5.1 Erhaltungs- und Entwicklungsziele für die FFH-Lebensraumtypen
5.1.8 Magere Flachlandmähwiesen [6510]
E r h a l t u n g s z i e l e :
• Erhaltung von mäßig nährstoffarmen bis mäßig nährstoffreichen sowie mäßig trocke-nen bis mäßig feuchten Standorten, insbesondere mit historisch altem Grünland in planarer bis submontaner Lage
• Erhaltung einer mehrschichtigen, durch eine Unter-, Mittel- und Obergrasschicht ge-prägten Vegetationsstruktur und einer lebensraumtypischen Artenausstattung, insbe-sondere mit Arten der Tal-Fettwiesen, planaren und submontanen Glatthafer-Wiesen (Arrhenatherion eleatioris) und einem hohen Anteil an Magerkeitszeigern
• Erhaltung einer bestandsfördernden, extensiven Bewirtschaftung, auch im Hinblick auf die Vermeidung von Einträgen, insbesondere von Nährstoffen
E n t w i c k l u n g s z i e l e :
• Entwicklung eines mindestens guten Erhaltungszustands der aktuell durchschnittlich (C) erhaltenen Mähwiesen-Bestände
• Entwicklung von möglichst im Verbund mit LRT-Flächen gelegenen, geeigneten Mäh-wiesen, die aktuell die LRT-Kriterien nicht erfüllen, jedoch für eine Ausmagerung ge-eignet sind
5.1.9 Kalktuffquellen [*7220]
E r h a l t u n g s z i e l e :
• Erhaltung der natürlichen oder naturnahen Geländemorphologie mit charakteris-tischen Strukturen, wie moosreiche Sinterstufen und -terrassen
• Erhaltung der für den Lebensraumtyp günstigen Standortbedingungen wie natürliche Dynamik der Tuffbildung, hydrologische und hydrochemische Verhältnisse
• Erhaltung der lebensraumtypischen Artenausstattung, insbesondere mit Arten der Kalkquellfluren (Cratoneurion commutati)
• Erhaltung der naturnahen und störungsarmen Umgebung, insbesondere auch im Hin-blick auf den Schutz vor Wegebau sowie land- und forstwirtschaftlicher Nutzung E n t w i c k l u n g s z i e l e :
• Verbesserung des Arteninventars im Umfeld der Quellbereiche
5.1.10 Kalkreiche Niedermoore [7230]
E r h a l t u n g s z i e l e :
• Erhaltung von offenen, gehölzfreien Nass-, Anmoor- und Moorgleyen sowie Nieder-mooren
• Erhaltung der kalkreichen oder zumindest basenreichen, feuchten bis nassen und nährstoffarmen bis mäßig nährstoffreichen Standortverhältnisse
• Erhaltung des standorttypischen Wasserregimes, auch im Hinblick auf die Vermei-dung von Entwässerung
• Erhaltung einer lebensraumtypischen Vegetationsstruktur und Artenausstattung, ins-besondere mit Arten der Davallseggen-gesellschaften (Caricion davallianae) und des Herzblatt-Braunseggensumpfs (Parnassio-Caricetum fuscae)
• Erhaltung einer bestandsfördernden, extensiven Bewirtschaftung oder Pflege E n t w i c k l u n g s z i e l e :
• Schwächung wüchsiger Konkurrenzpflanzen (z. B. Großseggen)
• Anpassung des Wasserhaushalts an diesbezüglich defizitären Stellen
5.1.11 Kalkschutthalden [*8160]
E r h a l t u n g s z i e l e :
• Erhaltung der Geländemorphologie mit offenen, natürlichen und naturnahen Kalk- und Mergelschutthalden
• Erhaltung der natürlichen dynamischen Standortverhältnisse mit geringer Bodenbil-dung
• Erhaltung der lebensraumtypischen Vegetationsstruktur und Artenausstattung, insbe-sondere mit Arten der Montanen Kalkschuttfluren (Stipetalia calamagrostis) oder charakteristischen Moos- und Flechtengesellschaften, auch im Hinblick auf den Schutz vor Trittbelastungen
E n t w i c k l u n g s z i e l e :
• Verbesserung des Freiflächenklimas durch lichte Gestaltung der umgebenden Wald-bestände
5.1.12 Kalkfelsen mit Felsspaltenvegetation [8210]
E r h a l t u n g s z i e l e :
