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Mai kehrten die Reisenden nach Seitowka zu

Im Dokument DORPATER JAHRBÜCHER (Seite 141-146)

Rund um den tief ins Land hinein sich krümmenden Meerbusen, den man Bocche di Cattaro nennt, siebt steil

Am 15. Mai kehrten die Reisenden nach Seitowka zu

rück, wo sie nach zwei Tagen erst ankamen, weil sie ge­

gen den Strom schwimmen mufsten. Hier trennten sie sich, Herr Eversmann gegen Süden, seine beiden Regleiter nach Norden an der Achtuba, um sich später bei dem Winterla­

ger des Chan der Bukeewschen Horde zu vereinigen. Der erste zog sich längs dem Ufer des Kaspischen Meeres, wo nichts als Sandwüste und Sumpf. Er wurde von dem Bibio sanguinarius und den Culices hart mitgenommen, denn die Luft ist beständig mit ihnen angefüllt. Die' Kosakenpostcu sind hier in einer Entfernung von 3 0 bis 5 0 , ja die letzten sogar von 150 Werst. Die K o s a k e n , welche alle drei Jah­

re abgelöst werden, führen hier ein trauriges Leben. Ihre mit Schilfrohr gedeckten Wohnungen sind Taubenhäusern ähnlich, zu denen nach oben eine Treppe führt, auf der sie sich hineinbegeben, während sie ihre Kleidungsstücke wegen des Ungeziefers unten lassen.

b) Fortsetzung der Beschreibung der Cholera, von E v e n i u s , S. 75 — 90.

c) Fortsetzung der Beschreibung der Schmetterlinge, von E v e r s m a n n .

12) Colias (Myrmidone, Chrysoiheme, Ner ine, Hyale, Palaeno, Rhamni).

13) Hesperia (Malvarum T., Lavaterae H., Tessel-lum T., Jlveus T-, FritilTessel-lum T., Mveolus T., Tages T., Steropes T., Paniscus T., Sylvius T., Comma T,, Sylva-nus T., Linea T., Lineola T.).

N o v e m b e r - u n d D c c e m b e r h e f t .

1. a) Ueber die Vorrechte der Russischen und Polnischen gelehrten Anstalten.

b) Instruction für die Gehülfen des Inspectors der Stu­

denten der Kasanischen Universität.

c) Ueber die dem Prof. Dunajew ertheilte Gehaltszula­

ge für d i e Vorträge über Chemie und Metallurgie.

d) Uebergabe eines Capitals von 45,000 Rubeln von Seiten des Adels an das Pensaiscbe Gymnasium.

e) Anstellung des Hofraths Ponomarew, als Directors der Saratowschcn Schulen.

f) Entlassung des Directors der Orenburgischen Schu­

len Sawijalow.

2. a) Fortsetzung des Aufsatzes über die Cholera in Nischnijnowgorod, von E v e n i u s . S. 121—135.

b) Fortsetzung der Reisebeschreibung in das Orenbur-gische Gouvernement. S. 135 — 159.

Herr E v e r s m a n n zog jetzt weiter durch die Steppe.

^r giebt gröfstentheils nur die verschiedenen Orte an, durch

W el c h e er ging. W a s er sonst noch sagt, ist schon be­

kannt. Er sah auch Fasanen, welche die Kosaken Hähne

n en n e n . Die Reise von Astrachan an dem Ufer des Kaspi-P'schen Meeres unternahm e r , um die Mündung des Urals

*u erreichen. In Saratschik und Gurjew findet ein Tausch­

handel mit Kirgisen statt, mit dem sich K o s a k e n ,

Arme-^l e>" und Tataren besonders beschäftigen. A n dem Flüfschen Saratschik hat der Kosak Tolstow einen Fruchtgarten an­

gelegt, wofür er von dem hochseligen Kaiser Alexander be­

lohnt wurde.

Von hier aus gieng's nach Gurjew. Am 25. Mai fuhr

**• zu W a s s e r auf die Insel Bolschoi M o r s k o i ; auf dieser and er eine ungeheuere Menge V ö g e l , welche in

verschie-*nen Jangen Reihen auf ihren Nestern safsen, und über en Eie rn brüteten, z . H. Pelecanus Carbo, Ardea

cine-rea et alba, Platalea leueorodia, Larus cachinnans. Er beschreibt jetzt die Nester. D i e Platalea baut ihr Nest zwei

E» S zwei ein halb Fuf8, der Pelican drei Fufs hoch von der j ' d e ; die erstere legt vier Eier, und nicht zwei, wie P a l

-a« m Zoogr. Boss.-Asiat, sagt. Alle diese Vögel füttern

r* Jungen im N e s t e , bis sie fliegen können.

c) Ueber die vom Herrn K o w a l e w s k i j für die Uni-oersuät in Pekin gemachten Ankäufe.

