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ENERGY STAR

3.2.9 Arbeitsabläufe / Prozesse (Musterzyklen) 14

3.2.14.2 Mögliche Umsetzung

In der Übersicht ist schnell ersichtlich welche Massnahmen (Empfehlungen und Möglichkeiten) zu den Len-kungs- und Steuerungsmassnahmen, umgesetzt werden könnten und welche eher nicht. In der Zusammen-stellung ist auch ersichtlich welche Variante der Umsetzung durch die ENAK empfohlen wird.

Es ist ersichtlich, dass einzelne Möglichkeiten mehr Sparpotential aufweisen als Empfehlungen. Ob es sich um eine Empfehlung oder nur um eine Möglichkeit handelt, erfolgt bei der Bewertung auch aus Sicht der heutigen marktwirtschaftlichen und technischen Gegebenheiten. Die Empfehlungen und Möglichkeiten sind nachstehend nach ihrem Einsparpotential der Reihe nach aufgelistet.

Möglichkeiten/

(Produktionsplanung) - empfohlen

267 MWh/a - - - -

Diagramm 4: Bratpfannen Vergleich bezüglich Geräte Mehrkosten

energieschweiz.ch 57

Tabelle 19 Bratpfannen mögliche Umsetzung

3.2.14.3 Beschreibungen und Begründungen zur Umsetzung

Bei den nachstehenden Beschreibungen sind die Einschätzungen der ENAK genauer beschrieben.

Empfehlung (E1): Isolation der Geräte

- Eine bessere Isolation bei den Geräten würde eine im Verhältnis zu den eher geringen Mehrkosten eine enorme Energieeffizienz hervorrufen. Die Möglichkeiten zur Isolation, respektive zu einer besseren Isolation sind bei diesem Gerätetyp relativ einfach gege-ben. Massgebend ist die Qualität der eingesetzten Isolationsmaterialien. Zu welcher Energieeinsparung die entsprechend verbaute Isolation bei den verschiedenen Geräte-typen führen würde ist sehr aufwendig zu ermitteln. Detaillierte Untersuchungen dazu gibt es aktuell keine.

- Bei der ENAK werden die entsprechend verbauten Isolationsmaterial bei den Testkrite-rien erfasst.

- Durch die Förderung von besser isolierten Geräten könnte auf diesen Sachverhalt hin-gewiesen werden. Dies würde bei den Käufern den Fokus auf besser isolierte Geräte verstärken. Ansonsten sind bei einer Anschaffung die Merkmale einer Isolation kaum ein Entscheidungskriterium.

- Die Isolationswerte hätten zwar einen direkten Einfluss auf die Energieetikette, jedoch ein schneller Effekt aus der Massnahme wäre nicht zu erwarten.

- Mindestvorgaben könnten erst nach einer eingehenden Untersuchung der Isolations-technischen Rahmenbedingungen genau definiert werden. Dies wird aus zeitlichen Gründen erst zu einer späteren Wirksamkeit der Massnahme führen.

Das prospektive Einsparpotential beträgt rund 699 MWh pro Jahr.

Möglichkeit (M2): Steuerung Energieintelligent

- Gemäss der Auflistung der Energieeffizienz wäre der Einsatz einer energieintelligenten Gerätesteuerung sinnvoll.

- Zu einer Empfehlung reicht es nicht, da die zur Steuerung erforderlichen Zusatzinstalla-tionen am Gerät für massgebende Mehrkosten sorgen würden und eine solche Steue-rung auf dem Markt noch nicht erhältlich ist.

- Bei einer Steuerung, welche Fehlmanipulationen (energiebezogen) am Gerät verhin-dern und den Benutzer bei den einzelnen Arbeitsprozessen unterstützen würde, sollte eine entsprechende Förderung als sinnvoll betrachtet werden. Dies insbesondere we-gen den sich nicht durch Energieeinsparung rechnenden Mehrinvestitionen.

energieschweiz.ch 58 - In einem späteren Zeitpunkt könnte eine Energieetikette dazu weiter Einfluss nehmen

und solche Steuerungen bevorzugen.