• Erhaltung der Kalk-, Basalt- und Dolomitfelsen mit vielfältigen Felsstrukturen, insbe-sondere Felsspalten
• Erhaltung der besonnten bis beschatteten, trockenen bis frischen Standortverhält-nisse mit geringer Bodenbildung
• Erhaltung der lebensraumtypischen Vegetationsstruktur und Artenausstattung, insbe-sondere mit Arten der Kalkfelsspalten und Mörtelfugen-Gesellschaften (Potentilletalia caulescentis) oder charakteristischen Moos- und Flechtengesellschaften, auch im Hinblick auf den Schutz vor Trittbelastungen
E n t w i c k l u n g s z i e l e :
• Förderung einer gesellschaftstypischen Baumartenzusammensetzung um die bereiche in Form des Buchen-Trauben-Eichenwaldes auf trockenen Block- und Fels-hängen
5.1.13 Höhlen und Balmen [8310]
E r h a l t u n g s z i e l e :
• Erhaltung der Höhlen und Balmen einschließlich ihrer Höhlengewässer
• Erhaltung der charakteristischen Standortbedingungen wie natürliche Licht- und weit-gehend konstante Temperatur- und Luftfeuchteverhältnisse
• Erhaltung der lebensraumtypischen Artenausstattung, insbesondere mit Arten der Schafkraut-Balmengesellschaft (Sisymbrio-Asperuginetum) im Höhleneingangsbe-reich, auch im Hinblick auf den Schutz vor Trittbelastungen und Freizeitnutzungen E n t w i c k l u n g s z i e l e :
• Es sind keine Entwicklungsziele angegeben
5.1.14 Waldmeister-Buchenwälder [9130]
E r h a l t u n g s z i e l e :
• Erhaltung der frischen bis mäßig trockenen, basenreichen bis oberflächlich entkalkten Standorte
• Erhaltung einer lebensraumtypischen Artenausstattung, insbesondere mit Arten des Waldgersten-Buchenwaldes oder Kalk-Buchenwaldes frischer Standorte (Hordelymo-Fagetum), der Fiederzahnwurz-Buchen- und Tannen-Buchenwälder (Dentario hepta-phylli-Fagetum), Alpenheckenkirschen-Buchen- und -Tannen-Buchenwälder (Loni-cero alpingenae-Fagetum), Artenarmen Waldmeister-Buchen- und Buchen-wälder (Galio odorati-Fagetum) und des Quirlblattzahnwurz-Buchen- und -Tannen-Buchenwaldes (Dentario enneaphylli-Fagetum), mit buchendominierter Baumarten-zusammensetzung und einer artenreichen Krautschicht
• Erhaltung von lebensraumtypischen Habitatstrukturen mit verschiedenen Alterspha-sen sowie des Anteils an Totholz und Habitatbäumen unter Berücksichtigung der natürlichen Entwicklungsdynamik
E n t w i c k l u n g s z i e l e :
• Förderung einer natürlichen Baumartenzusammensetzung, besonders im Bereich der seltenen naturnahen Waldgesellschaft „Waldgersten-Buchenwald“
5.1.15 Orchideen-Buchenwälder [9150]
E r h a l t u n g s z i e l e :
• Erhaltung der natürlichen Standortverhältnisse mäßig trockener bis trockener, skelett-reicher Kalkstandorte
• Erhaltung einer lebensraumtypischen Artenausstattung, insbesondere mit Arten des Seggen-Buchenwaldes, Orchideen-Buchenwaldes oder wärmeliebenden Kalk-Buchenwaldes trockener Standorte (Carici-Fagetum) und des Blaugras-Buchen-waldes, Steilhang-Buchenwaldes oder Fels- und Mergelhang-Buchenwaldes (Ses-lerio-Fagetum) sowie einer wärmeliebenden Strauch- und Krautschicht
• Erhaltung von lebensraumtypischen Habitatstrukturen mit verschiedenen Alterspha-sen sowie des Anteils an Totholz und Habitatbäumen unter Berücksichtigung der natürlichen Entwicklungsdynamik
E n t w i c k l u n g s z i e l e :
• Es werden keine Entwicklungsziele angegeben
5.1.16 Schlucht- und Hangmischwälder [*9180]
E r h a l t u n g s z i e l e :
• Erhaltung der natürlichen Erhaltung der natürlichen Standortverhältnisse insbeson-dere des standorttypischen Wasserhaushalts und der Geländemorphologie, ein-schließlich der Vermeidung von Einträgen, insbesondere von Kalk