Herr K o w a l e w s k i j , welcher in Irkutsk die Mogolischc Jprache erlernt, machte mit der Russischen Mission die

e' « e nach Pekin. Hier kaufte er theils in den

Buchhand-hingen Lu-li-tschin und Lnn-fu-sü, so wie in der Typogra­

phie des Pallastes sehr viele Schriften zu einem hilligen Preise, z. B. die Geschichte von China in Mandschurischer Sprache s. t. Tun-dsjän-gan-niu in zwölf grofsen Foliohän-den, Tibetische Wörterbücher, als Ncrcin-dalni, Danbnr-mi und Mili, Chai Bitschunay und andere von den Buddhisten geschätzte Tibetische Schriften in Mogolischer Sprache, auch das seltene Dordschi-dschotba in Tibetsicher, Mand­

schurischer und Chinesischer Sprache.

Für die Mandschu-Litteratur gewann er noch aufser der oben erwähnten Geschichte Chinas:

1 ) Die Geschichte der drei Beiche Schu, W c i , U , in welche China vom Jahre 189 — 265 nach Christi Geburt ge-thcilt war.

2) Mannscript der Regierung Lu's, vom Confticins ge­

ordnet, welche in chronologischer Erzählung die Thaten der Kaiser während 242 Jahren enthält.

3) Geschichte der Eroberung der Dschungarei und des östlichen Turkestan.

4) Reise Tulichan's zu dem Chane der Kalmücken Ajuk durch die Mongolei und Rufsland.

5) Vollständiges Gesetzbuch aller Pekinschen Ministe­

rien in 24 Bänden.

6) Vollständige Sammlung der Befehle und Belehrungen der Kaiser der Mandschu-Dynastie bis Zjän-Lun (60 Bände), welche eine sehr genaue Kennlnifs über die Thätigkeit der Mandschu in China und ihre Verhandlungen mit den Aus­

ländern ertheilen kann.

Aufserdem noch viele Schriften, welche auf die Moral­

philosophie, die Beligionsgebrätiche der Schamanen, auf classische W e r k e , Regierung, Verwaltung, Privatleben und schöne Künste Bezug haben.

An Mongolischen Schriften erstand er aufser Wörterbü­

chern, medicinischen, astronomischen Schriften und Gesetz­

büchern:

1 ) Sechs der zwölf Ahtheilungen des Gandschur und andere, welche nicht nur die Glaubensdogmcn, sonder"

auch die Geschichte des Buddhism mit den Schattirungefl desselben in Tibet und China aufhellen.

2) Biographie der berühmtesten Gefährten des Buddh»

und Anderer.

3) Ein geographisch -historisches Wörterbuch (von dem bis jetzt nur ein Exemplar in Europa heknnni) in Chinesi­

scher, Tibetischer, Mogolischer, Mandschurischer, Kaltnü-kischer und Tatarischer Sprache, herausgegehen auf na­

mentlichen Bcfel des Kaisers während der 2S Jahre der Regierungen Zjän-Lun's, Norvu- Irengwi u. n.

4) Geschichte der Jumschen Dynastie, die einst auf dem Throne Chinas safs, übersetzt aus dem Chinesischen.

In Chinesischer Sprache:

1) Geographische Beschreibung Chinas mit Karten, her­

ausgegeben während der Regierung Dzjä-Zin's.

2) Neueste Beschreibung der Bucharei mit Karlen, her­

ausgegeben während der jetzigen Regierung Dao - Tschnnn.

3) Geschichte der Mingschcn Dynastie.

4) Beschreibung Scheche mit Kupfern, allgemeine The­

rapie, so wie über die Hautkrankheiten.

Dies sind die wichtigsten W e r k e , welche Herr

Kowa-l eWskij gekauft hat; er behält es sich vor, nach seiner

"er Rückkehr sowohl diese, als auch die übrigen zu be­

schreiben.

d) Der natürliche Barometer der Einwohner des Dor-fes Teri in Sapojen.

e) Erscheinungen, welche man auf den grofsen Arne-Manischen Seen bemerkt hat.

Beides bekannte Artikel.

J a h r g a n g 1 8 3 2 .

Von diesem sind bis jetzt erst zwei Hefte erschienen.

