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lungen mit dem Schleier des unauflösbaren Geheimnisses verhüllen konnte, und nur seinem Gewissen Rechenschaft

Im Dokument Das Inland Eine Wochenschrift (Seite 37-40)

abzulegen hatte. Dennoch bestand er muchig den Kampf

und siegte. Aber nicht bloß eigene Handlungen des Unrechts

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unterließ er. — Er sah auch nicht ruhig zu, wenn er dem fremden Unrecht steuern konnte, ließ nicht geschehen, was nicht von ihm auszugehen brauchte, vielmehr trat er auch in solchen Fällen gegen mächtige Gegner als Kämpfer auf, und siegte durch edle Waffen.

Niemals ließ er sich zu irgend einer Intrigue ge, brauchen, sondern ging stets einen festen, geraden Weg, ohne Kourmacherei und Glücksjägerei. Dem unerachtet ist er zu hohen Ehrenstufen gelangt und hat dieselben behauptet. Daß dieses wirklich geschehen konnte, ohne daß Klinger seine sittliche Würde aufzugeben brauchte, erklärt sich daraus, daß es niemals eigentlich ein Plan von ihm w a r , zu steigen; daß er also nicht künstlich bedacht war, sein Glück zu machen, sondern von seinem ersten Erscheinen auf der Bühne des Hof- und Staats-Lebens nur das unverbrüchliche Gesetz befolgt halte: streng die ü b e r -n o m m e -n e -n P f l i c h t e -n zu e r f ü l l e -n , u-nd j e d e -n E i , g e n n u h v o n sich f e r n zu h a l t e n . War aber Klinger im Kampf gegen Schlechtigkeit und Schurkerei unermüdlich, so hatte er doch zu viel Klugheit und Würde, um mit seinen Siegen zu prunken, und feine hohe Moralität anders sprechen zu lassen, als durch Handlungen, die zudem der großen Masse des Publikums in ihrem ganzen Um«

fange stets ein Geheimniß bleiben mußten; und so wird begreiflich, wie seine Gegner ihn schonten, und sogar gern ten äußern Schein der Freundschaft für ihn bewahrten.

So schwer und bitter der Kampf auch w a r , er errang aber Klingern i n allen Ständen die Anerkennung eines unbefleckten Charakters und festen moralischen Sinnes, so daß in später« Jahren wohl keiner mehr versuchen mochte, ihn zu Hantlungen oder zu einer Toleranz aufzufordern, die mit seiner Denkungsweise im Widerspruche standen.

Er selbst sagt in tiescr Beziehung: „hätte ich schon in mei-ner Jugend in und nu't der Welt gelebt und an ihren E r , bärmlichkeitcn Thcil genommen, so würden sich auch nach und nach alle ihre kleinlichen Leidenschaften in meinem Herzen ftstgcnistet und alles Eigne und Gute erstickt haben. Der häufige Umgang mit Menschen fordert und erzwingt eine gewisse' äußere Nachsicht und Gefälligkeit, die man nicht lange gegen andere übt, ohne sie auch für sich selbst in Anbruch zu nehmen. Ich habe Alles, was ich b i n , und was ich b, sitze, wie ich es l i n , aus mir selbst gemackt, meinen Charakter und »nein Inneres eben so ehrlich, als ernstlich nach Kräften entwickelt und mich selbst schärfer und schonungsloser behandelt, als ich dies, meines Wissens, je bei einem andern gethan habe. Durch Geburt und Erziehung lernte ich die nieder« und Mittlern Stände, ihre Noch, ihre Verhältnisse und ihr Glück keimen, durch meine spätere Lage die höher» und die höchsten Stände, ihre Täuschungen, ihre Schuld und Unschuld. Ich habe nie etwas scheinen wollen, was ich nicht wirklich rrar, und immer den erworbenen und mit eiserner Willenskraft fest-gehaltenen Charakter eines rechtschaffenen Mannes, frei von Menschenfurcht, behauptet. So gelangte ich zu der innern und äußern Sicherheit, diesem Charakter gar nicht mehr untreu werden zu können."