• Erhaltung des topografisch beeinflussten, dynamischen Mosaiks an unterschiedlich lichten Sukzessionsstadien
• Erhaltung einer in Abhängigkeit von unterschiedlichen Standortverhältnissen wech-selnden lebensraumtypischen Artenausstattung, insbesondere mit Arten des Linden-Ulmen-Ahorn-Waldes oder Eschen-Ahorn-Steinschutthangwaldes (Fraxino-Aceretum pseudoplatani), Hochstauden-Bergahorn- oder Ulmen-Ahorn-Waldes (Ulmo glabrae-Aceretum pseudoplatani), Eschen-Misch- oder Ahorn-Eschen-Waldes (Adoxo mo-schatellinae-Aceretum), Drahtschmielen-Sommerlinden-Waldes auf Silikat-Block-halden und -SteinschuttSilikat-Block-halden (Querco petraeae-Tilietum platyphylli) und Draht-schmielen-Bergahorn-Waldes (Deschampsia flexuosa-Acer pseudoplatanus-Gesell-schaft) sowie einer artenreichen Krautschicht
• Erhaltung von lebensraumtypischen Habitatstrukturen mit verschiedenen Alterspha-sen sowie des Anteils an Totholz und Habitatbäumen unter Berücksichtigung der natürlichen Entwicklungsdynamik
E n t w i c k l u n g s z i e l e :
• Es werden keine Entwicklungsziele angegeben
5.1.17 Auenwälder mit Erle, Esche, Weide [*91E0]
E r h a l t u n g s z i e l e :
• Erhaltung der natürlichen Standortverhältnisse, insbesondere des standorttypischen Wasserhaushalts mit Durchsickerung oder regelmäßiger Überflutung einschließlich der Vermeidung von Einträgen, insbesondere von Kalk
• Erhaltung einer in Abhängigkeit von unterschiedlichen Standortverhältnissen wech-selnden lebensraumtypischen Artenausstattung, insbesondere mit Arten des Grau-erlen-Auwaldes (Alnetum incanae), Riesenschachtelhalm-Eschenwaldes (Equiseto telmatejae-Fraxinetum), Schwarzerlen-Eschen-Auwaldes (Pruno-Fraxinetum), Hain-mieren-Schwarzerlen-Auwaldes (Stellario nemorum-Alnetum glutinosae), Johannis-beer-Eschen-Auwaldes (Ribeso sylvestris-Fraxinetum), Bruchweiden-Auwaldes (Sali-cetum fragilis), Silberweiden-Auwaldes (Sali(Sali-cetum albae), Uferweiden- und Mandel-weidengebüsches (Salicetum triandrae), PurpurMandel-weidengebüsches (Salix
purpurea-Gesellschaft) und Lorbeerweiden-Gebüsches und der Lorbeerweiden-Birkenbrüche (Salicetum pentandro-cinereae) sowie einer lebensraumtypischen Krautschicht
• Erhaltung von lebensraumtypischen Habitatstrukturen mit verschiedenen Entwick-lungs- oder Altersphasen sowie des Anteils an Totholz und Habitatbäumen unter Be-rücksichtigung der natürlichen Entwicklungsdynamik
E n t w i c k l u n g s z i e l e :
• Förderung einer lebensraumtypischen Baumartenzusammensetzung in Form einer vielfältigen und strukturreichen auentypischen Begleitvegetation entlang der Bäche und Quellen
• Förderung einer lebensraumtypischen Artenzusammensetzung der Krautschicht
• Vermeidung bzw. Reduktion der Eutrophierung durch Nährstoffeinträge von außen
5.1.18 Steppen-Kiefernwälder [91U0]
E r h a l t u n g s z i e l e :
• Erhaltung der naturnahen Standortverhältnisse, insbesondere der trockenen Kalk-standorte und kalkhaltigen SandKalk-standorte
• Erhaltung einer lebensraumtypischen Artenausstattung, insbesondere mit Arten des Geißklee-Kiefernwaldes (Cytiso nigricantis-Pinetum), Scheidenkronwicken-Kiefern-waldes (Coronillo-Pinetum) und Subkontinentalen Wintergrün-Waldkiefern-Steppen-waldes (Pyrolo-Pinetum) sowie einer lebensraumtypischen Krautschicht
• Erhaltung von lebensraumtypischen sehr lückigen Habitatstrukturen mit einzelnen Kiefern sowie des Anteils an Totholz und Habitatbäumen
• Erhaltung einer bestandsfördernden Pflege E n t w i c k l u n g s z i e l e :
• Es werden keine Entwicklungsziele angegeben.