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Lichtmikroskopische Untersuchungsergebnisse der Hunde

3.3 Ergebnisse

3.3.2 Lichtmikroskopische Untersuchungsergebnisse der Hunde

In den lichtmikroskopischen Untersuchungen wurden insgesamt zwölf Fälle dem epithe-loiden Zelltyp (Abb. 12) , drei dem gemischtzelligem Typ (Abb 29), nur einer dem Spindel-zelltyp B und keiner der Tumore dem SpindelSpindel-zelltyp A zugeordnet.

Ein Zusammenhang zwischen dieser Zelltypeinteilung und dem Auftreten der übrigen Ma-lignitätskriterien konnte nicht gefunden werden.

Insgesamt wurde der Gehalt an Retikulinfasern bei 14 Fällen als geringgradig bezeichnet und in den übrigen drei Fällen als mittelgradig (Tab. 5). Dabei befanden sich unter diesen drei Fällen je ein Spindelzelltyp B, ein epitheloider Typ und ein gemischtzelliger Typ.

Keiner der 17 Tumore war amelanotisch, drei wiesen jedoch einen nur geringgradigen Pigmentgehalt auf. Bei vier Tumoren konnte der Pigmentgehalt als mittelgradig bezeichnet werden, die übrigen zehn Tumore wiesen einen hochgradigen Pigmentgehalt auf (Tab. 5).

In allen der untersuchten 17 Melanome fanden sich Mitosefiguren. Davon fanden sich in drei der Melanome eine geringgradige Anzahl an Mitosefiguren, in vier Fällen eine mittelgradige und in zehn der untersuchten Melanome ist die Anzahl der Mitosefiguren mit hochgradig zu beurteilen. Es konnte hierbei keine Beziehung zum Zelltyp gefunden werden.

In fünf der untersuchten Melanome fanden sich keine Nekroseherde im Tumorgewebe.

Einzelzellnekrosen traten in ebenfalls in fünf der untersuchten Fälle auf, in zwei Fällen konnte ein Nekroseherd gefunden werden, in den restlichen fünf Fällen traten diese multi-fokal auf. Alle fünf Melanome ohne Auftreten von Nekrosearealen oder Einzelzellnekrosen waren dem epitheloiden Zelltyp zugeteilt worden. Vier der fünf Fälle mit Einzelzellnekrosen gehörten zum epitheloiden Zelltyp, davon einer mit Arealen vom Spindelzelltyp A. Ein Fall mit dem Auftreten von Einzelzellnekrosen gehörte zum Spindelzelltyp B. Von den insge-samt sieben Fällen mit einem oder multifokalen Nekroseherden gehörten drei zum Zelltyp des Spindelzelltyp B, davon einer mit Arealen von epitheloiden Zellen, die restlichen vier

Fälle sind dem epitheloiden Zellbild zugeordnet worden. Zum Auftreten von Mitosefiguren ließ sich keine Beziehung feststellen. In den sieben Fällen mit ein bis mehreren großen Nekroseherden wurden drei mal keine Mitosefiguren gefunden, zwei mal eine mittelgradi-ge Anzahl und zwei mal hochgradig viele Mitosefiguren (Tab. 5).

Tabelle 5: Lichtmikroskopische Untersuchungsbefunde der Hunde unter besonderer Be-rücksichtigung von Malignitätszeichen.

Fall-Nr. E-Nr, Jahr Klassifizierung Retikulin faser

1 0015/00 Sp. B ggr. ggr. ggr. Einzelzellnekr.

2 0437/00 epith. Typ ggr. ggr. ggr. Einzelzellnekr.

3 3104/00 epith. Typ mgr. mgr. mgr. fokaler Herd

4 2188/99 Sp. B + epith.

Areale

ggr. hgr. hgr. multifokal Area-le

5 1191/98 epith. Typ ggr. hgr. hgr.

-6 2863/98 epith. Typ + Areale von Sp.

A

mgr. hgr. hgr. Einzelzellnekr.

7 3787/98 epith. Typ ggr. mgr. mgr.

-8 4377/98 epith. Typ ggr. hgr. hgr.

-9 4487/98 epith. Typ ggr. hgr. hgr.

-10 4797/98 epith. Typ ggr. ggr. ggr. multifokal

Area-le 11 5435/98 Sp. B + epith.

Areale

ggr. hgr. hgr. fokaler Herd

12 2891/97 epith. Typ ggr. mgr. mgr. multifokal

Area-le

13 2926/97 epith. Typ ggr. mgr. mgr. multifokal

Area-le

14 6472/97 epith. Typ ggr. hgr. hgr. Einzelzellnekr.

15 7641/97 epith. Typ ggr. hgr. hgr.