Diese durchaus wahre Schilderung erklärt jene Unab-hängigkeit und Zuvelsichtlichkclt, jencö^etle Selbstvertrauen,

die Klinger charaktm'sirtcn und schon in seinem Aeußern sich ankündigten, und die man so gerne Stolz und Anma-ßung nannte. Kraft erscheint, den Bedingungen ihrer innersten Natur nach, Schwächlingen stets als Anmaßung, und sie selbst schreibt die gewöhnliche Bescheidenheit ent-weder der Heuchelei oder Schwäche zu. Braucht es noch gesagt zu werden, daß ein Mann wie Klinger, beide aus ganzer Seele haßte? Durch jenen Etolz konnte sich auch nur der verletzt fühlen, der keinen Maaßstab für Klingers Werth und ächte Männerwürde in seiner Brust trug, oder dem kleinliche Eitelkeit den Blick trübte und begränzte.

Tüchtige Männer/wie Göthe, Schlosser, Krusenstern, Seume und andere, fühlten sich dadurch erst recht fest an den Mann gefesselt.

Es ist zn begreifen, wie bei Klingers Art und Weise, und seinen vorhin angedeuteten Verhältnissen, sich zwar ein Urtheil über seine moralische Würde festsetzen, das üb.'r den Nutzen oder Nachthcil seiner staatsbürgerlichen Wirk/

samkeit aber sehr verschieden sich aussprechen mußte. Es half ihm nichts, daß er sein ganzes Leben hindurch öffent-lich gllebt und gewirkt hatte, wie keiner; er mußte von der Masse verkannt und schief beurtheilt werden, und von den Eingeweihten war keine Aufklärung zu erwarten, da sie entweder feine entschiedenen Gegner waren, oder doch diese nicht gegen ihn aufreizen mochten, zumal er selbst, in ge, rechtem Selbstgefühl, es der Zeit überließ, seine gute Sache zu führen. Sie wird ihn auch gewiß früher oder später vollkommen gegen jede Anklage rech«fertigen. D a Klinger die reinsten Absichten und guten Willen hatte, der dabei ein kräftiger war, auch den Standpunkt, von dem aus er wirken mußte, gewiß aber so scharf auffaßte, als er klar erkannte, was zu leisten war und in welchem Geiste es geleistet werden konnte, so ist es gewiß eine unvcrzeih»

liche Anmaßung kleiner Geister, mit ihm darüber rechten zu wollen, daß er nicht eben so gewirkt hat, als ein jeder meint, daß cr an seiner Stelle würde gewirkt haben.

Diese Anmaßung wird aber noch größer und sträflicher, wenn man bedenkt, daß nnmand dem edlen Manne den Nuhm der unbestechlichsten Redlichkeit und hoher Wahr«

heitolicbt streitig machen kann, die sichersten Bürgen seiner moralischen Kraft, seines hohen Sinnes.

Es gicbt eine gewisse gemeine Denkungsart, die wir jedoch selten oder nie bei den sogenannten gemeinen Volks-klaffen antreffen, die aber gleich einer wahren Seuche mit jcdrm Jahre weiter greift unter denen, die sich Vorzugs«

weise die Gebildeten zu nennen ffl-gen. Vermöge dieser gemeinen Denkun^eart wird i der Handlung eines bcdeu, tendcn, über die Menschen helvorragenden, Individuums, die möglichst schlechte otcr zweideutige Absicht untergelegt, wenn gleich eine reine und edle oder doch wenigstens gänzliche Machtlosigkeit der Wahrscheinlichkeit weit näher liegen. Von dieser gemeinen Dcnkungsart hat auch Klin, ger, wie alle Männer seiner Art und Weise, vielen bösen Leumund erdulcen müsse«, und hat eS wie ein Mann getragen. Er durste nur Gefallen finden an dem Umgange irgend eines vorzüglichen oder al<ch nur liebenswürdigen Geistes, der aber zufällig in einem Körper steckte, den diese oder jene bedeutende Familie zu ihrer Verwandtschaft

zählte, so mußte es gleich Schmeichelei, Glücksjägerci ober desgleichen sein, was Klinger zu dieser Auszeichnung de-stimmte. D a die Verlästere? weder Kraft noch Muth hatten, sich zu dem edlen Mann zu erheben, fanden sie es bequemer, ihn zu sich in den Staub hinab zu ziehen.

