge der Modelloptimierung und der Nichtberücksichtigung von, Intensivkultureri nur etwa die Hälfte des tatsächlidh zu erwartenden Verbrauchs im Jahr2002 sowie wegen der Extensivierung bis ins Jahr 2002 nur etwa einen Viertel des gesamtschweizerischen Verbrauchs im Jahr 1994.

2)

eines optimierten Schiebersystems in die Milchvieh-Boxenlaufställe die gesamten Emissionen nur um 0,1 % gesenkt, weil nur ein kleiner Teil aller Kühe im Laufstall gehalten wird. Dennoch entstehen, da von einem Einbau in bestehende Ställe ausgegangen wird, hohe Kosten. Der.

Güllelagerraum in den hochgerechneten Modellrechnungen liegt im Vergleich zu dem in der Landwirtschaftszählung 1990 ausgewiesenen Raum etwa 10. % höher. Entsprechend wären die angegebenen Emissionsreduktionen und Kosten leicht zu reduzieren.'

Bei den Massnahmen im Bereich der Hofdürigerenwendung •istinsbesöndere für die Gülte-verdünnung ein hoher Aufwand an eigener Arbeit erforderlich, der im Modell keinen t Einkom-mensverlust verursacht, wenn der Betrieb über genügend farnilieneigene Arbeitskräfte ver-fügt. Für die Mit-Einarbeitung ist angenommen, dass eine zusätzliche Arbeitskraft aufgeboten werden muss. Das Einarbeiten der Gülle und die Bodenlockerung vor der dülleanwendung verursachen keine zusätzlichen KOsten, wenn keine Lohnarbeitskraft benötigt wird und die E3Oderibearbeitung in jedem Fall erfolgt. Im Modell dagegen wird von entsprechenden Kosten ausgegangen (vgl. S. 42).

Die angegebene Emissionsreduktion beim vollständigen Ersatz von Harnstoffdüngern durcti Ammonbalpeter bezieht sich auf den gemäss Modellresultaten eingesetzten Harnstoffdünger.

Wegen der optimierten Düngung im Modell entspricht dieser Einsatz aber bereits im Jahr 1994 nur rund der Hälfte des gesamtschweizerisch ausgewiesenerrZukaufs. Unter der Annahme, dass die Modelloptirnierung auch für das Jahr 20Ö2 eine Halbierung des' in der Praxis erforder-lichen Bedarfs obewirkt hat, würde sich die in der Tabelle aufgeführte, maximale Emissions-reduktion ebens6 wie deren Kosten verdoppeln. Die Zahlen beziehen sich äuf die im Modell berücksichtigten Emissionen (bzw. in Klammern auf die gesamtschweizerischen Emissionen) im Jahr 2002. Aus den Modellrechnungen für 1994 und 2002 ergibt sich für das Jahr 2002 zudem eine Halbierung, des Mineraldüngerbedarfs wegen der starken Extensivierung des Pflanzenbaus. Für das Jahr 1994 wäre die maximale:Emissionsminderung durch den Verzicht auf Harnstoffdünger deshalb nodh höher (vgl. S. 48).

In Tabelle 36 sind unter denselben Annahmen wie in den beiden vorangehenden Tabellen die.

Kosten pro Einheit Emissionsreduktion aufgeführt. Als Ausnahme sind bei den Fütterungs-massnahmen nicht die kalkulierten Kosten angegeben, Sondern die Einkommensrückgänge, die für Beispiel-Modeilbetriebe ermittelt wurden, indem diesen Betrieben die N-Ausscheidun-gen zwangsweise gesenkt wurden (vgl. Tabelle 13, S. 31, bzw. Tabelle 15, S. 33). So sind im Einkommensverlust etwa Minderkosten durch eine Extensivierung des Futterbaus, aber auch indirekte Mehrkosten wie ein zusätzlicher Bedarf an Mirferaldüngern infolge der geringeren Hofdüngergehalte mitberüdksichtigt. Bei den baulichen Massnahmen im Stall Sind neben den K9sten bei einem Einbau in bestehende Gebäude in Klammern die Mehrkosten enthalten, die bei einem Neubau im Vergleich zu einem herkömmlichen Sysiern anfallen. In der letzten Spalte ist Zudem angegeben, ob die Massnahme in mindestens einer Modellösung vorkommt.

Einige Massnahmen werden vOn keinem der Betriebsty'pen ergriffen und erscheinen deshälb auch nicht in der Hochrechnung. Im Einzelfall kann es aber durchaus möglich sein, dass eine hier nicht ausgewählte Massnahme vorzuziehen wäre.

Im Bereich der Fütterung sind die Möglichkeiten zur Reduktion der Stickstoff-Ausscheidungen bei den Schweinen grösser als beim Rindvieh. Durch eine Verringerung der N-Ausscheidungen

Tabelle 36. Kosten der einzelnen Massnahmen pro Einheit Emissionsreduktion Emissionsminderung bei dinet Reduktion der N-Ausscheidurigen•ini Vergleich zu, den Normwerten nach FAP, RAC, FAG (1994) Lim 2,8'%.beinn Rindvieh bzw. 10% bei den SchWeinen (Reduktion, 'die bei den hochgerechneten Modellbetrieben im Jahr 2002 ohne Kostenfolgen umbesetzt wird).

2) Emissionsminderung bei einer Reduktion der N-Ausscheidungen um weitere 5 % bzw. 10 % (Hochge-rechnete Ergebnisse von Berechnungen mit einzelnen Betriebstypen, vgl. Tabellen 13 und 15).

Einkommensverlust.

4) In KlamMern Mehrkoten bei einem Neubau im Vergleich zum Neubau eines herkömmlichen Systems.

5) Einsparung eigener Arbeitszeit im Vergleich zur herkömmlichen Ausbririgung (grösseres Vakuumfass):

im Vergleich zu den Richtwerten werden die Ammoniak-Emissionen gemäss den Modell-resultäten für das Jahr 2002 um insgesamt 4,7 % gesenkt; ,ohne dass Mehrkosten entstehen.

Eine weitere, Optimierung. der Ration, zum Beispiel‚ durch speZielle Futtermittelzusätze oder rohproteinärrneres Rauhfutter, wirkt sich auf das Einkommen aus.

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Die Massnahmen im Stallbereich verursachen bei einem Einbau in bestehende Ställe ver-gleichsweise hohe Kosten pro Mengeneinheit Emissionsminderung. Im Falle von Neubauten sind die Mehrkosten teilweise deutlich tiefer. Die impulsarme Zuluftführupg in der Schweinehal-tung kann bei Neubauten sogar sohne zusätzliche Kosten integriert werden. Bei den meisten Massnahmen hängen die Kosten pro Platz von der Stallgrösse ab, so dass die Kosten pro kg verhinderte NH3 -Emission bei grösseren Ställen tiefer liegen.'

Im Dokument Kosten der Emissions- minderung (Seite 50-55)