Das prospektive Einsparpotential beträgt rund 641 MWh pro Jahr.

Möglichkeit (M3): Produktionsplanung

- Eine gute Produktionsplanung ist für einen Energieeffizienten Einsatz der Geräte von zentraler Bedeutung. Gerade längere ungenutzte Standzeiten verursachen einen unnö-tig hohen Energiebedarf. Auch der Einsatz von grossen Geräten bei kleinen Chargen führt zu einem Energie Überbedarf. Eine Schulung mit dem Fokus auf eine Gerätespe-zifische Einsatzplanung würde den Energiebedarf zwar nicht markant, aber zu einem günstigen Preis reduzieren. Denn eine gute Produktionsplanung würde sich auch positiv auf weitere Küchengeräte auswirken.

- Eine Planung und Abstimmung von Produktionszeiten und –Abläufen müssen aber auf das entsprechende Gerät erfolgen, um somit dessen Potential voll ausnutzen zu kön-nen. Ohne Förderung würden die entsprechenden Schulungen in Gastronomiebetrieben kaum mit der Belegschaft umgesetzt werden.

Das prospektive Einsparpotential beträgt rund 267 MWh pro Jahr.

Empfehlung (E2): Schulung

- Grundsätzlich ist eine regelmässige Schulung der Mitarbeiter, die die Geräte regelmäs-sig bedienen, ein wichtiger Teil zur Energieeffizienz. Da eine Schulung verhältnismäsregelmäs-sig nur geringe Kosten auf das Gerät verursachen und aber in der Praxis selten bis nie umgesetzt werden, unbedingt sinnvoll zu Fördern.

Das prospektive Einsparpotential beträgt rund 116 MWh pro Jahr.

Möglichkeit (M1): WRG

- Bei einer Bratpfanne kann zwar auch Wasser erhitzt werden, jedoch gilt dies nicht als Kernprozess bei diesem Gerät. Trotzdem könnte bei einer Installation einer Wärmerück-gewinnungsanlage für die Küchengeräte die Abwärme genutzt werden. Dies macht je-doch nur Sinn, wenn mehrere Kochkessel oder Druckgarbraisièren in Betrieb zur An-wendung kommen.

- Die Ausrüstung der Küche mit einer solchen Anlage sollte aber in Zusammenhang mit weiteren Grosskochgeräten gefördert werden. Dies insbesondere, weil die Kosten be-zogen auf ein Gerät im Verhältnis sehr teuer zu stehen kommen und bei diesem Gerät die effektiv zurückgewonnene Energie eher klein ausfallen würde.

- Auf einer Energieetikette vom einzelnen Gerät wäre ein solches System nicht ersichtlich, da die Energieeffizienz über die gesamte Küche anfallen würde.

Das prospektive Einsparpotential beträgt rund 80 MWh pro Jahr.

energieschweiz.ch 59 Empfehlung (E3): Standby/Hauptschalter

- Aktuell kommen immer mehr Geräte mit elektronischer Steuerung zur Anwendung.

Diese sind für den Gastronomen wesentlich komfortabler in der Handhabung. Bei diesen Geräten wird oft nicht berücksichtigt, dass diese Elektronik, sofern nicht vom Netz ge-trennt, einen Standby-Verbrauch aufweisen. Mit einem Hauptschalter, welcher auch be-tätigt wird, kann dieses Problem einfach gelöst werden. Die Kombination von elektroni-scher Steuerung und einem Hauptschalter sollte deshalb gefördert werden.

- Geräte welche einen sehr geringen, oder eben durch einen Hauptschalter gar keine Standby-Leistung mehr aufweisen, sollten gefördert werden. Denn gerade durch den Einsatz eines Touch-Panels wird oft auf einen Hauptschalter verzichtet oder er wird nicht offensichtlich am Gerät installiert.

- Des Weiteren sollten dazu aber auch Mindestvorgaben wie die Ökodesign-Anforderun-gen, gemäss der EU-Verordnung zu an den "Stromverbrauch elektrischer und elektro-nischer Haushalts- und Bürogeräte im Bereitschafts- und im Aus-Zustand"16, geprüft und in einem verhältnismässig ähnlichen Rahmen, umgesetzt werden.