Mußten sie ja doch bei jeder Gelegenheit dem so arg Ver-lästerten strenge Wahrheitsliebe und Ungefchmeidigkeit zuge-stehen, zwei Dinge, die mit Schmeichelei und Glücköjägerei unvereinbar zu sein Pflegen. — Ohne auf die Verhältnisse Rücksicht zu nehmen, die bald beschränkend, dald ganz hemmend sich Klingers kräftigem und redlichem Streben, im Kreise seines Berufes als Staatsdiener, entgegenstellten, und auch mit aller Beharrlichkeit und Auedauer, wie sie wohl keiner jener Tatler besaß und behauptet hätte, nicht überwunden werden konnten, mußte der Treffliche, und immer er allein, von jedem Mißlingen die Schuld tragen;

glaubte Jeder, der die eigcncn nächsten Verhältnisse im gewöhnlichsten Kreise nicht zu übersehen und zu ordnen Vermochte, dennoch, daß er es auf Klingers Stelle besser gemacht haben würde.

Wie Klingtr über dergleichen Vcrlästcrungen dachte, darüber finden wir manches treffen! c Bekenntniß in seinen B e t r a c h t u n g e n , das zwar den festen und unge, störten Gang seiner Wirksamkeit begreiflich macht, aber eben so auch den strengen Ernst rcchlfcrligt, den er in allen Geschäflsverhältnisscn bewies.

..Der rechtschaffene M a n n , dem der Haß, der Neid und die Verläumdung wirklich Dornen auf das Lager streuen können, ist noch weit vom Ziele, denn cr ist nrch in der Menschen Gewalt. Wer nah daran ist, der hört seine Apologie in ihrem Geschrei, wer cö erreicht hat, vernimmt es gar nicht mehr."

H a b e stets d e n Geist deines A m t e s , tas war sclne große, aber wohldegründele Forderung an jeden Be-amtcu, wieviel mehr an solche, die bedeutende Stellen bekleideten. Ich lasse ihn selbst sprechen. «Wer an einem bedeutenden Posten steht, und seiner würdig handeln w i l l , sollte sich des Tages mehr als einmal sagen: Wer in den Wald gehen w i l l , muß sich nicht vor Bären und Wölfen fürchte:,. Geschmeidigkeit und Furcht machen noch schneller zum Schurken, als Habsucht. Die letzte berechnet doch noch, und ein M a n n , der von ihr besessen ist, hat es nur mit einem Schurken zu thun, mit sich selbst."

Eo dachte Klinger, und streng in diesem Geiste hat er sein ganzes langes Lcdln hindmch gcrrirkt und gehandelt.

Wie der Gedanke das (5igcbniß seiner Erfahrung w a r , so wirkte er auch fortdauernd als Grundsatz in seiner Hand, lungöweise wiederum nach außen.

Halle aber Klili.qs! sin l charrlichcc'Wirten nach festen bewährten Grundfäycn im Sinne, so erklärt sich seine Abmigung gcgcn Ertlusiastcn und Neuerer, l:nd er kennte um so unduldsamer gegen sie werden, je seltener dergleichen Leute aus läutern, allem Eigennutz fernen Absichten handeln, und je schmerzlicher — wenn ihre Absichten gut und lauter waren, — sie die Erfahrung und das Erwachen aus ihren Träumen mit ihren schönsten Gefühlen und Hoffnun-gen bezahlen müssen. War ihre Schwärmerei seinem lichtem Vtrstande unerträglich und lächerlich, empörte ihr

Egoismus oder Eigennuß seine Rechtlichkeit — so verrvun, dete das letzte Motiv recht eigentlich fein Herz, und das schmerzte ihn am meisten. Wer ihn g.fühlloS und kalt schelten konnte, hat ihn nie gekannt. Er hatte vielmehr ein weiches, reiches, jeder edlen Begeisterung offenes Herz.