J a n u a r h e f t .

a) Verordnung, dafs von jetzt an die Angelegenheiten der Gymnasien durch eigends dazu bestimmte Conseils re­

giert werden sollen, welche die Lehrer unter dem Vorsitze des Directors bilden.

b) Weil die lues venerea in dem Orenburgischen Gou­

vernement unter den Muhnmmedanern so sehr um sich ge­

griffen hat, so sollen auf Allerhöchsten Befehl, zufolge Vor­

stellung des dortigen Kriegsgouverneurs, Grafen Suchtelen,

•lünglingp aus Acn Mestschereken, Baschkiren und Tataren,

"ach vorhergegangener Vorbereitung im Gymnasium, medi-e'nische und orientalische Vorlesungen hören, damit sie spä­

terhin selbst ihren Glaubensgenossen hülfreichc Hand zur Heilung dies Uebcls leisten können.

2. B) Kurze Auaeinandersetzung der Methoden, die Ab­

hängigkeit der verschiedenen Seiten der Krystallisationen aufzufinden, so wie über den Werth der krystallographi-schen oder uufsern Kennzeichen, vom Cand. A. Pokrows­

kij, S. 1 — 3 6 .

b) Meinungen über die Cholera, vom Stabsarzte Glas-SOTJ, S. 37 — 59.

c) Statistische Nachrichten über die Kreisstadt Saransi im Gouvernement Pensa für dag Jahr i83t.

Der Name einer Stadt gehörte früher dem Städtchen Atcmar, gegen O. 15 Werst jetzt gelegen, bis zur Regie­

rung des Zaren Alexei Michailowitsch. Saransk erhielt den Namen einer Stadt zur Zeit desselben Fürsten, der auf seiner Durchreise durch Atemar fand, dafs die Stadt kein gutes Wasser habe, und deswegen das besser gelegene Saransk zur Stadt erhob. Die Saranga thcilt die Stadt in zwei Theile, und die vorbeifliefsende Insar hat gutes Wasser und gewährt der Stadt wegen der an derselben erbauten Mühlen grofse Vortheile.

Saransk hatte anfangs wie Atemar eine hölzerne Mauer mit Thürmen und Festungswerken. Dort sind 2 Kathedralen, 7 Pfarr- und 2 Kirchhofskirchen, ein von einer steinernen Mauer umgebenes Mönchskloster 3ter Klasse nebst 2 Kathe­

dralen und vielen Zellen. Die Stadt hat viele bedeutende Gebäude, eine Blaufärberei, eine Wachsbleicherei, 3 Licht-ziehereien, 24 hölzerne und 10 steinerne Lederfabriken (auf denen für 450,000 Rbl. Leder jährlich verarbeitet wird, das man nach Moskau, Astrachan, Riasan und in das Land der Doni­

schen Kosaken ausführt), 64 hölzerne Schmieden, 24 Fleisch­

buden, 6 Schlachthäuser, 18 Salzambaren, 8 steinerne und 4 hölzerne Malzdarren, 22 Ziegelbrennereien, 1 Bierbrauerei.

Zweimal in der Woche ist Markttag, wo besonders ein bedeutender Handel mit Leinöl und Vieh getrieben wird.

Jahrmarkt ist einmal im Jahre vom 15. bis 25. August.

Sie hat 2 0 steinerne und 1390 hölzerne Häuser, 8750 Einwohner (4717 männlichen und 4033 weiblichen Geschlechts).

Die Stadteinkünfte heliefen sich im Jahre 1831, auf 10,800 Rubel. Aufserdem besitzt sie ein beim Collegio der allgc*

meinen Fürsorge in Pensa belegtes Capital von 29,373 Rub.

38 Kop.

Der Boden des Kreises besteht gröfstentheils aus

schwär-zer Erde. Im Kreise selbst sind 4 Tuchfabriken, welche jährlich gegen 50,000 Arschin Soldatentuch liefern, und seit dem Jahre 1830 a u f dem dem Herrn Rimskij-Korfsakow Zugehörigen Gute Archangelsk Golizin eine Runkelrübenzu-ckcrsiederei. Auf den der Gräfin Laval zugehörigen Gütern Napoln und Podlesnich-Wjäs sind 4 Seifensiedereien, welche jährlich mehr als 40,000 Pud Seife liefern.

Die Einwohnerzahl im ganzen Kreise beläuft sich anf

*lj494 Personen männlichen und 43,931 weiblichen Geschlechts.

Im Kreise sind aufserdem:

steinerne Pfarrkirchen 21, hölzerne Pfarrkirchen 4 3 , Klöster wöchentliche Märkte 4 , alljährliche Märkte 3 ,

Gebiets-r egierungen 4 .

d) Fortsetzung der vom Prof. E v e r s m a n n im Jahre

4$*9 unternommenen Reise, S. 70 — 79.

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