- Bei einer vorhandenen Energieetikette würden die Angaben zum Standby-Verbrauch sicher Wirkung zeigen. Dies wäre jedoch nur eine Ergänzung und nur neben dem Ver-brauch für den Normalbetrieb relevant.

Das prospektive Einsparpotential beträgt rund 9 MWh pro Jahr.

16 VERORDNUNG (EU) Nr. 801/2013 DER KOMMISSION vom 22. August 2013 zur Änderung der Verordnung (EG) Nr. 1275/2008 im Hinblick auf die Festlegung von Ökode-sign-Anforderungen an den Stromverbrauch elektrischer und elektronischer Haushalts- und Bürogeräte im Bereitschafts- und im Aus-Zustand.

energieschweiz.ch 60 3.2.14.4 ENAK-Gerätedaten zu "Bratpfannen"

In der nachfolgenden Tabelle sind alle Geräte, welche aktuell in der ENAK Datenbank gelistet sind, aufge-führt.

Enthaltene Geräte

Typ Hersteller/

Liefe-rant

Version Inhalt Geräteart- Bratpfanne

FET 060 E Electrolux

Pro-fessional AG 60 L Kipp Elektro 68 x 55 cm 15.8 cm

Tabelle 20 Bratpfannen ENAK-Tech Datenbank

energieschweiz.ch 61 3.3 Gerät 3 „Druckgarbraisière“

3.3.1 Beschreibung / Anwendung / Einsatzgebiet

Druckgarbraisièren sind multifunktionale Kochgeräte. Sie dienen in gewerblichen Küchen der Zubereitung grosser Mengen von Fleisch, Fisch und Beilagen aller Art. Sie eigenen sich zum Anbraten, Braten, Schmo-ren, Rösten, Herstellen von Saucen, SautieSchmo-ren, PochieSchmo-ren, Dämpfen, Druckdämpfen, Sieden, Dünsten, Braisieren, Kochen und Druckkochen diverser Gerichte. Druckgarbraisièren mit kleiner Füllmenge und ho-hem Pfannenrand können auch zum Frittieren verwendet werden. Die Geräte kommen im Produktionsbe-reich von Grossküchen zum Einsatz (nicht im Front-Cooking).

Druckgarbraisièren sind in diversen Ausführungen erhältlich, dazu zählen:

- Typ: nicht kippbare oder kippbare Ausführung (Motor- oder Handkurbel) - Grösse der Bratfläche: 1/1 GN – 3/1 GN

- Füllmenge: 25 – 170 Liter

- Betriebsart: Elektrisch oder gasbeheizt (siehe Kapitel 3.3.7 Energieträger bei diesem Gerät)

- Montageart: Bodenmontage, Wandmontage, fahrbare Ausführung, Tischgeräte Gängige Grössen

Grösse 2 x 25 L 60 - 90 L 100 L 150 L

Ø Anschlusswert (kW) ca. 24 ca. 23 ca. 26 ca. 35

Tabelle 21 Druckgarbraisière gängige Grössen

Druckgarbraisièren können sowohl als Kipp- oder Standgeräte hergestellt werden. Geräte ohne Kippfunk-tion (Tischgeräte ausgenommen) verfügen über einen Auslaufhahn, der an der Vorderseite der Druckgarb-raisière montiert wird.

In der Regel werden die Geräte aus Edelstahl gefertigt. Damit der Druck im Garraum aufgebaut werden kann, muss der Deckel des Gerätes, je nach Herstellerangaben, fest verschlossen werden. Da die Geräte beim Kochen (v.a. beim Öffnen des Deckels) grosse Mengen an Dampf abgeben, muss sichergestellt wer-den, dass die Küche über eine genügend grosse Lüftungsanlage verfügt.

Abbildung 14: Druckgarbraisière fahrbar Abbildung 15: Kipp-Druckgarbraisière, gasbeheizt

energieschweiz.ch 62 3.3.2 Gerätespezifische Vorgaben