Das Leben und eiserne Nolhwendigkcit zwangen ihm die starre Außenseite auf. So besonnen und geistesllar, wie Klinget auch in allen Verhältnissen des Lebens war, doch blieb er in seiner tiefsten Seele der glühenden und edlen Schwärmerei für Wahrheit, Recht und Veredlung des Menschengeschlechts nicht blos fähig, fondern sie trat auch im hohen Alter noch kräf/ig und in voller Eigenlhümlichkcit bei sich ereignender Veranlassung hervor. Daher seine anfängliche Begeisterung für Napoleon, und sein tiefer Schmerz, als dieser Mann vom Schicksal zu Großem beru-fen, und dazu ausgestattet, wie kein sterblicher vor ihm, durch Eitelkeit und Selbstsucht von dem Gipfel zum Staub herabsank, viel früher schon, als er zu politischer Unbe, deutendhcit verdammt wurde. Daher seine nachhaltige Liebe für den edlen, milden A l c r a n d e r . Für beides liefern Klingcrs Betrachtungen zahlreiche Beweise. Auch hiedurch bestätigt sich, daß Klinger nicht herzlos war, sondern eben in dem Herzen die Kraft fand, in seinem moralischen Streben nicht zu ermatten. Klingcrs Hauptwirksamkeit als Diener des Staates bezog sich hauptsächlich auf das erste Kadettencorvs und später auch auf das Pagencorps;

deshalb soll hier zumal von der ersten Anstalt ausführlicher gesprochen werden.

M a n hat oft und viel über Klingcrs barbarische Strenge gegen die Zöglinge des Kadettencorps gesprochen, und manche zum Theil recht unwahrscheinliche Erzählungen darüber in Umlauf gesetzt. Auch bei der angestrengtesten Mühe habe ich keine einzige derselben bis zu einer unzwci«

felhaften Quelle zu versolaen vermocht, indem es immer darauf hinauslief.- fa m a n sagt es ü b e r a l l , u n d des-h a l b muß docdes-h e t w a s W a des-h r e s an der Cacdes-he sein-der gewöhnliche Nothdchelf sein-der Gemeinheit im Kampfe gegen edle Männer.

Ich habe während meines siebenjährigen Aufenthalts im Kadcllcncorps auch kein einziges Beispirl dieser Art, ja nicht einmal eine Uebcrcilung von M n g e r n erlebt. Ge.

gcu Unarten, die im kindischen Uebcrmuth und nicht in der Schlechtigkeit des Charakters ihren Grund hatten, bewies cr sich nachsichtig und milderte — wenn eo nicht Sub-ordlnationsvcr.qehcn war — die Strafe in der Regel. — Es ist wahr, Klingcro Ernst und strenge Haltung den Zöglingen gegenüber flößte allen eine scheue Ehrfurcht ein; man vergesse aber auch nicht, wie hier von eine? Er-zichungs-Anstalt die Ncoe ist, die bis 860 Individuen zu glcichcrZcit aufnahm; daß also ausgelassener Ucbcrmuch nichts Ungewöhnliches war. Bei all diesem Ernst sab man ihn oft den Spielen der Kadetten mit Vergnügen beiwohnen.

Unter anderen Belustigungen beschäftigte die älteren Zöglinge an heiteren Sommcrtagen, auf einem großen grünen Platze im Innern des Gartens, das Ballspiel. Ein ungeheurer Ball, von acht und mehr Zoll im Durchmesser, wurde von den Spielenden mit dem Fuße im Kreise mnhcr-geschleudcrt, wobei denn die Gewandtheit der Spieler u. ihre