-16 4617/96 epith. Typ ggr. hgr. hgr. Einzelzellnekr.

17 6251/96 Sp. B mgr. hgr. hgr. multifokal

Area-le

Als weitere Malignitätsanzeichen des primären intraokulären Melanoms sind destruktive Veränderungen am Auge beurteilt worden, die auf ein invasives Wachstum der Tumore hindeuten. Dazu gehören Blutungen ins Gewebe (Abb. 6), eine Infiltration der Sklera mit tumorösen Zellen sowie die Destruktion der Descemetschen Membran (Tab. 6).

Gefäßeinbrüche, die verbunden mit Blutungen auftraten, konnten bei zehn der 17 Mela-nome gefunden werden. Dabei fand sich keine Korrelation zum Zelltyp der Tumore.

Eine Infiltration der Sklera mit tumorösen Zellen konnte bei acht der untersuchten Melano-me beobachtet werden. Dabei handelte es sich einmal um einen Tumor des Spindelzelltyp B, alle anderen Fälle waren von einem epitheloiden Wuchsbild.

In einem Fall war der Nervus opticus sowie der Glaskörper des betroffenen Bulbus von Tumorzellen infiltriert.

Die Descemetsche Membran war in insgesamt vier Fällen von Veränderungen betroffen.

Davon konnte in zwei Fällen eine komplette Destruktion der Descemetschen Membran festgestellt werden. Diese beiden Fälle waren vom epitheloiden Wuchsbild. In weiteren zwei Fällen war die Descemetsche Membran lediglich abgehoben. Diese Fälle gehörten beide zum Wuchsbild des Spindelzelltyp B und wiesen beide Areale von epitheloiden Zel-len auf.

Als weiterer Befund in der lichtmikroskopischen Untersuchung fand sich das Auftreten ei-nes sekundären Glaukoms. Es war in allen Fällen ausgelöst durch frei in der Augenkam-mer schwimmende Tumorzellen, die den KamAugenkam-merwinkel verlegten. Dieser Befund konnte in elf Fällen erhoben werden. In einem Fall war der gesamte Bulbus destruiert, so daß keine Aussage hierzu getroffen werden konnte.

Eine in der Literatur beschriebene Pigmentepithelhyperplasie, die häufig beim Vorliegen eines primären intraokulären Melanoms diagnostiziert werden kann, konnte in dieser Un-tersuchung in sieben Fällen gefunden werden (Abb. 7).

Tabelle 6: Lichtmikroskopische Untersuchungsergebnisse der Hunde unter besonderer Berücksichtigung der destruktiven Veränderungen.

Fall-Nr. E-Nr., Jahr Klassifizierung Blut. Sklera Descemet.

Membran

2 0437/00 epith. Typ nein - intakt nein ja

3 3104/00 epith. Typ ja - intakt nein ja

4 2188/99 Sp.B + epith.

Areale

ja - abgehoben ja nein

5 1191/98 epith. Typ ja - intakt ja ja

6 2863/98 epith. Typ + Sp.

A

nein - intakt ja ja

7 3787/98 epith. Typ nein - intakt ja nein

8 4377/98 epith. Typ nein infiltr. intakt ja nein

9 4487/98 epith. Typ ja infiltr. intakt ja nein

10 4797/98 epith. Typ ja infiltr. intakt nein nein

11 5435/98 Sp.B + epith.

Areale

ja - abgehoben ja ja

12 2891/97 epith. Typ ja infiltr. destruiert ja nein 13 2926/97 epith. Typ ja infiltr. destruiert - nein

14 6472/97 epith. Typ nein - intakt ja nein

15 7641/97 epith. Typ ja infiltr. intakt ja ja

16 4617/96 epith. Typ nein infiltr. intakt nein ja

17 6251/96 Sp. B nein infiltr. intakt nein nein

Abbildung 5: Fall-Nr. 6, Übersichtsaufnahme, H. & E., Vergr. 6,25x, Alaskan Malamute, m., 10 Jahre.

Deutliche Ansammlung von pigmentierten Tumorzellen in der vorderen Augenkammer und im Kammerwinkel.

Abbildung 6: Fall-Nr. 9, H. & E., Vergr.50x, Mischling, w.k., 13 Jahre.

Ansammlung von Erythrozyten und Fibrin in der Augenkammer und im Kammerwinkel sowie Ansammlung von Erythrozyten im Gewebe.

Abbildung 7: Fall-Nr. 8, Übersichtsaufnahme, H. & E., Vergr. 6,25x, Cairn Terrier, m., 16 Jahre.

Deutliche Dickenzunahme mit starker Pigmentierung der Iris sowie des Ziliarkörpers und der vordersten Anteile der Retina.