Geschicklichkeit, in anwuchsen Stellungen denVall aufzufangen und weiter zu schlagen, dem Zuschauer wohl Vergnügen ge-währen konnten. Klingcrs nettes Gärtchen stieß unmittelbar an diesen Platz, von dem es nur durch eine hohe Mauer getrennt war. Hörte er nun den Klang des Balls und das freudige Jauchzen der Spielenden, so kam er häusig, allem oder in Begleitung feiner Gäste, hinüber und sah mit sicht-barem Wohlgefallen dem Spiele zu. Flog nun ein solcher B a l l über die Mauer und fiel in seinen Garten, was doch selten ohne Beschädigung der Bäume ober Blumen abging, zumal wenn der B a l l mit Haar oder Werg gestopft war, so folgte höchstens eine Warnung, künftig vorsichtiger zu sein. J a , als ein Zögling, beim unvorsichtigen Spiel mit Kieseln, einen solchen über die Mauer warf, und jemanden in Klingers Garten beschädigte, erhielt der Schuldige bloS einen milden, warnenden Verweis, und ward ihm jede Strafe, auf Klinger's Befehl erlassen, weil der Schuldige, auf seine erste Aufforderung, die begangene Unvorsichtigkeit offen eingestand.

Es war überhaupt von ihm unter uns bekannt, baß man ihn durch nichts sicherer und mehr aufbringen konnte, als durch eine Unwahrheit, und daß dagegen auch sein hef-tigster Unwille augenblicklich besänftigt w a r , wenn man, auf seine erste Aufforderung, die strenge Wahrheit eingestand.

Deshalb waren wir gegen ihn, bei aller ehrfurchtsvollen Scheu doch offen, und wohl nur verderblere Jünglinge behielten ihm gegenüber die Larve der Heuchelei und Lüge vor. Es kann aber in dem Menschen, zu scinem wahren Besten, die Liebe zur Wahrheit und die Wahrhaftigkeit nicht tief genug begründet werden; und wo wir sie antreffen und treue Verehrung ihrer Gebote erkennen, können wir auf ein tüchtiges Element und den fruchtbaren Keim zu jeder menschlichen Tugend sicher schließen, die zur schönsten und wohltätigsten Entwicklung und Ncife nichts bedürfen, als sorgfältige Pflege. Auf solche Weise wirkte Klingcr sehr günstig für die Entwickelung des höhern moralischen Sinnes in den Zözlingen, der sich auch darin aussprach, wie w i r , bei aller Scheu gegen ihn einerseits, bei allem Uebcrmuth der Jugend andererseits, die sich mitunter darin ssesiel, in seiner Abwesenheit den trefflichen, biederen Mann zu copiren und zu persisti, ren, dennoch insgesammt Klinger ungemein achteten und verehrten, und daß viele von uns ihn aufrichtig licblen.

J a man vertraute seinem strengen, ader geraden und gr, rechten Sinn unbedingt. Wiederum ein sprechender Beweis für den sittlichen Werth desselben, dem sich das kindlich offene Gemüch gern erschließt, wenn ihn der vererbte Wellsinn auch bekämpft. Klingers Betragen gegen Osficicre und Lehrer war ernst, aber human. Niemals sprach er seine Unzufriedenheit in Gegenwart der Kadetten aus, und wo eine Zurcchtstellung ^icht vermieden oder aufgrschoben ^ werden konnte, geschah sie in einer Art, die das Z^rlgfichl dcr Person schonte, imd ihr die Achtung der Zöglmge bewahrte. Pöbelhafte Aeußerungen des Zorns können von einem Klinger nicht erwartet werden, oder selbst eine ldc-bereilung habe'ich von ihm niemals gesehen, und doch sah ich ihn während 7 Jahre beinahe täglich. Gab sich die Gelegenheit, so sprach er mit Lehrern und Ofjiciercn an.

haltend und anziehend. So erinnere ich mich, daß er einst in einer der obcrn Klassen, bei einem Kadetten die russische Übersetzung des Tristram Shandy fand. Sogleich schlug er das Buch auf und las ein Paar Seiten, detaillirte darauf dem Lehrer, einem gebornen Engländer, die Vor-züge und Schönheiten des genialen Werks mit einer Klar-heit und Wohlredenhcit, die schnell die Aufmerksamkeit aller Zöglinge fesselte, die ihn verstanden, denn er sprach, wie er schrieb. (Fortletzung folgt.)

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